Universitat Autònoma de Barcelona
Ich habe mich relativ kurzfristig für ein Auslandssemester an der UAB in Spanien entschlossen und der Bewerbungsprozess lief sehr unkompliziert ab.
Bewerbung
Ich war per E-Mail in Kontakt mit College Contact, meine Ansprechpartnerin hat mir jegliche Fragen zur Bewerbung schnell beantwortet und auch meine Unterlagen durchgeschaut, bevor ich sie final einreichen musste. Das ging alles innerhalb weniger Wochen. Allerdings hatte ich bereits einen TOEFL Test, was mir natürlich Zeit gespart hat. Ich habe das Semester zu Ende meines Masterstudiums gemacht und daher auch nur die Mindestanzahl an Kursen (zwei Stück, 12 ECTS) in Barcelona belegt. Somit ging auch die Absprache mit meiner Heimatuni sehr schnell.
Für College Contact habe ich keinerlei Gebühren bezahlt. Für das Studium an der UAB zahlt man pro Fach – je mehr man belegt, desto teurer wird es. Mit meinen beiden Fächern kam ich auf ca. EUR 1700 Studiengebühren. Nach der Zusage habe ich eine erste Anzahlung getätigt und dann in einer zweiten Überweisung erst den Rest der Gebühren bezahlt.
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Wohnungssuche und Unterkunft
Da Barcelona in Europa liegt, musste ich mich sonst um keinerlei Unterlagen oder Dokumente kümmern. Man sollte sich bei der Krankenkasse informieren und gegebenfalls eine Auslandsversicherung abschließen. Sonst hieß es nur noch Flüge buchen und Unterkunft suchen! Die Suche hat tatsächlich eine große Herausforderung dargestellt. Ich bin mit Freunden angereist und habe dementsprechend eine ganze Wohnung für mehrere Personen gesucht.
Meine Erfahrung dabei war: Zum einen ist Barcelona sehr teuer. Zum anderen gibt es sehr wenige möblierte Wohnungen für eine Langzeitmiete. In einer ersten Mail hat auch die Uni Tipps zur Wohnungssuche gegeben und verschiedene Links mitgeschickt. Da sich die Suche so schwierig gestaltet hat, haben wir auf verschiedensten Portalen Vermieter und Agenturen angeschrieben. Hier kann man suchen: idealista, housinganywhere, badi, uniplaces, habitatgejove, facebook, airbnb, spotahome, lodgingapartments.
Die Mieten liegen bei EUR 500-800 pro Monat pro Person, wenn man zentral wohnen möchte. Die Gegend um die Sagrada Familia, Gracia, Eixample, El Gotico und El Born sind meiner Meinung nach die schönsten und sichersten Viertel zum Wohnen. El Raval ist auch sehr gut gelegen und sehr lebhaft, jedoch etwas unsicherer. Wir haben in Eixample gewohnt (nahe der Sagrada), was perfekt war für die Uni (20 Minuten Fußweg) und uns auch immer sicher gefühlt.
Der Campus der Uni liegt in der Stadt etwas nördlich der Sagrada Familia und ist mit dem Bus und der Metro gut zu erreichen. Die Gegend um den Campus, welcher lediglich für internationale Studierende ist, ist sehr belebt und bietet viele Cafés und auch einen Supermarkt. Auch die Uni selbst hat eine kleine Cafeteria.
Unileben und Studium
Alle Kurse meines Masterprogramms waren auf Englisch. Ich habe Advanced Digital Marketing for Managers und Business Ethics belegt. Beide Klassen haben zweimal die Woche stattgefunden, jeweils 1,5 Stunden. Dadurch hatte ich Montag bis Donnerstag Uni, zwar jeden Tag nur sehr kurz. Nach Veröffentlichung des Stundenplans, welcher ca. zwei Monate vor Unibeginn per Mail kam, kann man auch immer noch Kurse wechseln. In der ersten Uniwoche ist die sogenannte „add and drop“ Phase, in der sich Kurse wechseln lassen. Man kann also mit wenigen Fächern auf zweimal die Woche Uni kommen. Die Klassen fanden jeweils Montag und Mittwoch sowie Dienstag und Donnerstag statt.
Insgesamt ist der Unterricht sehr verschult. Es gibt Anwesenheitspflicht. Abwesenheit muss entschuldigt werden mit einem Attest oder wird als Fehltag eingetragen. Ab einer gewissen Anzahl an Fehltagen hat man den Kurs nicht bestanden. Die Kurse sind auch recht klein verglichen zu Vorlesungen an meiner Heimatuniversität. Meistens belegen 20 bis 30 Studierende einen Kurs. Außerdem gibt es in einigen Kursen Mitarbeitsnoten, viele Präsentationen, Gruppenarbeiten und Assignments.
Der Unialltag ist somit sehr viel zeitaufwendiger als in Deutschland, der Inhalt jedoch etwas leichter bzw. nicht zu anspruchsvoll. Mit etwas Fleiß lassen sich relativ gute Noten erreichen. Auch die Woche der finals ist entspannter als eine Klausurenphase an deutschen Unis, da sich die Endnote aus verschiedensten Anteilen über das gesamte Semester zusammensetzt und die Prüfungen nur 20 bis 30 Prozent zählen. Durch die schulische Atmosphäre kennen die Dozenten auch jeden Studierenden und man hat ein nettes Verhältnis untereinander. In meinem Programm waren hauptsächlich deutsche und dänischen Studierende. In den Bachelorprogrammen war es wohl etwas durchgemischter.
Für administrative Angelegenheiten gibt es einen Ansprechpartner an der UAB, der stets per Mail erreichbar und in jeden Belangen hilfreich war. Allgemein befinden sich wirklich sehr viele deutschsprachige Leute in Barcelona und viele Expats aus Südamerika und Italien. Die Stadt ist international und man kommt sehr gut ohne Spanischkenntnisse aus. Die Uni bietet allerdings auch Spanischkurse an.
Freizeit
Wenn man weiß, dass etwas mehr Aufwand auf einen zukommt und sich die Zeit gut einteilt, lässt sich auf jeden Fall auch genug Freizeit finden, um das Leben in Barcelona zu genießen. Die Stadt bietet viel Abwechslung mit dem Strand und Hafen, Bergen, Parks und lauter netten Vierteln zum Schlendern. Essengehen ist in Barcelona wesentlich billiger als in deutschen Städten. Einkaufen gehen ist tatsächlich recht teuer dort. Ansonsten sind die Preise relativ ähnlich zu deutschen Preisen. Weggehen kann oft etwas teurer werden, Eintritte und Getränke in Clubs sind ziemlich hoch. Oft gibt es jedoch freien Eintritt in einigen Clubs.
Das Leben hat sich bis zum Ende meines Aufenthaltes (22. Dezember) zum größten Teil draußen im Freien abgespielt. Die Spanier sitzen viel im Freien, was eine nette Atmosphäre schafft. Doch nachts wird es auch dort im Winter sehr frisch. Das sollte man bedenken beim Packen. Ich hatte eine Winterjacke dabei, für die ich sehr dankbar war. Allerdings kann man vor Ort natürlich auch sehr gut shoppen gehen. Zara beispielsweise ist in Spanien günstiger als in Deutschland.
Fazit
Alles in Allem kann ich die UAB und Barcelona sehr empfehlen für ein Auslandssemester. Es gibt so viel zu tun und wird nie langweilig.