7 Jan
Erfahrungsbericht von Dominik B.

University of California, Santa Barbara


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Politikwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Eichstätt - Ingolstadt U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bereits ein knappes Jahr vor Antritt meines Auslandssemesters habe ich mir Gedanken darüber gemacht, in welchem Land und an welcher Universität ich dieses verbringen wollte. Die Wahl fiel schließlich auf die USA und dort auf die „University of California, Santa Barbara“ (kurz UCSB). Für die UCSB spricht

  • ihr sehr guter Ruf (zuletzt Platz 37 unter allen Universitäten in den USA),
  • die vergleichsweise niedrigen Studiengebühren (für ein Studium an der UCSB muss man pro Trimester mit ca. 5000$ Studiengebühren rechnen) und
  • die schönen Lebensbedingungen in Kalifornien (traumhaftes Wetter etc.)

1. Vorbereitung

Da die „University of California, Santa Barbara“ keine Partneruniversität meiner Heimuniversität (KU Eichstätt-Ingolstadt) ist, habe ich beschlossen, als Freemover dorthin zu gehen, was grundsätzlich mit einem höheren Arbeitsaufwand verbunden ist. Jedoch bin ich relativ schnell auf die Agentur College Contact gestoßen, die mir bei allen Schritten vom Anfang des Bewerbungsprozesses bis zum Ende meines Studiums an der UCSB mit Rat und Tat zur Seite stand - und das vollkommen kostenlos.

Folgende Bewerbungsunterlagen habe ich ausgefüllt an College Contact, die es dann weiter an die UCSB gesendet haben, gemailt: Das Bewerbungsformular (zuvor zugesendet von College Contact), ein Finanzierungsnachweis (eine Bestätigung der Bank, dass man das nötige Geld - ca. 11.000$ - aufbringen kann), ein Notenauszug, das TOEFL-Ergebnis, der eingescannte Reisepass und ein Formular von College Contact. Grundsätzlich muss man zwei Kriterien erfüllen, um an der UCSB ein Auslandssemester zu verbringen:

  • einen TOEFL Score von mindestens 80 Punkten (hat man in einem Bereich weniger als 20 Punkte, muss man an der UCSB einen speziellen Englischkurs für diesen Teilbereich besuchen, was auch bei mir der Fall war)
  • einen Notendurchschnitt von 2,3 oder besser (wobei ich auch Studenten getroffen habe, die mit deutlich schlechteren Notendurchschnitten aufgenommen wurden).

Die Zusage der UCSB kam bereits Ende 2014 - nur wenige Wochen nachdem ich mich beworben hatte.

Einen Visumstermin habe ich auch ziemlich schnell bekommen und Wartezeit hatte ich auch keine. Jedoch habe ich von vielen Kommilitonen gehört, dass solch ein Termin schon einmal 4 bis 6 Stunden in Anspruch nehmen kann.

In den zwei Monaten vor Beginn des Studiums kamen dann regelmäßig Mails der UCSB Extension (zuständig für die internationalen Studenten), in denen man genau über die nächsten Schritte (Kurswahl, Wohnungssuche etc.) informiert wurde.

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2. Wohnungssuche

Bezüglich des Wohnens kann ich ganz klar empfehlen in Isla Vista, der Studentenstadt direkt neben dem Campus der UCSB, zu wohnen. Das hat den Vorteil, dass man nahe beim Campus wohnt und das Studentenleben hautnah erleben kann.

Bei der Wohnungssuche bin ich dann folgendermaßen vorgegangen: früh anreisen und vor Ort suchen. Etwa drei Wochen vor Studienbeginn (man kann mit dem Visum 4 Wochen vor Studienbeginn anreisen) war ich im IHSP Hostel in Santa Barbara und habe mich von dort aus an die Wohnungssuche gemacht. Vorteil dieses Hostels ist es, dass man dort schon einige zukünftige Kommilitonen kennenlernt und es relativ günstig ist. Allerdings liegt es in Santa Barbara und damit etwa eine Viertelstunde vom UCSB Campus und Isla Vista entfernt, was bedeutet, dass man entweder Auto oder Bus fahren muss. Hilfreich bei der Wohnungssuche sind die Facebook-Seite „UCSB Housing“ und Seiten wie „Craigslist“. Findet man dort nichts, kann man bei Appartements wie „Garden Court“ (ziemlich günstig), „Tropicana Gardens“ (sehr teuer) etc. schauen. Allerdings ist es schwierig, einen Mietvertrag für nur ein Trimester zu bekommen.


3. Studium an der Gastuniversität

Grundsätzlich gibt es an der UCSB zwei Arten von Kursen: Extension Kurse und Open-University Kurse. Extension Kurse sind Kurse, die nur für internationale Studenten sind, oft einmal die Woche abends stattfinden und von Dozenten „aus der Praxis“ abgehalten werden. Sie sind meist günstiger und leichter als Open-University Kurse. Open-University-Kurse sind die „normalen“ akademischen Kurse, die von den amerikanischen Studenten besucht werden. Ich habe drei Extension Kurse sowie einen Open-University Kurs besucht, um auch das amerikanische Studentenleben kennenzulernen und Kontakte zu Amerikanern zu knüpfen, was sonst nicht unbedingt so einfach ist. Konkret waren das folgende drei Extension-Kurse:

  • Critical Thinking and Analysis (Pflichtkurs aufgrund meines TOEFL-Ergebnisses im Listening-Teil; relativ einfach; viele Hausaufgaben)
  • Global Economics (insbesondere viel Reading und wöchentliche Quizzes über die Readings; zudem ein Midterm sowie ein Final, jedoch gut machbar; interessant)
  • Business English for the Global Marketplace (Englischkurs; interessant und einfach)

Bei den Open-University Kursen ist es so, dass man sich nicht (wie die amerikanischen Studenten) vor Studienbeginn dort einschreiben kann, sondern die Kurse „crashen“ muss, d.h. direkt zum Professor gehen und fragen muss, ob man den Kurs bekommt. Obwohl mir in der Orientierungswoche von der UCSB Extension gesagt wurde, dass ich in allen meinen Wunschkursen keine Chance haben würde, habe ich dennoch diese Kurse gecrasht und den Professoren E-Mails geschrieben (besonders effektiv!) und letztendlich alle drei gecrashten Kurse bekommen. Da ich jedoch nur einen Open-University Kurs nehmen wollte, habe ich mich dann für den Kurs „Introduction to International Political Economy“ entschieden. Dieser Kurs war deutlich aufwendiger als die Extension-Kurse (unter anderem ein Midterm, fünf Seiten Paper und ein dreistündiges Final am Ende), jedoch auch sehr interessant. Ich kann empfehlen, auch Open-University Kurse zu besuchen, da man dort auch Amerikaner kennenlernt und etwas von dem amerikanischen Studentenfeeling mitbekommt.

Generell ist das Studium in den USA etwas anders als das in Deutschland. Die Prüfungen sind mehr über das Semester verteilt und die Endnote setzt sich aus vielen Einzelnoten (Anwesenheit, Midterms, Quizzes, Finals, Papers, Homework Assignments etc.) zusammen. Das hat den Vorteil, dass man nicht den „ganz großen Stress“ am Ende des Semesters hat. Allerdings bedeutet das auch, dass man von Anfang an mitarbeiten muss. Insgesamt kam ich mit dem System dort sehr gut zurecht und empfand es als einfacher als in Deutschland.


4. Freizeit / Studentisches Leben / Soziales

Das Studentenleben an der UCSB ist fantastisch! Insbesondere, wenn man in Isla Vista, direkt neben dem Universitätscampus wohnt. Isla Vista ist eine Studentenstadt mit ca. 20.000 Einwohnern und bietet nahezu alles, was für das Studentenleben notwendig ist.

Insbesondere folgende Fast-Food Restaurants kann ich empfehlen: Freebirds für einen nächtlichen Burrito, Silvergreens für einen frischen Salat und Giovannis für einen abendliches Bier. Bezüglich des Nachtlebens lässt sich sagen, dass dieses von klasse Hauspartys dominiert ist (Clubs gibt es keine in Isla Vista, sondern nur in Santa Barbara Downtown), die überwiegend an der Del Playa stattfinden. Zudem lernt man sehr schnell viele tolle Leute kennen, insbesondere internationale Studenten, aber auch viele Deutsche. Amerikanische Studenten kennenzulernen ist etwas schwieriger, da diese oft ihre Freundeskreise haben, aber insbesondere über Open-University Kurse möglich.

Außerdem kann ich es empfehlen, die 30 Tage vor sowie die 60 Tage nach dem Semester, die man mit dem Visum in den USA bleiben kann, zum Reisen zu nutzen und auch an den Wochenenden den ein oder anderen Trip zu machen. San Francisco, San Diego, Los Angeles, Yosemite Nationalpark, Grand Canyon, Las Vegas seien hier nur am Rande erwähnt.


5. Fazit und Tipps

Alles in allem hatte ich eine tolle Zeit an der UCSB und generell in den USA mit tollen Menschen und sehr schönen Erfahrungen! Ich kann es wirklich jedem empfehlen, ein Semester an der UCSB zu absolvieren!