20 Feb
Erfahrungsbericht von Loraine M.

Griffith University - Brisbane

Stadt: Brisbane
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2013 bis 11/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Für mein Auslandssemester habe ich mich für die Griffith University in Australien entschieden. Die Universität verfügt zwar über fünf geografisch auseinander liegende Campi, die BWL-Kurse werden jedoch größtenteils auf dem Nathan Campus in Brisbane oder auf dem Gold Coast Campus (ca. 1,5 Stunden südlich von Brisbane) angeboten. Ich habe meine Kurse am Nathan Campus belegt.

Vor der Abreise

Bewerbung an der Hochschule

Die Bewerbung für ein Auslandssemester an der Griffith University lief sehr einfach und problemlos ab. Da die Bewerbung über die Vermittlungsagentur College Contact verläuft, müsst ihr eure Bewerbungsunterlagen nicht an die Griffith University, sondern an College Contact schicken, die diese prüfen und dann an die Griffith University weiterleiten. Allgemein hat mir College Contact bei allen Fragen sehr kompetent weitergeholfen und mir mit vielen Anregungen und Tipps die Vorbereitung für das Auslandssemester vereinfacht. Auch bekommt man vor dem Abflug eine Liste mit Kontaktdaten der Studenten aus Deutschland, die zeitgleich ein Semester an der Griffith University verbringen (sofern man vorher in die Datenweitergabe eingewilligt hat), sodass man sich schon im Vorhinein mit anderen Studenten austauschen und erste Kontakte knüpfen kann.

Für die Bewerbung an der Griffith University müsst ihr folgende Dokumente einreichen:

  • Das Bewerbungsformular „Griffith University: Study Abroad Application Form“
  • Einen Englischnachweis (in meinem Fall reichte der Nachweis, dass ich während meines Studiums komplett auf Englisch unterrichtet werde)
  • Ein beglaubigtes Studienzeugnis
  • Eine Kopie eures Reisepasses

Innerhalb weniger Wochen erhaltet ihr einen „Offer Letter“. Nachdem ihr die Studiengebühren bezahlt habt (7150 AUD), bekommt ihr eure endgültige Zusage („Confirmation‐of‐Enrolment“ (CoE)). Dieses Dokument benötigt ihr zur Beantragung des Studentenvisums und des Auslandsbafögs. Jedoch empfehle ich euch, das Auslandsbafög schon vorher zu beantragen und die Zusage später nachzureichen.

Visum

Für die Einreise nach Australien benötigt ihr entweder ein Studentenvisum oder ein Working-Holiday-Visum. Das Studentenvisum ist sehr teuer (565 AUD) und damit um einiges teurer als das Working Holiday Visum (270 AUD), allerdings kann man das Working Holiday Visum nur einmal im Leben beantragen. Wenn ihr also noch nicht sicher seid, ob ich ggf. später noch zum Work-and-Travel nach Australien wollt, solltet ihr euch für das Studentenvisum entscheiden.

Flug

Den Flug sollte man so früh wie möglich buchen, da man bei früher Buchung locker einige hundert Euro sparen kann. Oft lohnt es sich, den Flug über Agenturen wie STA Travel zu buchen, da diese euch spezielle Angebote mit Studentenrabatten anbieten können. Achtet bei der Wahl der Airline auch darauf, wie viel Gepäck ihr mitnehmen dürft. Die Griffith Uni bietet für Studenten einen kostenlosen Shuttle-Service an, der euch bei eurer Ankunft vom Flughafen abholt und zu eurer Unterkunft fährt.

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Unterkunft in Brisbane

Bei der Suche nach einer Unterkunft in Brisbane hat man generell 3 Möglichkeiten:

  1. Man bewirbt sich um einen Platz in einem der zahlreichen Studentenwohnheime auf dem Campus. Dazu habe ich sowohl schlechte als auch positive Meinungen gehört. Auf der einen Seite sind die Zimmer sind sehr klein und man wohnt mit vielen anderen Menschen auf engstem Raum, sodass oft Abstriche beim Thema Sauberkeit und Lautstärke gemacht werden müssen. Auf der anderen Seite findet man schnell Anschluss und es werden viele Abendgestaltungen und andere Angebote für die Bewohner der Studentenwohnheime organisiert. Letztendlich müsst ihr selber wissen, ob ihr der Typ dafür seid.
  2. Ich beispielsweise habe mich im Vorhinein um eine private Unterkunft bemüht. Diese wurde mir von meiner Vormieterin auf meine Anfrage in einer der zahlreichen Facebook-Gruppen zu diesem Thema hin empfohlen. Generell solltet ihr keine Kaution o.ä. überweisen, ohne die Wohnung vorher persönlich gesehen zu haben, da viele Angebote in der Realität ganz anders aussehen, als auf den Fotos bzw. als von der Beschreibung suggeriert. Viele andere Mitstudenten haben die ersten Tage in einem Hostel verbracht und dann vor Ort nach einer Unterkunft gesucht. In den meisten Fällen klappt dies wohl auch ganz gut und man findet innerhalb kürzerer Zeit eine geeignete Unterkunft. Das Wohnen in australischen Städten ist leider allgemein sehr teuer. Die Miete liegt meist zwischen $130 und $230 pro Woche. Ich habe mit 4 anderen Mädchen in einem eigenen Haus mit kleinem Garten, Terrasse und Pool in der Nähe der Uni gewohnt und $195 pro Woche gezahlt.
  3. Möchte man das australische Leben von der familiären Seite kennen lernen, kann man sich für „Homestay“ entscheiden und in einer australischen Familie wohnen. (Nähere Infos auf der Website der Griffith Uni).

Sonstiges

Führerschein

Um ein Auto in Australien mieten zu können, braucht ihr einen Internationalen Führerschein. Diesen könnt ihr nur von Deutschland aus beantragen. Plant ihr also, während des Semesters oder danach mit dem Auto rumzureisen, solltet ihr euch auf jeden Fall einen Internationalen Führerschein ausstellen lassen.

Konto

Mit einem Konto bei der Deutschen Bank könnt ihr ohne zusätzliche Kosten Geld am australischen Automaten der WESTPAC Bank abheben. Ansonsten bieten viele australische Banken ein Studentenkonto an, welches man sich kostenlos für ein Semester einrichten lassen kann (z.B. Commonwealth Bank).

Handy

Wenn man nicht durch seinen Vertrag an einen bestimmten Anbieter gebunden ist, kann man problemlos sein Handy in Australien weiternutzen und nur die Karte austauschen. Beliebte Anbieter sind Optus oder Vodafone, bei denen man für $30 pro Monat einen umfassenden Flatrate-Tarif mit Freiminuten nach Deutschland kaufen kann.

Adapter

Einen Adapter sollte man am besten schon in Deutschland kaufen, da diese (wie fast alles) in Australien deutlich teurer sind. Außerdem sollte man entweder direkt zwei Adapter bzw. einen Adapter und eine Mehrfachsteckdose oder direkt einen Adapter mit mehreren Anschlüssen kaufen, da man erfahrungsgemäß des Öfteren mehrere elektronische Geräte gleichzeitig aufladen möchte (Kamera, Handy, Laptop, elektrische Zahnbürste etc.).


Griffith University

Orientierungswoche

Vor Beginn des eigentlichen Studiums findet eine Orientierungswoche mit Info- und Kennenlernveranstaltungen, einer Stadtrallye, Campustouren und verschiedenen anderen Angeboten statt. Am Wochenende wird ein Orientation-Trip nach Byron-Bay angeboten, der, auch wenn er recht teuer ist (ca. $300), dennoch zu empfehlen ist, da man dort erste Kontakte mit anderen Studenten knüpfen kann und das Städtchen Byron Bay sehr sehenswert ist und über einen schönen Strand verfügt. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Surfschnupperstunde und eine Kajak-Tour sowie der Besuch des Currumbin Wildlife Sanctuary.

Studium

Das Studienkonzept an der Griffith Uni hat mir sehr gut gefallen. Zwar ist der Arbeitsaufwand pro Vorlesung um einiges höher als in Deutschland, dafür belegt man weniger Fächer, in denen man dann mehr in die Tiefe geht. Pro Kurs gibt es eine zweistündige Vorlesung sowie ein einstündiges Tutorial. Bei den Vorlesungen gibt es meistens eine „Lecture Capture“, d.h. dass die Vorlesung gefilmt und in das Intranet hochgeladen werden, sodass man sich eine Vorlesung später nochmal anschauen kann, sollte man diese verpasst oder etwas nicht direkt verstanden haben. In den Tutorien wird der in den Vorlesungen behandelte Stoff an praktischen Übungen angewandt und man hat die Möglichkeit, Fragen zu stellen. In den Tutorien wird, anders als in den Vorlesungen, die Anwesenheit geprüft und je nach Kurs muss man für das Tutorium mehr oder weniger zeitaufwendige Aufgaben vorbereiten. Die Endnote am Ende des Semesters in den einzelnen Kursen ergibt sich aus einer schriftlichen Semesterzwischenprüfung (meist Multiple-Choice oder Short-Answer Aufgaben), einer Einzel- oder Gruppenhausarbeit und einer Abschlussklausur am Ende des Semesters. Damit ist der Arbeitsaufwand während des Semesters deutlich höher als in Deutschland und durch die vielen Prüfungen bzw. Abgabetermine der Hausarbeiten hat man ständig etwas für die Uni zu tun, jedoch bleibt bei guter Planung trotzdem noch genug Zeit, um an den Wochenenden zu reisen oder Tagesausflüge zu unternehmen.

Kurswahl

Da 10 australische Credits in 7,5 ECTS Punkte umgerechnet werden, müsst ihr während eures Auslandssemesters in Australien 4 Kurse belegen. Bei der Bewerbung gebt ihr eine Liste mit euren Wunschkursen ab und die Universität entscheidet dann anhand eurer bisher belegten Kurse, ob ihr zu diesen Vorlesungen zugelassen werden könnt. Es ist möglich, die Kurswahl später noch zu ändern, allerdings müssen die Voraussetzungen jedes Mal aufs Neue geprüft werden, was viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Die Einschreibung in die Kurse geschieht dann circa einen Monat vor Semesterbeginn online. Wenn ihr euch nicht zwischen mehreren Kursen entscheiden könnt, besteht die Möglichkeit, für mehrere Kurse die Zulassung prüfen zu lassen. Damit kann man sich in den ersten ein bis zwei Wochen verschiedene Vorlesungen anschauen und problemlos ggf. dann noch Kurse zu wechseln. Auf der Webseite der Griffith University erhält man einen sehr guten Überblick darüber, welche Kurse in welchem Semester angeboten werden und man kann sogar schon die Stundenplanung für das gesamte Semester sowie die einzelnen Prüfungsbestandteile einsehen. Mit der Einschreibung in die jeweiligen Kurse sieht man zudem, welcher Kurs an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit angeboten wird, sodass man die Kurswahl zum Teil auch mit der Wochenplanung abstimmen kann (empfiehlt sich v.a. wenn man nicht in unmittelbarer Nähe des Campus wohnt, bzw. während des Semesters viel reisen möchte).

Ich habe die Kurse International Economics, Advanced Corporate Finance, Portfolio Management und Innovation Practicum (Kooperation mit Deloitte Australia) belegt und war mit allen Kursen sehr zufrieden. Die Vorlesungen waren allesamt interessant und mit hohem Praxisbezug und die Dozenten waren sehr kompetent und stehen bei allen Fragen gerne zur Verfügung. Bei konkreten Fragen oder für mehr Informationen zu den Kursen dürft ihr mir gerne schreiben.


Brisbane

Als drittgrößte Stadt Australiens ist Brisbane eine faszinierende Stadt, die den Charme einer Metropole besitzt und dennoch viele schöne Plätze zum Entspannen bietet. Hier sind insbesondere die Southbank Parklands zu erwähnen, eine sehr schön gestaltete Uferpromenade am Brisbane-River, die neben vielen Grünflächen auch eine künstlich angelegte Lagune mit echtem Sandstrand bietet. Generell sind die Lebenshaltungskosten in Brisbane niedriger als in Sydney oder Melbourne. Als großen Nachteil empfinde ich es jedoch, dass Brisbane keinen Strand in unmittelbarer Nähe besitzt, sondern man dafür entweder hoch an die Sunshine Coast (ca. 2,5 Stunden) oder runter an die Gold Coast (ca. 1,5 - 2 Stunden Zugfahrt) fahren muss.

Ein großer Vorteil Brisbanes ist jedoch, dass die Stadt der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Tagesausflüge ist. Besonders zu empfehlen kann ich hierzu:

  • North- und South Stradbroke Island
  • Moreton Island
  • Burleigh Heads National Park
  • Springbrook National Park (Natural Bridge)
  • Lone Pine Koala Sanctuary
  • Gold Coast (Strände und Freizeitparks (Dreamworld, Movieworld, Wet and Wild))
  • Mt Coot Tha (schöner Ausblick über die Lichter der Stadt bei Nacht)

Auf der Webseite der Griffith Uni findet man auch verschiedene von der Uni organisierte Tagesausflüge zu verschiedenen Orten, die nichts oder nur sehr wenig kosten. Allerdings muss man sich hierfür recht früh bewerben, um noch einen Platz zu bekommen.


Reisen

Solltet ihr euch für die Griffith University entscheiden, müsst ihr beachten, dass ihr euer Pflichtpraktikum nach dem Auslandssemester absolvieren müsst, sodass leider nicht mehr viel Zeit zum Reisen bleibt. Bei guter Planung bleibt aber während des Semesters an verlängerten Wochenenden oder während des einwöchigen Mid-Semesterbreaks genug Zeit, um zu den wichtigsten Destinationen an der australischen Ostküste zu reisen (u.a. Sydney, Melbourne, Fraser Island, Whitsunday Islands, Great Barrier Reef, Rainforest, Byron Bay, Noosa (National Park)). Inlandsflüge sind bei frühzeitiger Buchung vergleichsweise günstig (Brisbane – Sydney für $50). Über skyscanner.de könnt ihr die Preise verschiedener Airlines bequem vergleichen und das günstigste Angebot auswählen.

Tipp: Guckt auf Seiten wie groupon.com.au nach günstigen Angeboten für Aktivitäten oder Ähnliches.


Wetter

Zu Beginn des Semesters (Juli) war es noch recht kühl, jedoch ist der australische Winter nicht mit dem deutschen Winter zu vergleichen. So war es tagsüber bei oftmals blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein schon sehr mild, nachts wurde es aber immer noch recht kalt. Da die meisten Häuser/Wohnungen zwar über eine Klimaanlage verfügen, dafür aber keine Heizung beinhalten, ist es ratsam, sich für die Anfangszeit (dünne) Jacken, warme Pullis und lange Hosen mitzunehmen. In den folgenden Monaten nehmen die Temperaturen dann aber rasch zu. Diese Zeit ist mit die angenehmste, da es zwar schon sehr warm ist, die Luftfeuchtigkeit aber noch nicht so hoch ist, wie in den Hochsommermonaten Dezember, Januar, Februar. Auch gibt es im Frühling noch nicht so viele Quallen, wie später im Sommer.


Fazit

Ich hatte eine wunderbare Zeit in Australien und auch wenn ich nach dem Semester leider nicht mehr viel Zeit zum Reisen hatte, so hatte ich doch während des Semesters ausreichend Gelegenheit zu den schönsten Orten an der Ostküste zu fahren/fliegen. Auch wenn es anfangs schwer fallen sollte, rate ich euch, auf keinen Fall nur mit anderen Deutschen bzw. anderen Auslandsstudenten etwas zu unternehmen. Erfahrungsgemäß lernt man andere „Internationals“ anfangs zwar schneller kennen, jedoch sollte man deswegen nicht aufhören, den Kontakt zu einheimischen Studenten zu suchen. Hierfür bieten Sportclubs oder Gruppenarbeiten in der Uni eine gute Gelegenheit.

Ich wünsche Allen, die sich zu einem Auslandsemester in Australien entscheiden, eine genauso schöne und aufregende Zeit, wie ich sie hatte. Bei weiteren Fragen zum Auslandssemester am Nathan Campus der Griffith University stehe ich gerne zur Verfügung.