27 Jan
Erfahrungsbericht von Sebastian S.

Capilano University


Hochschule: Capilano University
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: Dortmund FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich war für ein Semester an der Capilano University in Vancouver (Kanada). Vancouver liegt direkt am Meer und ist an einigen Stellen Downtowns vergleichbar mit New York City. Dort sind ähnliche Wolkenkratzer zu finden. Ich kann es gut beurteilen, weil uns unsere Reise auch für 5 Tage nach New York geführt hat. In Vancouver wurden sogar schon Hollywood-Filme gedreht, welche New York zeigen sollten, da sich die Städte so ähneln. New York liegt zwar auch am Meer, dennoch ist Vancouver anders. Es hat wunderschöne Vororte mit Einfamilienhäusern (zum Beispiel Nord und West Vancouver). Die meisten Einwohner von Vancouver leben in diesen Vororten und nicht in der Innenstadt (Downtown). Sehr schön und einzigartig ist ebenfalls die Landschaft um die Großstadt. Ich kann mich nicht erinnern, dass es Ähnliches irgendwo sonst auf der Welt zu finden gibt. Direkt hinter besagten Vororten sind riesige Berge und weite Wälder zu sehen. Die weite Natur beginnt sofort am Ende diese Vororte, dies macht die Stadt einzigartig in meinen Augen. In Vancouver herrscht laut einer Statistik eine der höchsten Lebensqualitäten der Welt. Die Menschen sind glücklich dort und Kanadier, mit denen wir gesprochen haben, sagen, sie wollen nicht wieder weg.

Viele Lebensmittel und Dinge aus Papier sind dort außerordentlich teuer für uns Deutsche. Die Studiengebühren und Mieten waren auch sehr hoch, obwohl die Universität, an der wir studiert haben, die günstigste in Vancouver ist. Kanada hat eins der besten Bildungssysteme der Welt. Die Kanadier geben sich extrem viel Mühe mit ihren Studierenden und es herrschen eine Freundlichkeit und ein Umgangston der seinesgleichen sucht. Es gibt so gut wie keine arroganten Professoren, man kann mit jedem über alles reden und es wird sich um deine Probleme (als Student) vorbildlich gekümmert. Abgesehen von den Preisen an einer kanadischen Universität wird alles dafür getan, den Studenten ihren Studienalltag so angenehm wie möglich zu gestalten. Selbst die unieigenen Internetseiten sind (sogar auf Englisch) sehr schnell zu erfassen und zu verstehen.

Der Campus ist ebenfalls sehr schön. Die Kanadier haben eine sehr starke Bindung zu ihrer jeweiligen Schule und identifizieren sich gern mit ihrer Schule. Zum Beispiel mit eigenen Sportmannschaften. Deren Spiele sind Großevents, zu denen jeder kommt und das Team mit unieigenen Pullis und Trikots anfeuert. Die Capilano University war eine gute Entscheidung. Capilano ist ein Wort der dortigen Ureinwohner. Die Universität wurde 1968 gegründet. Und bietet heute verschiedenste Kurse an. Von Business bis Chemie, Musik oder Film ist alles dabei. Der Campus besteht aus verschiedenen großen Gebäuden, welche alle nach Bäumen benannt sind, darunter das Maple oder Cedar Building. Die Namen sind gut gewählt, weil sich der gesamte Campus mitten in einem Waldstück befindet, was ihm einen gewissen Charme verleiht. Die Capilano Universität hat eine Fußballmannschaft, auf die sie sehr stolz ist, sie heißen die Capilano Blues.

Wenn ich eine typische Woche an der Capilano University beschreiben müsste, würde ich sagen, dass man (wie in Deutschland auch) zunächst in die Uni fährt und sich in seinen Unterricht begibt. Dort setzt man sich in seine Arbeitsgruppen (zum Beispiel an seinen Gruppentisch) und der Unterricht beginnt. Allerdings werden nicht (wie in Deutschland) an die Wand projizierte Folien vorgelesen, sondern Dinge erzählt. Zumindest war es in meinen 4 Kursen so. Es wurden ab und an Power Point- Folien gezeigt aber der Großteil der Unterrichtsstunden bestand in Konversationen, welche der Lehrer mit den Studenten geführt hat. War das nicht der Fall, wurden uns neue Aufgaben gegeben, oder gesagt, was wir für Examen notieren sollten. In manchen Kursen hatten wir auch interaktive Aufgaben zu bewältigen, welche uns dem Thema näher bringen sollten. Es gab an der Capilano University während des Unterrichts eher selten das Bild von schlafenden oder am Handy spielenden Studenten, die sich während der Vorlesung zu Tode langweilen. Die Studenten sind dort allgemein eher motiviert, was auch an den hohen Gebühren liegen kann. Viele Studenten haben bis zu 3 Mini- Jobs um sich das Studium zu finanzieren. Wenn ich nicht im Unterricht war, hatte ich Gruppentreffen, um Projekte und Präsentationen zu bearbeiten. Nach der Uni blieb manchmal Zeit für Sport, dann wurde gekocht und gegessen. Zwischendurch hatte man wenig Freizeit und musste sogar am Wochenende lernen oder arbeiten. Eine typische Woche an der Capilano University gab es nicht, weil jede Woche etwas anders war.

Dennoch hatte ich trotz des eher ansträngenden Semesters Zeit für Trips durch Kanada. Diese Trips haben sich gelohnt. Meiner Empfehlung nach, sollte man auf jeden Fall in die Rocky Mountains fahren. Ich habe außer den hohen Kosten, welche auf mich und meine Familie zugekommen sind und der von Zeit zu Zeit geringen Freizeit nichts an dem Auslandssemester auszusetzten. Es war eine einmalige und wunderbare Erfahrung, welche mich akademisch und menschlich weiter gebracht hat in meinem Leben und ich würde es sofort wiederholen. Allein schon wegen der ganzen Leute, welche man dort kennen gelernt hat. Es sind neue Freundschaften entstanden und ich hoffe, sie halten fürs Leben. Unser Vermittler College Contact hat super Arbeit geleistet. Vielen Dank!