16 Feb
Erfahrungsbericht von Philipp S.

University of California, Davis


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Karlsruhe KIT

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Ich habe mir lange überlegt, ob ich ein Auslandssemester absolvieren soll und habe mich dann für die UC Davis entschieden wegen des hervorragenden Rufes der Universität, der Lage in Kalifornien und weil Davis eine richtige Collegetown ist. Nachdem dieser Entschluss fest stand, müssen alle Bewerbungsunterlagen eingereicht werden und da dieses Thema von College Contact ausführlich beschrieben wird, möchte ich hier nur auf die Wohnungssuche eingehen. In Davis stehen keine Studentenwohnheime auf dem Campus für internationale Studierende zur Verfügung, somit muss man sich selbst entweder eine Wohnung/ WG suchen oder man entscheidet sich für eine Gastfamilie. In der Facebook Gruppe (https://www.facebook.com/groups/ucdglobalstudy/) gibt es zusätzlich eine Liste von Wohnungen aktueller Studenten, die diese weitervermieten wollen bzw. selbst suchen.

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Beginn des Quarters

Ich bin rund eine Woche vor dem Beginn der Orientierungswoche in Davis angekommen. In Davis sollte man sich dann zuerst um einen Smartphone-Tarif und ein Fahrrad kümmern, um erreichbar zu sein - und um sich mittels Google Maps auf dem Campus zurechtzufinden ;). Für die kurze Zeit empfehle ich einen Prepaid-Tarif. Vor Beginn des Quarters gibt es eine einwöchige Orientierungsphase für alle internationalen Studierenden des Global Study Programs und danach sind keine Fragen mehr offen ;) Die Präsentationen und Workshops behandeln Themen wie Kulturunterschiede, Studieninhalte und auch Tipps zu Freizeitmöglichkeiten in Davis. Abgesehen von „internen Events“ gibt es im Fall Quarter auch eine große Welcome Party für alle Erstsemester, an der auch die internationalen Studierenden teilnehmen. In dieser Orientierungswoche stellen sich auch die zahlreichen Studentenclubs vor. Das Angebot reicht von studiengangspezifischen Clubs über Sportclubs bis hin zu wohltätigen Organisationen.


Studium und Kurswahl

Man hat relativ viel Vorlesungs- und Übungszeit, jedoch ist das Niveau nicht so hoch wie in Deutschland. Die Klausurenphase besteht aus genau einer Woche und wegen Midterms und Hausaufgaben ist die Endnote nicht komplett vom Final abhängig. Ich habe mich bereits vor Abreise um Kurse und Anerkennung an der Heimatuniversität erkundigt, da dies wärmstens empfohlen wird. In Davis angekommen, ist jedoch alles relativ entspannt und man kann in den ersten 1-2 Wochen mehrere Vorlesungen besuchen und sich dann entscheiden. Falls ihr die Kurse an der Heimatuniversität jedoch anrechnen lassen wollt, würde ich empfehlen, ihr lasst euch bereits mind. 5 Kurse anerkennen und entscheidet dann vor Ort, welche ihr besucht. Meine Kurswahl war wie folgt:

ARE157 - Operations and Production Management

Informativer Kurs mit Theorie und Rechenbeispielen zu Themen wie Qualitätsmanagement, Bestellmengensystemen und Layoutplanung. Es gibt hier kaum Folien und es wird - besonders für deutsche Studenten ungewohnt - alles auf Tafel geschrieben. Hausaufgaben fließen in die Bewertung mit ein neben Midterm und Final Exam.

ECON160A - International Microeconomics

Ein Kurs, der von einer sehr guten Professorin und einem sehr hilfsbereiten Übungsleiter gehalten wird. Auch hier wird sehr viel auf Tafel geschrieben, jedoch gibt es begleitende Folien und wichtige Literatur wird online zur Verfügung gestellt. Themen reichen von grundlegender Mikroökonomie über internationalen Handel bis hin zu Auswirkungen von Migration auf die Wirtschaft. Auch hier fließen Hausaufgaben mit ein, mit jedoch (verschwindend) geringem Anteil und es gibt 2 Midterms und ein Final Exam.

DRA198 - Intro to Public Speaking

Dieser Kurs wird speziell für internationale Studierende angeboten, um Präsentationsskills zu verbessern und hat mich positiv überrascht. Die (zu Beginn etwas unkonventionell erscheinende) Herangehensweise ist sehr spannend und hilft definitiv, sich in diesem Gebiet zu verbessern. Man erhält viel Feedback und Verbesserungsvorschläge - und anders als vorgestellt müssen nicht wöchentlich Präsentationen auswendig gelernt und vorgestellt werden.

Tipp: Falls es Probleme gibt, die erforderliche Anzahl an Units zu erreichen, kann man aus einem extrem großen Angebot von Sportkursen (Physical Education Courses) wählen. Diese haben einen Umfang von 0,5 Units bei wöchentlich 2 mal 50 Minuten Präsenzzeit. Weiterhin wird in der Orientierungsphase empfohlen, die Professoren zu kontaktieren, wenn man sich bei der Kurswahl unsicher ist. Dies ist relativ unüblich in Deutschland, doch auf Grund dieses Hinweises bin ich in die Sprechstunde der Professoren und habe mich erkundigt, was auf mich zukommt. Die Professoren waren sehr freundlich und interessiert und haben gerne über ihren Kurs, Aufbau und Aufwand berichtet.


Davis und Umgebung

Davis ist mit rund 65.000 Einwohnern und 33.000 Studenten eine richtige Collegetown. Somit ist es fast unmöglich, jemanden zu finden, der kein Student ist ;) Empfehlenswert ist ein Besuch des Farmers Market, hier werden regionale Nahrungsmittel angeboten und in der Innenstadt gibt es viele gute Restaurants und Bars. Besonders an Donnerstagen und Samstagen ist viel los in den Bars und Clubs auf Grund der zahlreichen Studenten.

Die Lage in Nordkalifornien lädt zum Reisen ein und im Umkreis von 2 h befinden sich San Francisco, Berkeley, Sacramento, Nappa Valley, Lake Tahoe etc. Um den Süden zu erkunden, bietet sich der Highway 101 an und auf dieser Strecke von San Francisco nach Los Angeles liegen beispielweise Monterey, Santa Barbara und Malibu. Als Reisemittel sind hier Busse zu empfehlen ($ 10 Dollar nach San Francisco) sowie Flüge (bei rechtzeitiger Buchung $ 65 nach Los Angeles) von Sacramento aus. Weiterhin gibt es eine große Ridesharing Community auf Facebook.


Kosten

Die Gesamtkosten belaufen sich auf mind. $ 11,000 (grob: $ 7,500 Studiengebühren, $ 1,000 + Lebenshaltungskosten pro Monat, $ 500 - 1,000 Flug, Freizeit $ ? und Reisen $ ?) je nach Präferenzen bezüglich Wohnen und besonders persönlicher Reiseplanung. Dies ist gewiss eine hohe Summe, doch die Chance für ein Auslandssemester ergibt sich nur während einer kurzen Zeit im Leben und somit sollte man diese nutzen, wenn man die Möglichkeit dazu hat! Abgesehen von den College Contact-Stipendien kann man sich bei mystipendium.de informieren und mit etwas Glück findet man hier noch etwas Passendes. Wichtig ist jedoch: Der frühe Vogel fängt den Wurm, denn manche Stipendien werden nur einmalig z.B. zu Beginn des Jahres vergeben (Fristen beachten), auch wenn man die Förderung erst für Ende des Jahres (Fall Quarter!) beantragt.


Fazit

Ich hatte eine wunderschöne Zeit in Davis und trotz der Kosten und Mühen hat sich der Aufwand mehr als gelohnt - denn man ist um viele Erfahrungen reicher und nimmt sehr viel für sich persönlich aus dieser besonderen Zeit mit. Alle Zweifel zu Beginn, wie verlängertes Studium und Kosten, haben sich bereits nach kurzer Zeit erübrigt und ich bin froh, die Entscheidung pro Auslandssemester getroffen zu haben.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei College Contact bedanken für den sehr einfachen Bewerbungsablauf und die Unterstützung! Besonderer Dank geht hier an Kristin, die Hauptansprechperson für diese Universität, die bei allen Fragen jederzeit weitergeholfen hat.