Regionalwissenschaften Afrika im Ausland studieren

Afrika - bei diesem Wort denken viele Leute an endlose Savannen, die von Elefanten und majestätischen Löwen durchstreift werden. Alternativ tauchen vor dem inneren Auge Bilder von hungernden Kindern, Bürgerkriegen oder Krankheiten auf. Dabei lässt sich der Kontinent nicht auf Safaris und Krisen reduzieren. Schließlich besteht Afrika aus 54 verschiedenen Staaten, von denen jeder seine eigene Geschichte hat. Mehr als 3000 verschiedene ethnische Gruppen leben in den Ländern zwischen dem Atlantik und dem indischen Ozean, es gibt fast 2000 afrikanische Sprachen und eine Vielfalt an gelebten Traditionen und Kulturen.

Wer den Kontinent näher kennenlernen möchte, ist im Studiengang Regionalwissenschaften Afrika richtig.

Das Studienfach im Überblick

In einem Auslandsstudium der Regionalwissenschaften Afrika beschäftigen sich Studierende mit den vielfältigen Sprach- und Kulturräumen Afrikas.

Nur wenige deutsche Universitäten bieten den Studiengang Regionalwissenschaften Afrika - auch als Afrikawissenschaften oder Afrikanistik bekannt - an. Seine Ursprünge hat das Fach in der Erforschung der afrikanischen Sprachen durch die Missionare und Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts.

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Deutschland die ersten Lehrstühle für die afrikanische Sprachwissenschaft eingerichtet. Die Sprachwissenschaft nimmt auch in den heutigen Studiengängen eine wichtige Rolle ein. Darüber hinaus setzen die Studierenden sich mit der

einzelner Regionen Afrikas auseinander.

Dabei setzen die Hochschulen ganz unterschiedliche Schwerpunkte. In den meisten Fällen müssen die Studierenden außerdem ein Nebenfach wählen, das ihrem Studium ein schärferes Profil gibt. Zur Auswahl stehen etwa afrikanische Sprachwissenschaft oder Ethnologie.

Bachelorstudium

Im Bachelorstudium steht der Spracherwerb im Mittelpunkt. Je nach Angebot der Universität belegen die Studierenden Sprachkurse in Swahili, Fula oder einer anderen afrikanischen Sprache. Im Laufe des Studiums kommt zumeist noch eine weitere Sprache dazu, in der die Studierenden zumindest Grundkenntnisse erwerben. Außerdem beschäftigen die Studierenden sich mit der Geschichte, Politik, Literatur oder Kultur einzelner Länder. Die Seminarthemen reichen von „Gender und Gesellschaft bei klassischen afrikanischen Autorinnen“ bis hin zu „Religiöse Vielfalt in Afrika“. In den höheren Semestern können die Studierenden oft einen Schwerpunkt auf eine bestimmte Region oder ein Thema legen.

Masterstudium

Studierende, die Führungspositionen oder eine akademische Karriere anstreben, können nach dem Bachelorabschluss noch ein Masterstudium im Bereich Regionalwissenschaften Afrika absolvieren. Die Masterprogramme bieten die Möglichkeit, sich noch weiter auf ein bestimmtes Teilgebiet des Studienfachs zu spezialisieren. Viele Universitäten stellen dabei die Sprachwissenschaft in den Vordergrund. An manchen Hochschulen können die Studierenden aber auch einen anderen Schwerpunkt wählen und sich näher mit der Literatur, Kultur oder Geschichte einzelner afrikanischer Länder befassen.


Voraussetzungen für ein Studium des Fachs Regionalwissenschaften Afrika

Studienbewerber sollten natürlich ein großes Interesse am afrikanischen Kontinent mitbringen. Für das Lernen von zwei völlig fremden Sprachen ist auch ein gewisses Sprachtalent nötig. Vorkenntnisse werden in der Regel nicht erwartet. Die Studierenden müssen allerdings gute Englischkenntnisse mitbringen, um die Fachliteratur zu verstehen. Einige Masterstudiengänge sind sogar komplett englischsprachig. Zum Teil fordern die Universitäten Kenntnisse einer zweiten europäischen Fremdsprache, beispielsweise Französisch, da diese in Afrika weit verbreitet ist.


Berufe für Afrika-Experten

Das Studium der Afrikawissenschaften bildet nicht für ein konkretes Berufsfeld aus. Es gibt allerdings viele verschiedene Bereiche, in denen Afrikawissenschaftler gebraucht werden. In der Politik werden sie etwa als wissenschaftliche Referenten, politische Berater oder im Auswärtigen Dienst eingesetzt. Ein anderes beliebtes Arbeitsfeld ist die Entwicklungszusammenarbeit. Absolventen arbeiten unter anderem für Stiftungen, internationale Organisationen und NGOs. Im kulturellen Bereich sind sie zum Beispiel für Museen, Verlage oder Medien mit Afrikabezug tätig. Relativ viele Absolventen zieht es auch in die Wissenschaft. Nach Masterabschluss und Promotion haben sie die Möglichkeit, in einem Forschungsinstitut zu arbeiten oder in die universitäre Forschung und Lehre zu gehen. In jedem Fall empfiehlt es sich, schon während des Studiums Praktika zu absolvieren. Auf diese Weise können Studierende sich beruflich orientieren und Zusatzqualifikationen sammeln.


Afrika erleben - Gründe für ein Auslandsstudium

Ein Studienaufenthalt in einem afrikanischen Land wird Studierenden der Afrikanistik dringend empfohlen. Ein Auslandssemester hilft zum einen dabei, die afrikanischen Sprachkenntnisse zu vertiefen. Zum anderen können Studierende die Länder Afrikas vor Ort besser kennenlernen. Dies beugt auch der von Kritikern des Fachs vorgetragenen Gefahr vor, Afrika aus einer rein europäischen Perspektive zu betrachten, die nach wie vor nicht ganz frei von Vorurteilen ist. Ein Auslandssemester in Afrika bietet zudem die einmalige Möglichkeit, die vielfältigen Landschaften des Kontinents zu entdecken und internationale Kontakte zu knüpfen.