31 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

Griffith University - Gold Coast


Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL, Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2016 bis 11/2016

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität

Die Griffith University hat mehrere Standorte in Brisbane und einen an der Gold Coast im Bundesstaat Queensland. Ich hatte mich entschieden an der Gold Coast zu studieren, da die Strände nicht weit weg sind und es mehr zu erleben und zu sehen gibt als in der Millionenstadt Brisbane. Hat man sich erstmal für einen Campus entschieden, kann man keine Kurse am anderen Campus belegen. Das heißt, dass man sich schon von vornherein über die Kurse informieren sollte! Die Gold Coast liegt direkt am Meer und ist in manchen Teilen der Stadt sehr ruhig und idyllisch (eine halbe Millionen Einwohner). Außer in den Stadtteilen Surfers Paradise und Broadbeach bekommt man wenig vom Touristentrubel mit. Im Sommer kann es in den Partyvierteln extrem voll werden. Die Gold Coast befindet sich im subtropischen Klimagebiet , sodass man tagsüber selbst im Winter kaum Temperaturen unter 20 Grad hat. Jedoch sollte man sich warme Sachen mitnehmen, da es im Winter abends relativ schnell abkühlt (damit meine ich aber keinen Wintermantel, sondern eine Jacke, die bei 10 Grad gut warm hält)!

Australien ist ein riesiges Land mit vergleichsweise wenig Einwohnern. Die Großstädte kann man an einer Hand abzählen und sie liegen alle an der Küste. Die Natur ist atemberaubend und wartet nur darauf entdeckt zu werden. Die Landeswährung ist der australische Dollar. Wer nach dem Semester noch gerne für eine längere Zeit reisen möchte, ist hier genau richtig.

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2. Vorbereitungs­empfehlungen: Visum, Flug, Versicherung, Arzt­besuche, Wohnung und Unterhalts­kosten

Visum und Versicherung

Für ein Studium in Australien braucht man dringend ein Studentenvisum (etwa 450$), dass für die Dauer des Studiums plus einen weiteren Monat gilt. Zur Beantragung des Visums wird ein gültiger Reisepass und die Bestätigung der Uni zu der Aufnahme des Studiums (Confirmation of Enrolment /COE) benötigt. Des Weiteren muss eine gültige Krankenversicherung abgeschlossen sein, die man bei der Überweisung der Studiengebühren gleich mit bezahlt. Die Overseas Students Health Cover (OSHC) deckt die grundlegenden medizinischen Notwendigkeiten für die Dauer des Studiums ab. Bei einer geplanten Anschlussreise sollte jedoch eine Privatversicherung mit abgeschlossen werden. Da das Studentenvisum einen Monat nach Ende des Studiums bereits abläuft, sind wir in der Semesterpause nach Fiji geflogen und haben von dort aus das E-Visitor Visum beantragt, welches kostenlos ist und einen Aufenthalt drei Monate ab Zeitpunkt der Einreise erlaubt. Das E-Visitor Visum kann nicht von Australien aus beantragt werden und man darf mit diesem Visum nicht mehr arbeiten!

Flug

Den Flug habe ich über STA-Travel etwa zwei Monate vor Studienbeginn für etwa $650 gebucht. Falls man noch früher bucht, bekommt man den Flug für etwas weniger Geld. Ich bin mit Etihad nach Brisbane geflogen. Es gibt aber auch einen Flughafen direkt an der Gold Coast. Es lohnt sich also zu schauen, ob die Flüge dahin etwas günstiger sind. Ansonsten sollte man sich auf jeden Fall für den kostenlosen Abholservice der Griffith University anmelden!

Arztbesuche

Zum Glück musste ich in der Zeit meines Aufenthaltes nie zum Arzt. Aber selbst wenn man muss, gibt es einen Arzt direkt am Universitätscampus, so dass man nicht lange suchen muss.

Wohnung

Viele Studenten buchen bei der Ankunft ein Hostel oder versuchen es mit Couchsurfing, um dann vor Ort eine Wohnung zu suchen. Die von der Uni angebotenen Unterkunftsmöglichkeiten sind überteuert und nicht wirklich gut gelegen. Der Wohnungsmarkt an der Gold Coast ist wirklich entspannt, sodass, wenn man früh anreist, relativ einfach eine Wohnung findet. Die Unterhaltskosten sind zwar höher als in Deutschland, aber die Wohnungssuche ist um einiges einfacher. Man bezahlt hier meistens wöchentlich Miete, die sich je nach Wohnung und Lage auf 130-200 Dollar pro WOCHE beläuft. Um Wohnungen zu finden, sind Webseiten wie gumtree.com.au oder flatmates.com.au empfehlenswert. Des Weiteren bietet der Uniservice „Studentguild“ weitere private Wohnangebote direkt auf ihrer Webseite oder an der Pinnwand vor dem Studentguild-Gebäude an. Während der Orientierungswoche bietet die Studentguild auch einen kostenlosen Fahrservice für Wohnungsbesichtigungen an. Einfach die Leute anrufen und Wohnungsbesichtigungstermine ausmachen!

Bei der Wahl der Lage der Wohnung gibt es folgende Möglichkeiten. Man kann entweder direkt in der Nähe der Uni wohnen, wie etwa im Stadtteil Parkwood oder Labrador und kann meist innerhalb von 10-20 Minuten zur Uni laufen und ist dann etwa 30 min vom Strand entfernt, oder man lebt direkt am Strand in Surfers Paradise und fährt dann 30 Minuten zur Universität. Dabei sollte einem bewusst sein, dass es in Surfers meist teurer und viel lauter ist, jedoch alle Bars und Clubs hier gelegen sind. Ich habe mich für Option drei entschieden und zwar zwischen Surfers Paradise und der Universität in Southport zu wohnen. Southport ist von den Preisen günstiger als Surfers Paradise und ist das „Zentrum“ der Gold Coast. Die meisten lokalen Einwohner wohnen in Southport, sodass es viele kulturelle Angebote am Wochenende gibt, aber auch viele Lokale zum Einkaufen. Wer also wie ein „Local“ leben will und nicht sein ganzes Geld für die Wohnung ausgeben möchte, ist in Southport genau richtig. Von Southport aus dauert es zum Strand wie auch zur Uni etwa 15 Minuten mit der Straßenbahn.

Unterhaltungskosten und Zahlungsmittel

Die Lebenshaltungskosten in Australien sind im Schnitt etwa um das 1,5-fache höher als in Deutschland. Eine Handy-Prepaidkarte mit anständigem Datenvolumen, SMS-und Telefonflat kostet um die 30-40 Dollar. Dabei ist der Anbieter Optus zu empfehlen. Die Transportkosten belaufen sich etwa auf $15 pro Woche. Dafür sollte man sich eine GoCard besorgen, die man an jedem Kiosk kaufen kann. Die GoCard ist eine aufladbare Prepaidkarte, die einem einen 30% Rabatt auf alle Nahverkehrsmittel gewährt. Meldet man die Karte zusätzlich als Student an, bekommt man weitere 30% auf den Preis. Nach 9 Fahrten pro Woche bekommt man die restlichen umsonst, sodass sich bei einem Einzelpreis von etwa $1,50 pro Fahrt, die Kosten auf etwa $15 Dollar pro Woche belaufen. Falls man sich Abhebegebühren sparen möchte, sollte man sich eine DKB Studentenkarte besorgen mit der man kostenlos Geld an Geldautomaten abheben kann. Seit Dezember 2016 wirbt die DKB damit, dass auch direkte Bezahlungen mit der DKB Kreditkarte umsonst sind. Ein australisches Konto braucht man für das Auslandssemester nicht unbedingt.


3. Studienorganisation an der Universität

Die Universität ist im Vergleich zu europäischen Universitäten sehr gut organisiert. Es gibt sehr viele Lernräume, die super ausgestattet sind. Von Sitzkissenecken zum Relaxen bis zu vollausgestatteten Konferenzräumen. Die Studienorganisation läuft komplett über das Onlinesystem der Uni. Auf der Onlineplattform findet man alle Termine, Vorlesungsunterlagen und Vorlesungsaufzeichnungen. Des Weiteren organisieren die Studentguild und die Griffith Mates (googelt am besten deren Webseiten) sehr viele kostengünstige Ausflüge wie zum Beispiel nach Byron Bay oder Noosa. Hier gilt es schnell zu sein, um einen der begehrten Plätze zu ergattern.

An der Uni gibt es keine wirkliche Mensa, sondern vielmehr eine Ansammlung von Restaurants. Das Essen kostet genau so viel wie in der Stadt. Das deutsche Mensasystem gibt es hier also nicht. Die Klassengrößen sind hier sehr angenehm und viel kleiner als man es von deutschen Universitäten kennt. Das Benotungssystem ähnelt dem amerikanischen System, in dem die Leistungen der Studenten kontinuierlich durch Assignments und nicht nur durch eine finale Endklausur gemessen wird. Die Endklausur macht meistens nur 50% der Endnote aus. Die Klausurenphase ist am Ende des Semesters und alle Klausuren werden innerhalb von zwei Wochen geschrieben. Das Unisystem wird ab nächstem Semester von Semestern auf Trimestern umgestellt. Informiert euch darüber also rechtzeitig. Des Weiteren lässt sich sagen, dass das Arbeitspensum während des Semesters aufgrund der ganzen Assignments höher ist als in Deutschland, wohingegen aber die Aufgaben weniger theoretisch und einfacher zu lösen sind, als man es von deutschen Unis kennt.


4. Leben und Freizeit

Am Anfang jedes Semesters gibt es seine Orientierungswoche, die jedoch nicht mit unseren europäischen Orientierungswochen vergleichbar ist. Hier geht es primär darum, euch den Campus zu zeigen und paar Tipps zu geben. Viele soziale Aktivitäten während der Orientierungswoche gibt es nicht. Wie bereits vorher erwähnt, lohnt es sich, die Ausflüge der Griffith Mates und der Studentguild zu checken. Wir sind während des Semesters so nach Byron Bay, South Stradbrook und Noosa gekommen; haben außerdem noch eine Hypnotist Show gesehen und einige Mottopartys im amerikanischen Highschool-Style besucht.

Des Weiteren organisiert die Studentguild zweiwöchentlich kostenlose Movie Nights mit Verpflegung. Ein weiteres Highlight sind die zweiwöchentlich stattfindenden Market Days, an denen internationales Essen am Campus für wenig Geld angeboten wird. In der ersten Woche gibt es auch die sogenannten Sign on days an denen ihr euch für Uni-Sportclubs und Kulturclubs anmelden könnt. Besonders beliebt war der Tauchclub, da dieser Anfängerkurse für schlappe $250 angeboten hat. Das ist um ein vielfaches günstiger als in Deutschland. Das Angebot galt aber nur während des Sign on days. Auch sehr nützlich ist das Buddy-Programm der Griffith Mates, bei dem ihr einen australischen Studenten als Mentor an die Seite gestellt bekommt. Ihr solltet euch auf jeden Fall dafür anmelden, da es auch Kaffee umsonst gibt!

Auch im Umland der Gold Coast gibt es viel zu erleben. Da gäbe es zum Bespiel den Currumbin Sanctuary, wo man mit Kängurus auf der Wiese relaxen kann oder die Freizeitparks, für die das Vegas Australiens (die Gold Coast wird auch als Las Vegas Australiens bezeichnet) bekannt ist. Von den Freizeitparks kann ich euch vor allem Wet´n´wild und Movieworld empfehlen. Dreamworld war leider auf Grund eines tragischen Vorfalls geschlossen, soll aber an sich der beste Freizeitpark hier sein. Des Weiteren sind Orte wie Killarney Glen, Springbrook, Moreton Island und Mount Warning für Naturliebhaber zu empfehlen. Auch an Stränden mangelt es nicht. Nah gelegene Strände, die eine gute Alternative zum überlaufenen Strand in Surfers sind, sind Kirra Beach (sehr ruhig und abgelegen, mit dem Bus zu erreichen), Main Beach oder Burleigh Heads.

Das Klima an der Gold Coast ist subtropisch, so dass es zumindest tagsüber so gut wie nie kalt ist. Die Leute sind dementsprechend sehr locker. Das Essen ist sehr britisch (also fettig). Burger sind hier so etwas wie das Nationalgericht. Australische Barbecues sind sehr gewöhnungsbedürftig, da mit Barbecue Würstchen in Toastbrot mit bisschen Zwiebeln gemeint ist. Ihr solltet auf keinen Fall das Lieblingsgericht der Australier probieren. Vegemite ist echt ungenießbar.


5. Warum man dort studieren sollte (Fazit)

Wer an einer Elite-Universität mit herausfordernder Lehre studieren möchte, ist hier eigentlich falsch. Aber wer nach dem ganzen Unistress in Deutschland auch mal etwas erleben und gefühlt ewig lang Sommer haben möchte, der ist hier genau richtig. Die atemberaubende Natur, die vielen Freizeitangebote und die netten Menschen machen dieses Auslandssemester unvergesslich. Also packt eure Flip-Flops ein und ab nach Australien.