University of California, Santa Barbara
Meine Planung für das Auslandssemester fing ca. ein Jahr vor dem "richtigen" Start an: In welches Land möchte ich? Welche Universität ist die richtige für mich? Was brauche ich überhaupt, um angenommen zu werden?
Nachdem ich mir zig Erfahrungsberichte durchgelesen hatte, war ich mir sicher die UC Santa Barbara ist die perfekte Uni für mein Auslandssemester. Von da an ging es an die Planung: TOEFL, Flüge und Reisen, Wohnungssuche.
TOEFL: Für den TOEFL habe ich mich ca. zwei Wochen mit mehreren verschiedenen TOEFL Vorbereitungsbüchern aus der Uni Bibliothek vorbereitet. Mir hat es sehr geholfen, nicht nur, um mein Englisch wieder ein wenig aufzufrischen, sondern vor allem, um das Format des Tests kennenzulernen, welches ziemlich von normalen Schul- oder Unitests abweicht. Generell ist der Test aber gut machbar und auch die erwünschte Punktzahl zu erreichen!
Flüge und Reisen: An der UCSB fängt das Fall Quarter Mitte September an, dadurch dass wir in Deutschland schon lange vorher Semesterferien haben, habe ich mich entschlossen, bevor ich nach Santa Barbara fahre, noch ein paar Tage in LA und San Diego zu verbringen, um ein bisschen ins Englisch reinzukommen. Englisch reden hat zwar nicht so gut geklappt, da gefühlt überall in Kalifornien sehr viele Deutsche sind, aber die Städte sind auf jeden Fall lohnenswert! In beiden Orten habe ich 5 Tage verbracht und dadurch den ganzen Touri-Kram, wie das Hollywood Zeichen, Warner Brothers Studios, Sea World, etc. den ich sehen wollte, entspannt erkunden können. So viel Zeit hätte ich mir während des Semesters wahrscheinlich nicht nehmen können. Da das Visum auch noch nach dem Semester gültig ist, habe ich mich entschlossen, Weihnachten auf Hawaii zu verbringen. Wann ist der Flug dorthin nochmal so kurz? Hawaii hat nicht nur wunderschöne Strände, sondern auch viele Berge und eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Definitiv einer der schönsten Orte an denen ich war!
Wohnungssuche: Alle Erfahrungsberichte sagen "such dir eine Wohnung dort", "vor Ort findest du viel bessere Sachen", etc. Aus diesem Grund plante ich anfangs es genauso zu machen. Einen Monat vorher entdeckte ich dann auf Facebook die UCSB Housing Group und dachte mir, poste ich einmal was rein und wenn es klappt und was Gutes dabei ist, nehme ich es, wenn nicht, dann nicht. Im Endeffekt bin ich super froh, dass ich es so gemacht habe! Ich habe mit insgesamt 12 superlieben Mädels gelebt, bis auf eine neuseeländische Austauschstudentin, alles amerikanische Studentinnen in SB, mit denen ich im Semester auch die meiste Zeit verbracht habe und meine besten Freunde dort wären. Somit habe ich das richtige American Life kennengelernt, von vielen die im Student Housing gewohnt haben, habe ich gehört, dass dort hauptsächlich Austauschstudenten wohnen.
Die Mieten dort drüber sind super teuer, 700$ für einen geteilten Raum würde hier wahrscheinlich niemand zahlen, aber der morgendliche Blick auf den Ozean gleicht das wieder aus! Falls ihr die Chance habt auf DP zu wohnen - der Straße wo alle Partys sind - macht es! Die Partys gehen immer nur bis 12 Uhr und vor den Klausuren ist es ruhig, sodass man trotzdem Schlaf bekommt. 65 und 66 sind dafür die beste Ecke.
UCSB: Die Uni selbst ist wohl die schönste, die ich jemals gesehen habe und wahrscheinlich auch sehen werde. Auf dem ganzen Campus sind Palmen, die Gebäude sind modern und auf dem ganzen Campus verteilt gibt es Cafeterias, daneben auch noch eine Pizzeria direkt neben der Bibliothek, wo die Schlange vor allem in den Klausurphasen ganz schön lang werden kann. Auch wenn alle meine Mitbewohner immer betont haben, wie klein der Campus doch sei, für deutsche Verhältnisse ist er riesig! Ein Fahrrad ist sehr zu empfehlen, sonst könnt ihr 20-30 Minuten nach Hause laufen. Auch für den restlichen Alltag und die Fußballspiele, da das Stadion etwas weiter weg liegt, ist es von Vorteil ein Fahrrad zu haben. (Auf jeden Fall Tortillas mitnehmen zu den Spielen! Hört sich komisch an, aber bei jedem Tor der Gauchos werden sie geworfen, was ziemlich witzig ist. Offiziell ist das nicht erlaubt, weshalb sie reingeschmuggelt werden müssen, aber auf der Tribüne werden alle welche haben.)
Kurse: Als Austauschstudent kann man normale "Open University"-Kurse nehmen oder spezielle Extension-Kurse. Da ich von meiner Uni daheim nur die Genehmigung für Psychologie-Kurse hatte und auch mit normalen Studenten studieren wollte, hatte ich alle Kurse aus dem normalen Programm gewählt (Psychopharmacology: Drugs of Abuse, Psychology of Self und Social Memory). Generell hatte ich wenig Probleme, irgendwas nicht zu verstehen, sowohl von der Sprache als auch von den Inhalten her. Ich hatte das Gefühl, dass die Kursinhalte etwas einfacher waren als in Deutschland, man dafür aber viel mehr zu tun hat - 100 Seiten pro Woche lesen und 2x im Semester Klausuren, was bei nur 12 Wochen schon ziemlich stressig sein kann. Bei 2/3 Professoren hatte ich aber dafür das Gefühl, dass sie super viel zu diesem Thema wissen, viel mehr als ich es jemals bei meinen Dozenten hier hatte. Und alle waren immer super hilfsbereit und sind auf die Studenten eingegangen: wenn ihr während der Stunde fragen habt - meldet euch, reicht das nicht aus - geht wöchentlich in ihre Sprechstunden. Das wird es euch am Ende deutlich einfacher machen und zeigt sich (angeblich) auch im den Noten. Dennoch muss ich sagen, vor den Klausuren saß ich deutlich länger als hier in der Bibliothek und auch über das ganze Semester (wobei ich glaub ich die einzige der Austauschstudenten war, die so motiviert war, die Extension-Kurse sind auch deutlich einfacher und haben teilweise nicht einmal Midterms).
Auch wenn ich sehr viel gelernt hab in der Zeit und es dadurch teilweise ziemlich gestresst war, was ich mir nicht so vorgestellt habe, gleicht die Zeit in der man Wochenenden durchfeiert, in der Sonne liegt und einfach das Leben in Kalifornien genießt, das alles mehr als aus! Ohne zu lügen kann ich sagen, dass ich dort die beste Zeit meines Lebens hatte und jetzt, wo ich seit zwei Wochen zurück bin, mein Leben dort schon vermisse und wünschte, ich hätte nicht nur ein Quarter dort studiert. Für alle, die Sonne, Strand und Partys mögen, ist die UCSB die perfekte Wahl, also hört auf zu zweifeln und macht es. Ihr werdet es nicht bereuen!