University of California, Berkeley
Ich war für die komplette Summer Session (Session A +D = 3 Monate) in Berkeley und möchte diese Erfahrung nicht missen. Kann jedem nur empfehlen, sich einmal im Leben auf das Abenteuer Auslandssemester einzulassen. Und um es vorweg zu nehmen: Berkeley ist dafür eine gute Wahl!
Bewerbungsprozess
Da ich in den 3 Monaten nur 3 Kurse hatte, brauchte ich kein Visum und bin als Tourist eingereist. Die von College Contact zur Verfügung gestellten Anleitungen sowie die persönliche Betreuung waren hervorragend. Fragen wurden immer direkt beantwortet und die Anleitung hilft dabei, dass der Bewerbungsprozess reibungslos verläuft. Es empfiehlt sich, sofort für die Kurse, die man sich ausgesucht hat, zu registrieren, da gerade die guten Kurse recht schnell ausgebucht sind. Man kriegt aber zur Unterstützung, auch nochmal eine Erinnerungs-Mail, sodass da eigentlich nichts schief gehen kann.
Schon Fernweh bekommen?
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Ankunft
Ich bin erst an dem Sonntag bevor die Kurse starteten angereist und habe schon 3-4 Tage gebraucht, um ich zu akklimatisieren. Beim nächsten Mal würde ich ein bis zwei Tage früher anreisen, damit man mit weniger Jetlag und ausreichend Zeit, um sich auf die Kurse vorzubereiten, dann den ersten Tag in der Uni sitzt. Die Bücher kann man übrigens problemlos in den Uni stores zu den jeweiligen Kursen finden. Es empfiehlt sich aber auch, hier im Vorfeld regelmäßig seine Mails zu checken, da ein Teil der Kurs Unterlagen schon zur ersten Stunde erarbeitet werden mussten.
Wohnen
Ich habe in dem Appartmenthaus Fenwick der studentes cooperative (Coop) gewohnt. Da es dazu in den letzten Jahren keine Erfahrungsberichte gab, ist das eigentlich der einzige Grund, warum ich überhaupt einen Erfahrungsbericht schreibe. Die Coops sind so etwas wie eine gemeinnützige GmbH und werden von Studenten für Studenten verwaltet. Ich habe in einer 4er WG mit zwei Amerikanern und einem Iren gewohnt. Insgesamt war ich im gesamten Gebäudekomplex von Rochdale/Fenwick der einzige Deutsche, sodass dies eine gute Möglichkeit war, mein Englisch zu verbessern. Ich hatte mein eigenes Schlafzimmer und habe mir das Bad und die Küche dann mit meinen Mitbewohnern geteilt. Leider ist alles sehr verwohnt und alt und auch die Küche sah regelmäßig aus wie ein Verkehrsunfall. Auch mein erstes Zimmer war sehr dreckig, ich konnte dieses aber nach Protest wechseln und in ein Zimmer mit relativ neuem Teppich, Matratze und Schrank ziehen. Ich habe mich am Anfang sehr unwohl gefühlt und habe mir auch andere Wohnungen über Craiglist angeschaut, habe mich dann aber doch nach einigen Tagen dazu entschieden, in meinem Zimmer zu bleiben, da meine Mitbewohner nett waren und der Preis im Vergleich zu allen anderen Möglichkeiten sehr günstig war (für die 3 Monate habe ich weniger als $2000 bezahlt) und ich mir vorgenommen hatte, viel zu reisen. Wenn man sich für die Coops entscheidet, sollte man auf jeden Fall mit möglichst geringen Ansprüchen ankommen, um nicht enttäuscht zu werden.
UCB
Die UC Berkeley hat einen sehr schönen Campus und alles ist gut zu Fuß zu erreichen. Empfehlenswert ist die Registrierung für die Sportanlagen. (nur $10 für das ganze Semester)
Kurse
Ich habe in Session A 2 Kurse und in Session D einen Kurs belegt. Der Workload für die Kurse ist nicht zu unterschätzen, aber hält sich soweit in Grenzen, dass man die kompletten Wochenenden für Unternehmungen nutzen kann.
In Session A war der Anteil der amerikanischen Studenten deutlich höher und viele meiner guten Kontakte mit den Studenten vor Ort habe ich in dieser Session geschlossen. Viele Amerikaner nutzen die Chance zusätzliche Kurse zu belegen und machen dann in den 6 Wochen danach (Zeitraum der Session D) Urlaub, bevor das normale Semester wieder losgeht.
Ich hatte meine Kurse an der Haas School of Business und war damit größtenteils zufrieden. In Session A habe ich Advertising Strategies bei Bill Fanning belegt. Interessant war die Einbindung eines echten Kunden, für den eine Werbestrategie zu erarbeiten war. Der Kurs war interessant, hat aber gerade aufgrund der Einbindung eines echten Kunden Spaß gemacht. Am besten gefallen hat mir der Kurs Negotiation and Conflict Resolution bei Court Worthington. Hier haben wir Verhandlungen mit immer neuen Fällen und immer anderen Partnern aus unserer Klasse geführt und der Unterricht war richtig gut. Alleine dieser Kurs war es wert, nach Berkeley zu gehen! Weniger gut hingegen hat mir mein Kurs in der Session D - Communication for leaders gefallen. Der Titel und Syllabus klingen zwar spannend, leider bleibt die Dozentin Erica Lutz immer nur an der Oberfläche und ist gefühlt schlecht vorbereitet gewesen.
In Summe kann ich sagen, dass mir das Studieren Spaß gemacht und ich auch aus jedem Kurs etwas mitnehmen konnte, wenn man aber keine Arbeit haben möchte, ist die UC Berkeley dafür falsch. Dann lieber so 6 Wochen durch Kalifornien reisen…
Reisemöglichkeiten / Rund um Berkeley
Berkeley als Ausgangspunkt für ein Auslandssemester ist meines Erachtens eine perfekte Wahl. Mit der Bahn ist man in 25 Minuten in San Francisco, kann aber auch die komplette Bay Area problemlos erkunden (Oakland - hier empfehlenswert: First Fridays, Silicon Valley, Stanford, Santa Cruz, etc.). Aber auch alle anderen Ziele in und rund um Kalifornien sind gut erreichbar. So war ich noch im Nappa Valley, im Sequoia & Yosemite National Park, Lake Tahoe, Highqay #1 von San Francisco bis Los Angeles, Hawaii und Las Vegas. Es macht also Sinn, Geld beim Wohnen zu sparen und die gute Ausgangslage für Reisen zu nutzen. ;-)
Kosten
Die Kosten im Vergleich zu insbesondere privaten Universitäten sind in Berkeley zwar deutlich günstiger, was aber leider nicht heißt, dass das Auslandssemester in Berkely ein Schnäppchen ist. Für die 3 Kurse habe ich $4.200 bezahlt, für die Bücher und Materialien $400, für die Wohnung $2.000, für den Flug 820€ und die Lebenshaltungskosten sind nochmal deutlich teurer als in Deutschland.
Fazit
Super Erfahrung, tolle Zeit. Kann ich jedem nur empfehlen. Das Thema der Wohnung sollte man sich im Vorfeld gut überlegen und abwägen, was einem wichtig ist. Mit den Kursen an der Haas School of Business kann man auch wenig falsch machen und einen Sommer in Kalifornien zu verbringen ist wirklich schön!