3 Feb
Erfahrungsbericht von Patrick M.

Griffith College Dublin


Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Medienproduktion
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 01/2017
Heimathochschule: RheinMain HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Zuge meines Studiums ist ein Auslandsaufenthalt verpflichtend vorgesehen. Demnach blieb mir einiges an Vorlaufzeit, mich um ein geeignetes Land / Universität schlau zu machen. Durch eine Kommilitonin fand ich sehr schnell Gefallen an Irland und dem Griffith College in Dublin. Sie empfahl mir ebenfalls, die organisatorische Abwicklung rund um Bewerbung und Unterkunft mit Hilfe von College Contact vorzunehmen. Dies funktionierte auch absolut schnell und reibungslos; innerhalb kürzester Zeit hatte ich alle benötigten Unterlagen zur Bewerbung zusammengetragen und konnte sie per Mail an College Contact verschicken. Um die weitere Organisation musste ich mich so gut wie gar nicht mehr kümmern und auch bei Rückfragen standen die Mitarbeiter immer schriftlich oder telefonisch zur Verfügung.

Reise

Bevor mein Auslandssemester am Griffith College begann, reiste ich noch zwei Wochen mit einer Kommilitonin durch das Land und besuchte sowohl touristentypische Sehenswürdigkeiten wie die Cliffs of Moher oder den Killarney National Park, als auch kleine verschlafene Städtchen wie Athlone oder Kilkenny. Die Natur Irlands ist einfach atemberaubend und man verliebt sich jeden Tag ein Stückchen mehr in das Land. Die Reise machte sehr viel Spaß und kann absolut weiterempfohlen werden, da man nochmal einen ganz anderen Blick auf das Land und die Leute bekommt, als wenn man das ganze Semester nur in Dublin verbringt. Zwar hat man während des Semesters auch hin und wieder mal Zeit, das Land zu bereisen, für eine große Rundreise wird es jedoch keine Möglichkeiten mehr geben.

Wer mehr über meine Reise wissen möchte kann sich gerne meinen Reiseblog paddyspace.jimdo.com durchlesen.

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Unterkunft

Die Unterkunft in den Studentenwohnheimen besteht aus zwei Doppelzimmern, die sich gemeinsam eine Wohnung inklusive Flur und Küche/Wohnzimmer teilen. Die Zimmer sind zwar einfach eingerichtet aber viel mehr als ein Bett, Schrank, Schreibtisch und Nachttisch benötigt man sowieso nicht. Die Badezimmer, wobei jedes Doppelzimmer ein eigenes Bad besitzt, sind recht klein und ebenfalls sehr sparsam ausgestattet. Die Küche hingegen ist je nach Schnitt der Wohnung sehr geräumig und bietet viel Platz für die ein oder andere WG-Feier. Das Küchenequipment ist zwar nicht sehr umfangreich, man findet aber im nächsten 1-Euro-Laden sämtliche Utensilien wie Pfannenwender, Nudelsieb, etc. zum kleinen Preis. Wenn man den richtigen Zeitpunkt abwartet, kann man sich sogar beim Griffith Flohmarkt am Anfang des Semesters gebrauchte Utensilien von Vormietern kostenfrei mitnehmen.

Bei der Bewerbung für das Studentenwohnheim hatte ich auf die Frage, ob ich mit bestimmten Leute auf ein Zimmer möchte, keine Antwort gegeben. So kam ich mit drei Jungs einer relativ großen deutschen Gruppe von Auslandsstudenten in eine Wohnung, mit denen ich mich auch über die komplette Zeit sehr gut verstand. Zwar hätte ich mir gewünscht, den ein oder anderen Ausländer im Apartment zu haben, um besser ins regelmäßige Englischsprechen rein zu kommen, den Start in das Semester und die Eingewöhnungsphase in das neue Leben machte es jedoch um einiges leichter. Wir verstanden uns in unserer Gruppe sogar so gut, dass man sagen kann, dass auch über das Semester hinaus feste Freundschaften entstanden sind.


Unterricht

Bei der Kurswahl konnte man aus einem großen Katalog von Kursen wählen. Ich befand mich auf Grund meiner Studienrichtung in der Fakultät „Journalism & Visual Media“, in dem es Angebote rund um Medienmanagement, Fotografie, Film, Grafik/Design und Online gab. Man muss jedoch selbst darauf achten, dass sich seine Wunschkurse nicht überschneiden, weshalb die Wahlmöglichkeiten im Endeffekt doch geringer sind als man denkt. In den ersten zwei Wochen des Semesters hat man die Möglichkeit, in sämtliche Kurse, egal ob man sie belegen will oder nicht, reinzuschnuppern. Dazu sei jedoch gesagt, dass die Kurse bereits in der ersten Woche beginnen und, sollte man sich schon fest für einen Kurs entschieden haben, ihn nicht erst ab der dritten Woche, sondern direkt ab der ersten besuchen sollte.

Ich habe mich für einen Film-, einen Online- und einen Designkurs entschieden, welche mir auch gut bis sehr gut gefallen haben. Die Anforderungen waren dabei geringer als an meiner deutschen Hochschule. Man musste neben den kreativen Arbeiten auch hin und wieder Berichte schreiben, welche zwar zeitaufwendig aber keinesfalls schwierig waren. Man kann außerdem zwischen Kursen wählen, die eine Klausur am Ende des Semesters beinhalten, oder Kurse, deren Bewertung während der gesamten Vorlesungszeit stattfindet. Da ich drei Kurse wählte, die allesamt keine Klausur beinhalteten, war ich schon vor Beginn der Weihnachtsferien mit dem „Studieren“ fertig.

Die Teilnehmeranzahl während den Vorlesungen lag zwischen 15 und 25 Leuten und fand entweder in den Unterrichtsräumen des alten Griffith-Gebäudes oder in auf dem Campus stehenden Containern statt. Durch die geringe Anzahl an Teilnehmern kam eher das Flair eines Schulunterrichts auf, welcher mal mehr und mal weniger interaktiv mit den Studenten geführt wurde.


Freizeit

Die Freizeitangebote am College waren sehr überschaubar. Es gab zwar eine Semesteranfangsfeier, sowie eine Halloween- und Christmas-Party, ansonsten waren die Eventmöglichkeiten am Campus eher begrenzt. Es gibt ein recht großes Sportangebot (Fußball, Basketball, Yoga, etc.) sowie Aufenthaltsräume mit Tischtennisplatten und Spielekonsolen in den Gebäuden der Fachschaft.

Wer während des Semester mal raus aus dem College und Dublin möchte, dem sind sehr die Bustouren zu z.B. den Cliffs of Moher, nach Connemara oder dem Giants Causeway in Nord-Irland zu empfehlen. Diese können ganz einfach im Internet gebucht werden. Sonstige Ausflugsziele in der näheren Umgebung wie die Halbinsel Howth, der Badeort Bray oder der Wicklow Mountains National Park sind mit Bus und Bahn innerhalb einer Stunde gut zu erreichen.

Die Partyszene hätte ich mir für eine europäische Großstadt etwas aufregender vorgestellt, wobei man dazu sagen muss, dass Irland absolut von seiner Pub-Kultur lebt und klassische Clubs, wie wir sie in Deutschland kennen, nur vereinzelt vorhanden sind. Dafür ist die Stimmung in den Pubs, egal an welchem Wochentag, immer fantastisch und es lohnt sich, auch unter der Woche mal für ein Pint in den Pub um die Ecke zu gehen. Sehr schnell hatte man seine „Stammkneipen“ gefunden, die man oft und gerne mit Freunden besucht hat.


Kosten

Kosten sind ein sehr wichtiges Thema, vor allem für Studenten. Neben der recht teuren Semestergebühr und der Unterkunft im Wohnheim ist das Leben allgemein alles andere als günstig. Zwar gibt es auch Supermärkte wie Aldi und Lidl, in denen man vergleichsweise günstig einkaufen kann, man bezahlt jedoch trotzdem rund ein Drittel mehr als im Supermarkt in Deutschland. Auch ein Abend, an dem man mit seinen Leuten um die Häuser zieht, kann schnell zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Wenn man etwas mit seinen Ausgaben wirtschaftet und nicht in Saus und Braus lebt ist aber auch dies gut machbar. Meine Erfahrungen von Mitstudenten haben des Weiteren gezeigt, dass sich ein Zimmer bei einer Gastfamilie im Vergleich zum Studentenwohnheim nicht rentiert. Im Zweifel bezahlt man mehr als im Wohnheim und hat noch die zusätzlichen Anfahrtskosten mit dem Bus. Außerdem ist es bei weitem schwieriger Kontakte mit anderen Studenten zu knüpfen.


Fazit

Nach nun knapp drei Wochen zurück in der Heimat kann ich rückblickend sagen, dass ich mit Irland und Dublin die absolut richtige Entscheidung getroffen habe. Nicht nur die Stadt, auch das komplette Drumherum aus Natur, Menschen und Kultur sind mir in der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Wenn du ein freundlicher und offener Mensch bist, vielen verschieden Kulturen offen gegenüberstehst und dich auch zu der ein oder anderen Wandertour mit anschließendem Pub-Besuch überreden lässt, dann ist dieses Auslandssemester genau das Richtige für Dich!

Es gibt noch tausend Sachen, über die ich nicht geredet habe, die Dich aber vielleicht besonders interessieren. Lass es mich gerne wissen!