28 Mär
Erfahrungsbericht von Julian F.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 01/2017
Heimathochschule: Würzburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Schon nach meinem Abitur 2013 hegte ich den Traum, einmal die USA, speziell Kalifornien, zu besuchen. Dieser Traum sollte sich 2016 erfüllen, doch bis dahin war noch ein weiter Weg zurückzulegen. Mit der Organisation für mein Ziel „San Diego State University – 2016“ begann ich bereits im September 2015, also ca. ein Jahr im Voraus. Ich würde jedem empfehlen, sich möglichst früh zu informieren, da solch eine Bewerbung für ein Auslandsstudium (besonders als Freemover) einige Formalitäten erfordert, die sich nicht von heute auf morgen erledigen lassen.

Zum Beispiel der offizielle Sprachnachweis auf C1-Niveau. Dieses Zertifikat kann durch ein entsprechendes Ergebnis im IELTS-, TOEFL- oder DAAD-Test erlangt werden. Hierbei kann ich nur empfehlen, sich frühzeitig bei der eigenen Universität im Sprachenzentrum zu informieren, ob es auch andere Wege gibt, an einen C1-Sprachnachweis zu gelangen. An meiner Heimatuniversität in Würzburg ist es beispielsweise möglich durch Bestehen von 2 semesterbegleitenden C1-Englischkursen auch ein entsprechendes Zertifikat ganz ohne aufwendige & kostenintensive Prüfung zu bekommen. Dies würde ich wirklich jedem Interessenten ans Herz legen, da speziell mit dem IELTS- & TOEFL-Test erhebliche Vorbereitungen und Kosten verbunden sind.

Auch der für das Visum nötige Besuch in der U.S.-Botschaft sollte so früh wie möglich gebucht werden, da mögliche Termine schnell vergriffen sind.  

Bei auftretenden Problemen müsst ihr euch keine Gedanken machen. Einfach bei eurem College-Contact-Betreuer anrufen, dieser steht einem wirklich immer mit Rat und Tat zur Seite bis alle Unklarheiten ausgeräumt sind. Dankeschön hierfür nochmal ;).

Ein weiterer wichtiger Aspekt über den man sich frühzeitig Gedanken machen sollte ist: “Wo will ich wohnen“? In San Diego gibt es im Prinzip zwei Alternativen: am Strand oder in Uninähe. Für beide Möglichkeiten gibt es Vor- und Nachteile. Zum Beispiel dauert es mit dem Auto vom Strand zur Uni ca. 20 Minuten (ohne Stau), das heißt man braucht zwangsweise ein Auto bzw. eine Mitfahrgelegenheit, um zur Uni zu kommen, da das öffentliche Verkehrsnetz in den USA generell nicht das Beste ist. Auf der anderen Seite ist es auch eine Erfahrung wert, ein halbes Jahr in Strandnähe zu wohnen und jeden Tag die Chance zu haben, surfen zu gehen oder Beachvolleyball zu spielen.

Nach kurzem Abwägen habe ich mich für einen Wohnkomplex in Uni-Nähe entschieden, von dem aus man relativ nahe an der Uni ist (Fußweg 15 min; Shuttle 3 min) & mit vielen anderen internationalen und amerikanischen Studenten in Kontakt kommt. Die Rede ist vom berühmt berüchtigten BLVD 63. In diesem Wohnkomplex sind 2 Pools, ein Fitnessstudio, Clubhaus, Lernräume, Whirlpool, Barbecue-Stellen, Parkhaus & vor allem legendäre Partys mitinbegriffen. Viele unserer Freunde, die nicht in diesem Komplex wohnten, besuchten uns regelmäßig, um am Wochenende auf einer der zahlreichen BLVD-Hauspartys ordentlich zu feiern oder eine der ausschweifenden Poolpartys mitzuerleben.

Zusammenfassend bereue ich keine Sekunde, mich für das BLVD 63 entschieden zu haben, da man hier einfach das klischeehafte amerikanische Studentenleben hautnah miterleben kann.

Ein Punkt, der beim BLVD 63 allerdings zu beachten ist, ist dass wenn man ein komplettes Apartment mietet keinen Mietvertrag mit einer 6-monatigen Dauer erhält. Das heißt man muss das Apartment mindestens für 1 Jahr mieten. Meine Mitbewohner und ich haben uns damals entschieden für ein Jahr zu mieten, was aber mit sehr viel Aufwand verbunden war (langwierige Bewerbung, Papierkram, unzählige finanzielle Nachweise, frühzeitiges Suchen von Nachmietern…). Deshalb würde ich im Nachhinein empfehlen, sich eine WG mit Amerikanern zu suchen, die dort permanent leben, und sich somit den Stress mit der langwierigen Bewerbung & der Nachmietersuche zu ersparen. Um passende Roommates zu finden, gibt's auf der BLVD-Homepage auch eine entsprechende App oder man fragt in diversen Facebook-Gruppen.

Zur Uni an sich: Die San Diego State University ist mit deutschen Unis nicht zu vergleichen. Der Campus ist riesig und beinhaltet diverse Fitnessstudios, Poolanlangen, Foodcourts, Einkaufsmöglichkeiten, Basketballstadion, idyllische Parks… sprich alles, was das Herz begehrt. Während man über den Campus schlendert, fühlt man sich eigentlich eher wie in einer Ferienanlage als in der Uni. Ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt und versucht, so viel Zeit wie möglich dort zu verbringen.

Da ich in Deutschland Wirtschaftswissenschaften studiere, habe ich in San Diego das Business Courses Programm belegt.

Während des Semesters hatte ich 3 Fächer (Special Sessions) belegt: Entrepreneurship (L.Hoffmann), Leadership (M.Nicholson) & Organizational Behaviour (L.Zhou). Die Fächer waren eigentlich alle sehr informativ & interessant, somit kann ich alle guten Herzens weiterempfehlen. Abgeschlossen habe ich alle im 1,x-Bereich, war damit sehr zufrieden, da man in Würzburg wesentlich schwerer an solche Noten kommt. Besonders zu Organizational Behaviour ist zu sagen, dass man hier mit so gut wie gar keinem Aufwand eine lockere 1,0 sicher hat. Deswegen würde ich diesen Kurs unabhängig von Inhalt auf jeden Fall belegen.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass das halbe Jahr in San Diego definitiv der beste Abschnitt meiner Studentenzeit war. Stadt & Uni sind einfach atemberaubend, auch das Wetter ist überragend (sogar Ende Dezember noch am Pool gelegen). Außerdem lernt man hier so viele neue Leute kennen aus den unterschiedlichsten Teile der Erde. Die Erfahrungen, die ich hier machen durfte, haben definitiv meinen Horizont erweitert und meinen Charakter geprägt.

Ich kann jeden nur raten, der die Möglichkeit hat diese Uni zu besuchen… tut es! Es ist ein echtes Privileg ein halbes Jahr in so einem außergewöhnlich schönen Teil der Erde zu leben, außerdem macht es sich im Lebenslauf auch nicht schlecht ;).

Deshalb lasst euch die Chance nicht entgehen, ich wünsche euch eine geile Zeit!