Swinburne University of Technology
Bewerbungsprozess
Meine Entscheidung fiel auf Australien, da ich mein Auslandssemester in einem englischsprachigen Land, weit weg von Deutschland verbringen wollte. Damit war meine Entscheidung für Australien schnell gefallen und die Swinburne University in Melbourne wurde durch die FH Münster vorgegeben. Ich kann jedoch sagen, dass dies aus meiner Sicht eine sehr gute Vorgabe war ;). Die Abwicklung der Bewerbung erfolgte über College Contact. Das erste Gespräch hatte ich Ende Januar. Daraufhin ging alles sehr schnell und ich habe die notwendigen Unterlagen eingereicht, einen Offer-Acceptance Letter erhalten, diesen zurück geschickt, das Geld überwiesen und im Anschluss (20.2) den Letter of Confirmation erhalten, welcher für die Beantragung des Visums notwendig ist. Mein Bewerbungsprozess verlief damit insgesamt sehr schnell und unkompliziert. Es kann jedoch unter Umständen sein, dass sich der Bewerbungsprozess etwas länger hinzieht. Dies kann daran liegen, dass deine Kurse, die du belegen möchtest, nicht sofort genehmigt werden oder die Australier einfach grad viel zu tun haben ;) wodurch die Bewerbung ein paar Tage länger liegen bleibt.
Im nächsten Schritt habe ich meinen Flug über STA gebucht (kann ich nur empfehlen, da immer ein direkter Ansprechpartner zur Verfügung steht). Dies solltest du so früh wie möglich machen, da es sonst unnötig teuer wird.
Das Visum habe ich online beantragt. Ich hatte ein Studentenvisum. Für dieses Visum wird der Abschluss einer australischen Krankenversicherung (OSHC) vorausgesetzt. Zusätzlich hatte ich jedoch noch eine deutsche Krankenversicherung abgeschlossen, da die OSHC nicht alles abdeckt. Ganz nach dem Motto sicher ist sicher ;). Das Visum ist bis ein Monat nach Semesterende gültig. In meinem Fall bis Ende Januar 2016. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein Work & Holiday Visum zu beantragen. Dies ist etwas günstiger, da die OSHC nicht abgeschlossen werden muss. Dieses Visum ist ein Jahr gültig. Ich hatte mich jedoch dagegen entschieden, da ich wusste, dass ich nicht länger als 6 Monate bleiben kann. Zudem habe ich so noch einmal die Möglichkeit, vor meinem 30. Lebensjahr dieses Visum in Anspruch zu nehmen. Man weiß ja nie, ob man vielleicht nochmal zurück geht;) Das Work & Holiday Visum kann nämlich nur einmal im Leben beantragt werden.
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Studium & Kurse
Die Kurse, die du belegen möchtest, müssen bereits bei der Bewerbung angegeben werden. Ich musste vier Module belegen, um auf die geforderten ECTS zu kommen. Viele meiner deutschen Kommilitonen in Australien haben jedoch nur drei Kurse belegt, da es keine weiteren Vorschriften seitens ihrer deutschen Uni gab. Zur Sicherheit habe ich sechs Kurse, die ich mir vorstellen konnte, bei der Bewerbung angegeben. Alle sechs wurden genehmigt. Bei meiner Bestätigung habe ich mich dann auf vier festgelegt. Es besteht jedoch innerhalb der ersten zwei Studienwochen immer noch die Möglichkeit zu wechseln. Dies ist besonders einfach, wenn du in einen Kurs wechselst, der vorher schon genehmigt wurde. Falls du jedoch in einen Kurs wechseln möchtest, der nicht auf deiner Bewerbung stand, ist das meist auch möglich, jedoch mit ein bisschen mehr Aufwand verbunden. Das International Office vor Ort kann dich dabei gut unterstützen.
Insgesamt war ich mit meiner Kurswahl sehr zufrieden. Ich habe die folgenden Kurse belegt: Branding & Innovation, Market Research, Marketing Management und Consumer Behaviour. Besonders hat mir gefallen, dass alle Kurse deutlich praxisorientierter waren als in Deutschland. Ich kann nur sagen, dass ich besonders durch die Assignments (die einen zwar im Semester teilweise echt nerven ;)) sehr viel gelernt habe! Allerdings ist es wie immer – die Gestaltung und der Wert einer Vorlesung hängen sehr stark von dem jeweiligen Dozenten ab. Hier gibt es deutliche Unterschiede!
Da der Arbeitsaufwand im Semester besonders bei vier Kursen ziemlich hoch ist, kann ich nur empfehlen auf ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen Klausuren und Assignments zu achten. Tendenziell werden es allerdings immer mehr Assignments als Klausuren sein, allerdings kann man durch ein paar Klausuren mehr am Ende ein paar Assignments unter dem Semester sparen. Das ist aber auch Geschmackssache ;).
Betreuung vor Ort
Die Betreuung durch das International Office ist gegeben, allerdings auch nicht herausragend. Ich hatte jedoch auch nicht besonders viel Kontakt zum International Office, da es kaum Probleme und Anlässe dafür gab.
Es gab eine Introduction Week vor dem offiziellen Start. Diese war ganz nett, jedoch haben die Veranstaltungen nicht die ganze Woche ausgefüllt. Hier wurde mehr in der O-Week, welche durch die Student Residence organisiert wurde, geboten. Diese Veranstaltungen waren jedoch nur für Bewohner der Residence.
Seitens der Dozenten habe ich sehr gute Erfahrung hinsichtlich der Betreuung gemacht. Sie unterstützen gerne auch hinsichtlich Karriereberatung etc.
Unterkunftssuche
Ich habe mich von Anfang an für die Unterkunft auf dem Campus entschieden und mich frühzeitig (Termine siehe Homepage der Swinburne University) beworben. Grund dafür war zum einen, dass ich bei meiner Ankunft schon gerne eine sichere Unterkunft haben wollte und nicht erst auf Wohnungssuche vor Ort gehen wollte. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mit dieser Entscheidung sehr zufrieden war, da ich bei all den neuen und fremden Eindrücken in einem neuen Land sehr froh war, nicht noch zusätzlich in den ersten Wochen den Wohnungssuchstress zu haben. Bei Freunden habe ich mitbekommen, dass die Wohnungssuche in Melbourne recht stressig sein kann. Man findet definitiv etwas, jedoch muss man für einen gewissen Standard auch ca. 300$ pro Woche rechnen. Es gibt natürlich auch günstigere Wohnungen, aber die sehen häufig auch entsprechend aus oder man teilt sich das Zimmer mit einer Person. Es ist wie immer - Glück gehört immer dazu.
Auf dem Campus war ich persönlich zufrieden. Ich habe in einer Zweier-WG im SPS Building gewohnt. Ich würde an deiner Stelle bei der Bewerbung definitiv vermerken, dass du gerne in das SPS oder SPW Building möchtest. Diese sind neuer als die anderen!
Rückblickend würde ich mich vielleicht auch auf eine Vierer-WG bewerben, da hier häufig Internationals für ein halbes Jahr zusammenkommen und alle gerne neue Leute kennen lernen möchten, ABER auch hier - ich habe gute Erfahrungen gemacht, jedoch kommt es immer auf die Mitbewohner an. Generell sind die Facilities im SPS und SPW recht neu und gut, ABER Sauberkeit und Lautstärke wird durch dich, deine Mitbewohner und Nachbarn bestimmt.
Für mich ein riesen Vorteil der Residence - du lernst sehr einfach und schnell Leute kennen, bist integriert und kannst am Campus-Leben bestmöglich teilnehmen. Zudem sparst du Geld, da du keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen musst, um zu den Vorlesungen zu kommen. Besonders wenn du ein Bibliothek-Lerner bist, lohnt es sich.
Allerdings sind die Campus Unterkünfte auch nicht besonders günstig. Zudem ist zu bedenken, dass WLAN zusätzlich kostet. Dies fand ich wirklich unverschämt! Laundry ist jedoch umsonst.
Aber wie gesagt, auch das ist alles sehr individuell und jeder muss für sich abwägen, welche Option für ihn passender ist. Ich kann nur sagen, dass ich meine Entscheidung kein bisschen bereue. Falls du dich für diese Option entscheidest, denk dran, dass keine Bettdecken und Kissen gestellt werden! Viele haben die erste Nacht ohne Decke geschlafen, da sie davon ausgegangen sind, dass Bettwäsche gestellt wird ;).
Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten
Die Verbindung in die Stadt ist super. Ca. 15 Minuten in die City mit der Bahn. Die Train Station ist nur wenige Gehminuten entfernt und man kann durchfahren bis zur Flinders Station. Melbourne ist einfach klasse und es gibt natürlich zahlreiche Ausgehmöglichkeiten (siehe Reiseführer;)).
Um den Campus herum gibt es viele Restaurants auf der Glenferrie Road, ein Fitnessstudio (Schwimmen ist für Studenten umsonst) und auch ein paar Bars.
Fazit
Ich habe meine Zeit sehr genossen und war auch mit der Swinburne und meiner Unterkunft unterm Strich sehr zufrieden. Natürlich gibt es immer Kleinigkeiten zu bemängeln, aber wo ist das nicht der Fall ;)!?!
Ich bin in dem Semesterbreak (1 Woche) und noch nach dem Semester für zwei Monate gereist. Ich kann nur empfehlen, diese Zeit mit einzuplanen, da unter dem Semester durch den doch nicht all zu geringen Workload nicht ganz so viel Zeit für das Reisen bleibt. Und es wäre definitiv zu schade, die lange Reise anzutreten, um letztendlich nur den Swinburne Campus und Melbourne gesehen zu haben ;)