6 Sep
Erfahrungsbericht von Tobias L.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Summer Sessions, Sprachkurse
Zeitraum: 07/2019 bis 08/2019

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einmal an einer renommierten Uni wie der UC Berkeley zu studieren ist für viele Studenten ein Traum. Die Summer Sessions bieten die Möglichkeit dazu. Deshalb beschloss ich, direkt nach meinem Abitur im Sommer 2019 für sechs Wochen an die UC Berkeley zu gehen.

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Bewerbung

Die Bewerbung an der UC Berkeley begann Anfang Februar. Dank der ausführlichen Anleitung von College Contact war die Bewerbung schnell und unkompliziert erledigt. Danach musste ich nur noch meine Kurse wählen und das Geld für die Kurse bezahlen.


Flug/Visum/Einreise

Den Flug habe ich bereits im Dezember 2018 gebucht. Ich entschied mich für einen Direktflug nach San Francisco (ca. 11 ½ h). Für den Transfer vom Flughafen nach Berkeley gibt es mehrere Optionen: Die kostengünstigste Variante (ca. 9$) ist BART (Bay Area Rapid Transit) eine Art U-Bahn, die San Francisco mit den umliegenden Orten der Bay Area verbindet. Eine weitere und vermutlich die bequemste aber auch teuerste Variante ist Uber (ca. 70$ bei UberX, variiert je nach Uhrzeit und Nachfrage). Die Uber-App sollte man jedoch in Deutschland bereits installieren, da einige persönliche Daten abgefragt werden und man sich diese Zeit dann am Flughafen spart.

Mit am zeitintensivsten in der Vorbereitung der Reise war die Beantragung des F1-Visums, das für Vollzeitstudenten in den USA erforderlich ist. Nach der Auswahl und der Bezahlung der Kurse an der UC Berkeley muss man online das SEVIS (The Student and Exchange Visitor Information System)-Formular ausfüllen, woraufhin das Berkeley International Office das I-20 versendet.

Der Versand dauert ca. 10 Tage. Nach dem Erhalt des I-20 kann der Botschafts- bzw. Konsulatstermin gebucht werden. Den dafür erforderlichen Antrag auszufüllen, ist sehr zeitaufwändig im Gegensatz zum Konsulatstermin, der nur wenige Minuten dauert. Nach dem Konsulatstermin wird der Pass mit Visum nach zirka einer Woche zugeschickt.

Meine Einreise war unproblematisch. Es wurde nur das Visum angeschaut und die Informationen des I-20 abgefragt.


Aufenthalt

Die Temperaturen vor Ort werden oft überschätzt, in meiner Zeit hatte es dort tagsüber stets zwischen 21°C und 26°C, wobei abends bzw. nachts die Temperaturen auf ca. 15°C sanken. In Berkeley und Umgebung gibt es im Gegensatz zum Großteil der USA keinerlei Klimaanlagen in öffentlichen Bereichen. Diese werden jedoch auch nicht benötigt. Die gesamten sechs Wochen wohnte ich im International House.


Unterkunft

Das International House als Unterkunft hatte einen sehr großen Anteil daran, dass der Aufenthalt so besonders war. Während den Summer Session leben zirka 600 Studierende im I-House aus über 25 Ländern. Das Essen war die gesamte Zeit über sehr lecker und abwechslungsreich, wobei sehr viel asiatische Küche angeboten wird. Das I-House organisiert auch viele Ausflüge, an denen alle Bewohner gegen eine Gebühr, die deutlich geringer ist als der reguläre Preis, teilnehmen können. So nahm ich an den I-House Ausflügen nach Alcatraz, zum Musical „Hamilton“, sowie zum Baseballspiel SF Giants vs. Oakland Athletics teil. Des Weiteren findet jeden Mittwochabend die „Coffee Hour“ statt. Dort gibt es kostenlose Getränke und Snacks und es ist eine gute Gelegenheit andere Bewohner kennenzulernen und sich mit diesen über verschiedene Themen zu unterhalten, um auch andere Kulturen besser zu verstehen. Während meines Aufenthalts fand auch zweimal eine themenbezogene Coffee Hour statt. Einmal war das „Motto“ Libanon und einmal Südkorea. Dabei bereiten Bewohner des I-House aus dem jeweiligen Land Informationen und typische Bräuche aus ihrem Land vor, um sie den anderen Bewohnern zu präsentieren. Dazu gab es Snacks aus dem jeweiligen Land.


Sonstige Ausflüge

Ein Highlight war die Zweitagestour in den Yosemite National Park. Ich denke jeder, der noch nie in einem amerikanischen National Park war, sollte einen besuchen. Die gesamte Natur dort ist spektakulär, begonnen bei den beeindruckenden Wasserfällen bis zu den gigantischen Giant Sequoia Trees.

Auch die zahlreichen Ausflüge nach San Francisco waren sehr interessant. Die Stadt besteht aus vielen, sehr unterschiedlichen Vierteln, von Chinatown über Fishman’s Wharf bis zu Russian Hill oder Noe Valley. Natürlich darf auch ein Ausflug zur Golden Gate Bridge nicht fehlen. Sehr zu empfehlen ist dann der in der Nähe der Brücke gelegene Strand „Baker Beach“.


Studium

Ich belegte an der UC Berkeley zwei Kurse aus dem Bereich der Summer English Language Studies, also Englischkurse für non-native speaker. Jeder der Kurse hatte drei Units. In beiden Kursen waren wir eine kleine Gruppe mit nur 15 Studenten und einem sehr engagierten Dozenten.

Academic Writing and Language Style

Dieser Kurs fokussierte sich auf das benötigte Vokabular und die benötigte Grammatik bzw. Satzbaukenntnisse um akademische Texte zu verfassen. Begleitend zum Kurs gab es zwei Bücher, die zusätzlich erworben werden mussten und die Bestandteil der Texte waren, die jede Woche gelesen werden mussten. Zudem verfasste jeder Kursteilnehmer mehrere Aufsätze pro Woche, die zum Teil auch von anderen Kursteilnehmern Korrektur gelesen wurden, bevor man den finalen Entwurf zur Bewertung einreichen musste.

Academic and Public Speaking

Der Fokus dieses Kurses lag auf Präsentationen und dem Verbessern der Speaking-Fertigkeiten. Jeder Kursteilnehmer hält jede Woche eine Präsentation zu einem anderen Thema. Begleitend zum Kurs gab es ein Buch, das zusätzlich erworben werden musste und zu verschiedensten Themen Listenings und Speaking-Übungen sowie Übungen zum Erweitern des Wortschatzes beinhaltete. Nach jeder Präsentation gab es sofort Feedback vom Dozenten zur Aussprache und zur Grammatik. Zusätzlich informierte uns der Dozent über den Bewerbungsprozess an amerikanischen Universitäten und die dafür erforderlichen Tests.


Kosten

Sowohl die Uni-Gebühren sind sehr hoch als auch die Unterkunftskosten. Die Kosten sind wohl der einzige negative Punkt an diesem Aufenthalt. Der Vorteil im I-House ist, dass 60 Mahlzeiten im Preis bereits enthalten sind und Bewohner für 7$ zusätzliche Mahlzeiten erwerben können. Vor Ort kommen dann noch Kosten für Ausflüge dazu.


Fazit

Es war ein unvergessliches Erlebnis! Ich empfehle die Reise bzw. einen solchen Studienaufenthalt uneingeschränkt für alle, die so etwas noch nie gemacht haben. Das I-House war für mich die ideale Unterkunft, weil man niemanden kennen muss, wenn man vor Ort ankommt, da man dort schnell Freundschaften schließt. Die Kurse sind anspruchsvoll, aber es bleibt zum einen genug Zeit für Ausflüge und zum anderen ist man dafür einmal Student an einer der besten Universitäten der Welt.