13 Jan
Erfahrungsbericht von Alexia A.

Swinburne University of Technology


Stadt: Melbourne
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2015 bis 12/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Entschluss und Bewerbungsprozess

Nachdem ich in meinem Bachelorstudium bereits ein tolles Auslandssemester in den USA verbringen konnte, wollte ich meinen Master ebenfalls mit einem Auslandsaufenthalt bereichern. Lange war mein Plan, mir hierfür ein europäisches Ziel auszusuchen, also bin ich auf einige Informationsveranstaltungen meiner Universität gegangen. Allerdings habe ich mir wegen der durchweg positiven Erfahrungen und Erzählungen von Freunden und Kommilitonen auch meine Möglichkeiten für ein Studium in Australien aufzeigen lassen. Nach einiger Überlegung habe ich mich tatsächlich für Letzteres entschieden. In diesem Zug war für mich dann schnell klar, dass ich in die Metropole Melbourne möchte. Da ich in meinem ersten Auslandssemester sehr gute Erfahrungen mit College Contact gemacht hatte, bin ich auf ihre Website gegangen und habe mir unter den verschiedenen Unis in Melbourne die Swinburne ausgesucht! Die Uni stach nicht nur durch eine sehr breite Auswahl an Kursen und einem guten Ruf heraus, sondern auch durch die Tatsache, dass sie als Einzige der australischen Unis erst Ende Juli beginnt und ich so mein Semester in Deutschland samt der meisten Prüfungen noch abschließen konnte.

Durch die super Unterstützung von College Contact verlief der Bewerbungsprozess recht reibungslos, jedoch muss man schon einige Unterlagen zusammensammeln und ausfüllen, was natürlich Zeit und teilweise etwas Geld (Toefl z.B.) in Anspruch nimmt. Das Einzige, was hier vielleicht etwas außergewöhnlich und teilweise schwierig sein kann, ist, dass man schon zum Bewerbungszeitpunkt die gewünschten Kurse für das Auslandssemester auswählen soll. Ich habe dann in meinen Semesterferien im Februar/März den gut erläuterten Kurskatalog durchstöbert und nach Rücksprache mit meiner Heimatuni 4 Kurse ausgewählt. Diese können danach nur noch in einem kleinen aber definitiv ausreichenden Zeitfenster während der Orientation Week beziehungsweise in der ersten Vorlesungswoche geändert werden.

Nachdem ich dann meine Bewerbung an CC geschickt habe (ca. Ende März), ging alles relativ schnell: Nach einigen Wochen hatte ich meine Zusage und nachdem die Gebühren beglichen wurden, war alles sicher und ich bekam über CC von der Swinburne viele Informationen zu der Uni, der Stadt und Veranstaltungen in den ersten Uniwochen.

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Wohnungssuche & Betreuung vor Ort

Da ich durch die Prüfungen an meiner Heimatuni noch recht eingespannt war, war es klar, dass ich nicht vor der Orientation Week in Melbourne sein werde und somit auch nicht im Vorfeld dort eine Unterkunft suchen könnte. Daher habe ich mich im Juni dazu entschlossen, auf einen Platz in den On-Campus-Apartments zu bewerben. Früher war die Bewerbungsfrist wohl recht früh im Jahr, mittlerweile gibt es aber einen genauen Zeitraum von ca. 6 – 8 Wochen vor Semesterbeginn. Nachdem ich in der ersten Runde (es gibt insgesamt 3, je nach Nachfrage) keinen Platz bekam, wurde mir in der zweiten Runde Ende Juni ein Zimmer in einem 3-Zimmer Apartment angeboten. Ich hatte in einigen Erfahrungsberichten gelesen, dass diese Wohnungen (je nach Wunschkategorie) schon recht teuer seien, aber eben auch super gelegen neben der Uni, man lernt schnell viele Studenten kennen und auch der Anschluss für den Zug oder die Tram in die Innenstadt ist gegeben. Also nahm ich das Angebot an, jedoch würde ich das so nicht mehr machen, obwohl die vorher genannten Punkte alle zutreffen.

Der Preis ist meiner Meinung eine Sache, da ich über viele meiner Freunde und Bekannte dort bemerkt habe, dass, wenn man nicht gerade die teuersten Zimmerkategorien wählt, diese Lösung nicht teurer ist als viele Zimmer Off-Campus. Mein Problem war eher der wirklich erschreckende australische Standard was Sauberkeit betrifft. Meine Wohnung war auszuhalten, aber mehr auch nicht und selbst das war nur meiner Mitbewohnerin zu verdanken, die früher eingezogen war und beim Management verlangt hat, dass die Wohnung, wenn man neu einzieht wenigstens einmal grundgereinigt werden sollte. Ich muss dazu sagen, dass es wohl Unterschiede zwischen den verschiedenen Komplexen gibt: so würde ich empfehlen, bei der Bewerbung nicht die Wakefield Street oder Park Street Apartments anzugeben, sondern die SPW- oder SPS- Gebäude. Letztere sind etwas moderner, aber je nach Vormieter kann man auch hier Pech haben, da ich leider sagen muss, dass das Management wirklich herzlich wenig für die Qualität oder Hygiene für Neumieter macht. Ich habe dann meinen Vertrag gekündigt und habe in meinem letzten Monat noch woanders gewohnt, was etwas teurer war, aber definitiv nicht von altem Schmutz oder Schimmel befallen.

Insgesamt kann ich von dem, was ich auch von meinen Freunden mitbekommen habe, sagen, dass es, selbst wenn man sich vor Ort etwas im für Melbourne noch akzeptablen Preisrahmen sucht, nicht leicht sein wird, einen europäischen Grundstandard zu finden. Letztendlich waren wir aber alle zufrieden; so etwas gehört ja auch zur Erfahrung und man lebt ja auch in einer so tollen Stadt wie Melbourne! Zudem muss ich auch sagen, dass ich tolle internationale Mitbewohnerinnen hatte, mit denen ich über viele Ärgernisse in der Wohnung lachen konnte, so dass gemeinsam verkraftbar war!

Zur Betreuung vor Ort: sowohl das International Office der Swinburne als auch CC hat einem immer unterstützend zur Seite gestanden und gerade von der Uni aus gab es auch immer viele Veranstaltungen, bei denen man sich austauschen konnte oder hilfreiche Tipps bekam!


Das Studium an der Swinburne

Bevor ich mehr zu meinem Studium erzähle, sollte ich erwähnen, dass ich zu der Minderheit der Austauschstudenten gehört habe, die ein Masterauslandssemester an der Swinburne gemacht haben. Daher kann es sein, dass manche meiner Aussagen bezüglich der Kurse oder des Schwierigkeitsgrades im Bachelor nicht immer passend sind (jedenfalls basierend auf den Aussagen meiner Bachelorfreunde dort smiley).

Was für alle aber gleich ist, ist, dass man sich wie oben erwähnt früh 3 bis 4 Kurse aussucht. Das klingt für deutsche Verhältnisse absolut machbar, jedoch sollte man wissen, dass 4 Kurse für Australier gleichbedeutend mit einem Vollzeitstudium sind und die Arbeit hierfür dann auch eher mit 6 Fächern in Deutschland vergleichbar ist. Ich habe 4 Kurse gemacht und das war besonders in der ersten Semesterhälfte schon sehr viel Arbeit, besonders, wenn man ja auch etwas von der Stadt und der Umgebung mitbekommen will.

Wenn man jetzt nicht den Anspruch hat, in seinem Auslandssemester nur 1,0er zu schreiben, bekommt man das alles aber schon trotzdem hin :-). Der Umfang eines Kurses ist nicht „einfach“ nur eine Prüfung am Ende des Semesters und eine Vorlesung. Im Master hatte ich je Fach wöchentlich eine 3-stündige Veranstaltung am Abend, in der meist die Hälfte eine übliche Vorlesung war und in der anderen konnte/sollte man sich dann aktiv zum Beispiel an Case Studies, Planspielen oder Vorträgen beteiligen. Allgemein ist hier eine aktive Mitarbeit viel normaler und es wird auch nicht so gerne gesehen, wenn man öfters als zweimal im Semester fehlt. Die Prüfungsleistungen waren dann je nach Fach etwas unterschiedlich. In meinen Kursen „Global Business Cultures“ und „Managing the Global Marketplace“ hatte ich jeweils 2 Assignments (also Hausarbeiten) und einen Vortrag plus eine Prüfung am Ende des Semesters. Die Assignments waren einmal individuell und einmal in Gruppenarbeit. In den anderen Fächern „Global Business Strategy“ und „Corporate Responsibility & Accountability“ hatte ich jeweils 3 große Projekte, an denen ich auch entweder alleine oder mit anderen arbeiten musste, plus zum Größten je ein Vortrag! Das bedeutet eben viel Schreiben und Eigenarbeit während des Semesters, aber dafür habe ich für die 2 verbleibenden Prüfungen am Ende nicht mehr ganz so viel lernen müssen. Das Niveau war hier vielleicht etwas niedriger, aber durch den hohen Arbeitsaufwand letztendlich vergleichbar mit meinem momentanen Studium in Deutschland, welches aber Gott sei Dank auch schon komplett auf Englisch ist.

Die Inhalte fand ich aber in allen Fächern wirklich informativ und spannend. Auch die Professoren sind viel lockerer als in Deutschland und haben meist einen internationalen Hintergrund, so dass sie einem viele wertvolle Erfahrungen und somit auch Tipps weitergeben können. Das Verhältnis zwischen ihnen und den Studenten ist auch nicht so distanziert, sondern die Profs nehmen eher eine Mentorenrolle ein und man hat das Gefühl, dass es ihnen sehr wichtig ist, ob man alles versteht oder wie man das Gelernte später anwenden kann! Das hat mir viel Spaß gemacht, was dann auch den deutlich praxisbezogenen Workload deutlich erleichtert hat!


Leben in Melbourne & Reisen in Australien

Melbourne ist einfach eine ganz, ganz tolle Stadt, die unfassbar viel zu bieten hat! Besonders hat mir der sehr entspannte Lebensstil gefallen. Wenn man am Wochenende in die Stadtteile Fitzroy, South Yarra oder St Kilda zum brunchen oder Kaffeetrinken fährt, sieht man den tollen kulturellen Mix der Stadt und überall spürt man einfach eine gewisse Fröhlichkeit, die sicherlich mit der hohen Lebensqualität der Stadt einhergeht. Allein die vielen Freizeitmöglichkeiten, die einem eine solch grüne Metropole, die nicht nur an einem Fluss gebaut ist, sondern auch noch viele Strände direkt um die Ecke hat, zu bieten hat, sind zahlreich, so dass es nie langweilig wird.

Das Einzige, was einen zurückhalten könnte, ist das wilde Melbourne-Wetter. Ich kam Ende Juli an und im Gegensatz zu dem, was viele Europäer denken, kann es in diesen Teilen Australiens im Winter schon relativ kalt werden (10 °C oder auch mal etwas weniger). Aber natürlich ist die Sonne viel stärker und es kann dann auch am darauffolgenden Tag plötzlich 18 Grad haben. Ab September wurde es aber immer wärmer, so dass wir an vielen Tagen im Oktober schon hochsommerliche Temperaturen genießen konnten und ab Mitte November war es echt heiß! Aber man sollte in Melbourne immer auf plötzliche Temperaturamplituden innerhalb von 1 Stunde vorbereitet sein smiley.

Hawthorn, der Stadtteil, in dem die Uni liegt, ist auch wirklich sehr süß. Hier kann man nicht sooo viel abends ausgehen, aber es gibt einige Restaurants und nette Bars! Wenn man eher ein Clubgänger ist, würde ich das CBD, Southbank, Fitzroy oder South Yarra empfehlen, welche alle durch das super verbundene Verkehrsnetz leicht mit Tram oder Zug erreichbar sind!

Natürlich nutzen die meisten Austauschstudenten ihren Aufenthalt auch, um andere Teile Australiens oder auch Neuseelands zu bereisen! Ich habe während des Semesters primär Tagesausflüge (teilweise gibt’s die auch von der Uni organisiert!!) in Victoria gemacht, zum Beispiel zur Great Ocean Road oder zum Grampians National Park. Mitte des Semesters hat man eine Woche frei, die sich super lohnt, um erste weitere Reiseziele anzusteuern! Da die Semesterzeiten in Australien sehr unterschiedlich zu denen in Deutschland sind, hat man meist nach der Uni noch eine Menge Zeit, bis das nächste Semester zu Hause beginnt. Dies haben die Meisten von uns dann zum Reisen ausgenutzt. Ich habe die gesamte Ostküste und einen Teil des Outbacks gesehen, was echt toll war und nur zu empfehlen! Meine Favoriten waren mitunter die Whitsunday Islands und Sydney, aber auch der Ayers Rock ist sehr beeindruckend! Viele bleiben aber auch noch länger und fliegen auf die Fijis oder Neuseeland. Das Studentenvisum gilt noch rund 2 Monate, nachdem die offizielle Prüfungsphase vorbei ist, aber man kann auch das Travel&Work-Visum nehmen und noch länger bleiben!


Fazit

Abschließend würde ich jedem einen Auslandsaufenthalt an der Swinburne und generell in Melbourne sehr empfehlen. Ich hatte wirklich wenig Ahnung von der Stadt und dem Land und habe mich total verliebt! Es gibt so viel zu entdecken und so viele Leute aus den verschiedensten Ländern kennenzulernen! Außerdem finde ich es sehr bereichernd, auf diesem Weg andere Lehrmethoden und Professoren kennenzulernen. Danke auch nochmal an CC und besonders Sabine für die tatkräftige Unterstützung!