21 Sep
Erfahrungsbericht von Fabian D.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 05/2016

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Ich habe mich mithilfe von College Contact beworben. Hierbei habe ich zuerst nach Informationen für die San Diego State University gebeten und diese auch sofort erhalten. Bei dem Bewerbungsprozess ist College Contact eine große Hilfe, da sie dir genau sagen, was du bis was zu erledigen hast und nochmal alles unter die Lupe nehmen. Großer Dank gilt also College Contact. Da ich in meinem Studium auch Kurse auf Englisch habe, brauchte ich keinen weiteren Englischnachweis, was mir den TOEFL-Test erspart hat.

Ansonsten war der Bewerbungsprozess relativ locker, lediglich der Visumsantrag samt Termin bei der amerikanischen Botschaft dauert etwas. Aber ansonsten war alles problemlos.

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Uni

Da ich noch nie in den USA war, schon gute Auslandserfahrung mit Australien gemacht habe und für mein Studium ein Auslandssemester benötigte, habe ich mich entschieden, nach San Diego an die San Diego State University zu gehen. Die Uni dort ist mit den deutschen Unis kaum zu vergleichen. Das Unigelände ist riesig – von dem einen zum anderen Ende brauche ich zu Fuß ca. 15 min. Das Gelände beinhaltet ein Fitnessstudio, ein Schwimmbad, mehrere Tennisplätze, eine American-Football-Arena, ein Fußballplatz, einen Hockeyplatz, eine Baseball-Arena, eine Basketball-Arena, mehrere Kegelbahnen, eine große Bibliothek, mehrere Supermärkte, ein Kleidungsgeschäft, mehrere Fastfood-Restaurants, eine Bar, einen Teich mit Schildkröten und Fischen, große Wiesenflächen sowie ganz normale Klassenräume verteilt auf mehrere Gebäude.

Für die internationalen Studenten gibt es ein Wilkommensprogramm. Dieses Programm dauert ca. 1 Woche. Hierbei wird versucht, dass jeder einen guten Einstieg hat, man hat das Gefühl, die Dozenten haben ein persönliches Interesse daran, dass es dir gut gefällt. Dazu gibt es noch Veranstaltungen wie eine Stadtrundfahrt, einen Aufenthalt bei der Kegelbahn samt Informationsständen über das Sportangebot. Jede Woche bietet die Uni noch verschiedene Aktivitäten an, von denen ich nur den Zoobesuch mitgemacht habe.

Für die Uni muss man Kurse mit insgesamt 12 bis 15 Units (das sind in der Regel 24 bis 30 ECTS) belegen. Als ausländischer Student musste ich zwei sogenannte Special Courses belegen. Diese sind dann extra Kurse für ausländische Studenten. Ich habe zwei Business Courses – Organizational Bevahiour und Leadership in Organizations mit jeweils 4 Units – gewählt und war soweit ganz zufrieden. In „Leadership in Organizations“ mussten wir ein Gruppenprojekt auf die Beine stellen, bei dem wir in 100 Stunden mit 100 Dollar die Welt zu einem besseren Ort machen sollten. Wir (4 Deutsche und 1 Schwedin) haben uns dafür entschieden, ein Teil der Essensverschwendung zu verhindern, indem wir eine Verbindung zwischen diversen Restaurants und Supermärkten und einer Non-Profit Organisation hergestellt haben. All das Essen, welches aufgrund gesetzlicher Richtlinien nicht mehr verwendet werden darf, wurde an diese Organisation gespendet. In „Organizational Behavior“ wurden uns die bestmöglichen Methoden beigebracht, um das Maximale aus den Mitarbeitern zu holen. Der Anteil der Deutschen in den Special Courses ist sehr hoch, daher wird dort sehr viel Deutsch gesprochen.

Zusätzlich habe ich noch Spanisch gewählt, da ich das für meine deutsche Uni gebraucht habe. Ich war im Anfangskurs und muss sagen, dafür, dass der Kurs 4 Units hat, war es schon sehr leicht, vergleichbar wie die ersten Jahre Englischunterricht auf dem Gymnasium.

Für die restlichen 2 Units habe ich Schwimmen und Surfen für Anfänger gewählt. Schwimmen für Fortgeschrittene war mit 2 mal 50 Minuten Schwimmeinheiten für einen normal sportlichen relativ leicht. Surfen war theoretische 1-mal die Woche, aber die Surflehrer meinten, man kann kommen, wann man will, also alles sehr entspannt und es lohnt sich, wenn man Surfen lernen will. Surfboards und Neoprenanzüge (für 1 $ Leihgebühr pro Benutzung) sind vorhanden. Beim Surfen sind mir sogar 1-mal Delfine unter dem Surfboard durchgeschwommen.

In allen meinen Kursen musste ich schriftliche Prüfungsleistungen vollbringen. Im Surfen und Schwimmen wurde Theorie abgefragt. In Spanisch gab es Grammatik- und Vokabeltests. Bei den anderen zwei Kursen gab es Multiple-Choice-Tests, was in Amerika üblich ist – für mich ist das etwas fragwürdig, da dadurch die Kreativität des Studenten eingeschränkt ist.

Hinzu kommt, dass es an der SDSU (wahrscheinlich auch an anderen Unis in Amerika) eine Anwesenheitspflicht gibt. Wenn ich eine gewisse Anzahl an erlaubtem Fernbleiben (von Kurs zu Kurs unterschiedlich) erreiche, werden mir Prozentpunkte von der Note abgezogen, was ich etwas komisch finde. Aber die Amerikaner scheinen darauf anscheinend Wert zu legen. Also wenn ihr euch mehr Freizeit in eurem Auslandssemester wünscht, dann solltet ihr euch entweder einen guten Arzt suchen, der Atteste austeilt, oder in ein anderes Land gehen ;)


Unterkunft

Ich habe in der Unterkunft „5025 Apartment“ gewohnt. Diese ist 1.5 km weit weg von der Uni und es fährt regelmäßig ein Shuttlebus zur Uni. Ich hatte ein einzelnes Zimmer und ein eigenes Bad. Ich habe mir mit 3 weiteren Studenten ein Wohnzimmer mit einer großen Küche geteilt. Leider muss ich jedoch sagen, war ich mit 2 Chinesen und 1 Vietnamesen. Der kulturelle Unterschied zwischen China und Deutschland ist leider jedoch groß, sodass es hin und wieder ein paar Probleme gab. Ich würde als im Nachhinein angeben, mit einem Landsmann zu leben, auch wenn man dazu neigt, mehr Deutsch zu sprechen. Das Englisch der Chinesen war eh nicht so gut, als ich dadurch mein Englisch verbessern könnte. Mit dem Vietnamesen jedoch bin ich gut klargekommen und bin noch in Kontakt.

Die Unterkunft hat zusätzlich noch 1 Fitnessstudio (aber das von der SDSU ist um einiges besser), 1 Swimmingpool (in dem war ich jedoch nie, weil andere meinten, es lohnt sich nicht hinzugehen, und 1 riesiges Parkhaus, das leider zu meiner Fensterseite war und es dadurch oft laut war, wenn beispielsweise die Alarmanlage in der Nacht 5-mal angeht.

Für die Unterkunft habe ich pro Monat 900 US$ gezahlt, da kommt also gut Geld zusammen. Mein Zimmer war ca. 12 Quadratmeter groß und das Bad 4.


Stadt San Diego

San Diego ist eine wunderschöne Stadt. Mit 1.3 Millionen Einwohnern ist die Stadt nicht zu groß. Jedoch ist sie flächenmäßig sehr groß, sodass ich ein Auto nur empfehlen kann. Die Stadt hat mehrere Strände, an denen man Surfen und Schwimmen kann oder auch Beachvolleyball spielen kann. Zudem gibt es an einem Strand auch ein paar Seelöwen. Ich war im Sommersemester da und da war das Wetter zwar schön, aber für die Verhältnisse vor Ort wahrscheinlich noch relativ kühl (sprich 20 bis 30 Grads tagsüber, aber am Abend hat man schon mal einen Pullover gebraucht). Die Menschen in der Stadt sind äußerst freundlich und es kann gut sein, dass du mit völlig fremden Leuten ins Gespräch kommst, was man in Deutschland nicht so gewohnt ist. Dadurch, dass die Stadt an der mexikanischen Grenze liegt, ist der mexikanische Einfluss groß, was sich im Essen und in der spanischen Sprache zeigt.

Die Leute in San Diego gehen gerne feiern, aber ab spätestens 2 Uhr morgens ist alles dicht, was mich sehr gewundert hat, da man in Deutschland gerne mal erst ab 2 Uhr anfängt los zu gehen. Hinzu kommt, dass die Klubeintritte sehr teuer sind und ein Dresscode vorgeschrieben ist. Am Dienstag ist in der ganzen Stadt „Taco Tuesday“, das bedeutet, dass man billig was trinken gehen und essen kann.


Vor- und Nachteile

San Diego und die Universität im Vergleich zu Deutschland war es ein sehr teurer Aufenthalt. Man kann mit gut 20.000 US$ rechnen, wenn man ein bisschen reisen will. In San Diego zu leben ist auch teuer.


Meine Empfehlungen an euch

Ich kann euch nur empfehlen, dass ihr euch (gemeinsam) ein Auto zulegt, entweder kaufen oder leihen.

Zudem würde ich mir im Nachhinein eine Wohnung selbst vor Ort suchen und versuchen, am Strand zu wohnen. Der Aufwand ist zwar größer, aber man lebt dann wirklich direkt am Strand und man hat dadurch die Möglichkeit, sich seine Mitbewohner auszusuchen und öfter mal Surfen zu gehen. (Ein Kumpel von mir hat im BLVD 63 gewohnt, ein Apartmentkomplex, was deutlich mehr zu bieten hat, als das „5025 Apartment“, kann ich also nur empfehlen, wenn du nah an der Uni leben willst.)

Wenn du KEINE oder nur wenige Deutsche im Ausland treffen willst, dann ist die San Diego State University definitiv nichts für dich, da der größte Teil der Ausländer Deutsche sind (ca. 60 bis 70%). Dadurch habe auch ich leider sehr viel Deutsch gesprochen.

Wenn du nach San Diego oder in die USA willst, musst du dir im Klaren sein, dass du schnell viel Geld loswirst.

Für Reisen eignet sich Kalifornien super. Ich war unter anderem in Mexiko (Tijuana und Rosarito, wäre aber gerne noch nach Baja California gefahren), auf Hawaii, in diversen Nationalparks (Yosemite, Death Valley, Joshua Tree, Grand Canyon, Antilope Canyon, Brice Canyon, Hoover Dam, Big Sur, Mammoth Lakes, Sequoia) und natürlich LA, Las Vegas und San Francisco samt Silicon Valley.

Die Amerikaner essen sehr viel Fastfood, was einerseits natürlich gut schmeckt, aber andererseits isst man dort auch sehr viel Mist und die Qualität der Lebensmittel ist schlechter als in Deutschland.

Wenn ihr günstig einkaufen gehen wollt, dann empfehle ich euch für Klamotten Ross, Old Navy, Marshalls, Forever 21, Las Americas Premium Outlet, für Essen im Supermarkt 99ct Store, Dollar Tree, Trader Joe´s (mit Biowaren) und natürlich Fast-Food-Ketten wie meine Lieblinge PandaExpress und In-N-Out Burger.

Im Allgemeinen muss ich sagen, dass mir der Aufenthalt sehr gut gefallen hat und ich sicherlich noch einmal ins Ausland gehen werde.

Bei weiteren Fragen könnt ihr euch gerne an mich wenden, sonst einen guten Aufenthalt und viel Spaß.