19 Jun
Erfahrungsbericht von N. N.

Hawaii Pacific University


Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 05/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemeines

Ein Auslandssemester an der HPU ist genau das, wonach es sich anhört: Spaß. Der Weg von der Finanzierung über das Visum bis zum Buchen der Flüge und des letztendlichen Findens einer schönen Wohnung ist zwar lang und steinig, aber es lohnt sich, weil ihr Eindrücke und Erfahrungen sammeln werdet, die ihr so wohl nirgendwo anders erhaltet.

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Der Bewerbungsprozess

Eins Vorab: Die Hilfe von College-Contact ist Gold wert, da sie in engem Kontakt mit dem dortigen International Office stehen und sich auch persönlich gut kennen. So konnte mir bei diversen Sachen geholfen werden, die alleine wohl um Einiges schwerer gewesen wären (Verschiebung des Auslandssemesters, Belegung von Masterkursen mit ausstehendem Bachelorzeugnis). College-Contact hilft einem bei jeder Angelegenheit innerhalb von wenigen Tagen; nur die Kurse muss man letztendlich selber bestehen. Aber erstmal Schritt für Schritt.

Am Anfang steht die Wahl des Ziellandes und der Universität. Wenn ihr euch für die HPU entschieden habt, müsst ihr euch formal a) um ein Visum und b) die Bewerbung an der HPU kümmern. Letzteres ist meiner Erfahrung nach eher eine Formalität, da die von CC vorgeschlagenen Kandidaten in der Regel angenommen werden; als Nachweis über meine Englischkenntnisse war bei mir übrigens ein Schreiben eines Professors ausreichend.

Das Visum hingegen ist ein ganzes Stück mehr Arbeit: Ihr müsst einen Onlinefragebogen ausfüllen, diverse Gebühren bezahlen, eine ausreichende finanzielle Rücklage nachweisen (etwa 18.500$ für ein Semester) und schließlich zur Botschaft fahren zu einem kurzen Interview. Halb so wild, aber sehr aufwendig.


Der Flug und das Wohnen in Honolulu

Wenn ihr das Visum in den Händen haltet und von der HPU angenommen worden seid, könnt ihr euch um einen Flug kümmern; plant eure Ankunft mindestens 2-3 Wochen vor Semesterstart, damit ihr euch vom Jetlag erholen und eine gute Wohnung finden könnt. Ich würde noch früher anreisen, da die meisten Studenten in dem Zeitraum ankommen und der Wohnungsmarkt abgegrast wird.

Wohnen in den Staaten ist sehr teuer, besonders in Hawaii. In Waikiki werdet ihr ein Einzelzimmer unter 650-700$ nicht bekommen; Standard ist da eher 800-1000$/Person. Alternativ kann man sich in den umliegenden Stadtteilen umschauen, aber auch da liegt die Ersparnis meiner Erfahrung nach bei keinen 150$/Monat und da muss man abwägen, was einem wichtig ist. Einige Bekannte von mir haben in Chinatown (nähe HPU) gewohnt, was sie aber nicht empfehlen konnten, da der Stadtteil nicht der Schönste ist. In Waikiki ist jeden Tag etwas los und die Nähe zum Strand ist wirklich praktisch, vor allen Dingen, wenn ihr surfen wollt. Neben Waikiki und den umliegenden Stadtteilen Honolulus kann es auch eine Option sein, an der Nordküste zu leben und lediglich für die Kurse zur Uni zu fahren; wenn ihr ein Semester vollkommen entspannen und dem Touristentrubel in Waikiki entkommen wollt, ist das eure Wahl.

Ansonsten gilt bei Wohnungen wie immer: Nichts vorab überweisen, Wohnung genau anschauen und bei Übernahme genau dokumentieren (Bilder bzw. Videos!); Die Kautionen sind immer im 4-stelligen Bereich und es kommt vor, dass der Vermieter gerne etwas davon einbehält. Und: Meidet das Student Housing der HPU, darüber habe ich nichts Gutes gehört und zu teuer ist es auch.


Die Universität

Die HPU ist kleiner, als die meisten amerikanischen Unis und fasst etwa 9000 Studenten auf zwei Campi (Downtown und Loa), die mit einem Shuttle verbunden sind. Während der Downtown-Campus eher nach einem Bürogebäude aussieht, ist der Loa Campus traumhaft Richtung Kailua gelegen mit einem wahnsinnig schönen Blick auf die Berge Honolulus. Beide Campi bieten alles was man zum Studieren benötigt inkl. Bibliotheken und Möglichkeiten zu Essen.

Bei der Qualität der Lehre schließe ich mich den meisten anderen Erfahrungsberichten an: Aufwendig, aber man lernt nicht all zu viel. Ich habe viel über die Lehre auf CC gelesen, ich war aber trotzdem überrascht, wie sehr es zutrifft. Man muss eine ganze Menge an Präsentationen, Papern und Gruppenarbeiten fertigstellen, aber man geht meiner Erfahrung nach nicht im Ansatz so tief in die Materie, wie an meiner Heimatuniversität. Die HPU legt hier einen großen Wert auf Soft-Skills, was aber auch zu ihrem Statement der Entwicklung von „Global Leaders“ passt. Ich habe vor Ort folgende Kurse gewählt:

Modern Methods of Project Management, gehalten von Dr. Lawrence Rowland. Toller Kurs mit Praxisbezug durch die Einbindung in Projekte vom State of Hawaii. Sehr engagierter Dozent mit wöchentlichen Papern und Präsentationen. Ein sehr aufwendiger Kurs.

Data Mining for Business Intelligence, gehalten von Catherine Linnes. Kann ich nicht empfehlen. Syllabus klingt sehr spannend, der Kurs ist es nicht, wenn auch aufwendig. Auf Anfrage kann ich hier gerne etwas mehr erzählen.

Management Information Systems, gehalten von Dr. Kenneth Rossi. Toller Kurs, Herr Rossi hat definitiv Ahnung, wovon er spricht und integriert in den Kurs viele Gruppenarbeiten und Präsentationen. Ist stärker an die BWL als an die Wirtschaftsinformatik gerichtet.


Die Kosten

Auf Hawaii ist alles teuer. Was traurig klingt, ist leider wirklich so: Flug, Miete, Lebenshaltungskosten und Studium summierten sich in meinem Fall auf in etwa die kolportierten 18500$ für ein halbes Jahr, was auch stark mit dem Einbruch des Dollars im Frühjahr 2015 zusammenhängt. Bei einem vergleichbaren Kurs der letzten Jahre kann man also etwa 20% von 18500$ abziehen.

Lebensmittel erhaltet ihr günstiger, wie in anderen Erfahrungsberichten beschrieben, bei Don Quijote und Sam’s Club, Haushaltssachen bei Walmart. Alle anderen Lebensmitelläden würde ich versuchen zu meiden.


Freizeit und Tipps

Alles oben Geschriebene ist nebensächlich, wenn man sagen kann: Man ist auf Hawaii. Ihr seid an einem traumhaft schönen Ort, und dafür zahlt ihr letztendlich.

Was kann man auf Hawaii so machen? Anbei eine kleine Liste von Sachen, die ich euch empfehlen kann:

  • Surfen: Kauft euch ein gebrauchtes Surfboard zu Beginn und verkauft es am Ende. Leihen lohnt sich überhaupt nicht. Und wenn ihr es gekauft habt, habt ihr auch einen Anreiz es mal auszuprobieren. Ihr seid an einem der besten Surfspots der Welt!
  • Moped: Kauft euch ein gebrauchtes Moped und erkundet die Insel. Ich habe keinen deutschen Führerschein und habe auf Hawaii einen Lernführerschein gemacht, der einem zum Fahren von Mopeds befähigt. Der Aufwand ist mit einem halben Tag im DMV und dem Bestehen einer (leichten) theoretischen Prüfung überschaubar. Mit dem Lernführerschein könnt ihr in Begleitung eines Erwachsenen mit Führerschein übrigens auch Auto fahren.
  • Wandern: Oahu hat wahnsinnig schöne und befestigte Wanderrouten. Manche dauern gut und gerne 6-7 Stunden. Die Mühe ist es aber Wert. Besucht mal unrealhawaii.com!
  • Inseln: Besucht die umliegenden Inseln! Kauai, Big Island, und Maui sind sicher die populärsten Inseln und sind jeweils sehr eigen. Plant pro Insel 4-6 Tage ein, mietet ein Auto, packt ein Zelt ein und erkundet die Inseln! Mehr Hawaii geht wohl kaum.
  • Nightlife: In Waikiki gibt es sehr viele Möglichkeiten, abends mal rauszugehen. Wie in anderen Erfahrungsberichten beschrieben, gibt es an jedem Wochentag verschiedene Specials in bestimmten Clubs oder Bars. Richtet euch danach, denn an diesen Tagen ist dort jeweils am meisten los und ihr spart eine ganze Menge!

Zu guter Letzt

Genießt jeden Tag vor Ort und, auch wenn das Semester sehr lang erscheint, plant eure Trips im Voraus, damit ihr nachher nicht in Bedrängnis geratet und ggfs. eure To-Do stutzen müsst! Es gibt kaum einen besseren Ort, um viel zu sehen und zu erleben, und da die Uni einen nicht allzu sehr fordert, habt ihr genügend Zeit dafür.

Mit einem Auslandssemester an der HPU bucht ihr in erster Linie ein halbes Jahr Hawaii und in zweiter Linie ein Studiensemester.