27 Sep
Erfahrungsbericht von Anastasia D.

Victoria University of Wellington


Stadt: Wellington
Land: Neuseeland
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Handelsmanagement
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe vom Ende Februar bis Ende Juni 2012 (ein Trimester) an der Victoria University of Wellington studiert. In Deutschland studiere ich International Business mit Schwerpunkt Accounting. Das Angebot an der VUW ist sehr groß und ich hatte überhaupt keine Probleme passende Vorlesungen für mich zu finden.

Der Bewerbungsprozess war in Zusammenarbeit mit CollegeContact sehr gut. Alle Anfragen an die Uni wurden sofort weitergeleitet und auch recht schnell beantwortet. Auch die Kommunikation mit Neuseeland hat mich sehr positiv überrascht. Alle meine Anliegen wurden, trotz des 12-stündigen Zeitunterschieds, sehr zügig beantwortet.

Ich hatte bereits versucht im Vorfeld eine Wohnung bzw. ein paar Termine zur Wohnungsbesichtigung zu organisieren. Jedoch war ich aus Deutschland nicht sehr erfolgreich und habe keine Antworten auf meine Email bekommen. Gerade zum neuseeländischen Wintersemester (Februar) ist Peak Time für Studierende in Wellington die auf Wohnungssuche sind. Ich bin ca. zwei Wochen früher angereist und konnte daher recht schnell eine gute Unterkunft finden. Es gibt auch Studentenwohnheime dort, die auch zu empfehlen sind, wobei die Studentenwohnheime im Vergleich zu Privatunterkünften recht teuer sind. Ich habe für ein Zimmer im Stadtbereich Thorndon, der recht nah an die Commerce and Law Faculty ist, ca. $ 170 per week bezahlt, was ein guter Preis für die Gegend war. Stadtbereiche die zentral liegen und die Stadt zu Fuß gut erreichbar ist sind u.a. Mount Victoria, Te Aro, Thorndon, Oriental Bay Mount Cook und Newton. In diesen Stadtbereichen habe ich mich damals auch für eine Wohnung umgeschaut.

Die VUW ist über ganz Wellington verteilt, ca. 30 min zu Fuß von Campus zu Campus. Commerce & Law (Pipitea) findet man in der Nähe vom Bahnhof, Architecture (Te Aro) etwas weiter im Zentrum sowie die restlichen Fakultäten auf dem Berg in Kelburn.

Das Studiensystem an der VUW ist etwas anders zu dem in Deutschland. Bei mir war es so, dass wir immer wieder Hausaufgaben, Midterm Tests und kleinere Projekte hatten, die auch schon zur Endnote beigetragen haben. Also war man recht gut ausgelastet während des Semesters. Jedoch war der Studieninhalt angemessen und ich habe auch viel neues Wissen mitnehmen können. Zum Ende des Trimesters gibt es dann noch Finalexams die dann meist nur noch zu 40-60 % zur Endnote gezählt haben. Natürlich hängt es immer davon ab, was man studiert.

Wenn ihr Bücher braucht für eure Kurse, könnt ihr auf den Blackboards der jeweiligen Fakultäten schauen, ob es dort welche als Secondhand gibt, was meistens auch der Fall ist. Ihr müsst jedoch schnell sein, weil viele meist schnell vergriffen sind. Auch gibt es bei Vicbooks, wo ihr dann auch die neuen Bücher kauft, Secondhand Bücher.

Die Betreuung vor Ort fand ich sehr gut. Es gab ein spezielles Programm für International Students von der VUW organisiert wie z.B. Maori Shows, International Days, Speeddating etc. Aber auch während des Studiums habe ich mich immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Kiwis sind sehr hilfsbereite und zuvorkommende Menschen und das leben sie tag täglich. Wenn man spezielle Fragen zum Inhalt und diverses hatte konnte man zu den Sprechzeiten gehen usw..

Seitens der VUW hat man sich als International Student auch nie allein gefühlt. Das International Office hat immer wieder Events organisiert an denen man teilnehmen konnte und andere International Students kennenlernen konnte. Auch gibt es den VIX Club, bei dem Studierende der VUW u.a. typische Kiwi Events (Potluck) organisieren, Klettern gehen, Restaurantbesuche, Clubs ect.

Über die Osterfeiertage hatten wir zwei Wochen frei. Zusammen mit anderen Studierenden sind wir dann durch die Südinsel gereist. Wir haben uns ein Auto gemietet, was recht günstig war für 4 Personen für 2 Wochen ca. $ 500. In Neuseeland gibt es diverse Ausflugsmöglichkeiten jeglicher Art. Man findet hier von einfach nur Städtebesichtigung, über Skifahren, baden in heißen Quellen, Weinproben und natürlich sehr viele Wanderwege mit günstigen Übernachtungsmöglichkeiten in sogenannten „Huts“. Es finden sich auch immer internationale Studenten, die gerne rumreisen wollen. Auch während des Semesters haben wir uns hin und wieder ein Auto gemietet und sind in den Norden nach Rotorua, Lake Taupo und nach Napier zur Weinprobe gefahren. Übernachten kann man dort überall recht günstig in Hostels. In Neuseeland gibt es in jedem Ort die sogenannten „i-Sites“. Es empfiehlt sich immer zuerst dorthin zu gehen und sich zu informieren was man so machen kann in dem Ort an dem man gerade ist. Die Informationen die man dort bekommt sind sehr umfangreich und natürlich geht nichts über Insider Tipps.

Sehr zu empfehlen ist ein ein bis zwei-Tages-Ausflug nach Tongariro. Es ist einfach unglaublich was man dort sieht und wenn ihr eine Nacht in den Huts bucht, könnt ihr am Morgen eine Traumhafte Aussicht mit Sonnenaufgang genießen.

Speziell in und um Wellington gibt es auch jede Menge zu erleben und zu entdecken. Wellington ist eine recht kleine Stadt hat aber dennoch viel zu bieten. Alles ist zu Fuß zu erreichen. Es gibt Bars jeglicher Art und kulinarisch sehr international bewachsen, von asiatisch bis mexikanisch, alles dabei. Man kann mit dem Fahrrad in die Berge oder auf verschiedene Strandabschnitte fahren. Es gibt zwei Straßen, wo alles in Wellington passiert, das ist die Cuba Street und Courtney Place. Dort finden sich die ganzen Bars sowie Shopping Läden.

Dennoch, so günstig es sich auch anhört, ist der Lebensunterhalt etwas teurer als in Deutschland. Lebensmittel im Supermarkt wie NEW WORLD sind etwas teurer als in Deutschland. Ich empfand auch die Miete etwas teuer mit ca. 400 Euro pro Monat in einer WG. Sonntags gibt es an der Wellingtoner Waterfront einen Früchtemarkt, an dem man Obst und Gemüse günstig kaufen kann. Die Preise sind ca. um die Hälfte günstiger, wie die in den Supermärkten.

Fazit: Neuseeland ist ein Land mit einer unglaublichen Landschaft. Das rumreisen dort war immer beeindruckend. Für mich war es eine unbezahlbare Erfahrung. Die Menschen dort sind super nett und man kommt auch recht schnell ihnen in Kontakt. Die Uni ist sehr gut organisiert und bietet viel für Studierende. Ich würde es jedem empfehlen dort mal gewesen zu studieren. Durch das Studium dort bin ich viel selbstständiger geworden und habe gelernt Projekte alleine zu machen, da wir in Deutschland meist nur Gruppenarbeiten haben.

Also habt keine Angst auf die andere Seite der Welt zu fliegen, wenn ihr einmal dort seid, ist es gar nicht mal so schlimm und ihr lernt sehr viel für eurer Leben.