Weinbau im Ausland studieren
Was wäre ein festliches Essen ohne ein Glas Wein? Seit fast 2000 Jahren gehört ein guter Tropfen einfach zu feierlichen Anlässen dazu. Die Römer führten damals den Weinbau in unseren Breiten ein. Heute werden allein in der BRD fast 10 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr produziert. Sorten wie Müller-Thurgau, Grüner Silvaner oder Riesling sind weit über die Grenzen Deutschlands hinaus gefragt. Dass wir einfach im nächstgelegenen Supermarkt eine Flasche des edlen Getränks erstehen können, haben wir in erster Linie den Winzern zu verdanken. Sie pflanzen die Weinreben an, ernten die reifen Trauben, keltern den Most und begleiten den Gärungs- und Reifungsprozess bis der Wein schließlich in Flaschen abgefüllt und an Weinhändler und andere Kunden verkauft werden kann.
Weinbau als Studienfach
Klassischerweise erfolgt die Ausbildung zum Winzer in einer dreijährigen Lehre. Da der Anbau von Wein jedoch eine wahre Wissenschaft für sich ist, bieten mittlerweile auch Fachhochschulen das Fach Weinbau beziehungsweise Önologie an. Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, werden oftmals duale Studiengänge angeboten, die die praktische Winzerlehre mit einem Studium kombinieren.
Bachelorstudium
In den Bachelorstudiengängen Weinbau steht zunächst die Vermittlung der wissenschaftlichen Grundlagen für den Weinbau auf dem Programm. Das geschieht in Fächern wie
In den höheren Semestern tauchen die Studierenden dann tief in den Gegenstand der Weinproduktion ein. Am Ende des Studiums wissen sie genau:
- wie ein Wein chemisch zusammengesetzt ist
- wie eine Weinrebe optimal weitergezüchtet und veredelt werden kann
- welche Anbaumethoden es gibt
Neben dem Weinbau stehen auch Themen auf dem Lehrplan, die die Studierenden auch auf die betriebswirtschaftlichen Aspekte ihrer späteren Winzertätigkeit vorbereiten sollen. Das sind Themen wie
In Praktika und Praxisphasen können die Studierenden das Gelernte praktisch umsetzen.
Masterstudium
Besonders diejenigen, die sich für Führungspositionen qualifizieren möchten, können noch ein Masterstudium an den Bachelor anschließen. In den meisten Masterstudiengängen besteht die Gelegenheit, sich noch weiter auf ein bestimmtes Thema zu spezialisieren. Das können zum Beispiel wirtschaftliche Aspekte, aber auch verschiedene Technologien des Weinbaus sein.
Voraussetzungen für ein Weinbau-Studium
Wer Winzer werden möchte, sollte eine Vorliebe für die Herstellung von Getränken mitbringen. Für das Studium ist aber auch Interesse an Naturwissenschaften vonnöten. Betriebswirtschaftlichen Inhalten gegenüber sollten die Studierenden ebenfalls nicht völlig abgeneigt sein.
Welche Berufe gibt es für Absolventen des Studienfachs Weinbau?
Die meisten Absolventen des Studienfachs Weinbau sind später als Winzer tätig. Als Hochschulabsolventen leiten sie häufig ein eigenes oder fremdes Weingut. Insbesondere auf größeren Weingütern ist es auch möglich, dass sich mehrere Winzer die Arbeit teilen und auf einen bestimmten Arbeitsbereich spezialisieren, beispielsweise den Anbau und die Pflege der Rebstöcke oder die Vermarktung des Endprodukts.
Wer nicht auf einem Weingut arbeitet, hat die Chance auf eine Stelle in der Zuliefererindustrie. Ihr Knowhow können Weinbauern beispielsweise bei der Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln oder neuen Maschinen für den Weinbau einbringen. Auch in den Bereichen Lebensmittelkontrolle, Qualitätsmanagement oder Beratung ist das Spezialwissen von Önologen gefragt. Eine Karriere in der Forschung kommt ebenfalls infrage, etwa in staatlichen und privaten Forschungslaboratorien oder an Hochschulen.
Weinbau international studieren
Wer mit Wein handelt, bewegt sich auf internationalem Parkett. Deutsche Weine sind im Ausland gefragt und auch in Deutschland werden Weine aus Italien, Frankreich oder Spanien verkauft. Ein oder mehrere Semester im Ausland bieten die Gelegenheit, andere Arten des Weinbaus kennenzulernen. Dabei können Studierende gleichzeitig ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und erste Kontakte ins Ausland knüpfen.