12 Mär
Erfahrungsbericht von Svijetlana B.

California State University Channel Islands


Stadt: Camarillo
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Umweltwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Bochum HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Schon seit Beginn meines Studiums wollte ich immer ein Auslandssemester machen. Im 5. Semester hatte ich dann endlich die Möglichkeit, sodass ich ein Semester an der California State University Channel Islands verbracht habe. Weil dies so eine tolle Erfahrung war, möchte ich hier gerne meine Erfahrungen mitteilen.

Start in Kalifornien

Weil das Wintersemester in Kalifornien schon Mitte August begann, musste ich direkt nach meiner letzten Klausur im Sommersemester in die USA fliegen. Nach 20 Stunden Flug und riesiger Vorfreude bin ich zuerst in Las Vegas gelandet (war deutlich günstiger) und habe mich nach zwei Tagen Aufenthalt mit dem Greyhound Bus nach Oxnard bewegt. Ich hatte zunächst nur ein privates Einzelzimmer gebucht, weil ich mir ein Zimmer vor Ort suchen wollte. Dort habe ich die ersten zwei Wochen gewohnt. Am nächsten Morgen bin ich zuerst zur Uni gegangen, welche direkt in der Innenstadt liegt. Ich wurde sehr herzlich empfangen und mir wurde super bei der Einschreibung und allen nötigen Formalien geholfen, welche dann auch sehr schnell erledigt waren. Am 20.08.2018 gingen dann auch direkt die Vorlesungen los und die erste Einladung zu einer Studentenparty ließ auch nicht lange auf sich warten.

Als nächstes stand die WG-Zimmer Suche an. Ein WG-Platz in Kalifornien findet man recht schnell, jedoch nicht zu einem erschwinglichen Preis (die Preise bewegen sich zwischen 800$ und 2000$).

Ein WG-Zimmer zu finden, das den „deutschen Ansprüchen“ genügt und auch bezahlbar ist, ist ein unmögliches Unterfangen. Nach zwei Wochen hatte ich dann endlich ein WG-Zimmer. Gewohnt habe ich in einem riesigen Haus mit einer vietnamesischen Familie und einem anderen Studenten, der aus Kalifornien kam. Das Haus lag 20 Minuten Autofahrt von der Universität entfernt, jedoch sehr zentral (30 min Fußweg zur Innenstadt/ 10 min. mit dem Bus) und alles wie Supermarkt, Bushaltestelle, Restaurants und Bars waren in unmittelbarer Umgebung. Das Haus war in einem wirklich guten Zustand und ich hatte ein sauberes und möbliertes Zimmer. Das Badezimmer habe ich mir mit dem anderen Studenten geteilt. Nach einem Monat habe ich mir auch ein Auto gekauft. In Kalifornien ist ein Auto zwingend notwendig und man findet recht schnell eins. Ich hatte das Glück, eine nette Familie kennengelernt zu haben, welche sich mit Autos auskannte und mir bei meinem Kauf und der Registrierung geholfen hat.

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Uni-Leben

Studiert habe ich an der California State University Channel Island. Dies ist eine kleine, recht neue Universität in den Bergen von Camarillo. Die Universität verfügt über einen sehr weitläufigen Campus und eine sehr moderne Bibliothek, welche genug Platz zum Lernen und Pause machen bietet. Bücher sucht man jedoch hier vergebens. In den USA kauft man sich alle Bücher, die man benötigt. Der Campus ist sehr grün gehalten, wo man sich zwischen den Vorlesungen gut die Zeit vertreiben kann. Einige Restaurants befinden sich auch direkt auf dem Campusgelände, wo den gesamten Tag etwas los ist. Einziges Manko ist das Fehlen von Parkplätzen. Trotz eines Semesterparktickets von über 200$ sucht man hier teilweise über eine Stunde nach einem Parkplatz.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase klappte es in der Uni auch sehr schnell. Man lernte überaus schnell neue Leute kennen, welche aus allen Teilen der Welt kamen. Grund dafür war definitiv auch die sehr gut organisierten Veranstaltungen vom International Office. Zum Beispiel wurde an einem Wochenende ein International-Treffen angeboten, welches sich an alle internationalen Studenten richtete. Man lernte viel über die Kultur der US-Amerikaner und der anderen Studenten und saß bei tonnenweise leckerem Essen und dem einen oder anderen Bier zusammen. Frei nach dem Motto: „Everything is bigger in America”.

Die Vorlesungen (Anwesenheitspflicht) an sich sind vergleichbar mit denen bei uns an der Fachhochschule. Lediglich die Bewertung ist eine andere. Man gibt regelmäßig Hausaufgaben pro Fach in einem Semester ab, die auch bewertet werden. Zusätzlich kommen noch zwei Midterms, eine zu Beginn des Semesters und eine in der Mitte, sodass die abschließende Klausur nur noch in etwa 30 Prozent zählt. Ich finde diese Regelung recht gut, weil man so kontinuierlicher lernt und somit das Wissen meiner Meinung nach besser vertieft und behält.


Reisen

Wenn ihr nach Kalifornien kommt, ist es unverantwortbar, diesen wunderschönen Staat nicht zu bereisen und zu erkunden. Es gibt unendlich viele wunderschöne Plätze. Während des Semesters habe ich mich größtenteils auf Wochenendausflüge beschränkt und dadurch den gesamten Staat zusammen mit ein paar anderen internationalen Studenten bereist. In den Wochen nach dem Semester waren dann die anderen Staaten dran. Das Phänomenale an den USA sind die Leute und die Natur/Landschaft. Es gibt solch eine Vielfalt auf solch großem Raum, dass man es kaum in Worte fassen kann. Am besten fand ich die zahlreichen Nationalparks, welche mir teilweise die Sprache verschlagen haben.

Übernachten kann man fast überall sehr gut. Zum Beispiel kann man sich einen Campervan mieten.


Planung und Bewerbung

Im Allgemeinen würde ich sagen: Je eher man anfängt ein Auslandssemester zu planen umso besser. Ich habe etwa ein Jahr vor dem Start meines Auslandssemesters mit der Planung angefangen. Viele Bewerbungsfristen wie z.B. für Stipendien oder einige Impfphasen liegen weit vor dem Semesterstart. Einige Impfungen benötigen sogar ein gesamtes Jahr bis sie komplett sind und weil man immer Wochen dabei hat, in denen nichts passiert, ist es ratsam früh genug zu beginnen. Der folgende Verlaufsplan zeigt meine Schritte während der Planung des Auslandssemesters:

  1. Auswahl der Hochschule mit College Contact
  2. Kriterien: Gewünschte Sprache, Übereinstimmung der Fächer, Studiengebühren, Interesse an dem Land und der Stadt
  3. Auswahl der Fächer
  4. Besprechung der Fächer mit den einzelnen Professoren, passen die Fächer zu denen, die an unserer Hochschule gehört werden? Werden die Fächer anerkannt?
  5. Prüfung der Finanzierung, eigenes Geld, Stipendienmöglichkeiten, Auslands-BAföG?
  6. Bewerbung an der Universität
  7. Beantragung des Visums
  8. Besuche bei Ärzten für div. Impfungen
  9. Flugbuchung und erste Unterkunft

Fazit

Ich empfehle wirklich jedem, falls man die Möglichkeit zu einem Auslandssemester haben sollte, diese wahrzunehmen. So eine Erfahrung macht sich nicht nur gut im Lebenslauf und verbessert die Sprachkenntnisse, sondern erweitert auch den eigenen Horizont und das Selbstbewusstsein. Falls ich die Chance erneut im Master bekomme ein Auslandssemester zu machen, werde ich dieses auf jeden Fall machen.