16 Mär
Erfahrungsbericht von Laura Z.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mein Auslandssemester an der San Diego State University (SDSU) in Kalifornien absolviert. Um das Wichtigste gleich vorweg zu nehmen: Ich würde alles nochmals genauso machen und am liebsten hätte ich gleich noch ein weiteres Semester angehängt. 

Vorbereitung: 

Ich habe mein Auslandssemester mit der Hilfe von College Contact organisiert. Das hat die doch eher mühsame Anmeldeprozedur erheblich erleichtert. Die Anmeldung erfolgt direkt über College Contact, was bei den vielen verschiedenen und manchmal auch komplizierten Formularen sehr hilfreich ist, da alles auf Deutsch geregelt ist und man sich bei Fragen immer direkt an College Contact wenden kann. Die Mitarbeiter sind extrem hilfsbereit. Ich empfehle diese Internetseite jedem weiter. Man erspart sich viel Mühe!

Ausserdem gilt bei der Vorbereitung: je früher desto besser. Gerade wenn man in die USA reisen will, ist schon nur das Beantragen des Visums eine Sache für sich. Ausserdem muss man den Unis in den USA auch einen Nachweis der Sprachkenntnisse vorlegen. Die Unis verlangen den Toefl, auf Anfrage hat die SDSU aber auch mein Cambridge Certificate akzeptiert. 

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Wohnen: 

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten in San Diego zu wohnen. Entweder in einem Studentenheim nahe des Campus oder in einem Haus am Strand. Ich persönlich habe im Studentenwohnheim Suites on Paseo gewohnt und empfehle das auch jedem weiter. Natürlich ist es schön ein Haus am Strand zu haben, doch dann läuft man Gefahr, das Semester nur mit den Mitbewohnern zu verbringen. Im Suites on Paseo wohnen ca. 300 andere Studenten aus allen Teilen der Welt. Es erübrigt sich zu sagen, dass dort immer etwas los war. Man kann wahlweise ein Einzel-, Zweier- oder Dreierzimmer mieten, welche alle mit eigenem Bad ausgestattet sind.

Das Suites on Paseo verfügt über eine Mensa, die Frühstück, Mittag- und Abendessen zubereitet. Leider wechselt das Essen kaum, so dass ich sechs Monate so ziemlich das Gleiche gegessen habe. Man kann aber natürlich auch nach Downtown (ca. 30 Minuten mit dem Auto) und in einem Restaurant essen gehen. Ausserdem gibt es in der Nähe des Paseos ein super Sushi Restaurant (RB Sushi). Das Paseo ist nur 2 Gehminuten vom Campus entfernt, was natürlich sehr praktisch ist.

Eine weitere gute Wohnmöglichkeit ist das Blvd63. Dies ist ein riesen Komplex mit Wohnungen, die man sich mit 3 - 8 anderen Studenten teilen kann. Jede Wohnung verfügt über eine Küche und im Komplex befinden sich zwei Pools, jedoch ist es ca. 30 Gehminuten vom Campus entfernt. Es gibt aber einen Shuttle, der alle 10 Minuten zum Campus und wieder zurück fährt. Wenn man sich für das Strandhaus entscheidet, dann unbedingt am Pacific Beach oder Mission Beach wohnen, dort läuft am meisten. 


Studium:

Die Fächerwahl läuft etwas anders ab als zuhause. Als Austauschstudent muss man seine Wunschkurse „crashen“. Das heisst, man muss am ersten Unitag zum Dozenten gehen und fragen, ob es noch einen Platz frei hat. Am besten geht man ca. 30 Minuten vor dem Unterrichtsbeginn ins Schulzimmer und ergattert sich so schon einen Sitzplatz. Bei fast all meinen Wunschfächern meinten die Dozenten, so lange man einen Sitzplatz im Klassenraum gefunden hat, kann man sich auch für den Kurs einschreiben. Am Ende des Unterrichts geht man dann zum Dozenten und holt sich eine Unterschrift. Nur so kann man sich für den Kurs einschreiben lassen. Leider hat dies nicht bei all meinen Wunschkursen geklappt, deshalb muss man auf Flexibilität der Heimuni zählen.

Ausserdem sollte man auch die geforderten „prerequisites“ nicht allzu ernst nehmen. Als Austauschstudent kann man logischerweise die geforderten Kurse nicht absolviert haben und die Dozenten gehen relativ locker damit um, wenn man ihnen erklärt, dass man ähnliche Kurse an der Heimuni belegt hat.

Ich habe folgende Kurse an der SDSU belegt: 

  • Abnormal Psychology PSY362
  • Testing & Measurement PSY370
  • Introduction to Social Problems SOC102
  • Introduction to Comparative Politics POL S101

Bei den Kurszahlen ist lediglich die erste Ziffer wichtig. Diese zeigt das Niveau des Kurses an. Die 1 steht bspw. für 1. Studienjahr. Ich kann übrigens jedem das Fach SOC102 mit Dr. Gauss empfehlen. Ein unglaublich spannendes Fach mit einem Professor, der sehr kritisch und offen über die Amerikanische Gesellschaft und ihre Probleme redet. 

Der Campus erinnert einen oft an Hollywood-Filme. Man sieht Cheerleader trainieren, Musikchors proben und Footballspieler üben. Der Campus an sich ist sehr gross und überhaupt nicht so, wie man das von zuhause kennt. Es gibt einen Foodcourt, zwei Starbucks und einen grossen Bookstore, der eher Kleidung, Tassen und Schlüsselanhänger mit dem SDSU-Logo verkauft als Bücher. In der Bibliothek kann man gut lernen und findet auch zahlreiche Computer, an denen man die Hausarbeiten schreiben kann. Da es von diesen sehr viele zu schreiben gibt, lohnt es sich definitiv den eigenen Laptop von zuhause mitzunehmen. Das Niveau an der SDSU ist tiefer als an der Heimuni, dafür ist der Arbeitsaufwand viel grösser. Ich musste in fast all meinen besuchten Fächern mehrere Hausarbeiten schreiben. Neben den Arbeiten gab es auch Tests während des Semesters sowie Bücherbesprechungen. Wenn man aber immer etwas dran bleibt, ist das kein Problem.


Freizeit:

Trotz den unzähligen schulischen Verpflichtungen bleibt massenhaft Zeit für lustigere Sachen. Wenn man sich für das Strandhaus entschieden hat, kann man natürlich Surfen lernen oder sonst einfach an den unzähligen Stränden von San Diego entspannen. Wohnt man in Campusnähe kann man zu der Poolanlage der SDSU laufen oder im riesigen Gym auf dem Campus umsonst Sport machen.

Was sowohl für das Strandhaus als auch für Wohnungen beim Campus gilt: Organisiert euch ein Auto! Das ÖV-System in den USA ist wirklich nicht zu vergleichen mit dem in Europa und ohne Auto kommt man in den USA nicht weit. Wenn man am Strand wohnt, braucht man zwingend ein Auto um überhaupt zur Uni zu kommen. Wohnt man am Campus, braucht man das Auto vor allem an den Wochenenden. Ich hatte das Glück, dass einige Freunde von mir ein Auto hatten und ich mit ihnen mitfahren konnte.

Wegen der tollen Lage, die San Diego hat, kann man tolle Wochenendtrips unternehmen. Wir waren in Las Vegas, Grand Canyon, Venice Beach, Los Angeles, in den Warner Brothers Studios und San Francisco und sind zum Feiern auch ein paar Mal nach Tijuana/Mexiko gefahren. Die Clubs in San Diego sind natürlich auch gut, aber teuer und schliessen bereits um 2 Uhr morgens. Ausserdem sind die Türsteher in San Diego extrem streng und akzeptieren keine ausländischen Identitätskarten. Man muss entweder den Pass mitnehmen oder man kann eine California ID vor Ort beantragen (10 Wochen Wartezeit, lohnt sich aber, wenn man dann den Pass zuhause lassen kann).

Jeden Dienstag gibt es den Taco Tuesday in Pacific Beach. Im Restaurant/Club Typhoon bspw. gibt’s Tacos für 3 Dollar und ab 11 Uhr wird das Restaurant zum Club umgewandelt. Im Club Fluxx treten immer mal wieder Stars wie Snoop Dogg, Big Sean oder Lil Jon auf. Ausserdem ist auch die Intervention-Poolparty des Hard Rock Hotels ein absolutes Muss.

Neben dem Feiern sollte man unbedingt auch die verschiedenen Sportveranstaltungen besuchen. Die Amis sind verrückt nach Basketball, American Football und Baseball und schon nur das Drumherum ist einen Besuch wert.

Das Auslandsemester in San Diego war eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe unglaublich tolle Menschen kennen gelernt, die Westküste der USA bereist und ganz nebenbei auch noch mein Englisch verbessert.

Wenn ihr euch überlegt, ein Auslandssemester an der SDSU zu machen, beantworte ich gerne eure Fragen: laura.zenger@students.fhnw.ch