University of California, Berkeley

UC Berkeley Extension

Der Kurs an der UC Berkeley Extension fing im Januar an, meine Graduation war Mitte Mai. Ich bin 22 Jahre alt und studiere in Mannheim „Unternehmensjurist“ (Jura im Hauptfach und BWL im Nebenfach). Vor meinem Aufenthalt in Berkeley habe ich mein viertes Semester abgeschlossen und bin somit mitten in meinem Bachelorstudiengang. Um meine BWL-Kenntnisse zu vertiefen und mein Englisch zu verbessern, habe ich mich für ein Auslandssemester entschieden. Beeindruckt vom Ruf und den Möglichkeiten der UC Berkeley habe ich mich dort um einen Studienplatz beworben. College Contact hat mir sehr bei der Bewerbung geholfen und detailliert alle Schritte der Bewerbung / Visa etc. erklärt.

Gebäude

Die UC Berkeley Extension ist zwar an die Institution UC Berkeley angegliedert und benutzt deren Namen, man studiert aber nicht mit den regulären Studenten zusammen, belegt nicht die Kurse der UC Berkeley und das Gebäude der UC Berkeley Extension befindet sich auch nicht auf dem UCB Campus. Der Unterricht findet in einem relativ modernen Gebäude im 2. Geschoss in Downtown Berkeley statt. Es gibt dort knapp zehn Klassenräume, einen Aufenthaltsraum sowie Computer, die benutzt werden dürfen.

Studieninhalte & Kommilitonen

Ich habe den Kurs „Entrepreneurship & Small Business Management“ belegt, der im Frühjahrssemester angeboten wird. Hierbei hat man verschiedene Fächer wie z.B. Leadership, Building a Business Plan oder Social Media Marketing. Die Fächer werden alle von erfahrenen Lehrern unterrichtet (alle besitzen Praxiserfahrung, die meisten haben entweder ein Start-Up gegründet oder in einem zumindest mitgearbeitet). Unsere Lehrer waren alle sehr nett, kompetent und hilfsbereit. Der Kurs vermittelt Grundlagen der BWL (wie Finance oder Marketing) und Soft Skills (wie Business Negotiation oder Excel), alle mit Bezug auf Entrepreneurship (d.h. oft haben wir Teams gebildet und uns eine Idee für ein Start-Up einfallen lassen und dazu z.B. einen Business Plan geschrieben). Meiner Meinung nach eignet sich der Kurs eher für Studenten, die keine oder wenige Vorkenntnisse in BWL haben und in Erwägung ziehen ein Start-Up zu gründen. Der Kurs passt super nach Berkeley, man merkt dort richtig die Einflüsse des Silicon Valley (überall gibt es Start-Ups, fast jeder kennt sich in der High-Tech Branche aus, Innovation, Investoren usw.).

Eine Unterrichtseinheit beträgt 3 Stunden, meistens hatten wir montags und mittwochs 2 UE und dienstags und donnerstags 1 UE. Freitags war unser freier Tag und so konnten wir oft das Wochenende zum Reisen oder für Teamprojekte nutzen.

Mit mittlerweile über $11,000 ist der Kurs nicht billig (vor allem da viele Deutsche an sehr niedrige Studiengebühren gewohnt sind), aber das Extension Team gibt sich sehr viel Mühe und es ist alles sehr gut organisiert. Am Anfang des Kurses haben wir ca. 10 Bücher erhalten, die wir behalten durften. Außerdem haben wir einen ganztätigen Field Trip zu einem Accelerator in Silicon Valley gemacht.

Unsere Klasse bestand aus 30 internationalen Studenten (China, Indien, Russland, Brasilien, Frankreich, Taiwan, Saudi-Arabien…). Diese Vielfalt hat mir sehr gut gefallen und man findet sehr schnell Freunde (fürs Leben)! Wir haben vieles zusammen unternommen wie Rundreisen, ein internationales Dinner oder Partys. In Berkeley selbst gibt es keine Nachtclubs, San Francisco ist aber nur 20 Minuten mit der U-Bahn entfernt (jedoch fahren ab 12 nachts keine U-Bahnen mehr...). Es gibt aber viele Bars mit Karaoke, Billard und Sportbars. Außerdem veranstalten die sogennanten „Frats“ (Verbindungshäuser) Studentenparties.

Bei dem Programm der UCB Extension handelt es sich um ein „Undergraduate Program“, man benötigt demnach keinen abgeschlossenen Bachelor. Unsere Klasse war bunt gemischt, manche sind mitten im Bachelor, andere haben schon einen MBA erworben. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 20 und 30. Auch die Studienfächer waren ganz unterschiedlich (von BWL zu Pharmazie und Ingenieure).

Die Hälfte unseres Kurses waren „continuous students“, diese haben bereits das Herbstsemester an der Extension verbracht. Nach dem Frühjahrssemester ist es darüber hinaus möglich ein Praktikum (meist in einem Start-Up) zu absolvieren. Das Team der Extension stellt hierbei einige Start-Ups bereit, für die man sich bewerben kann. Es ist aber auch möglich, sich selbst nach einem Start-Up auf die Suche zu machen. Nach meinem Verständnis kann dieses Praktikum aufgrund der Visa-Bestimmungen nur in Kooperation mit der Extension durchgeführt werden. Diese verlangt für die Organisation des Praktikums ein Entgelt von $3,000.

UC Berkeley

Der Campus der UC Berkeley ist ca. 10 Gehminuten von dem Extension Gebäude entfernt. Er ist sehr groß und schön. Die UC Berkeley bietet viele Sportmöglichkeiten an (eine Gym, vier Außenpools, vier Tennisplätze…). Diese Möglichkeiten stehen auch den Extension Studenten gegen ein Entgelt von rund $150 zur Verfügung. Auch die Bibliothek kann für $25 pro Semester genutzt werden. Es gibt aber auch eine sehr schöne öffentliche Bibliothek. Außerdem können z.B. auch private Tennisstunden genommen werden oder Segel- oder Windsurfkurse gegen Aufpreis absolviert werden. Auch ist es möglich, diversen Studentengruppen beizutreten, wenn man die entsprechenden Qualifikationen dafür besitzt (z.B. Tennisteam, Fußballmannschaft, Finance Club).

Wohnen

Ich habe in den Telegraph Commons direkt neben dem Campus gewohnt (ca. 20 Gehminuten von dem Gebäude der Extension entfernt). Dieses kleine Zimmer mit Gemeinschaftsbad und - küche war mit fast $1,400 pro Monat für ein Einzelzimmer sehr teuer, ich konnte es aber schon von Deutschland aus buchen und die Lage ist perfekt für Studenten (5 Gehminuten zu Campus und Gym). Man kann auch in einem Zweibett- oder Dreibettzimmer wohnen und sich somit Geld sparen, da diese günstiger sind. Viele meiner Kommilitonen haben auch in Companile Court gewohnt. Dort gibt es sehr schöne WGs mit ca. 5 Räumen pro WG. Die Lage ist jedoch nicht optimal (auch ca. 20 Gehminuten zum Extension Gebäude, aber weiter weg von Campus und Gym, es fahren jedoch Busse). Eine andere Alternative ist das I-House. Hier wohnen sehr viele internationale Studenten, aber auch ein paar Amerikaner. Wenn man dort ein Zimmer mietet, muss man auch den Mealplan kaufen und hat somit täglich ein Essensbuffet inklusive. Einige hatten auch Wohnungen gemietet z.B. über AirBnB oder manche waren auch schon das vorherige Semester in Berkeley und konnten so eine Wohnung vor Ort suchen. Generell sind die Mietpreise extrem hoch. Einige haben sich auch eine Wohnung in Oakland gemietet, da dort die Mietpreise niedriger sind (würde ich aber nicht empfehlen, da man sonst jeden Tag einen langen Weg zur Uni hat und man fast ein Auto benötigt).

San Francisco & California

SF ist mit der BART (U-Bahn) in 20 Minuten zu erreichen. Dort bieten sich viele Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten (meiner Meinung nach eine der schönsten Städte in den United States). Meine Highlights waren die Golden Gate Bridge, Union Square und die View Lounge im Marriott Hotel mit Blick über SF. Kalifornien hat zudem sehr tolle Landschaften zu bieten wie z.B. den Yosemite Park und coole Städte wie L.A. und San Diego. Roadtrip von SF nach San Diego über den Highway 1 ist ein Muss;)!!