30 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

Nebrija Universidad

Hochschule: Nebrija Universidad
Stadt: Madrid
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bienvenido a Madrid!

Ich studiere im 5. Semester Wirtschaftswissenschaften. Schon während meines Studiums in Deutschland konnte ich eine fachspezifische Fremdsprachenausbildung in Englisch und Spanisch nutzen. Nachdem ich mein erstes Auslandssemester in den Vereinigten Staaten absolvieren konnte, entschied ich mich gegen Ende meines Studiums noch ein weiteres Auslandssemester zu beginnen, um auch meine Spanischkentnisse zu verbessern.

Zunächst begann ich damit, mich durch die unüberschaubare Zahl an Partnerunis meiner Universität zu kämpfen, um dann ernüchternd festzustellen, dass schon circa 6 Monate vor dem eigentlichen Start, die Bewerbungsfrist abgelaufen war. Doch ganz ehrlich: Erwartet hätte mich ohnehin nur ein riesiger bürokratischer Aufwand und am Ende vermutlich noch nicht mal ein Platz an einer der Wunschuniversitäten.

So entschied ich mich für den Weg über College Contact. Ein guter Ruf eile der Organisation voraus. Nachdem ich mich auf der Homepage nach möglichen Universitäten für ein Auslandssemester im spanischsprachigen Raum informiert hatte, kontaktierte ich College Contact und holte mir erste Informationen. Dabei muss ich sagen, dass mir immer und zu jeder Zeit super geholfen wurde und dass ich immer prompt eine Antwort bekam. Alle nötigen Bewerbungsunterlagen wurden mir schnell von College Contact zugeschickt. Der Bewerbungsaufwand hielt sich wirklich in Grenzen und es mussten nur einige wenige Formulare ausgefüllt werden.

Nachdem ich schon vor der Bewerbung, über einige mögliche Kurse bescheid wusste, ließ ich mich gleich nachdem ich an der Nebrija angenommen wurde die Kurssyllabi einiger Kurse zusenden. So konnte ich schon vorab in Deutschland mit meinen Professoren abklären, ob die Fächer die ich in Spanien belegen wollte, angerechnet werden konnten. Bei einigen Professoren hatte ich Glück, bei anderen weniger, aber letztendlich wurden mir die meisten Kurse, die ich in Spanien belegt hatte, angerechnet.

In Madrid selbst war es leider etwas komplizierter. Das organisatorische Vermögen der Spanier war nicht immer perfekt. Aber man ist nun mal nicht in Deutschland. Problem war, dass sich einige Kurse zeitlich überschnitten. Außerdem hat die Nebrija Universidad einen Campus in Madrid und einen etwas außerhalb von Madrid. Einige Kurse wurden demnach in Madrid, andere am Campus außerhalb von Madrid angeboten. So konnte es einem schon passieren, dass man es nicht rechtzeitig zum anderen Campus schaffte (Fahrzeit circa 45min) und auf die ein oder andere Vorlesung verzichten musste. Die Absprache der beiden Campusse der Nebrija ist nicht besonders gut, von daher sollte man sich vorher erkundigen, wo und wann welche Kurse stattfinden.

Ansonsten sollte man einfach davon ausgehen, dass man in der Kurswahl etwas flexibel sein muss und notfalls auch etwas hartnäckig. Die Angestellten der Nebrija, sind in jedem Fall super nett und tun ihr Bestes

Letztendlich habe ich 2 Spanischkurse belegt, International Relations, International Trade sowie International Business. Da die Nebrija eine private Universität ist, ist alles deutlich kleiner als an einer deutschen staatlichen Universität. Das hat aber viele positive Aspekte. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre und das Professor/Studentenverhältnis ist sehr ausgewogen. Die Professoren bemühen sich sehr, die Vorlesungen anschaulich zu gestalten und haben wirklich Ahnung von der Materie. In den Vorlesungen wird oft diskutiert und somit wird es selten langweilig. Der Abschlussnote kommt eine rege Teilnahme in den Vorlesungen auch zugute, da die Mitarbeit einen nicht unerheblichen Teil ausmacht. Insgesamt, fand ich alle meine belegten Fächer sehr spannend und größtenteils auch anspruchsvoll.

Die Lokalitäten der Universität waren sehr schön und die Ausstattung hervorragend. Die Universität ausserhalb von Madrid (Berzossa) war in einer sehr schönen Villa und lag in einer Parkähnlichen Anlage. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass es eine ganz Weile dauert um vom Zentrum Madrids nach Berzossa zu kommen und dass dies auf Dauer sehr nervig werden kann. Ich hatte obwohl der Campus dort sehr schön war, glücklicherweise nur eine Vorlesung dort.

Was ich sehr schön an der Nebrija fand, war das man jeden Donnerstag zum Intercambio in eine Bar ging und dort mit anderen ausländischen Studierenden und Spaniern in in Kontakt treten konnte. Es wurde immer viel gelacht und in diversen Sprachen gesprochen und meist wurde anschließend noch bis zum Morgengrauen gefeiert. Außerdem bot die Universität fast wöchentlich Ausflüge mit den Spanischlehrern zu Sehenswürdigkeiten in Madrid an.

Zur Stadt ist noch zu sagen, dass Madrid wirklich eine sehr schöne, aber auch laute Stadt ist und für jeden was zu bieten hat. Ich denke aber, dass ich hierzu nicht viel schreiben muss, denn darüber kann sich jeder selbst informieren. Es gibt jedenfalls dutzende Bars, Restaurants, Clubs und das in jeder denkbaren Art und für jeden Geschmack.

Meiner Meinung nach, ist es am besten, sich erst vor Ort eine Wohnung zusuchen. Wenn man flexibel ist findet man schnell was und wenn man nicht im absoluten Zentrum wohnen muss, sind die Preise auch annehmbar. Man sollte jedoch auch mit der Metro nicht länger als 30min ins Zentrum brauchen, sonst wird’s auf Dauer nervig. Ich selbst bin das ganze echt locker angegangen und auch nicht 2 Wochen vorher angereist. Am besten ist es einige Tage vor Studienbeginn anzureisen. Ich hab dann einfach vom Hostel aus, einige Touren durch Madrid gemacht und mich im Internet informiert. Man sollte sich jedoch schon vorab in Deutschland über Preise, Stadtviertel und Lage der Uni informieren. Ich habe letztendlich meine Wohung über die Seite Aluni.net gefunden und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht.

Abschliessend muss ich sagen, dass Madrid eine tolle Stadt ist und das Auslandsstudium dort die beste Erfahrung war!