21 Mär
Erfahrungsbericht von Pegah P.

San José State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Bildende Kunst, Anglistik / Amerikanistik, Lehramt für Sek I / Sek II
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 01/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Sich um ein Auslandssemester zu kümmern gleicht einem Vollzeitjob! Daher war mir die Hilfe von College Contact sehr wichtig und kam mir nur gelegen. Ich hatte so viele Fragen und Unsicherheiten, für welche das Team immer ein offenes Ohr hatten. Von der Bewerbung, über allgemeine Fragen, der Unterkunftsfindung und dem Beantragen des Auslands-BAföG bis hin zur Betreuung auch im Ausland haben mir besonders Anja und Kristin von College Contact geholfen.

Zwei meiner größten Bedenken waren der Visumsantrag und eine Unterkunft zu finden, welche möglichst nah und bezahlbar war. Beides war dann kein Problem und die Wohnung war, mit Hilfe vom Auslands-BAföG, einigermaßen bezahlbar. Nebenbei gesagt, empfehle ich jedem, der vorhat ein Auslandssemester zu absolvieren, vorher Geld anzusparen, um vor Ort viel reisen zu können.

"Traue ich mir das wirklich zu?", das war der einzige Gedanke, der mir auf dem Flug von Frankfurt nach San Jose (Kalifornien) durch den Kopf schoss. Doch mit den ersten Sonnenstrahlen waren meine negativen Gedanken wie weggeblasen und ich freute mich auf mein Auslandssemester. Nach einem Zehn-Stunden-Flug wurden eine Freundin aus Köln, die mit mir zusammen studiert, und ich dann von einer Bekannten abgeholt und zu unseren Unterkünften gefahren. Dort angekommen war alles komisch und ungewohnt, was natürlich normal war. Ich hatte noch einige Tage frei, bevor die San Jose State University anfing. Diese Tage nutzte ich, um die Gegend zu erkunden und mein Zimmer möglichst personalisiert einzurichten. Ich hauste bei einer Familie zu Hause, welche aus Mum, Dad, zwei Kindern und dem Hund 'Max' bestand. Nachdem ich mein Zimmer eingerichtet habe, bin ich auf eigene Faust auf Erkundungsreis in meiner Umgebung gegangen und bin auf den fünf Minuten entfernten "Whole Foods" gestoßen. Dies ist eine Bio-Supermarkt-Kette, welche auch leckere Mittagsmenüs anbietet.

Bevor die erste Woche an der SJSU anfing, habe ich mit vier anderen Mitstudierenden einen Road Trip an der Highway One entlang gemacht. Wir fingen in Monterey an, fuhren über Santa Barbara und hatten unseren letzten Stopp in Malibu Beach. Bevor man einen solchen Trip macht, sollte man sich bewusst sein, dass, wenn der Fahrer unter 25 Jahre alt ist, eine ‚Underage Fee‘ anfällt (welche nicht ganz billig ist). Zudem war es für unseren Fahrer anfangs ungewohnt, dass auf den Highways auch von der rechten Seite überholt werden darf. Dennoch empfehle ich die Route an der Highway One, da man an vielen Stränden vorbeifährt und immer wieder halten kann, um die Aussicht zu genießen. Ich würde auch jedem raten, die Zeit vor dem Beginn der Uni zu nutzen, denn während der Studienzeit ist es fast unmöglich 'Urlaub' zu machen.

Anfangs fiel mir das andere Universitätssystem schwer, denn man muss tatsächlich jede Woche ein Essay (in meinem Fall in jedem Fach) oder generell Hausaufgaben machen und abgeben. Die Endnote wurde dann aus diesen Arbeiten, dem Midterm und dem Final Examen und Final Essay bestimmt. Auch wenn diese Hausaufgaben vom Niveau her nicht anspruchsvoll waren, überwiegte deren Quantität.

Ein weiteres Thema, welches mich am Anfang sehr beschäftigt hatte, war die Freundesfindung. Ich hatte am Anfang Probleme oder auch eher Angst, keine Freunde zu finden. Jedoch hat sich nach einigen Wochen diese Angst als unnötig herausgestellt, da ich zwei beste Freunde dazu gewonnen habe, mit denen ich noch in Deutschland Kontakt habe.

Eine weitere Aktivität, die mir im Kopf geblieben ist, waren die 'Free Food' Partys, bei denen der Name Programm war - ob Pizza, Mexikanisch oder Kuchen und auch die zahlreichen Verkaufs-und Verbindungsanwerberstände auf dem Campus gestalteten die Freistunden zwischen den Unterrichtsstunden als Highlight.

Mein Unterricht bestand aus vier Stunden die Woche Linguistik, zwei Mal die Woche Aktzeichnen und zwei Mal die Woche Gedichte und Lieder analysieren. Obwohl ich jede Menge Hausaufgaben in den Fächern erledigen musste, war der Inhalt und die Gruppenarbeiten förderlich für die Erweiterung meiner English Skills und förderlich für meine sozialen Kontakte zu 'Einheimischen'.

Natürlich besteht ein Auslandssemester nicht nur aus Lernen, Hausaufgaben und Uni: Verbindungsparties, kleinere oder größere Trips in der Umgebung (zum Beispiel San Francisco, Las Vegas, Hollywood und Los Angeles), sowie auch Bar- oder Kinobesuche und Shoppen in den Malls gehörte für mich auf jeden Fall dazu. Kleinere Ausflüge in die größeren Supermärkte oder von einer Party nach Hause wurde durch 'Uber', einer Art Taxi-Service (nur billiger), leichtgemacht.

Wie man auch auf meinen Fotos erkennen kann, war ich auch bei den Footballspielen der 'Spartans', welche nicht nur wegen dem Spiel an sich, sondern auch wegen den 'Tail-gate- Partys' vor dem Spiel sehr unterhaltsam waren. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Partys amerikanischer Studenten sehr 'sauflastig' sind. "This is insane!" ging mir die ganze Zeit durch den Kopf. Dennoch haben diese Tail-gates sehr viel Spaß gemacht und ich würde jedem International Student empfehlen, sowas mal mitzumachen.

Auch 'Halloween' war ein großes Spektakel! Überall geschminkte Gesichter und die verrücktesten Kostüme, so wie beim deutschen Karneval.

Allgemein und abschließend würde ich jedem ein solches Auslandssemester empfehlen durchzuziehen. Man lernt so viel über sich selbst und kann eigene Grenzen erweitern und am Ende noch eine Reise anhängen (in meinem Fall nach Hawaii und danach nach New York). College Contact hat mir sehr geholfen, dieses Abendteuer zu planen und auch vor Ort gibt es eine nette Truppe von Angestellten der Uni, die uns Internationals geholfen haben, die richtigen Kurse zu wählen und generell durch das Semester zu kommen.