Biowissenschaften im Ausland studieren
„Bio“ ist in. Nicht nur als Gütesiegel auf Lebensmitteln: Auch wenn es darum geht, alternative Energien zu gewinnen oder neue Medikamente zu entwickeln, ist das Wissen von Biowissenschaftlern gefragt. Biowissenschaften? Unter diesem Oberbegriff ist ein ganz neues Forschungs- und Wissenschaftsfeld entstanden. Im Hinblick auf die neu entstandenen Studiengänge wie Biochemie, Biotechnologie, Bioinformatik, Biomedizin oder Neurowissenschaften, erscheint ein einfaches Biologiestudium geradezu veraltet. Wie die einzelnen Namen schon vermuten lassen, verknüpfen diese Studiengänge die Biologie mit anderen Wissenschaftsfeldern. Daneben gibt es auch einige Studiengänge, die sich dem Feld Biowissenschaften aus einer fachübergreifenden Perspektive nähern. Diese Studiengänge fallen teilweise auch unter die Bezeichnung Life Science.
Das Studienfach Biowissenschaften: Ein Überblick
Die Biowissenschaften decken mehr ab, als ein klassisches Biologiestudium. In den Studiengängen geht zusätzlich darum, den Studierenden Inhalte aus anderen Bereichen zu vermitteln. Dazu gehören beispielsweise Chemie, Physik, Medizin oder Informatik. Das Ziel ist es, Studierende optimal auf eine Tätigkeit in der Forschung vorzubereiten und ihnen das passende Rüstzeug an die Hand zu geben. Die Studierenden lernen darum die chemische und biologische Zusammensetzung von lebenden Systemen auf der kleinsten Ebene von Zellen und Molekülen kennen. Studienfächer sind unter anderem Molekularbiologie, Bioinformatik oder Genetik.
Wer sich nach dem Bachelorstudium noch weiter qualifizieren möchte, etwa für eine Karriere in der Forschung oder Wirtschaft, schließt noch ein Masterstudium an. Neben allgemeinen Masterprogrammen aus dem Bereich Biowissenschaften/Life Sciene gibt es für Absolventen die Möglichkeit, sich im Masterstudium auf einen Teilbereich der Biowissenschaften zu spezialisieren. Dazu zählen Fächer wie
- Biophysik
- Biochemie
- Molekularwissenschaft
- Biomedizin
- Biotechnologie oder
- Bioinformatik.
Vor allem im Bachelorbereich unterscheiden sich die Studiengänge der Biowissenschaften/Life Science zum Teil sehr voneinander. Einige Hochschulen haben den klassischen Studiengang Biologie lediglich umbenannt und inhaltlich alles beim Alten gelassen. Andere Hochschulen legen beispielsweise den Schwerpunkt der zusätzlichen Inhalte eher auf Chemie, andere eher auf die Mathematik oder auf Physik. Informiert euch vorher, ob der Studiengang an der Uni oder FH eurer Wahl überhaupt euren Vorstellungen entspricht.
Persönliche Voraussetzungen und (mögliche) Zulassungskriterien
Studierende der Biowissenschaften sollten in jedem Fall großes Interesse an allen Naturwissenschaften mitbringen. Gute Schulnoten in Biologie, Physik und Chemie sind Voraussetzung - auch, weil viele Studiengänge einen hohen NC haben. Darüber hinaus sind Kenntnisse in Mathematik, Englisch und Informatik von Nutzen, um gut durch das Studium zu kommen.
Berufsfelder
Die meisten Absolventen biowissenschaftlicher Studiengänge arbeiten später in der Forschung. Manche bleiben der Universität treu und betreiben Grundlagenforschung in den hochschuleigenen Laboren. Diese Jobs sind oft mit einer Lehrtätigkeit verknüpft. Auch an privaten und staatlichen Forschungsinstituten betreiben Biowissenschaftler vor allen Dingen Grundlagenforschung.
Viele Absolventen arbeiten nach ihrem Abschluss anwendungsorientiert und sind in den Entwicklungs- und Forschungszentren der Industrie beschäftigt. Die wichtigsten Branchen, in denen Biowissenschaftler arbeiten, sind die Biomedizin, die Pharmaindustrie, die chemische Industrie, die Lebensmittelindustrie und die Biotechnologie. Neben der Forschung sind Absolventen in den Bereichen Qualitätskontrolle, Marketing oder Projektmanagement tätig.
Stellen im Natur- und Umweltschutz sind bei Absolventen biowissenschaftlicher Studiengänge ebenfalls begehrt. Sie arbeiten bei Behörden und Ämtern oder sind an Naturschutzprojekten oder staatlich geförderten Umweltprojekten beteiligt. Weitere Arbeitgeber sind staatliche Untersuchungs- und Aufsichtsbehörden, in denen Biowissenschaftler in den Bereichen Forschung oder Qualitätsüberwachung arbeiten. Auch im Consulting, im Verlagswesen oder im Bildungssektor finden Biowissenschaftler ein Wirkungsfeld.
Biowissenschaften im Ausland studieren - Vorteile
Für Biowissenschaftler gehört es zum Berufsalltag, sich mit ihren Kollegen aus der ganzen Welt auszutauschen. Englischkenntnisse sind daher nicht nur für das Studium, sondern auch für das Berufsleben entscheidend. Ein oder mehrere Semester im Ausland können euer Englisch entscheidend verbessern und bieten darüber hinaus viele weitere Vorteile: An einer ausländischen Universität macht ihr euch mit neuen Lehr- und Lernmethoden vertraut und befasst euch mit anderen Inhalten. Dadurch gelangt ihr nicht nur zu ganz neuen Erkenntnissen, sondern ihr verfeinert gleichzeitig euer wissenschaftliches Profil.
Zudem sammelt ihr interkulturelle Kompetenzen, die euch im späteren Berufsleben entscheidende Vorteile verschaffen. Ihr lernt, in internationalen Teams zu arbeiten, in kurzer Zeit Kontakte zu knüpfen und schult allgemeine Soft Skills wie Flexibilität, Durchsetzungskraft und Organisationstalent. Und natürlich bietet ein Studienaufenthalt im Ausland die einmalige Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre eine andere Kultur und viele interessante Leute kennenzulernen.