23 Jan
Erfahrungsbericht von Diandra D.

Swinburne University of Technology


Stadt: Melbourne
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2016 bis 11/2016

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Bewerbung an der Swinburne University über College Contact lief sehr schnell und unkompliziert, genau wie ich es schon von meinem Auslandssaufenthalt während meines Bachelorstudiums gewohnt war! Die Kommunikation lief reibunglos per Email und die Ansprechpartner von College Contact waren wie immer hilfreich und fix in ihren Antworten.

Auch die Kurswahl im Voraus war sehr einfach. Ich musste meine Auswahl noch einmal ändern und obwohl diese Möglichkeit offiziell zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bestand, waren College Contact und Swinburne sehr kooperativ und die Änderung überhaupt kein Problem. Selbst vor Ort können zu Beginn des Semesters wohl noch Kurse gewechselt werden.

Des Weiteren verlief die Visumsbeantragung ebenfalls extrem unkompliziert, alles wurde online gemacht und innerhalb eines Tages hatte ich bereits mein Visum erhalten. Man kann entweder ein Studentenvisum in Anspruch nehmen oder aber auch ein Working Holiday Visum, was etwas günstiger ist und einem erlaubt, bis zu einem Jahr in Australien zu bleiben. Da man dies jedoch nur einmal im Leben beantragen kann und ich wusste, dass ich nicht länger als ein halbes Jahr in Australien bleiben würde, habe ich mich für das normale Studentenvisum entschieden und mir mein Working Holiday Visum aufgespart. Eine gute Entscheidung, da ich es nun wie es aussieht in diesem oder nächsten Jahr vielleicht noch für ein weiteres Jahr in Australien in Anspruch nehmen werde!

Eine Krankenversicherung, die OSHC (Overseas Student Health Cover), muss über die Uni abgeschlossen werden und wird zusammen mit den Studiengebühren bezahlt, es empfiehlt sich jedoch, noch eine weitere Auslandskrankenversicherung abzuschließen, da die OSHC nicht alles abdeckt. Swinburne hat sein eigenes „Health Center“ mit Ärzten, welches ich tatsächlich während meines Aufenthaltes einmal in Anspruch genommen habe, und dies lief völlig reibungslos über die OSHC ab (Der Termin war zudem sehr einfach online zu buchen, die Wartezeit gering und die Ärztin sehr nett!).

Meine Ankunft war Mitte Juli in Melbourne, für die ersten Nächte wohnte ich im Hostel (Melbourne Metro YHA). Das Hostel ist definitiv zu empfehlen, es ist sehr sauber und liegt sehr zentral. Von dort ging ich auf Wohnungssuche. Man hat die Möglichkeit, sich im Voraus auf ein Zimmer in einer der Studentenunterkünfte auf dem Campus zu bewerben, dies ist jedoch verhältnismäßig teuer, weshalb ich mich dagegen entschied. Ich suchte stattdessen nach einem WG-Zimmer auf flatmates.com.au. Das erfordert etwas Geduld und ich antwortete auf zahlreiche Inserate und besichtigte in meiner ersten Woche etwa 5-6 Wohnungen/Häuser, darunter auch die Unterkunft, für die ich mich entschied. Insgesamt verbrachte ich 5 oder 6 Nächte im Hostel, bevor ich in meine neue WG einzog. Ich wohnte in Hawthorn, etwa 20 Gehminuten von der Universität entfernt, zusammen mit einer Australierin, einer Französin, und zwei Border Collies. Ich hatte großes Glück mit meinen Mitbewohnerinnen und eine super Zeit dort. Die Miete betrug 230 AUD pro Woche, also etwa 1000 AUD im Monat, plus Nebenkosten. Günstig ist Melbourne nicht! Ob man lieber in der Nähe des Campus oder in der Innenstadt (CBD) wohnen möchte, ist Geschmackssache, ich persönlich habe mir überall Zimmer angeguckt und es allein von der Unterkunft abhängig gemacht. Die Uni und das CBD sind nur etwa 10 Minuten mit dem Zug auseinander (die Uni hat ihre eigene Haltestelle direkt auf dem Campus). Wer möchte, kann sich ein Monatsticket für Bus & Bahn besorgen, ist man Bachelorstudent oder über eine Austauschkooperation an der Swinburne, bekommt man dieses mit Vergünstigung. Da dies bei mir leider nicht der Fall war, hat sich ein Monatsticket für mich nicht gelohnt (ca. 120 AUD im Vollpreis, wenn ich mich richtig erinnere).

Zur Uni selbst lässt sich sagen, dass der Campus recht überschaulich, aber schön ist, und die Gebäude sehr modern. Zudem gibt es viele Essensmöglichkeiten auf dem Campus sowie in unmittelbarer Nähe auf der Glenferrie Road – dort findet man neben Supermärkten, McDonalds & Co. und verschiedenen Restaurants auch diverse kleine Shops, Pharmacies und ein Kino (das Lido Cinema, in dem man sich an Dienstagen und mittwochs Filme für nur 7 AUD (5€) anschauen kann – in Melbourne ein echtes Schnäppchen).

Um die von meiner Heimatuni erforderliche Anzahl an Credits zu erreichen, belegte ich 4 Kurse auf Masterlevel an der Swinburne. Die Kurse waren alle „in Ordnung“, die Qualität der Vorlesungen ehrlich gesagt nicht die höchste und der Spaß wurde einem manchmal durch etliche Assignments oder Gruppenarbeiten mit anstrengenden Gruppenmitgliedern genommen. Da es in Masterkursen an der Swinburne fast keine Klausuren gibt, hat man während des Semesters einiges zu tun, die Vorlesungen enden jedoch Ende Oktober und nach Abgabe der letzten Assignments hat man spätestens Mitte November frei und somit reichlich Zeit, um noch etwas zu reisen.

Melbourne ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge und Reisen und es gibt viele tolle Orte in und um Australien herum zu entdecken. Während des Spring Breaks im September entschied ich mich dazu, die nördliche Ostküste zu erkunden und machte einen Roadtrip von Townsville bis Byron Bay, den ich nur empfehlen kann (Unbedingt im Lone Pine Koala Sanctuary nähe Brisbane vorbeischauen, um endlich einen Koala im Arm zu halten!). An Wochenenden oder bei Tagestouren lässt sich auch um Melbourne herum viel entdecken, wie zum Beispiel die Great Ocean Road, der Grampians Nationalpark oder Phillip Island (eine Tagestour dorthin wurde von der Uni organisiert). Nach dem Semester bleibt viel Zeit zum Reisen, ein Muss sind hierbei meiner Meinung nach Tasmanien und Sydney (oder natürlich die nördlichere Ostküste, falls man diese noch nicht gesehen hat). Aber auch Neuseeland ist im Grunde nur einen Katzensprung entfernt (naja, zumindest wenn man es mit der Entfernung Deutschland - Neuseeland vergleicht), und ich verbrachte dort 2 Wochen in einem Campervan auf der Nordinsel – auf jeden Fall zu empfehlen!

Doch auch in Melbourne selbst gibt es viel zu sehen und zu entdecken und einem wird sicher nie langweilig. Die Stadt ist super schön und hat nach meinem Geschmack eine perfekte Größe und viele interessante Stadtteile. Das Wetter lässt manchmal zu wünschen übrig (der Winter kann recht kalt werden und der Frühling sehr nass), doch an sonnigen Tagen sind auch die Strände von St. Kilda und Brighton Beach nicht weit entfernt. Wer jedoch von einem halben Jahr Sommer, Sonne, Sonnenschein bei kontinuierlich hohen Temperaturen träumt, sollte sich lieber für eine andere australische Stadt entscheiden (oder auch gleich für San Diego). Ich war mit meiner Entscheidung aber sehr zufrieden und würde Melbourne jedem unbedingt empfehlen!