University of Roehampton
Schon in meiner Schulzeit war ich in meinen Ferien sehr gerne auf Sprachreisen in England. Die englische Kultur hat mich fasziniert und es hat mir Spaß gemacht meine sprachlichen Fähigkeiten nutzen und weiterzuentwickeln. Als ich dann durch eine Kommilitonin auf die Möglichkeit eines Auslandssemesters aufmerksam wurde, wollte ich sofort zurück. Durch meine Heimatuniversität kam ich auf College Contact. Durch die einfache Suchmaschine habe ich mich schnell für die University of Roehampton entschieden. Über College Contact habe ich alle nötigen Infos bekommen und auch die Bewerbung einreichen können.
Bei der Wahl der Module wurde ich von einer Professorin meiner Heimatuniversität tatkräftig unterstützt, um sicherzustellen, dass meine ausgewählten Module in meinem Studiengang auch anerkannt werden.
Mein Auslandssemester habe ich im Herbst-Semester absolviert. Dieses startet im September, also einen Monat früher als das Wintersemester in Deutschland. Geendet hat das Semester Ende Dezember.
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Ankommen
Seit der Zusage habe ich mich sehr auf meinen Aufenthalt in England gefreut. Als es dann soweit war und ich im Flugzeug nach London saß, kam jedoch Nervosität auf und die Angst, dass meine nächsten vier Monate nicht so schön werden, wie ich es mir vorgestellt habe, dass ich meine Familie sehr vermissen werde und dass ich das Studium möglicherweise nicht schaffen würde. Meine Angst verflog vollständig als ich auf dem wunderschönen Campus der Uni eintraf und mein neues zu Hause bezogen habe. Ich habe in einer Art Wohnheim auf dem Campus gelebt. Dort hatte ich mein eigenes Zimmer und Bad. Die Küche habe ich mit meinen sieben weiteren Mitbewohnern geteilt.
Campus
Der Campus besteht aus vier „Colleges“, denen man je nach Studiengang zugeordnet wird. Da ich im Fachbereich „Education“ studiert habe, wurde ich dem Froebel College zugeteilt. Dementsprechend lagen dort mein Zimmer und die Vorlesungen von zweien meiner drei Module.
Auf dem Campus ist alles zu finden was man benötigt. Es gibt verschiedene „Diners“, bei denen man unter der Woche essen kann, es gibt verschiedene Cafés und einen Shop, wo man das nötigste kaufen kann sowie einen Pub.
Campusleben
Die erste Woche ist die sogenannte „Freshers Week“. In dieser Woche finden eine Menge Aktivitäten und Feiern statt, die perfekt sind um viele neue Leute kennenzulernen. Aber auch nach dieser Woche werden noch eine Menge Freizeitaktivitäten angeboten. Es gibt viele verschiedene Sport Clubs, denen man beitreten kann oder auch Societies, bei denen man sich wöchentlich mit Leuten mit denselben Interessen treffen kann. Die „students union“ der Universität hat zusätzlich noch weitere wöchentliche Aktivitäten angeboten. Mittwochs und freitags finden immer Partys statt, dienstags gibt es Bingo-Abende, donnerstags findet Karaoke statt und sonntags gibt es ein Pub-Quiz.
Ich persönlich bin wöchentlich zu der Hip-Hop society gegangen. Hier habe ich ebenfalls viele Leute kennengelernt. Wir haben viele Spiele gespielt und es gab verschiedene Workshops zum Beispiel fürs Tanzen oder Rappen. Außerdem konnte jeder, der wollte, selbst Lieder oder Tänze performen.
Durch die ganzen Aktivitäten war es mir möglich, Kontakte aus aller Welt zu knüpfen und auch über die fachliche Schiene des Studiums hinaus in die englische Sprache und Kultur einzutauchen.
Die Universität hat für alle internationalen Studenten auch ein Programm angeboten, das durch die Organisation „Somewhere New“ arrangiert wurde. Dazu gehörten Beispielsweise eine Tour durch den Londoner Stadtteil Greenwich, ein Musical und einen Wochenend-Trip nach Wales. Aber man konnte auch unabhängig von der Uni über diese Organisation weitere Ausflüge buchen. Die Gelegenheit habe ich auch dazu genutzt, um ein Wochenende in Schottland zu verbringen.
Studium
Das System der education points der Universität in England und der in Deutschland ist sehr unterschiedlich. Pro Semester darf man auf 60 UK credits kommen. Da die meisten Module 20 UK credits einbringen, kann man in der Regel nur drei Module belegen. Das hört sich zunächst nicht viel an, zumal man auch pro Modul wöchentlich auch „nur“ an einer dreistündigen Vorlesung teilnimmt. Allerdings muss man sich auf die Vorlesungen mithilfe einer wöchentlichen Leseliste gut vorbereiten.
Während ich aus meiner Heimatuniversität gewohnt bin in Vorlesungen mit ungefähr 90 Kommilitonen zu sein, waren in den Vorlesungen in England zwischen 10 und 40 Studenten, wodurch die Vorlesungen insgesamt eher den Charakter eines Seminars haben und ein klassenähnliches Gefühl entsteht. Es finden viele Diskussionen statt und man ist als Student sehr viel aktiver als ich es aus Deutschland gewohnt war, was die Inhalte sehr viel interessanter und verständlicher macht.
Module
Meine drei Module waren „Communication, Language and Literacy”, „Leadership, Management, Partnership and Multidisciplinary Teamwork” und „Multicultural Education”. In jedem der drei Module musste ich jeweils ein Essay schreiben. In dem Modul „Multicultural Education“ musste ich zusätzlich einen 10-minütigen Vortrag halten, der zusätzlich in meine Endnote eingeflossen ist.
In dem Modul „Communcation, Language and Literacy“ musste ich für mein Essay ein Kind beobachten und hinsichtlich seiner Sprache, seiner Interaktion mit Büchern und seiner Alphabetisierung beziehungsweise seinen zeichnerischen Fähigkeiten analysieren. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten ein Kind zum Beobachten zu finden, doch sobald ich meine Dozentin darauf angesprochen hatte, half sie mir ein Kind zu finden. Dieses Modul gehört in Roehampton zum Studienprogramm des zweiten Studienjahres. Die anderen zwei Module werden im dritten Studienjahr eines englischen Studenten angeboten.
In „Leadership, Management, Partnership and Multidisciplinary Teamwork“ musste ich für mein Essay einen Leader im Frühpädagogischen Bereich bezüglich der Arbeit mit Eltern interviewen. Die Vorlesungen in diesem Modul hatten nicht die gleiche interaktive Intensität und Qualität wie die anderen Module, weil hier mit vierzig Studenten die größte Teilnehmerzahl war. Dazu kam, dass die Mitarbeit hierbei auch einen geringeren Anteil hatte als in den anderen Modulen.
„Multicultural Education“ war mein Lieblingsmodul, auch wenn ich hier die größten Zweifel hatte, weil ich im Rahmen dieses Moduls zum ersten Mal einen englischen Vortrag halten musste, was für mich etwas beängstigend war. Allerdings war die Atmosphäre in diesem Modul toll, da die Begeisterung meines Dozenten, aber auch der Kommilitonen total auf mich übergegangen ist. In jeder Vorlesung gab es spannende Diskussionen und Gruppenarbeiten.
In allen drei Modulen waren die Dozenten eine große Hilfe bezüglich der Essays. In jedem Modul wurde mindestens ein Beratungsgespräch angeboten, in denen man über die Essays Fragen stellen konnte und die Entwürfe und ersten Kapitel der Essays vorzeigen und ein erstes Feedback erhalten konnte.
Finanzierung
Da das Studium in England eine sehr viel größere finanzielle Belastung war als in Deutschland, war mir das PROMOS-Stipendium eine große Hilfe.
Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein Auslandssemester meine Erwartungen um einiges übertroffen hat. Es war eine großartige Erfahrung, in einer anderen Kultur für so einen langen Zeitraum zu leben. Ich habe unglaublich viele Kontakte geknüpft und Freunde vom ganzen Globus gefunden. Ich habe einen neuen Einblick und eine andere Perspektive in das frühpädagogische Arbeitsfeld erlangen können. Auch die deutlich andere Art der Vorlesungen hat mir überaus gefallen. Da ich eher eine schüchterne Person bin, hatte ich vor allem wegen dieser aktiven Art der Vorlesung und meinem benoteten Vortrag zunächst große Bedenken, doch letztendlich bin ich besonders dadurch über mich selbst hinausgewachsen.
Nun plane ich bereits, nach meinem Bachelor einen Master an der University of Roehampton zu machen.