30 Mär
Erfahrungsbericht von Maximilian E.

University of California, Los Angeles Extension

Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geographie, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Passau U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich war mir mit meinen KommilitonInnen einig: Auch wenn ein Auslandsaufenthalt im Studienplan für das Fach Englisch auf Lehramt nicht vorgeschrieben ist, so ist dies mindestens fahrlässig und muss von Studierendenseite als Aufforderung zur Eigeninitiative verstanden werden. Die Firma College Contact (https://www.college-contact.com/), von der ich an einem Informationsabend an der Universität Passau erfuhr, stellte mir mehrere Universitäten in den USA vor, unter denen ich mir die UCLA in Los Angeles auswählte. Zum einen wegen ihres guten Rufes und zum anderen wegen der guten Lage im sonnigen Kalifornien. Mir war bewusst, dass ich in Amerika keine 30 ECTS erwerben werde und habe deshalb ein Urlaubssemester beantragt.

College Contact sendete mir eine Checkliste, mit Hilfe derer ich mich auf das Auslandssemester vorbereitete. Zum einen werden Notennachweise und Gutachten von Professoren benötigt, welche über CC an die UCLA Extension weitergeleitet wurden. Nach einem inoffiziellen OK, bewarb ich mich offiziell und zahlte die Bewerbungsgebühr von 250 US-Dollar. Um in den USA zu studieren, ist ein I-20 Formular notwendig, welches von der jeweiligen Universität anzufordern ist. Die dazugehörige Kennnummer ist wiederum notwendig, um einen Termin mit dem Amerikanischen Konsulat in München zu arrangieren. In letzter Sekunde, mit Unterstützung von Anja Heinz von CC, erhielt ich das Formular und konnte mich online für ein Interview anmelden. Nachdem ich das Visum erhalten hatte, waren es nur noch wenige Tage bis zu meinem Flug nach LA mit kurzem Zwischenstopp in Oslo. Norwegian Air bietet günstige Flüge nach Amerika an. Um eine Wohnung kümmerte ich mich erst vor Ort, was zu einigen Schwierigkeiten führte und damit endete, dass ich ein sehr teures Zimmer nehmen musste. In LA gestaltet sich die Zimmersuche von Deutschland aus, ohne Bekannte vor Ort, als sehr schwierig. Die ersten zwei Wochen wohnte ich bei einem Freund, den ich über Couchsurfing kennengelernt hatte.

Am 15. September organisierte das American Language Center, welches das Study Abroad Program betreute, einen Informationsnachmittag und führte mich und ca. 40 weitere „Visiting Students“ in das Leben und Ablauf eines Quarters an der UCLA ein. Dieses Programm enthielt eine Versicherung, so dass ich mich darum nicht mehr kümmern musste. Vor Ort reichte ich das I-20 Formular, ein weiteres Formular, welches man sich nach der Einreise online ausdrucken konnte, eine Passkopie und Foto ein. Mehr war nicht nötig.

Über das Lehrangebot kann man sich im Vornherein online unter http://www.registrar.ucla.edu/schedule/schedulehome.aspx informieren. Es ist sehr vielfältig und wird von ausgezeichneten Dozenten gelehrt. Die Mindestpunktzahl, die man als Visiting Student in einem Quarter zu belegen hat, beträgt 12 Units. Ich entschied mich für drei Kurse, welche zusammen 14 Units zählten. Als Teilnehmer des Study Abroad Programs hat man die Möglichkeit, entweder an der UCLA Extension oder an der UCLA direkt Kurse zu belegen. An der UCLA Extension kann man sich bereits Wochen vor Programmbeginn für Kurse anmelden, an der UCLA erst zum Ende der zweiten Woche, nachdem alle regulären Studierenden ihre Kurse gewählt hatten. In manchen Studienrichtungen macht es das schwierig, seine gewünschten Kurse zu bekommen, für Englisch und Geographie war dies jedoch kein Problem. Wichtig ist, dass man mit den Dozenten spricht und seinem Interesse Nachdruck verleiht. In der Program Fee war auch die Nutzung der Sportzentrums enthalten, von dem ich wegen hoher Arbeitsbelastung allerdings nur wenig Gebrauch machte. Außerhalb des Campus gibt es in LA jede Menge Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Auch gibt es eine große Community an Vipassana Meditierenden, in der ich einige Kontakte knüpfen konnte.

Auch sonst fällt es nicht schwer, sich in Los Angeles die Zeit zu vertreiben. Sehr zu empfehlen sind das Giffith Observatory, ein öffentliches Observatorium mit wunderbarer Aussicht über die Stadt, ein Hike zum Hollywood Sign durch den Bronson Canyon und natürlich die Strandpromenade inkl. Santa Monica Pier. Der letzte Punkt müsste eigentlich nicht erwähnt werden, aber ich habe es im ganzen Semester nur drei, vier Mal zum Strand geschafft. Die UCLA hält einen beschäftigt. Wer ein Auto hat: unbedingt den PCH von LA nach San Francisco fahren und mindestens einmal im Dead Valley bzw. Valley of Fire bzw. Joshua Tree National Park campen! So klar sieht man die Sterne selten.

Bereits im Juli 2015 besprach ich meinen Auslandsaufenthalt mit den betreffenden Dozenten und hielt die Möglichkeiten einer Anrechnung in einem Learning Agreement fest. Noch ist die Anrechnung nicht geschehen, soll aber bis Beginn des kommenden Semesters abgeschlossen sein. Das Studium an der UCLA hat mein Interesse für die physische Geographie geweckt und mir auch die Option zu einem Praktikum am Alfred Wegener Institut für Meeres- und Polarforschung in Bremerhaven, durch Kontakte meiner Dozentin, eröffnet. Je nach beruflichen Perspektiven als Lehrer in Bayern ziehe ich nun auch eine Karriere in der Klimaforschung in Erwägung.