2 Feb
Erfahrungsbericht von Annemarie D.

Capilano University


Hochschule: Capilano University
Stadt: Vancouver
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geographie, Soziologie, Sprach- und Kulturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Chemnitz TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester in Vancouver war unglaublich toll! Ich konnte Erfahrungen sammeln, habe neue Freunde aus der ganzen Welt gefunden und eine neue interessante und tolle Kultur kennengelernt.

Seitdem ich wusste, dass ich durch mein Studium in Deutschland ein Auslandssemester machen muss, wollte ich unbedingt nach Kanada. Schon immer hat mich das Land mit seiner tollen Natur, den netten Menschen und vielen Kulturen innerhalb eines Landes sehr fasziniert. Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, habe ich per Internet-Suche nach einer Möglichkeit gesucht, mich am einfachsten bei der kanadischen Uni zu bewerben. So bin ich auf College Contact gestoßen. Die Website hat mich mit der freundlichen Aufmachung, den hellen Farben und netten Texten sofort überzeugt und ich habe schon im Januar 2015 eine Anfrage nach Infomaterial zum Studium in Kanada gestellt. Per E-Mail wurden mir kurze Zeit später auch direkt mehrere Broschüren und Infomaterial zugeschickt, mit der Aufforderung, mich bei weiteren Fragen zu melden. Katharina war super nett und hat immer sehr schnell und zielführend auf meine Fragen geantwortet, obwohl zu dem Zeitpunkt noch überhaupt nicht klar war, ob ich die Hilfe von College Contact in Anspruch nehme. Ich wollte mich einfach über die verschiedenen Universitäten und Studiengänge informieren. Katharina hat mir aber viel geholfen und verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, die sehr individuell auf meine Wünsche angepasst waren. Nach einiger Überlegung und Abwägung habe ich mich dann endgültig entschieden, mich mit College Contact an der Capilano University in North Vancouver zu bewerben. Katharina hat mir alle nötigen Bewerbungsunterlagen zugeschickt, bei Fragen geholfen und die Kommunikation mit der kanadischen Uni übernommen. Es war wirklich sehr hilfreich, diese Unterstützung zu haben und ich war froh, das nicht alles alleine schaffen zu müssen!

Die Bewerbung war im Großen und Ganzen sehr einfach und schon nach ein paar Wochen kam von der kanadischen Uni im Frühling die Zusage.

Ich habe in den Liberal Studies die Kurse ANTH 121 – Intro to Social Anthropology, PHIL 101 – Ethics, SOC 100 – Social Structures und GEOG 100 – Human Geography belegt. Meine Lieblingskurse waren Anthropology bei Maureen Bracewell und Human Geography bei Charles Greenberg. Die Themen bei Maureen waren super interessant und die Unterrichtsgestaltung sehr abwechslungsreich. Charles ist ein super lustiger und netter Dozent, der viel gereist ist und auch gerne mal die eine oder andere Anekdote aus seinem Leben erzählt. Die Themen fand ich alle sehr interessant und auch die Assignments waren abwechslungsreich und haben teilweise echt Spaß gemacht. Ich hatte am Ende das Gefühl, nicht nur anonyme Dozenten gehabt zu haben, sondern Lehrer, denen es wirklich am Herzen liegt, dass man etwas lernt und sich gegenseitig kennt.

Generell sind die Lehrveranstaltungen sehr anders als die Vorlesungen in Deutschland. Die Kurse sind maximal mit 35 Studenten belegt, die Dozenten bemühen sich, die Studenten kennenzulernen und die Prüfungsstruktur ist auch sehr verschieden. Anstatt einer großen Klausur am Ende des Semesters und vielleicht einem Referat zwischendrin, muss man in Kanada bzw. an der Cap (so wird die Capilano University auf dem Campus genannt) viele kleine Arbeiten während des Semesters abgeben und zwei kleinere Klausuren schreiben, den midterm und das final exam in der Prüfungsperiode am Ende des Semesters. Obwohl der Arbeitsaufwand ungewohnt hoch ist, hat es mir persönlich sehr geholfen, am Ball bleiben zu müssen und somit aber auch sehr gute Noten zu bekommen. Generell habe ich aber dennoch den Eindruck, dass die Klausuren einfacher sind, als in Deutschland und die Dozenten auch großzügig bewerten.

Auch alle anderen Mitarbeiter der Uni und Kanadier im Allgemeinen sind unheimlich nett und helfen gerne, wenn man Fragen oder Probleme hat. Die Dozenten stellen sich mit Vornamen vor, die Verantwortlichen für die internationalen Studenten sind hilfsbereit und aufgeschlossen und die Mentoren zeigen einem den Campus und Möglichkeiten, sich zu amüsieren. Besonders Alison Rudko, die für uns Austauschstudenten zuständig war, war extrem nett und hilfsbereit und hatte für jedes Problem eine schnelle Antwort. Grundsätzlich wird sich sehr viel bedankt und entschuldigt und ich hatte das Gefühl, dass alles nicht so anonym ist, wie in Deutschland, sondern, dass man auch mit Fremden einfach ins Gespräch kommen kann und besonders schön fand ich es, dass die Busfahrer unheimlich nett waren.

Der Campus der Cap befindet sich von Bäumen umgeben auf einem Berg in North Vancouver und ist gut mit dem Bus zu erreichen. Es gibt mehrere Gebäude, die neben der Bibliothek und den Unterrichtsräumen auch einen Sportkomplex, eine Mensa, Aufenthaltsräume und den Uni Buchladen umfassen. Die Uni ist modern ausgestattet und man findet sich überall gut zurecht.

Gewohnt haben die meisten von uns entweder in einer Gastfamilie oder Wohngemeinschaften. Grundsätzlich ist der Lebensunterhalt in Vancouver recht teuer, was aber vor allem an der herrlichen Umgebung und der tollen Lage der Stadt liegt. Ich habe in North Vancouver gewohnt, was sich für mich als ideal herausgestellt hat, da ich in 45 Minuten an der Uni und in 20 Minuten mit dem Bus im Zentrum war.

Vancouver ist eine tolle Stadt, die alles zu bieten hat, was man sich wünschen könnte. Man hat die Stadt, die direkt am Meer liegt, wodurch man schöne Strände hat. Außerdem gibt es viele Parks und Wälder, die nur einen Katzensprung entfernt sind und sich toll zum Wandern eignen. Ein paar Kilometer weiter kann man im Winter sogar Ski fahren! Das ganze Jahr über gibt es natürlich viele außergewöhnliche Restaurants, Bars und Clubs, die alle einen Besuch wert sind. Die Küche ist sehr international und von Pizza über Sushi und Afrikanisch findet man immer etwas. Mit dem Bus, dem Skytrain oder zu Fuß kommt man mit seiner compass-Karte überall hin und auch nachts kommt man dank der Nachtbusse gut wieder nach Hause.

Natürlich kann man ein Studentenleben in Deutschland nicht mit dem in Kanada und in Vancouver vergleichen, da alleine die Studiengebühren ziemlich hoch sind. Ich würde es aber jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, da es wirklich eine außergewöhnliche einmalige Erfahrung war, die mich sehr bereichert hat. Ich würde sofort nach Vancouver und an die CapU zurück und ein weiteres Semester studieren! Auch wenn es natürlich eine persönliche Herausforderung ist, lernt man unheimlich viel und ich habe tolle neue Menschen kennengelernt und in einer Traumstadt studieren dürfen.