19 Jan
Erfahrungsbericht von Ulrike K.

James Cook University


Hochschule: James Cook University
Stadt: Townsville
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Gesundheit
Studientyp: Masterstudium
Zeitraum: 06/2017 bis 11/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wie alles begann: Durch eine Freundin wurde ich auf die James Cook University (JCU) aufmerksam. Eigentlich in Bezug auf Meeresbiologie, wofür die Universität weltweit bekannt ist.Da ich allerdings einen medizinischen Hintergrund habe, hatte ich mich auf der Homepage der Universität über das Public Health Programm informiert und mich schlussendlich dazu entschieden mich dafür zu bewerben. Auf College Contact bin ich per Zufall gestoßen, als ich das Internet durchforstete und habe dann recht schnell auf der Homepage entdeckt, dass die JCU inkludiert ist. Danach ging alles sehr leicht und schnell. Eine kurze Email an College Contact und binnen wenigen Tagen hatte ich eine Antwort. College Contact hat sich wirklich um alles gekümmert. Mir wurden sämtliche auszufüllende Formulare zugesendet. Ich musste mich lediglich darum kümmern meine Dokumente ins Englische übersetzen zu lassen, um sie dann an College Contact zu schicken. Mit der Universität selbst hatte ich am Anfang keinen Kontakt. Nachdem ich schließlich sämtliche Formulare ausgefüllt hatte, alle Dokumente übersetzt hatte und auch meine Referenzschreiben bekommen habe und alles an die JCU weitergeleitet wurde, hieß es warten.

Schlussendlich kam die Bestätigung der Universität: "Herzlichen Glückwunsch, Sie wurden in das MPH Programm aufgenommen." Die Freude war riesig. Nachdem man den Letter of Offer erhalten hat und bestätigt hat, dass man auch in Australien studieren möchte bekommt man seinen CoE zugeschickt. Das ist der Overseas Student Confirmation-of-Enrolment Letter. Diesen benötigt man für das Visum. Nun hieß es für mich mein Visum zu organisieren. In der Regel ist es das Visum 500, Higher Education Sector. Zusätzlich muss man noch eine medizinische Untersuchung über sich ergehen lassen. Ich musste dafür nach Frankfurt fahren, da der zuständige Arzt bei der australischen Regierung gemeldet sein muss. Man findet die Ärzte, welche die Berechtigung haben auf der Homepage australischen Botschaft. Nachdem ich schlussendlich in Frankfurt war und sämtliche gewünschten Unterlagen online eingereicht hatte, musste ich nicht einmal 3 Tage warten und hatte mein Visum bestätigt bekommen. In der Regel wird das Visum automatisch am biometrischen Reisepass hinterlegt und muss nicht in gedruckter Form mitgenommen werden.

Partys und Studium

Nachdem dies erledigt war hieß es eine Unterkunft zu suchen. Ich dachte mir, am Campus zu leben ist am Einfachsten. Auch hier gibt es auf der Uni-Homepage entsprechende Links und schließlich Formulare die man ausfüllen muss. Man kann sich ein College aussuchen bzw. eine Prioritätenliste erstellen. Der Vorteil on-Campus zu leben besteht darin wirklich nahe an allen Facilities zu sein. Zusätzlich bieten die Colleges, außer Rotary, full-board an. Sprich Frühstück, Mittagessen und Abendessen werden in Buffetform gereicht. Allerdings darf man sich keine Haubenküche erwarten. Letztendlich bin ich an der University Hall gelandet. Es ist das günstigste aber auch größte College am Campus. Nun wenn man sich ein Semester lang von Fastfood ernähren kann und kein Problem mit Partywochenenden hat, kann man, glaube ich zumindest, ganz gut überleben. Ich hatte zumindest das Glück in einem der ruhigeren Townhäuser untergebracht worden zu sein. Schlussendlich war es mir jedoch prinzipiell zu laut und zu unordentlich. Besonders wenn man Vegetarier oder Veganer ist, sollte man entweder in Rotary (hier kocht man selbst) oder in einer WG unterkommen. Eine Wohnung zu finden ist nicht so schwer wie man denkt. Auf Facebook gibt es mehrere Seiten, zum Beispiel Townsville Accommodations, wo man immer wieder gute Angebote findet. Douglas und Annandale sind die Suburbs, die der Universität am nächsten sind. Mittlerweile lebe ich in einer WG in Annandale und genieße meine Zeit hier.

Nun zum Studium selber. Der Entschluss Public Health im Ausland zu studieren war für mich naheliegend. Zu Hause würde das Studium selbstverständlich deutlich kostengünstiger ausfallen, jedoch sind die Studienpläne sehr auf das deutsche bzw. österreichische Gesundheitssystem angepasst. An der JCU kann man sowohl den normalen MPH machen, als auch den MPHTM – Tropical Medicine – und MPH, MBA . Letzterer dauert 2 Jahre. Ich habe mich aus zwei wesentlichen Gründen für hier entschieden, zum Einen denke ich, dass PH ein internationales Gebiet ist und ein Studium in Englisch abzuschließen mit Sicherheit einen Vorteil mit sich bringt, zum Anderen ist das Studium zwar auch auf das australische Gesundheitswesen ausgelegt, aber insgesamt liegt der Fokus auf den Tropen und hat somit ein breiteres Spektrum als zuhause. Es gibt Pflichtfächer, die man absolvieren muss und sehr viele elektive Fächer, je nach point of interest. Die Professoren sind außerordentlich zuvorkommend und hilfsbereit. Man kann jederzeit Fragen stellen. E-Mails werden in der Regel binnen einer Woche beantwortet. Das Programm ist taff aber durchaus machbar und je nach gewähltem Fach hat man ein bis mehrere Assignments zu schreiben und zusätzlich entweder mehrere kleinere Tests oder ein größeres Examen am Ende des Semesters zu absolvieren.

Obacht vor den Krokodilen!

Townsville selbst ist eine kleine Stadt in den Tropen mit einem mehr oder weniger guten Bussystem. Einkaufsmöglichkeiten gibt es genug. Freitags trifft man Leute in der Flindersstreet. Als Naturliebhaber kann man einerseits auf den Castle Hill gehen, quasi der Hausberg, oder man nimmt die Fähre zu Magnetic Island, kurz Maggie, und wandert einen der Tracks und sucht die wilden Koalas die dort noch leben oder genießt einen Tag am Strand in einer der vielen Buchten. Des Weiteren gibt es noch die Möglichkeit zu einem der Nahen Creeks zu fahren und im Frischwasser zu baden. Allerdings sollte man Warnschilder bezüglich der Krokodile ernst nehmen. Auch wenn die Salties häufiger im Norden zu finden sind, wurden sie auch schon in Townsville gesichtet. Wobei im Ross River findet man nur Fresh water crocodiles. Diese sind kleiner und in der Regel für den Menschen nicht gefährlich. Alles in allem war es eine gute Entscheidung, mein Masterstudium in Australien zu absolvieren. Das erste Semester war sehr spannend und aufregend und ich freue mich schon auf die nächsten zwei und all die Abenteuer die ich hier noch erleben werde. Insgesamt sind die Australier viel offener und lockerer als die Leute bei uns - oder wer kann schon behaupten, dass in Deutschland ein BWL-Professor seine Vorlesung barfuß abhält? ;-)