12 Apr
Erfahrungsbericht von Yaren A.

California State University Long Beach


Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Jura
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Bielefeld U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Sonne-Strand-Meer…zurückblickend bin ich echt sprachlos, was mein Auslandssemester anbelangt, die Erinnerungen kommen mir so unreal vor, zu schön, um wahr zu sein, z.B. die Pausen auf dem Campus, der Beach auf Hawaii, der Schnee in New York, die Palmen in LA und vieles mehr.

Zurück in Deutschland schätzt man die Momente umso mehr, sogar den Supermarkteinkauf bei Vons oder das ungemütliche Schlafsofa. Kurz gesagt, es hat sich von Anfang bis Ende sehr gelohnt.

Visum

Mein F1-Visum bekam ich bereits eine Woche nach meinem Termin in Frankfurt zugeschickt. Man hat die Möglichkeit damit früher einzureisen und später als das Semester auch auszureisen, so habe ich es auch gemacht. Das Study Abroad Programm begann Ende August und ging bis Mitte Dezember, ich habe es voll ausgeschöpft und bin Anfang August eingereist und Mitte Februar, also eine Woche vor der Frist, ausgereist. Ich kann es Euch auch nur ans Herz legen, solange zu bleiben, wie es nur möglich ist. Die freie Zeit könnt ihr gut ausnutzen, um zu reisen, denn im Semester wird es aufgrund des Zeitmangels etwas schwieriger, vor allem wegen den Papers und der Anwesenheitspflicht in manchen Kursen.

Unterkunft

Das Auslandssemester habe ich zusammen mit meiner Freundin gemacht. Gemeinsam haben wir versucht eine Unterkunft von Deutschland aus zu organisieren. In den Facebook-Gruppen sind wir leider nicht fündig geworden, daher haben wir die Vermieter direkt kontaktiert. Es kamen aufgrund der Nähe zur Uni zwei Wohnkomplexe infrage, einmal das Beverly-Plaza und Alvista. Beide haben eine echt top Lage, aber zu den Wohnbedingungen im Alvista kann ich leider nicht viel Gutes sagen, es war echt miserabel. Nach etlichen Telefonaten und E-Mails bekamen wir eine zwei-Zimmer Wohnung, was wir uns zu fünft geteilt haben. Die Wohnung hat uns pro Person 500 $ (inkl. Utilities) gekostet.

Obwohl wir alles von Deutschland aus organisiert hatten, haben wir die Wohnungsschlüssel erst zwei Tage später bekommen und mussten deshalb zwei Tage im Auto verbringen. Im Nachhinein lacht man darüber, aber in dem Moment war es nicht besonders schön. Die Mitarbeiter waren diesbezüglich echt unfreundlich. Das Wohnen im Alvista ist nicht empfehlenswert, ständig musste man Mitarbeiter rufen aufgrund von Mängeln in der Wohnung, bis auf die gute Lage zur Uni und zum Traffic Circle spricht nichts für Alvista. Ein Pool und ein Fitnessstudio gibt es auch in anderen Apartments.

Der Weg von Alvista zur Uni dauert mit dem Bus ca. 15 Minuten, ansonsten bin ich auch oft mit dem Shuttle der Universität gefahren. Beide Möglichkeiten sind für Studenten kostenlos, man muss nur die Student ID vorzeigen. Dann gibt es noch Scooter, die ihr an jeder Ecke finden könnt. Das Fahren mit Lime oder Bird macht echt Spaß und ist zudem auch echt schnell, nur leider ist die Fahrt auf Dauer zur Uni etwas teuer.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die Uni

Sport wird an der Uni großgeschrieben, deshalb werden auch vielfältige Sportarten angeboten. Neben den üblichen Sportkursen gibt es noch eine sehr gute Sportanlage auf dem Campus mit Tennisplätzen, Pool und einer Kletterwand. Hier zu trainieren macht besonders Spaß, das kann ich euch echt empfehlen. Für zwischendurch gibt es auch eine Bowlinghalle und mehrere Billardtische.                                                             

Außerdem was wünscht man sich mehr als eine Universität am Beach. Nach der Uni oder in den Freistunden hat man immer die Möglichkeit kurz zum Strand zu fahren und zu entspannen. Wenn ihr das erste Mal auf dem Campus seid, werdet ihr merken, wie riesig das Gelände ist. Also nicht vergleichbar mit der Größenordnung, die wir sonst aus Deutschland kennen. Am Anfang verläuft man sich etwas und blickt nicht durch, aber man gewöhnt sich schnell daran.


Kurse

Als Study Abroad Student kann man nach Belieben Fächer wählen, es muss nicht zum eigenen Studiengang passen, man muss nur vom Professor zum Kurs zugelassen werden. Leider haben die einheimischen Studierenden einen Vorrang zu den Study Abroads, von daher kann es etwas schwieriger werden, die gewünschten Kurse zu belegen, aber überwiegend genehmigen die Professoren den Zugang zum Kurs, denn als Study Abroad ist man in den Kursen gerne gesehen.                                                              

Ich selber studiere Rechtswissenschaft, obwohl ich keine Kurse anrechnen kann, habe ich mich dennoch für Fächer passend zu meinem Studiengang entschieden, um auch das amerikanische Rechtssystem zu verstehen. Leider musste ich in zwei Kursen auf zwei Soziologiekurse ausweichen, weil meine gewünschten Kurse überfüllt waren.  

Ich habe folgende Kurse belegt:

  • BLAW-CAFF 309: The Consumer in the Legal and Economic Environment
  • CRJU 408: Serial Killers and Psychopaths - Psychology of the Criminal Mind  
  • SOC 346: Race, Class, and Gender
  • SOC 449: Human Rights and Social Justice

Abschließend ein Tipp nebenbei: Je höher die Kursnummer, desto schwieriger der Kurs.


Reisen

Die beste Voraussetzung, um zu reisen sind Freunde, die auch gerne reisen und für Neues offen sind. Diesbezüglich kann ich mich echt glücklich schätzen, da ich so eine Freundesgruppe gefunden hatte. Zu viert haben wir in kurzer Zeit echt viel geschafft. Ein halbes Jahr hört sich für den ein oder anderen viel an, aber die Zeit darf man echt nicht unterschätzen, denn die Monate verfliegen in Windeseile. Dennoch haben wir neben der Uni echt viele Ziele in einem halben Jahr abgeklappert. Ich bin zuvor noch nie in so einem kurzen Zeitraum so oft geflogen, wie in diesen paar Monaten. Zusammen mit meinen Freunden waren wir in New York, Miami, San Francisco, San Diego, Las Vegas, Grand Canyon, Yosemite und auf Hawaii.

Manche Trips haben wir während des Semesters gemacht und sind morgens vom Flughafen zur Uni gefahren und am Abend in die nächste Stadt geflogen. Mein Tipp an euch: Macht euch schon frühzeitig einen Reiseplan und nutzt jede freie Zeit aus, um zu reisen. An Wochenenden kann man nach San Diego oder Santa Barbara fahren, aber für mehrtägige Trips würde ich euch die Zeit um Thanksgiving empfehlen, da hat man mehrere Tage frei.

Legt eure Reiseziele früh genug fest und bucht auch alles rechtzeitig, sonst kann es vorkommen, dass ihr mehr zahlt als sonst. Für Roadtrips kann ich euch die App „Turo“ empfehlen, dort könnt ihr Mietwagen günstiger mieten. Natürlich haben wir auch typische Spots in LA gesehen. Einer der besonderen Momente für mich persönlich waren das Beyoncé Konzert in Pasadena, der Beach in Malibu, das NBA Spiel im Staples Center und die Show von Ellen DeGeneres.


Kosten

Ein Auslandssemester ist kostspielig, daher macht euch rechtzeitig Gedanken um die Finanzierung. Ich habe für mein Auslandssemester Auslands-BAföG beantragt, aber ich muss zugeben, dass aus meiner Sicht die Finanzierung nur mit BAföG nicht möglich ist.

Wenn man reisen möchte, braucht man definitiv noch Erspartes oder etwas Taschengeld von den Eltern. Das Leben in LA ist teuer, das Essen, die Miete, die Steuern. Ihr werdet hier viel Geld los, vor allem an Black Friday smiley. Auch wenn ich viel Geld ausgegeben habe und nach dem halben Jahr um mehrere tausend Euro ärmer bin, bereue ich es Null. Das Reisen, das Shoppen und das Leben dort waren es alles wert!


Hat es sich gelohnt?

Definitiv JA! Auch wenn der Anfang mit etwas Organisatorischem verbunden und stressig war, war der Rest dementsprechend viel amüsanter.

Diese Zeit wird man später nie wiederhaben, deshalb muss man jeden Moment genießen. Ich hatte die beste Zeit in LA und mir ist auch bewusst, dass ein Urlaub in LA mir später nicht reichen wird. Außerdem ist es besser als ein Urlaub, denn man fühlt sich wie ein Einwohner, was man im Endeffekt auch für eine kurze Zeit ist. Ich sehe mittlerweile Long Beach als Heimat und habe jetzt schon Heimweh.

Ein Studentenleben in LA ist unfassbar schön, man muss es echt mal erlebt haben!


Fazit

PALM TREES, OCEAN BREEZE, SALTY AIR, SUNKISSED HAIR, ENDLESS SUMMER…TAKE ME THERE.