7 Feb
Erfahrungsbericht von Alissa Z.

Griffith College Dublin

Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Bachelorstudium
Zeitraum: 09/2016 bis 11/-1

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung, Betreuung und Organisation

Im Sommer 2015 stand für mich fest, dass ich gerne ein Auslandsstudium absolvieren möchte. Nach ausführlicher Recherche über meine Möglichkeiten (ich bin Fachabiturientin, was meine Möglichkeiten etwas einschränkte) stieß ich auf die Organisation College Contact und setzte mich mit ihnen in Verbindung. Zusammen kamen wir auf die Idee, dass ich mein Studium in Irland absolvieren könnte. Für mich passte das super, da ich nicht allzu weit entfernt sein wollte von Familie und Freunden und das Land von früheren Urlauben bereits kannte. Somit entschied ich mich, meine Bewerbungen an zwei Universitäten in Dublin zu schicken.

Der Kontakt mit College Contact verlief stets hilfsbereit, freundlich und ich wurde bei all meinen Fragen während des Bewerbungsprozesses super betreut. Im Februar 2016 erhielt ich dann die freudige Nachricht, dass das Griffith College in Dublin mir einen Studienplatz anbot, den ich dankend annahm. Die andere Hochschule schickte mir auch eine Zusage, jedoch erst im August 2016 und da ich nach dem Motto lebe: „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“ habe ich mich für das Griffith College entschieden.

Das Studium sollte dann am 19. September 2016 losgehen. Im Sommer gingen dann die ersten Überlegungen bezüglich der nötigen Organisation los, da ich mich ja dazu entschieden hatte, für ein komplettes Bachelorstudium ins Ausland zu gehen. In diesem Falle müssen wichtige Dinge abgesichert werden, wie zum Beispiel zusätzliche Versicherungen, aber auch müssen Fragen geklärt werden, ob es Verträge in Deutschland gibt, die gekündigt werden müssen (in diesem Fall kann man in den meisten Fällen auf das Sonderkündigungsrecht zugreifen, da Wohnsitzwechsel ins Ausland). Der Abschluss von Versicherungen ist ein sehr wichtiges und nicht zu vernachlässigendes Thema. Man sollte sich darüber informieren, wie die Versicherungslage im entsprechenden Land aussieht. In Irland ist es zum Beispiel so, dass jeder Bürger das Recht auf eine kostenfreie Krankenversicherung hat. Diese deckt aber auch nur das absolut Nötigste ab. Zudem sollte man im Hinterkopf behalten, dass die ärztliche Versorgung, wie wir Deutschen sie gewohnt sind, in den meisten Ländern nicht auf demselben Standard liegt. Hier stellte sich für mich dann die Frage, ob ich eine private Zusatzkrankenversicherung benötige. Es erfolgte natürlich auch Rücksprache mit meiner Krankenversicherung in Deutschland (ich war/bin dort Kassenpatient). Aufgrund dessen, dass ich für 3 Jahre meinen Wohnsitz ins Ausland verlege, wurde mir eine private Zusatzkrankenversicherung empfohlen, die Kosten abdeckt, wie zum Beispiel Krankenrücktransporte, Krankenhausaufenthalte etc. also alles, was sehr kostenintensiv werden kann. In diesen Situationen wäre nämlich nicht alles von meiner deutschen Krankenkasse abgedeckt worden. Als private Zusatzkrankenversicherung für längere Auslandsaufenthalte kann ich die Hanse Merkur empfehlen, für diese habe ich mich auch entschieden. Der nächste wichtige Punkt liegt bei der Haftpflichtversicherung. Irland ist beispielsweise kein besonders reiches Land und es gibt viele Leute, die nicht versichert sind. Hier habe ich eine private Haftpflichtversicherung für alles Grundlegende abgeschlossen mit Ausfalldeckung. Dies schien für mich sehr sinnvoll und ist auch nicht mit großartigen Mehrkosten verbunden. Auch während dieses Prozesses wurden mir sämtliche Fragen meinerseits von College Contact beantwortet.

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Ankunft, Unterkunft und Lage

Für den Zeitraum des ersten akademischen Jahres (von September bis Juni) meines Studiums hatte ich mich dazu entschieden, in die Griffith College Halls of Residence zu ziehen. Dies ist das Studentenwohnheim des Griffith College in Dublin und liegt direkt auf dem Universitätscampus. Für mich war das vorerst die beste Lösung, da ich alleine nach Dublin gekommen bin und letzten Endes hat es mir sehr dabei geholfen schnell und einfach Anschluss zu finden.

Ich machte mich bereits Anfang September 2016 auf den Weg nach Irland, da die bekannten Einführungsveranstaltungen bereits eine Woche vor Semesterbeginn anfingen und ich noch ein paar Tage Zeit haben wollte, um Stadt und Leute zu erkunden. Am Griffith College angekommen, musste ich erst einmal zum „Check-in“ des Studentenwohnheims. Dort musste ich zunächst einige Unterlagen unterschreiben, bekam Unterlagen ausgehändigt und natürlich auch meinen Schlüssel zu meinem Wohnheimapartment. Der „Check-in“ verlief recht reibungslos ohne längere Wartezeiten.

Das Studentenwohnheim des Griffith College besteht aus zwei Gebäudekomplexen mit Apartments. Jedes Apartment verfügt über Schlafräume, Wohnzimmer und Küche. Die Küchen sind in einigen Apartments recht einfach ausgestattet (bei mir fehlte zum Beispiel ein Ofen). Man kann sich aussuchen, ob man ein Ensuite-Zimmer bucht (eigenes privates Badezimmer) oder sich ein Badezimmer teilt, ebenso wie man sich aussuchen kann, ob man ein Doppel- oder Einzelzimmer beziehen möchte. Unterm Strich ist das lediglich eine Preisfrage. Die Ausstattung im Allgemeinen ist okay. Ich muss ehrlich zugeben, dass die Kosten für die Wohnheimzimmer nicht unbedingt gerechtfertigt sind. Die Ausstattung ist einfach und es sieht inzwischen alles recht abgewohnt aus. Es ist sauber und ordentlich aber definitiv verbesserungswürdig. Allerdings hat das Wohnheim natürlich auch Vorteile, wie zum Beispiel 24/7 Security, nach 23 Uhr kein Zugang mehr auf den Campus für Externe (Campusbewohner kommen per Code durch den Seiteneingang des Campus hinein), Busstopps um die Ecke, Supermärkte in unmittelbarer Nähe und selbst Aldi und Lidl sind nur 20 Minuten zu Fuß entfernt. Mit den Bussen ist man innerhalb von 10-15 Minuten in der Innenstadt (zu Fuß ca. 30 Minuten) und die besten Bars, Pubs und Diskotheken sind ungefähr 15 Minuten Fußweg entfernt, also alles überschaubare Distanzen. Was ebenfalls sehr positiv ist, ist der Ortsteil an sich. Dublin ist in Nord- und Süddublin unterteilt. Der Norden Dublins gilt als günstig aber auch eher unsicherer Stadtteil, wohingegen der Süden Dublins teurer aber sicherer ist. Kürzere Strecken (max. 15 Minuten) laufe ich auch nachts alleine, sofern es Strecken sind, die ich kenne. Für längere Strecken, die man alleine nachts unterwegs ist als Frau, empfiehlt sich ein Taxi. Die letzten Busse fahren Abends um circa 23 Uhr und dann leider erst wieder am nächsten Morgen gegen 6 oder 7 Uhr.


Universität und Kurse

Das Griffith College ist eine sehr schöne Universität, die aus überwiegend älteren Gebäuden besteht, was ihr aber einen ganz eigenen Charme verleiht. Sehr schön finde ich, dass die Uni ihren eigenen Campus hat. Die meisten Hochschulen in Dublin haben keinen richtigen Campus, welcher jedoch gerade internationalen Studenten hilft, schneller und einfacher Anschluss zu finden. Die Uni verfügt über eine nicht sonderlich große aber dennoch ausreichende Bibliothek (hier kann man nicht nur Bücher, sondern unter anderem auch DVDs ausleihen) mit Bereichen zum Lernen, aber auch Computer und Drucker bzw. Scanner stehen dort zur Verfügung. Ist die Bibliothek mal zu voll, gibt es auch noch einen weiteren „Study room“, der ebenfalls auch Computer, Drucker bzw. Scanner zur Verfügung stellt.

Des Weiteren gibt es auch eine Cafeteria oder kleine Mensa. Das Essen dort ist preislich völlig in Ordnung, nur gibt es meiner Meinung nach zu wenig Auswahl an Gemüse und generell zu wenig Auswahl für Vegetarier und Veganer. Ansonsten schmeckt das Essen tatsächlich sehr lecker und es gibt nicht jeden Tag das gleiche.

Mein erstes Semester am Girffith College bestand aus 6 verschiedenen Kursen/Subjects, welche ich mir nicht ausgesucht habe, sondern von vornherein feststanden. Es ist mehr wie ein Schulsystem. Man bekommt seinen Kursplan, welcher wie ein Stundenplan aufgebaut ist. Dort steht drauf, wann du an welchem Tag welchen Kurs hast. Meine Kurse sind / waren Business Management, Accounting, Business Maths, IT Skills for Business, Small Business Development und Learning to Learn. Die Studiengänge an sich bestehen in der Regel aus maximal 30 Leuten (in meinem sind wir 13 Leute), was ich sehr gut finde. Die Dozenten können ein viel persönlicheres Verhältnis zu dir aufbauen, intensiv auf deine Anliegen eingehen und dich einfach besser betreuen. Hier muss man jetzt einfach für sich selbst entscheiden, ob einem das gefällt oder nicht. Die Kurse gehen hier in der Regel 4 Tage lang, sodass man einen Tag in der Woche frei hat. Begonnen haben meine Kurse vormittags zwischen 9 Uhr und 12 Uhr und endeten gegen 16 Uhr am Nachmittag.

Hier muss ich ergänzend noch erwähnen, dass es in meinem Fall eventuell Abweichungen gibt, da ja kein Auslandssemester absolviere, sondern ein komplettes Studium am Griffith College. Aufgrund dessen war es vielleicht nur bei mir so, dass meine Kurse vorgegeben waren und es bei Leuten, die ein Auslandssemester an der Uni verbringen, anders ist.


Das Leben in Dublin

Dublin ist eine klassische Großstadt, die man nicht wegen ihres angeblich schlechten Wetters verurteilen sollte. Das Klima ist hier zwar anders aber so oft, wie immer behauptet wird, regnet es hier überhaupt nicht.

Für jemanden, der auch in Deutschland in einer Hauptstadt lebt, ist die Umstellung sicherlich nicht ganz so groß wie sie für mich war. Was man definitiv bedenken sollte ist, dass Dublin eine der teuersten Städte ist. Das heißt, alles ist teurer. Egal ob Lebensmittel, Unterkunftkosten, öffentliche Verkehrsmittel, Kleidung oder die Preise in Bars, Pubs und Diskotheken. Pauschal kann man sagen, dass alles ca. doppelt so teuer ist wie in Deutschland. Mein Tipp wäre, dass ihr euch mit dem Auslands-BAföG auseinandersetzt. Auch wenn ihr in Deutschland selber kein Anrecht auf BAföG habt, kann es trotzdem sein, dass ihr Anrecht auf Auslands BAföG habt. So würdet ihr immerhin eine kleine finanzielle Unterstützung bekommen. Lebensmittel würde ich euch empfehlen im Aldi oder Lidl einzukaufen. Dort findet ihr auch einige bekannte Produkte aus Deutschland. Positiv ist, dass ihr in sehr vielen Läden Rabatte bekommt gegen Vorlage eures Studentenausweises.

Als Student in Dublin ist man in jedem Falle gut aufgehoben. Wichtig ist lediglich, dass man etwas Eigeninitiative zeigen muss, wenn man Freunde bzw. Anschluss finden will. Sprich, geht raus in die Stadt, lernt neue Leute im Pub kennen, tretet Societies bei (jede Universität in Dublin bietet verschiedene an) und scheut euch nicht, offen auf neue Leute zuzugehen. Die Menschen in Dublin werden euch mit offenen Armen empfangen und sind immer hilfsbereit.

Die Stadt an sich hat ihren ganz eigenen Charme. Sie ist sehr international und tolerant fremden Kulturen gegenüber, aber auch laut und voll mit einer Mischung aus Moderne und Altbauten. Angenehm ist sicherlich, dass viele Strecken gelaufen werden können, da die Straßen immer verstopft sind und man meistens zu Fuß schneller ist als mit dem Bus oder Taxi.

Ein Vorteil von Dublin ist natürlich, dass das Meer nicht weit ist und das Irland an sich viele Ausflugsmöglichkeiten bietet. Eine sehr schöne kleine Stadt unweit von Dublin entfernt ist Malahide mit vielen kleinen Strandabschnitten, wo man sich im Sommer perfekt entspannen kann. Des Weiteren gibt es günstige Bustouren oder Zugfahrten von Dublin aus nach Galway (dort findet ihr die bekannten Cliffs of Moher), Cork, Limerick, Howth, Wicklow Mountains etc. Wer ein bisschen auf Natur steht, ist hier definitiv richtig. Dublin gehört zu den Städten, wo man nicht lange fahren muss und schon befindet man sich inmitten von Wiesen, Feldern und unberührter Natur mit haufenweise Kühen und Schafen. Auch für Reitsportliebhaber ist Irland eine gute Adresse. Es gibt sehr viele Reitanlagen in Dublin selber, aber auch der Rest des Landes hat diesbezüglich sehr viel zu bieten, da die Iren vor Allem im Gallopprennsport sehr aktiv sind.

Ein weiterer positiver Aspekt sind die Praktikumsmöglichkeiten (zumindest in der kaufmännischen Branche). In Dublin, aber auch in anderen Städten in Irland, haben viele international bekannte Firmen ihre Hauptsitze. Hier bieten sich natürlich super Möglichkeiten an für Praktika während oder nach eines Studiums. Für Angelegenheiten dieser Art könnt ihr euch auch an die Deutsch-Irische Handelskammer in Dublin wenden.


Fazit

Das Leben und Studieren in Dublin ist definitiv empfehlenswert und bis heute bereue ich meine Entscheidung keinesfalls und freue mich auf die nächsten Jahre. Mein Englisch hatte sich bereits jetzt, nach den ersten paar Wochen hier, unheimlich verbessert, ich habe viele tolle neue Leute kennen gelernt und bisher waren mir sämtliche gesammelte Erfahrungen jeden Cent wert. Sowohl die Stadt selber als auch das Land bieten unheimlich viel Sehenswertes mit atemberaubender Natur und ganz tollen Menschen, die offener anderen Nationalitäten gegenüber nicht sein könnten. Letzten Endes ist das Einzige, was ihr benötigt, um eure Träume wahr werden zu lassen, Mut. Und ich bin mehr als froh, diesen gehabt zu haben.