9 Feb
Erfahrungsbericht von Anna B.

San José State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Erlangen-Nürnberg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Die Vorbereitung für mein Auslandssemester hat ungefähr 6-8 Monate gebraucht. Die längste Phase war für mich die Entscheidungsfindung, an welche Universität ich möchte. Für die Auswahl der Universität habe ich als Basiskriterium die Business-Akkreditierung der Uni und die Nähe zur Küste gewählt. Durch weitere Informationen über die präferierten Unis habe ich mich dann für die San José State University entschieden.

Finanzen

Studieren in den USA ist sehr teuer. Erst recht wenn ihr kein Austauschstudent seid.

Auf euch kommen ungefähr folgende Kosten zu:

Dazu kommen noch die Kosten für Trips, die ihr macht, sonstige Ausgaben für Transportmittel, Partys etc.

Housing

Wohnen wollte ich unbedingt auf dem Campus, um das „echte“ amerikanische Studentenleben mitzuerleben. Da zu meiner Vorbereitungszeit für die Wohnmöglichkeiten CVA, CVB und CVC angegeben war, dass sie nur für einjährige Verträge möglich sind, habe ich mich für das International House entschieden. Für dieses musste ich ein Essay über mich schreiben, sodass sie entscheiden konnten, ob ich zu ihnen passe. Generell suchen sie die verschiedensten Persönlichkeiten, wichtig ist nur, dass man offen dafür ist, mehr über andere Kulturen zu lernen.

Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass die anderen Campusgebäude auch für halbjährige Verträge möglich sind.

International House

Die Entscheidung im I-House zu wohnen war die beste Entscheidung, die ich machen konnte. Hier leben 70 Studenten der SJSU mit den verschiedensten Studiengängen und Charakteren. Im Fall 2015 kamen die Studenten aus 26 verschiedenen Nationen (20 sind Amerikaner). Es hat ein Stockwerk für Frauen und eins für Jungen, die Zimmer sind für zwei oder drei Bewohner. In der Mitte der Stockwerke gibt es ein großes Badezimmer. Im Erdgeschoss gibt es einen TV Room, Dining Room und einen Formal Living Room. Durch den verpflichtenden Meal Plan, den jeder hat, gibt es von Montag bis Freitag immer Frühstück und Abendessen im Haus - man kann aber auch zu den Dining Commons des Campus gehen. Im Keller gibt es eine Küche, einen Party- und Freizeitraum (Billiard, Klavier, Beamer etc.), einen Waschraum und einen Lernraum.

In der Anfangszeit war es sehr komisch, seine Privatsphäre größtenteils aufzugeben. Doch nach 2 Wochen war ich glücklich, ständig von Freunden umgeben zu sein. Es ist Wahnsinn, wie viel man durch die Zeit im International House über andere Kulturen und auch über seine eigene Kultur und Persönlichkeit erfährt. Ich habe hier nicht nur Freunde, sondern eine Familie gefunden.

Schon Fernweh bekommen?

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Studieren

Class Crashing

Class Crashing ist ein Verfahren, dass es für Amerikaner und Austauschstudenten nicht gibt. Es ist sehr anstrengend und stellt einen großen Nachteil für uns dar, welchen ich stark zu spüren bekommen habe. In den ersten zwei Wochen bin ich zu 18 verschiedenen Kursen gegangen, mit der Hoffnung, einen Add Code zu bekommen. Am Ende hatte ich zum Glück 5 Codes und konnte einen Kurs wieder droppen, doch in den zwei Wochen habe ich mich nur in der Uni aufgehalten.

Da man sich nicht sicher sein kann, welche Kurse man überhaupt bekommt, konnte man auch noch keine Bücher kaufen und es war sehr viel Arbeit alle Assignments für jedes Fach zu machen, um nicht die Chance auf einen Add-Code zu vermasseln.

Die Kurse, die ich besucht habe sind: Global Leadership, Professional Business and Ethics, International and Comparative Management und Introduction to Marketing. Die ersten drei Kurse kann ich wirklich empfehlen, in diesen habe ich viel gelernt, was ich in Zukunft brauchen werde. Der Introduction to Marketing war hingegen sehr einfach und langweilig.

Generell ist studieren in Amerika anders als wir es in Deutschland gewohnt sind. In den USA hat man jede Menge Aufgaben, die während der ganzen Woche zu erledigen sind. Viele dieser Aufgaben sind einfach, aber sehr zeitaufwendig. Wir nannten es „Beschäftigungstherapie“, denn manche Aufgaben ergeben wirklich keinen Sinn, aber man muss sie erledigen, um die Punkte dafür zu bekommen. Es gibt zusätzlich viele Midterms, für die dasselbe zutrifft und in den letzten 1-2 Wochen schreibt man noch die Finals. Das Studieren in den USA ist ziemlich vergleichbar zum Schulleben, da größtenteils Anwesenheitspflicht besteht und es auch mündliche Noten gibt.


San José

San José ist eine süße Stadt. Man hat gar nicht das Gefühl, dass hier so viele Menschen leben. Anliegend ans Campusgelände findet ihr Downtown, wo es ein paar Bars, Clubs und Einkaufsmöglichkeiten gibt. Auch gibt es 2 große Malls die mit UBER gut zu erreichen sind.

Leider hat San José eine hohe Kriminalität vorzuweisen. Immer wieder gibt es E-Mails über bewaffnete Übergriffe auf dem Campus; ein Mann wurde 10 Meter neben mir bei einem Drive-by angeschossen; ein zitternder Mann mit Waffe in der Hand kam zu mir und meinen Freunden; mehrere Pistolenschüsse auf einer zentralen Straße in Downtown waren zu hören.

Die Tatsache, dass in Amerika jeder eine Waffe haben kann, macht es einfach gefährlicher. Tipps: Geht, wenn es dunkel ist, nicht mehr komplett allein raus. Bewegt euch über das Campusgelände, dort gibt es Notfallsäulen um das UPD zu erreichen. Falls ihr nachts noch in Downtown unterwegs seid, begebt euch nicht irgendwo hin, wo fast keine Menschen sind.

Freizeit

Ich habe grundsätzlich alles gut zu Fuß erreichen können und ab und zu UBER benutzt. Für Trips hat sich fast immer jemand mit einem Auto finden lassen. Grundsätzlich sehe ich San José als guten Ausgangspunkt, um viel von der Westküste zu sehen. So war ich beispielsweise in Lake Tahoe, am Big Sur, Yosemite wandern und zusätzlich in San Francisco, Los Angeles, Las Vegas und San Diego.

Ich war in einer Opernaufführung und bei einem Eishockeyspiel, um einfach ein bisschen die amerikanische Kultur kennenzulernen. Zum Weggehen wurde 4th Street Pizza (Bar&Restaurant) zu unserem Lieblingsaufenthaltsort. Auch San José Bar & Grill und der Club Myth waren sehr gut. Auch Tailgates und Footballspiele sollte man nicht verpassen!

Leider bekommen nur Austauschstudenten freien Zutritt zum Fitnessstudio und dem Pool des Campus. Ich kann das Fitnessstudio Fitness Evolution empfehlen, es ist günstiger und es ist nicht so voll wie das Studio auf dem Campus. Und für den Pool: Wenn ihr einen Austauschstudenten dabei habt, gibt’s Rabatt für euren Eintrittspreis.


Fazit

Das Auslandssemester in den USA und erst recht im International House zu wohnen, gehören zu den besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Natürlich kostet es jede Menge Geld, doch für mich war es das auf jeden Fall wert. Ich habe sehr gute Freunde gefunden, viele Erfahrungen gesammelt, mehr über mich selbst und andere Kulturen kennengelernt und sehr viel von der Westküste gesehen.

Wenn ihr die Chance habt ins Ausland zu gehen, dann rate ich euch: Macht es! Die Zeit wird einer der Besten in eurem Leben.