15 Mär
Erfahrungsbericht von Dominika W.

Riga Stradins University


Stadt: Riga
Land: Lettland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Humanmedizin
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 09/2016 bis 07/2022

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Bewerbung über College Contact

Durch einen Freund hatte ich erfahren, dass man sich über College Contact an der Riga Stradins Universität bewerben kann. Ich habe zunächst alle notwendigen Informationen auf der Internetseite von College Contact eingeholt und die wichtigen Dokumente wie Abiturzeugnis etc. zusammengesucht. Bei wichtigen Fragen oder Problemen konnte ich mich immer an die Mitarbeiter von College Contact wenden, die mir auch immer sehr freundlich und schnell weitergeholfen haben. Für die Übersetzung der wichtigen Dokumente habe ich ein Übersetzungsunternehmen aus dem Internet (My Certified Translation) beauftragt. Dies ging auch sehr schnell und unkompliziert. Zudem verlangt die Universität zwei Empfehlungsschreiben. Ich habe einen Professor an meiner ehemaligen Universität gefragt sowie meine Biologiedozentin aus dem Vorsemester Medizin am RBZ Köln.

Falls ihr Fragen habt, zögert nicht, euch an College Contact zu wenden. Die erfahrenen Mitarbeiter werden euch diese gerne beantworten und euch helfen, soweit es geht. Ich habe mich immer sehr gut beraten und unterstützt gefühlt.

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Das Studieren und Leben in Riga

Als ich die Zusage für die Riga Stradins Universität erhalten habe, war ich überglücklich. Ein Traum ging für mich damit in Erfüllung. Es waren aber noch viele Dinge zu erledigen: Wohnungssuche, Krankenversicherung und anderer Papierkram.

Ich kam ein paar Tage vor dem eigentlichen Semesterbeginn an, um mir einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Ich hatte großes Glück, was die Wohnung anging. Über eine Facebook Gruppe für internationale Neustudenten habe ich meine derzeitige Mitbewohnerin kennengelernt. Wir haben uns gemeinsam um eine Wohnung bemüht und haben über eine russische Immobilienseite eine schöne Wohnung gefunden. Eine beliebte Wohnungssuchplattform ist auch Riga Student’s Apartment Market auf Facebook. Diverse Haushalts- oder Lernmaterialien kann man auch von Studenten oder anderen Privatpersonen über Riga Student’s Market erwerben und muss diese nicht unbedingt neu erwerben, sodass man auch hier etwas sparen kann.

Die Uni organisiert für Neuankömmlinge eine O-Woche. Hier hat man zahlreiche Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen. Ich empfehle jedem, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen. Nicht nur, um neue Bekanntschaften oder Freundschaften zu knüpfen, sondern auch, um gemeinsam die Stadt zu erkunden. Dazu organisiert die Uni verschiedene Aktivitäten. Außerdem wird die Zeit danach nicht mehr ganz so unbeschwert und es kommt eine Menge Lernstoff auf einen zu.

In Lettland muss man sich nach spätestens drei Monaten beim Einwohnermeldeamt gemeldet haben. Die Prozedur ist nicht ganz unkompliziert, allerdings unterstützt die Uni die Studenten dabei. Ich kann allerdings empfehlen, bereits vor Einreise (ca. 1-2 Monate vorher) einen Termin beim zuständigen Einwohnermeldeamt zu machen, da es ansonsten zu Verzögerungen kommen kann.

Die Uni teilt die Studenten in Lerngruppen ein, ca. 10-15 Leute. Diese Gruppen bestehen auf Dauer. Man kann aussuchen, ob man in einer rein deutschen oder in einer internationalen Gruppe unterrichtet werden möchte. Ich habe mich für eine internationale Gruppe entschieden, da ich mich auch für andere Kulturen interessiere und es ganz spannend finde, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. In meiner Gruppe befinden sich sechs Deutsche, ein Schwede, ein Norweger und drei Finninnen.

Das System ist sehr gut organisiert, auch wenn verschult. Ich habe auch nicht das Gefühl, den deutschen Medizinstudenten in etwas hinterher zu stehen. Bei den meisten Veranstaltungen hat man Anwesenheitspflicht, zumindest bei den Classes. Man schreibt in Biologie, Chemie, Anatomie 2-3 Klausuren im Semester (meistens eine Mischung aus Multiple Choice und offenen Fragen). Der Unterricht und die Klausuren sind komplett auf Englisch. Dazu kommen die Prüfungen der anderen Fächer... Es wird einem also nicht langweilig... Die Professoren stellen ihre Vorlesungen als Powerpoint online, sodass man keine Sorge haben muss, falls man etwas nicht 100% verstanden hat. Wer in der Schule gut in Englisch war, wird auch gut folgen können. Die Sprache ist wirklich das kleinste Problem. Wer gute Kenntnisse in Biologie und Chemie hat, dem dürfte das erste Semester nicht allzu schwer fallen. Für die naturwissenschaftlichen Fächer benötigt man einen weißen Kittel, wäre von Vorteil diesen bereits in Deutschland zu organisieren.

Wir hatten dreimal die Woche Lettischunterricht. Darum werdet ihr leider nicht herumkommen. Den Letten ist es wichtig, dass ihr die Sprache lernt. Außerdem habt ihr keine Garantie einen Studienplatz in Deutschland zu erhalten, da dies auch immer schwieriger wird und für die Klinik in Lettland sind Lettischkenntnisse wichtig. Mir hat der Unterricht aber auch immer Spaß gemacht, zumal wir auch wirklich Glück mit unserer Lehrerin hatten. Außerdem kommt man dann im alltäglichen besser zurecht, da die ältere Generation meistens eher Russisch als Englisch kann. Aber im Großen und Ganzen kommt man mit Englisch gut voran, vor allem die junge Generation beherrscht Englisch sehr gut.

Auch wenn es zwischendurch viel Arbeit ist, findet man immer etwas Zeit, um am Wochenende mit Freunden die Stadt zu erkunden oder auf einer der zahlreichen WG Partys das Studentenleben zu genießen :-)

Riga hat viel zu bieten: ein abwechslungsreiches Nachtleben, Kultur und im Sommer (in Jurmala - ca. 30 min mit der Bahn) sogar einen wunderschönen Strand. Auch kann man hier Lasertag und Paintball spielen, was wir gelegentlich mit der Gruppe machen. Im Winter empfehle ich allerdings dicke Kleidung, hier kann es bis zu -20 und kälter werden :-)