3 Mär
Erfahrungsbericht von Anna E.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Sprach- und Kulturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vor dem Auslandsaufenthalt & Bewerbungsprozess

Ich habe mich bezüglich der Vermittlung und das Bewerbungsverfahren für College Contact entschieden da mich der persönliche, schnelle und sehr hilfsbereite Service von Beginn an sehr angesprochen hat. Da es für jedes Land spezielle Beraterinnen gibt sind die jeweiligen Ansprechpartner immer bestens informiert und helfen einem per Email oder telefonisch gerne und geduldig weiter. Relevante Dokumente und Informationsmaterial wurden mir postalisch oder per Email zugesandt. 

Somit werden fast alle offenen Fragen bereits vorab beantwortet. Bei weiteren Fragen im Laufe des Auslandsstudiums antworten die Mitarbeiter des International Office der UC San Diego für gewöhnlich sehr schnell (bspw. auf spezifische Fragen zu Kurssyllabi oder Daten).

Schon Fernweh bekommen?

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Universität, Kurswahl & Unterrichtsgestaltung

Da die UCSD keine Partneruniversität meiner deutschen Hochschule ist, habe ich die Studiengebühren von ca. 8.000 USD (ca. 6.000€) selbst getragen. Man muss sich aber bewusst sein, dass die UCSD zu den besten Universitäten in den USA zählt und kürzlich sogar im Fachbereich Wirtschaft auf Platz 18 weltweit geranked wurde.

Zu Semesterbeginn finden zwei Einführungstage statt, an denen bei mehreren Veranstaltungen Campus, Bibliothek, Freizeitangebote etc. vorgestellt werden. Außerdem erhält man Hilfestellung mit der Onlineverwaltung der Kurse und kann jederzeit in das Büro der Betreuer für Internationale Studenten kommen, um dort nach Rat zu fragen. Es wird auch ein Sprachkurs von der UCSD Extension angeboten – ich habe diesen jedoch nicht in Anspruch genommen. Außerdem gibt es Sprachtandems, bei denen sich amerikanische Studenten oder sogar Mitarbeiter der Universität  mit internationalen Studenten treffen, um Englisch zu sprechen. Da die UCSD multikulturell ist, werden auch zusätzliche Tandems für Spanisch, Italienisch, Russisch, allerlei asiatischen Sprachen, usw. angeboten.


Class Crashing

Da man als International Student nicht direkt an der UCSD eingeschrieben ist, sondern an der Extension, können einem nur für von der UCSD Extension gesponserten Kursen feste Plätze von Anfang an angeboten werden. Somit muss man in den ersten 2-3 Wochen mehr Kurse besuchen als vorgeschrieben, die Kurse also „crashen“, bis man vom Kursleiter oder dem Department eine feste Zusage erhält. Es wird empfohlen 10-12 Kurse zu „crashen“, meist genügen aber 6-7, da man anfangs relativ gut einschätzen kann, in welchem Kurs man bleiben kann und in welchem nicht.

Im Bereich Management (Upper Division) sind folgende Kurse zu empfehlen:

MGT 164. Organizational Leadership bei Mary A. McKay

Die Professorin ist sehr kompetent und hält ihre Vorlesung spannend und interaktiv. Außerdem sind die Readings sehr interessant und man kann das Gelernte direkt im Alltag anwenden. Man muss bei diesem Kurs mit enormem Arbeitsaufwand rechnen, da wöchentlich Partner Journals geschrieben werden. Ich persönlich habe das aber aufgrund der interessanten Texte gerne in Kauf genommen.

MGT 172. Business Project Management bei Cathleen Hedges & Rebecca Royal

Die beiden Dozentinnen haben eine sehr angenehme Art zu referieren. Auch Tempo, Anspruch und Workload sind in diesem Kurs angenehm. Man lernt handfeste Methoden und wendet diese in Hausaufgaben und sog. Class Room Exercises direkt an. Außerdem werden gelegentlich kleinere unangekündigte Tests geschrieben. Diese sind aber machbar, wenn man die Vorlesungsfolien durchgelesen hat.

Im Bereich Amerikanistik habe ich folgenden Kurs belegt:

USP 1. History of US Urban Communities bei Nancy A. Kwak

Der Kurs gehört zur Under Division und ist somit eigentlich ein Kurs für Studenten im ersten Studienjahr. Man muss sich viele Jahreszahlen und Namen merken. Jedoch wird die Geschichte der US amerikanischen Stadt anschaulich dargestellt und mit interessanten Beispielen unterstützt. Die Professorin ist jung und dynamisch und hat einen witzigen Humor. Sie nutzt zur Anwesenheitskontrolle iClicker - ein Abstimmgerät welches man zu Beginn des Semesters im Bookstore kaufen kann und dann online mit seiner Student ID number registriert.

Die Vorlesungen (ausschließlich auf Englisch gehalten) sind sehr interaktiv und praxisbezogen. Es wird erwartet, dass man mitarbeitet. Das Niveau ist mit dem an deutschen Universitäten zu vergleichen, teilweise vielleicht sogar etwas niedriger. Jedoch darf man den Aufwand auf keinen Fall unterschätzen. Die Prüfungen sind größtenteils Multiple Choice Aufgaben und, insofern man sich mit allen Readings und Vorlesungsfolien auseinander gesetzt hat, auch gut bis sehr gut zu meistern. Dabei gibt es allerdings keinerlei Vorteile für internationale Studenten im Vergleich zu Amerikanischen. Die Notenvergabe ist über das Trimester verteilt. Es gibt wöchentliche Assignments, ein midterm exam und ein final exam; in manchen Kurse noch zusätzlich ein final essay. Das heißt, wer unter dem Trimester gut mitarbeitet und sich Mühe gibt, kann sich schon einen Großteil seiner Note sichern.

An der Universität Passau wird das Trimester als 1 Semester gewertet. Leider kann ich mir keine Wirtschaftskurse anrechnen lassen, da es die Kurse so nicht in Passau gibt und sie somit auch nicht im Management Prüfungsmodul meines Studienganges vorkommen. Ich kann mir allerdings einen Kurs aus dem Bereich Urban Studies and Planning mit dem Titel „History of US Urban Communities“ im Prüfungsmodul Kulturwissenschaft für den angloamerikanischen Kulturraum anrechnen lassen. Am Lehrstuhl für Amerikanistik der Uni Passau lief die Genehmigung des Learning Agreements per Email reibungslos ab.

An der UCSD gibt es keine Mensa, sondern ca. 15 Restaurants. Unter diesen sind bekannte Ketten wie Panda Express, Burger King, usw. Es gibt aber auch indisches, oder griechisches Essen und Sushi. Des Weiteren gibt es mehrere Coffee Shops und kleinere Imbisse mit italienischem, amerikanischem oder mexikanischem Essen. Die Preise sind etwas höher als in einer deutschen Mensa, jedoch sind sie aufgrund der großen Auswahl und Portionen gerechtfertigt. Für 6 USD aufwärts kann man mittags satt werden und es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Als UCSD Extension Student hat man leider kein Recht auf die kostenlosen Shuttle Busse am Campus und die kostenfreie Nutzung des RIMAC Fitnessstudios.


Wohnen

Ich habe im Voraus einen Single Room in einem Shared Apartment über KAMO Housing gebucht. Das war für mich die einfachste und sicherste Methode, da ich vor meinem Studium in San Diego ein paar Wochen gereist bin und somit vor Studienbeginn keine Zeit hatte mich auf Wohnungssuche zu begeben. Andere Studenten sind über Craigslist oder airbnb.com fündig geworden. Dies war allerdings mit weitaus mehr Aufwand und Geduld verbunden.

Verglichen mit anderen Zimmern in San Diego, v.a. in Pacific Beach, liegt die Miete eher im Durchschnitt. Mein Apartment gehört zum Bay Pointe Complex und wird von KAMO Housing vermietet. Es gibt einen Pool, Jacuzzi, Fitnessstudio, freien PC- und Drucker-Zugang, Tennisplätze, Basketballplätze, einen Cleaningservice, Waschraum und freitags und samstags morgens kostenlosen Kaffee und Muffins.

Für Internationals ist es definitiv ein MUSS in Pacific Beach zu wohnen. Hier spielt sich abgesehen von den Kursen alles ab. Die unzähligen Freizeitangebote in der Bucht und am Strand und die vielen Bars und Restaurants bieten einen enorm hohen Lebensstandard. Zur Universität fährt man ca. 15 Minuten mit dem Auto, mit dem Bus braucht man etwa doppelt so lange.


Verkehrssituation

Ich habe ein Auto gemietet und habe somit keine Erfahrungen bzgl. öffentlicher Verkehrsmittel. Wir haben aber oft Gebrauch von Uber gemacht, einer Art Taxiunternehmen, bei dem man sein Uber über eine App bestellt und der fällige Betrag direkt von der eigenen Kreditkarte abgebucht wird. Meine Mitbewohnerinnen sind oft Bus gefahren und haben für bestimmte Strecken teilweise mehr als doppelt so lange gebraucht.

In Pacific Beach kann man mit dem Fahrrad problemlos alle wichtigen Geschäfte erreichen. Möchte man jedoch Klamotten einkaufen gehen oder in einen anderen Stadtteil ist ein Auto unabdingbar. Die Parksituation ist gut, da man oft einfach am Straßenrand parken kann.


Freizeit

Da San Diego direkt an der mexikanischen Grenze liegt, gibt es eine Vielzahl sehr guter mexikanischer Restaurants. Außerdem gibt es Seafood-Lokale und Burger-Restaurants, Grill and Bars, jede denkbare Fastfoodkette, Sushi Shops, Italiener etc. In San Diego und v.a. in Pacific Beach und La Jolla ist definitiv für jeden Geschmack das richtige Restaurant dabei. Auch die Bars sind facettenreich, bieten ein vielseitiges Angebot an Getränken und eine gute Atmosphäre an - ob am Strand oder auf einem Rooftop.

Eine Cola kostet ca. 2.50 USD, ein Bier um die 5-6 USD. Das ist für Kalifornien-Verhältnisse meines Erachtens in Ordnung. Preise bei Fastfood-Ketten sind mit deutschen Preisen zu vergleichen, die Preise in besseren Restaurants sind dementsprechend etwas höher. Es lohnt sich aber auf jeden Fall ein bisschen mehr auszugeben.

Im Balboa Park gibt es viele verschiedene Museen und Gärten. Old Town, San Diego Zoo und Seaworld bieten weitere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Außerdem gibt es viele Strände mit Sportangebot, State und National Parks in unmittelbarer Nähe und Theater und Musikveranstaltungen in Downtown und La Jolla.

Vor Ort kann man Surfen, Kayaking, Fahrrad fahren, um die Bay Joggen, Beachvolleyball spielen etc. In den Bay Pointe und Avalon Appartments von KAMO Housing gibt es außerdem Tennis- und Basketballplätze und ein Fitnessstudio. In Pacific Beach gibt es auch viele Yoga und Pilates Studios, in denen man gegen eine monatliche Gebühr von ca. 100 USD das volle Kursprogramm nutzen kann. An der Universität kann man sich bspw. zum Schwimmtraining anmelden oder freies Training für diverse Sportarten mit einem selbst geformten Team betreiben. Wenn man nur ein Quarter an der UCSD studiert, kann man aber leider nicht bei den universitären Sportteams mitmachen, und wenn doch, darf man nicht an Wettkämpfen teilnehmen.

Da ich noch nicht 21 bin, habe ich vom Nachtleben nicht sehr viel mitbekommen. Meine Kommilitonen aber sagen, die Bars machen Spaß, v.a. die in Strandnähe. Auch gibt es in San Diego Downtown einige Rooftop Bars wohin es sich zu gehen lohnt. Die Aussicht und die Atmosphäre sind gigantisch. Eintritte für Clubs kosten hier aber gerne mal 20-30 Dollar, ohne Getränke. Außerdem schließen die Clubs in San Diego um 2 Uhr. Generell habe ich das Gefühl, dass Hausparties größer geschrieben werden, vor allem bei Studenten (und nicht nur bei den minderjährigen).


Reisen

Ich habe vor meinem Studium eine 3-wöchige California-Arizona-Nevada Tour mit dem Auto gemacht. Sehenswerte Ziele auf unserer Route waren Anza Borgen State Park, Palm Springs, Joshua Tree National Park, Flagstaff, Grand Canyon, Las Vegas, Death Valley, Yosemite National Park (wunderschöne Wanderwege), San Francisco (mind. 4 Tage einplanen), Santa Cruz, Santa Barbara, Monterey (Aquarium), Morro Bay, Los Angeles (hier reichen 2 Tage), San Diego.

Eintrittspreise variieren von 30 USD für das Aquarium in Monterey bis hin zu 90 USD für die Universal Studios. Wenn man mehr als 3 National Parks besucht lohnt sich der Annual Pass für 80 USD. Die meisten kleineren Touristenattraktionen kosten ca. 8 USD und sind damit relativ günstig. Es lohnt sich oft nach Studentenrabatten zu fragen!

Unterkünfte kann man ab 50 USD pro Nacht und Zimmer finden. Man wohnt dann aber in Motels oder preisgünstigen Hotels, oft ohne Frühstück. Wenn man den ganzen Tag auf Achse ist und etwas erleben will, ist das aber völlig ausreichend. In San Francisco und Los Angeles würde ich empfehlen auf die Lage des Hotels zu achten und weniger auf den Preis, da der Verkehr in beiden Städten verrückt ist und es angenehmer ist zentral zu wohnen.

Für den Transport haben wir verhältnismäßig wenig bezahlt, da Benzin in den USA vergleichsweise relativ günstig ist (ein voller Tank kostet ca. 35 USD).

Das Auto haben wir in San Diego bei Dirt Cheap Car Rental gemietet und haben dort für eine Reichweite bis Nevada und Arizona 990 USD pro Monat bezahlt (underaged fee schon mit eingerechnet).


Fazit

Ich würde San Diego jedem weiterempfehlen, der motiviert ist für die Kurse zu arbeiten und nebenbei das Urlaubs-Kalifornien-Gefühl genießen möchte. Die Balance zwischen Uni-Stress und Freizeit ist meines Erachtens nahezu perfekt. Die UCSD ist eine exzellente Universität, die ich jedem ans Herz legen würde. Abgesehen davon, dass man als Extension Student in seinen Rechten und Möglichkeiten am Campus eingeschränkt ist, habe ich die Zeit sehr genossen und unglaublich viel gelernt und mitgenommen.

Ich möchte betonen, dass man auch unter 21 ein tolles Auslandsstudium in den USA haben kann - es gibt so viel zu erleben, dass Feiern gehen zweitrangig wird. Da die Clubs ohnehin um 2 Uhr schließen verpasst man nicht viel - nicht zu vergessen die Houseparties ;)

  • Campus :D
  • Kurse :D
  • Wohnungssuche :)
  • Lebenshaltungskosten :)
  • Transport :/
  • Essen & Trinken :D
  • Kulturangebote :D
  • Nachtleben :)
  • Sport :D
  • Reisen :D