26 Feb
Erfahrungsbericht von Loreen H.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft, Wirtschaftspsychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Kassel U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Leider hatte meine Heimatuniversität in Deutschland keine passenden Partnerhochschulen in den USA. Aus diesem Grund habe ich mein Auslandssemester als Freemover absolviert, das heißt ich habe unter Hilfestellung von College Contact alles selbst organisiert und mich auch eigenständig bei der Universität beworben. Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass die Bewerbung als Freemover natürlich viel Organisation erfordert, mit der Hilfestellung von College Contact aber sehr gut machbar ist.

Auf der Homepage von College Contact erhält man sehr viele Informationen über mögliche Universitäten. Nach einer tiefgehenden Recherche möglicher Universitäten habe ich mich für die San Diego State University (SDSU) entschieden, da diese den Bereich der Wirtschaftspsychologie noch am besten mit abdeckt und ich Kalifornien als Wunschstaat für mich ausfindig gemacht habe.

Während der gesamten Bewerbung hat College Contact mich sehr gut unterstützt. Ich konnte mich bei jeglichen Fragen immer an meinen Ansprechpartner wenden und war wirklich sehr zufrieden mit der Beratung. Durch die bereits vielen gemachten Erfahrungen kann College Contact sehr viele Informationen bereits zu Anfang zur Verfügung stellen, was die gesamte Organisation erleichtert. Ansonsten habe ich mich mit anderen Studierenden, die bereits ein Auslandssemester in San Diego absolviert haben, ausgetauscht. Hierfür eignet es sich auch einfach mal, bei Kommilitonen nachzufragen oder andere Netzwerke, wie zum Beispiel Stipendien oder Facebook-Gruppen, zu nutzen.

Grundsätzlich sollte man sich bei der Bewerbung schon wegen einiger Punkte vorher Gedanken machen:

  1. Bietet die Universität entsprechende Kurse an, die bei mir an der Heimatuniversität angerechnet werden? (Gegebenenfalls Absprache mit Heimatuniversität und Kursangebot der ausländischen Universität nachschauen)
  2. Wie viele Kosten kommen auf mich zu? Wie kann ich mir das finanzieren?
  3. Welche anderen Dinge müsste ich vor meiner Bewerbung noch klären? (Zum Beispiel Pflichtimpfungen)

Insgesamt gibt es relativ viel bei der Bewerbung zu beachten. Jedoch wird man sehr gut von College Contact durch die Bewerbung (auch Visum) begleitet und man kann sich bei Rückfragen immer an seinen Ansprechpartner wenden. Natürlich muss beachtet werden, dass es nicht nur einer Bewerbung bei der Universität bedarf, sondern auch anderer Bereiche wie zum Beispiel Krankenversicherung, Wohnung, Flüge, Kündigungen von alten Arbeitsverhältnissen.

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Finanzierung

Bezüglich der Finanzierung konnte ich zum Glück auf ein Stipendium zurückgreifen, welches mir das Auslandssemester sehr erleichtert hat. Generell empfehle ich hier, einfach mal nach Stipendien zu googeln und sich zu bewerben. Zusätzlich kann an der Heimatuniversität nachgefragt werden, ob diese entsprechende Hilfeleistungen erbringen kann. Meine Universität hatte zum Beispiel einen Newsletter, der bestimmte Stipendien vorgeschlagen hat.


Studium: Generelles und Campus

Die SDSU hat einen sehr großen Campus, der alles zu bieten hat, was man für ein Leben braucht. An sich könnte man theoretisch auch sein ganzes Auslandssemester auf dem Campus verbringen, da es hier von Restaurants, Shops, Fitnessstudios, Sportmöglichkeiten bis hin zur Bibliothek, Supermärkten und Wohnungen alles gibt. Insgesamt ist das gesamte Universitätsgelände sehr gepflegt.

Aufgrund der Größe des Campus fällt die Orientierung am Anfang etwas schwer, da die Veranstaltungsräume abgekürzt sind und das zugehörige Gebäude nicht immer klar erkennbar ist. Hierzu eignet sich die Karte der Universität sehr gut, um die Gebäude ausfindig zu machen und dann entsprechend die Räume.


Studium: Kurswahl

Insgesamt bietet die SDSU sehr vielfältige Kurse an. Wobei die Anzahl der Bachelorkurse die Masterkurse um einiges übersteigt. Je nachdem für welches Programm man sich bewirbt, kann man aus verschiedenen Kursprogrammen wählen. Ich habe mich für das Business-Programm beworben und musste daher mindestens einen Special Session-Kurs wählen. Special Session-Kurse sind Kurse von dem American Language Institute (ALI), welche nur für die internationalen Semesterstudierenden angeboten werden. Die Inhalte überschneiden sich mit oft gleichnamigen Kursen für die amerikanischen Studierenden, aber garantieren so, dass Austauschstudierende die beliebten Wirtschaftsfächer ebenfalls absolvieren können. Natürlich muss man sich dann darauf einstellen, dass man gegebenenfalls weniger Kontakt zu Amerikanern erhält, wenn man nur mit internationalen Studierenden zusammen Kurse belegt.

Besonders gut hat mir darüber hinaus an dem Business-Programm gefallen, dass man auch aus verschiedenen Bereichen Kurse wählen konnte, welches mir sehr zugute kam, da ich dadurch sowohl Kurse aus der BWL als auch aus der Psychologie belegen konnte. Leider konnte ich einen meiner Wunschkurse, Personalpsychologie, nicht belegen, da dieser nur für amerikanische Studenten der Psychologie-Fakultät gedacht war und musste daher meine Kurswahl spontan umstellen.

Wichtig bei der Kurswahl zu beachten beziehungsweise weitere nützliche Informationen sind:

  1. Unbedingt vorher über das Kursangebot und die Prüfungsleistungen informieren (Bewertungen der Dozenten im Internet können als Entscheidungshilfe genutzt werden)
  2. An der SDSU können Sportkurse für Credits belegt werden (zum Beispiel Surfen, Selbstverteidigung, Yoga)
  3. Special Session-Kurse (=Sicherheit, den entsprechenden Kurs zu bekommen) vs. Kurse mit Amerikanern, aber die Unsicherheit nicht in die Kurse zu kommen
  4. Generell unterscheiden sich die Prüfungsleistungen zu den meisten deutschen Studienleistungen (mehrere Präsentationen, Casestudies, Hausarbeiten und Gruppenarbeiten schon während des Semesters)
  5. Frühzeitige Anmeldung für die Kurse (nachts um 12 Uhr), da die Plätze schnell vergeben sind

Studium: Betreuung vor Ort

Die Betreuung vor Ort erfolgt durch das American Language Institute (ALI), welches direkt am Campus gelegen ist und bei Fragen immer angesprochen werden kann. Am Anfang des Semesters gibt es ein paar Informationsveranstaltungen, eine Campus-Führung und Beratungsangebote für die Kurswahl. Neben der Beantwortung von Fragen bietet das ALI auch noch Freizeitmöglichkeiten, vor allem verschiedene Trips in die Nationalparks an. Ich habe mir meine Ausflüge und Reisen jedoch alle selbst mit Freunden organisiert und kein Angebot angenommen und kann daher nichts über die Qualität sagen.

Das einzige Negative zu vermerken ist, dass es leider kein wirkliches Angebot gibt, welches das Kennenlernen und die Bindung der Studierenden untereinander stärkt. Im Gegensatz zu vielen Programmen an deutschen Universitäten werden in der Einführungswoche lediglich ein paar Informationstermine angeboten, jedoch das gemeinsame Kennenlernen nicht großartig gefördert. Im Gegensatz zu den Einführungsveranstaltungen, wie ich sie aus Deutschland kenne oder andere Kommilitonen sie im Ausland erlebt haben, finde ich das Programm zu Informationszwecken ausreichend, leider aber für die soziale Komponente zu kurz gekommen.


Unterkunftssuche

Vor Ort oder von zuhause aus?

Insgesamt gibt es zwei Möglichkeiten, eine Unterkunft in San Diego zu suchen: Entweder man erledigt dies von Deutschland aus oder vor Ort. Sucht man bereits eine Unterkunft von Deutschland aus, hat man natürlich den großen Vorteil, dass man sich vor Ort nicht mehr darum kümmern muss und die gesamte Ankunft problemloser verläuft sowie man nicht dem Druck ausgesetzt ist, noch eine – vielleicht übrig gebliebene – Unterkunft zu finden. Allerdings ist hier auch wichtig zu sagen, dass man natürlich keine Möglichkeit hat, sich die Unterkunft vor Ort anzuschauen und dann zu entscheiden. Aus meinen Erfahrungen sowie denen von meinen Kommilitonen sind die Bilder im Internet oft schöner als die wirkliche Wohnung, welches berücksichtigt werden sollte. Falls es eine Möglichkeit gibt, die Wohnung in irgendeiner Form zu besichtigen, rate ich hierzu (Freunde, Skype, ...).

Die andere Möglichkeit ist es, die Wohnung vor Ort zu suchen. Insgesamt haben sicher 95% der Personen eine Wohnung bereits von Deutschland aus gesucht. Jedoch kenne ich Personen, die in San Diego noch einmal umgezogen sind und dabei auch keine Probleme hatten.

Wohnoptionen

Bei der SDSU gibt es generell verschiedene Möglichkeiten zu wohnen: Entweder man wohnt auf dem Campus in Studierendenwohnheimen, in der Nähe des Campus (BLVD 63) oder in der Nähe des Strandes (Mission Beach, Pacific Beach oder Ocean Beach) in Privatwohnungen oder auch in größeren Häuserkomplexen. Ich habe mich damals dafür entschieden, in Pacific Beach direkt am Strand in einer privaten WG mit anderen Amerikanern zu wohnen, welches auf jeden Fall die richtige Entscheidung war. Wohnungen in Campusnähe sind vor allem für jüngere Studierende unter 21 Jahren zu empfehlen, da es an der Universität, aber gerade auch im BLVD 63 viele Partys und Veranstaltungen für U21 gibt.

In Strandnähe und in Downtown gibt es eher Angebote für Ü21. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass man das Alter auf keinen Fall unterschätzten sollte, da oft auch in Restaurants das Alter am Abend geprüft wird, sodass man mit U21 Jahren nicht einmal in ein Restaurant essen gehen kann.

Wohnen in Pacific Beach

Pacific Beach ist eine super schöne Wohnlage mit direkter Nähe zum Strand. Gerade der nördliche Teil in Richtung La Jolla und Bird Rock hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt kann ich es empfehlen, sich mit Amerikanern oder anderen Nationalitäten eine WG zu teilen, um sein Englisch zu verbessern. In San Diego gibt es grundsätzlich sehr viele Deutsche, sodass man es relativ leicht umgehen kann, Englisch zu reden. Mir hat das Zusammenleben mit zwei Amerikanern wirklich geholfen, um mein Englisch zu verbessern, da man dann neben der Universität auch in seiner Freizeit täglich Englisch spricht.

Grundsätzlich sind die Mieten in San Diego sehr hoch, sodass ich mir ein Zimmer mit einer anderen deutschen Studierenden geteilt habe. Möchte man sich ein Zimmer teilen, ist es durchaus sinnvoll, nach einer Person im Vorhinein zu suchen, welche gut zu den eigenen Interessen passt, da man doch sehr viel Zeit verbringt. Außerdem ist hier zu beachten, dass man definitiv ein eigenes Auto benötigt, wenn man weiter weg von dem Campus wohnt.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Insgesamt sind die Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten in San Diego unbegrenzt. San Diego ist schon an sich eine sehr große Stadt mit vielen sehr unterschiedlichen Möglichkeiten. Darüber hinaus bietet die Universität einiges an Programmen an. Besonders die Footballspiele und das davor stattfindende Tailgate sind ein wirkliches Erlebnis.

Ebenso gibt es in der geographischen Nähe von San Diego viele sehenswerte Orte und Ausflugsziele. Wenn man sich den Stundenplan entsprechend gut legt, kann man sich durchaus ein verlängertes Wochenende freihalten, um verschiedene Reisen auch schon innerhalb des Semesters zu unternehmen. Dennoch ist hier zu beachten, dass das amerikanische Semester nicht nur in der „Prüfungsphase“ am Ende, sondern schon während des Semesters einige Leistungsnachweise (Präsentationen, Hausarbeiten, Gruppenarbeiten etc.) erfordert, welches bei der Reiseplanung definitiv berücksichtigt werden sollte.

San Diego hat wirklich sehr viele schöne Stadtteile mit verschiedenen Schwerpunkten zu bieten. Um nur einige wenige zu nennen:

  • La Jolla (super schöne Strände, Fahrradtour direkt am Strand möglich, Seehunde, Schnorcheln)
  • Bird Rock (sehr schöne kleine Läden, Boutiquen und Restaurants)
  • Downtown (Gaslamp Quarter, Little Italy, Restaurants, Clubs, Hafen)
  • Pacific Beach (Strand, ein Pier, an dem man öfters einmal Delfine sieht, Taco Tuesday am Dienstag, schöne Restaurants, schöner Surfer-Flair direkt am Strand)
  • Ocean Beach (etwas mehr „Hippie“ mit schönen Geschäften und Märkten mit selbstgemachten Produkten)
  • Nord Park (schöne Restaurants und Cafés)

Neben San Diego gibt es natürlich auch noch sehr viele Ausflugsziele in der „Nähe“.

  • Verschiedene kleinere Nationalparks: Torrey Pines, Mission Trails Regional Park, Three Sisters Waterfalls, the Potato Chip Rock, …
  • Los Angeles
  • San Francisco und Highway 1 bis San Diego (unbedingt eine Strecke mit dem Auto fahren, 2-3 Tage einplanen)
  • Grand Canyon, Horseshoe Bend, Antelope Canyon (Lower Part ist etwas billiger)
  • Joshua Tree, Palm Springs
  • Napa (oberhalb von San Francisco, “Kalifornische Toskana“ mit Weingütern)
  • Las Vegas
  • Tijuana (Mexico, gut für einen Tagesausflug / Wochenendausflug; Feiern unter 21 Jahre möglich)
  • Yosemite National Park

Ich habe die Visa-Bestimmungen ausgenutzt und bin noch weitere rund 30 Tage nach dem Semesterende in den USA geblieben. Nach dem Semester eignet sich dies perfekt, um auch weitere Reisen, wie zum Beispiel nach Hawaii, durchzuführen oder aber auch in angrenzende Länder weiter zu reisen (zum Beispiel Mexico).