20 Aug
Erfahrungsbericht von Lars N.

University of California, Davis


Stadt: Davis
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2015 bis 07/2015
Heimathochschule: Aachen RWTH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Organisation

Nachdem ich den Bürokratie-Krieg gegen die RWTH für mich entschieden, meine Bachelorarbeit pünktlich eingereicht und auch meinen Abschlussvortrag erfolgreich gehalten hatte, konnte ich endlich in den Flieger von Frankfurt über Reykjavik und Seattle nach Sacramento steigen und damit meines Auslandsaufenthalt an der UC Davis beginnen. Die Organisation hatte bis dato ca. 6 Monate und gefühlte 80 Arbeitsstunden in Anspruch genommen. Als äußerst hilfreich und daher sehr empfehlenswert hat sich die kostenlose Unterstützung der College Contact GmbH erwiesen (die entstehenden Kosten werden von den beteiligten Universitäten getragen). Ohne die Hilfe meiner dortigen Ansprechpartnerin wäre ich wohl im Dschungel aus Visa-Anträgen, Wohnungshomepages und Uni-Amtsgängen verloren gegangen.

Doch die Mühen haben sich gelohnt! Der Aufenthalt wird mir immer in äußerst positiver Erinnerung bleiben und ich möchte weder die fachlichen, noch die zwischenmenschlich-kulturellen, noch die landschaftlichen Eindrücke missen, die ich während meiner Zeit in Kalifornien gewinnen konnte.

Schon Fernweh bekommen?

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Unterkünfte in Davis

Die University of California at Davis (UC Davis) ist eine Campus Universität, allerdings leben nur Erst- und Zweitsemester-Studenten in den Dorms auf und am Universitätsgelände. Alle anderen Studenten sind entweder in angemieteten Appartements oder bei Gastfamilien untergebracht. Die meisten Appartements sind äußerst komfortabel und viele verfügen über einen Pool, Klimaanlagen sowie eigene Fitness- und Lernräume. Ich selbst bin bei einer Gastfamilie untergekommen und bereue diese Entscheidung im Nachhinein keineswegs. Allerdings hatte ich auch sehr viel Glück mit meiner Gastfamilie, da mein Host Dank seiner französischen Wurzeln ein ausgezeichneter Koch war und ich mich jeden Tag auf ein First-Class-Dinner freuen konnte. Andere Studenten haben eher negative Erfahrungen mit ihren Gastfamilien gemacht (viele Regeln, schlechtes Essen, kleine Zimmer usw.). Falls Interesse am Leben bei einer host-family besteht, würde ich in jedem Fall die Davis Housing Services (http://davishousingservices.com/) empfehlen! Der hier gebotene Service ist exzellent. Neben der Vermittlung von Gastfamilien stehen auch ein bike-rental sowie die Möglichkeit, ein Handy inklusive Prepaid-Sim-Karte(allerdings ohne mobile Daten) zu mieten, zur Verfügung.


Die University of California at Davis (UC Davis)

Das Klima an der Universität ist hervorragend. Durch relativ kleine Kurse - vor allem in den Graduate-Programmen - besteht ein enges Verhältnis zwischen Professoren und Studenten. So ist es beispielsweise üblich, dass Professoren die besten Teilnehmer ihrer Kurse zum Essen einladen. Auch alternative Lehr- und Lernmethoden wie Gruppenarbeiten, Vorträge, Referate, overnight-papers und Lernspiele stehen hoch im Kurs. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass viele Lehrende sich selbst und ihr Fach nicht ganz so ernst nehmen wie ihre deutschen Kollegen. Das hat aber keineswegs zu einem schlechteren Lernklima geführt sondern in meinen Augen sogar motivierende Wirkung gezeigt.

Das fachliche Niveau der ingenieurwissenschaftlichen sowie der betriebswirtschaftlichen Kurse empfand ich als sehr hoch. Allerdings sind die Prüfungen deutlich einfacher als z.B. an der RWTH üblich. Das führt dazu, dass viele Studenten ihren Fokus eher auf Freizeitvergnügen als auf das Universitätsleben legen. Wer sich selbst jedoch soweit disziplinieren kann, auch mal etwas für die Uni zu tun, wird schnell mit hervorragenden Noten belohnt. Auch hatte ich das Gefühl, dass das Lernpensum durch die häufig gestellten Hausaufgaben und Mini-Tests sehr gut über das Quarter verteilt wurde.

Insgesamt ist das Lernklima an einer amerikanischen Universität deutlich von demjenigen an einer deutschen zu unterscheiden. Das System ist insgesamt „verschulter“. Das bringt die Vorteile eines gleichmäßigen Lernpensums und einfacherer Prüfungen bei gleichem Lernerfolg mit; dies geschieht allerdings auf Kosten der Eigenständigkeit der Studenten. Wer jedoch bereits erfolgreich einige Semester an einer deutschen Hochschule absolviert hat, wird sich an „die gute alte Schulzeit“ erinnert fühlen und das Mehr an Freizeit schnell genießen lernen.


Resümee

Neben dem an der Universität herrschenden, lockeren Klima haben mich insbesondere die offene Art der „Davis People“ und das angenehme Wetter in Kalifornien beeindruckt. Es war von Anfang an zu spüren, dass sich jeder darüber freut, einen internationalen Studenten als seinen Gast begrüßen zu dürfen. Dies gilt gleichermaßen für alle amerikanischen und internationalen Studenten sowie für die Einwohner von Davis, die ich kennen gelernt habe.

Insgesamt kann ich folglich einen Auslandsaufenthalt an der UC Davis nur wärmstens empfehlen. Ich würde allerdings nicht zu lange bleiben, da ich mir vorstellen kann, dass danach das Studium an einer deutschen Hochschule als allzu mühsam empfunden wird. Auch kann ich jedem, der einen Aufenthalt in Kalifornien plant, nur ans Herz legen, genügend Zeit zum Reisen einzuplanen. Die Gegend ist wunderschön und perfekt für einen mehrwöchigen Road Trip geeignet!