4 Jan
Erfahrungsbericht von Julia S.

Bond University

Hochschule: Bond University
Stadt: Robina
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Jura
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester 09/12 bis 12/12 an der Bond University

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Vor der Abreise

Am besten bewirbt man sich an der Bond University über eine Organisation, wie College Contact, welche einem bei allen wichtigen Bewerbungsschritten behilflich ist.

Studiengebühren bezahlen: Die Study Abroad Studiengebühren lagen bei rund 8100€, dazu kommt noch eine Student Activity Fee in Höhe von 87.50$, also rund 70€ (damit können das Fitnessstudio, die Tennis- und Squashplätze und das Schwimmbecken für das gesamte Semester ohne weitere Kosten genutzt werden) und eine verbindliche Auslandskrankenversicherung in Höhe von 181$, also rund 140€.

Studentenvisum beantragen: Kann schnell und einfach über die Homepage der australischen Regierung (www.immi.gov.au/students/) gemacht werden und kostet ungefähr 430€. Mit dem Studentenvisum darf man während des Semesters bis zu 20 Stunden in der Woche arbeiten.

Flug buchen: Je nachdem, was nach dem Semester noch so geplant ist, kann es sich empfehlen zunächst nur den Hinflug zu buchen und sobald man sich entschieden hat, was und mit wem man nach dem Ende des Semesters noch machen möchte, den Rückflug buchen. Weiß man genau, was man möchte, entweder direkt nach dem Semester nach Deutschland zurück oder falls man die gewünschte Flugroute bereits kennt, ist es wohl günstiger Hin-und Rückflug bereits in Deutschland zu buchen.

Kreditkarte (z.B. DKB) und ausreichender Kreditrahmen: Die Studiengebühren müssen mit Kreditkarte bezahlt werden und meistens muss die Bank einen so hohen Kreditrahmen erst einmal einrichten.

Wohnung: Die eigene Wohnung in Deutschland muss gekündigt oder ein Zwischenmieter gefunden werden.


Das Studium an der Bond University

Die Bond University ist eine sehr teure Universität. Hier kostet ein Trimester ebenso viel wie ein Semester an anderen guten australischen Universitäten.

Die Semester an anderen Universitäten in Australien fangen jedoch bereits im Juni oder Juli an, während das letzte Trimester an der Bond erst Anfang September beginnt. In Deutschland studiere ich Jura und da ich im Juli 2012 noch meine mündliche Schwerpunktprüfung absolvieren musste, blieb mir (in Australien) nur die Bond University. Das dritte Trimester beginnt im September und endet im Dezember. Die beiden anderen Trimester beginnen im Januar und im Mai.

Die Bond University ist die erste Privatuni Australiens. Sie ist mit rund 5000 Studenten eine recht kleine Universität, was schon fast eine familiäre Stimmung mit sich bringt, denn man trifft wirklich andauernd Leute, die man kennt. Die Bond ist keineswegs anonym, was ich sehr genossen habe und was mir an meiner Heimatuniversität sehr fehlt. Es studieren sehr viele internationale Studenten (überwiegend Deutsche, Kanadier und Chinesen) an der Bond. Die Kurse werden sehr klein gehalten und die Lehrer und auch alle Universitätsmitarbeiter sind immer bemüht zu helfen.

Der Arbeitsaufwand ist sehr hoch, jedoch wahrscheinlich vergleichbar mit den Anforderungen in vielen Bachelorstudiengängen. Je nach Fach müssen Hausaufgaben, Präsentationen, Poster, Gruppenarbeiten, Hausarbeiten (Research Paper) und/oder Final Exams absolviert werden. Darüber hinaus müssen die Materialen für die einzelnen Vorlesungen/Seminare/Tutorien vorbereitet werden. Der Aufwand ist groß, jedoch sind die Anforderungen in den meisten Kursen nicht ganz so hoch. Die Noteneinteilung ist eine andere, als die, die wir in Deutschland kennen. An der Bond wird in Prozente eingeteilt und es werden die Noten High Distinction (100-85), Distinction (84-75), Credit (74-65), Pass (64-50) und Fail (49-0) vergeben.

Da ich mit dem universitären Teil meines Studiums der Rechtswissenschaft in Deutschland fertig bin, konnte ich aus dem Kursangebot der Bond Uni frei wählen und entschied mich für Animal Law, International Environmental Law, Mining and Natural Resources Law und English as an intern. language. Leider wurde International Environmental Law dieses Semester dann doch nicht gelehrt, da sich scheinbar zu wenige für diesen Kurs interessiert haben, was ich als sehr schade empfand. Der Englischkurs hat mir sehr geholfen, da ich vorher weder englische Vorlesungen in meinem Studium besuchen konnte, noch englische Ausarbeitungen schreiben musste. Gerade im Bereich des akademischen Schreibens hat mir dieser Kurs sehr gefallen. Sollte man sich für einen Englischkurs an der Bond entscheiden, so gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und es wäre eventuell auch von Vorteil, sich vor Ort mit einem Zuständigen darüber auszutauschen, welcher der Englischkurse geeignet ist, um die eigenen Vorstellungen zu befriedigen.


Unterkunft und Kosten

Robina, der Ort in dem die Bond Universität zu Hause ist, ist ein Suburb, also eine Kleinstadt, wenn überhaupt. Will man in einer Stadt studieren, dann bietet sich die Bond University eher nicht an, wobei ich dies auf keinen Fall als Voraussetzung für meine Studienwahl ansehen würde.

Australien ist ein sehr teures Land im Vergleich zu Deutschland. 1500€ sollten monatlich mindestens zur Verfügung stehen, um hier gut über die Runden zu kommen.

Unterkunft

Die Unterkunft auf dem Campus ist ok, aber eher nicht zu empfehlen, da man hier den sogenannten Mealplan mitkaufen muss. Das heißt man bezahlt im Voraus für das ganze Semester und kann dann auf dem Campus essen. Man erhält einen Studentenausweis, der das Guthaben für das Essen enthält. Entscheidet man sich für ein Essen oder ein Getränk wird der jeweilige Preis von der Karte abgebucht. Das Essen auf dem Campus ist aber auch nicht gerade billig, sodass es sein kann, dass das Geld nicht bis zum Ende reicht. In jedem Fall kann man billiger für sich selbst kochen. Freunde, die auf dem Campus gewohnt haben sind daher immer sehr gerne zu uns in die Shores gekommen, um dort am öffentlichen BBQ-Place zu grillen und sich zu treffen.

Ich habe in den Varsity Shores gelebt. Die Miete wird in Australien wöchentlich abgerechnet und die Mieten in den Shores liegen zwischen 205AUD und 230AUD pro Woche. Am Ende wird eine Reinigungsgebühr in der Höhe einer Wochenmiete fällig und man muss beim Einzug eine Kaution (Bond) in Höhe von vier Wochenmieten sowie für die ersten zwei Wochen die Miete zahlen. Es kann durchaus auch manchmal Probleme mit Nachbarn geben, da auch Familien dort leben. Das Bettzeug muss selbst gekauft werden und je nach Ausstattung des Hauses auch andere Gebrauchsgegenstände. Ansonsten habe ich sehr gerne in den Shores gelebt, da dort überwiegend Studenten leben und die Bond University in nur wenigen Gehminuten zu erreichen ist. Die Bushaltestelle liegt direkt gegenüber des Komplexes und ein BBQ-Platz, ein Lap Pool und ein weiterer Pool mit Whirlpool stehen ebenfalls zur freien Nutzung zur Verfügung. Die oben genannten Mietpreise sind die Preise, die anfallen, wenn man sein Apartment direkt über das Varsity Shores Management mietet. Es ist jedoch zu empfehlen sich im Vorfeld von zu Hause aus oder dann vor Ort z.B. über www.easyroommate.com.au oder www.gumtree.au.com ein Zimmer zu suchen, denn dort werden auch Zimmer in den Shores angeboten, die von Privat vermietet werden und daher sehr viel billiger sind.

Andere Wohnmöglichkeiten sind z.B. The Cape, The Reserve, The Retreat, Varsity Towers oder Varsity on Main.


Freizeitmöglichkeiten

Campus: Die Studenten an der Bond sind wirklich sehr engagiert und organisieren viele verschiedene Veranstaltungen während des Semesters. Darüber hinaus kann man sich am Club Sign Day für einen oder mehrere verschiedene Sport- oder anderweitige Clubs einschreiben und somit noch mehr am Studentenleben der Bond University teilhaben.

An der australischen Gold Coast befinden sich einige Freizeitparks wie der Wet ‘n Wild Wasserpark, Sea World, Movie World und viele andere.

Zum Shoppen eignet sich das Robina Town Center (15 Minuten mit dem Bus) oder das Pacific Fair Shopping Center.

Besonders schön sind die vielen Strände und die National Parks im Umland (z.B. Springbrook National Park oder Tamborine Mountain National Park).

Ebenfalls sehr schön ist das nur eine Stunde entfernte Byron Bay, wo man perfekt Surfen kann oder einen wunderschönen Spaziergang am Leuchtturm machen kann. Der Leuchtturm befindet sich am östlichsten Punkt Australiens und bietet einen unglaublichen Ausblick).

Das Nachtleben in Surfers Paradise oder Broadbeach eignet sich zum Feiern, wobei man immer seinen Führerschein oder den neuen Kartenpersonalausweis mitbringen muss, ansonsten kommt man nicht in die Clubs.


Tipps

Referenzen: Falls ihr eine englischsprachige Referenz oder Ähnliches gebrauchen könnt, dann fragt eure Lehrer hier an der Bond. Man bezahlt sehr hohe Studiengebühren, da sollte man nicht zögern und fragen, ob ein Empfehlungsschreiben erstellt werden kann. Ich habe das gemacht und habe eine wirklich gute Reference bekommen.

Wetter: Als ich Ende August hier eintraf war es gerade noch Winter und ein paar Tage später dann Frühling. Der Winter an der Ostküste Australiens ist zwar keinesfalls mit dem deutschen zu vergleichen, denn tagsüber können hier trotzdem warme 20-24 Grad sein, aber es ist windiger und gerade abends noch recht kalt. Einen Pulli oder eine dünne Jacke sollte man daher auf jeden Fall mitnehmen. Es wird dann aber auch mit jedem Tag wärmer. Mitte Oktober sind es dann tagsüber meistens 25 Grad oder mehr. Die Sonne geht jedoch recht früh unter: um 18-19h herum ist es komplett dunkel.

Das O-Wochen-Paket sollte unbedingt gekauft werden, da es sich lohnt. In der O-Woche werden sehr viele Möglichkeiten zum Kennenlernen geboten, die man auch nicht verpassen sollte. Mottoparties wie die Jungleparty oder die Tight ‘n‘ Bright Party sind ein Muss in der Orientierungswoche. Es schadet nicht zu diesen Mottos passende Kleidung mitzubringen.

Bus: Mit dem Studentenausweis kann man sich eine Go Card (Concession) kaufen, mit der man sehr viel günstiger fahren kann.

In Woche 1 nach der O-Woche findet der 2nd Hand Book Sale statt. Für den Fall, dass ihr Bücher kaufen müsst, bietet es sich an, beim Book Sale vorbeizuschauen-vielleicht gibt es ja das eine oder andere Buch etwas günstiger.

Lebensmittel etc. sollten wenn möglich bei Aldi erledigt werden, da es auch hier der günstigste Lebensmittelladen ist. Aldi ist schlecht mit dem Bus zu erreichen, doch man kann sich z.B. ein Bond Student Car für 1-2 Stunden leihen und damit zu Aldi fahren. Fährt man mit Mehreren, so kann man sich die Kosten für das Auto teilen.

Wenn man schon einmal in einen anderen Land an einer Uni studiert, dann will man definitiv auch ein T-Shirt oder einen Pullover mit dem Uniemblem mitbringen oder schon vor Ort tragen. Bond University Merchandise kann im universitären Buchladen erworben werden, doch sind die Artikel, die zweimal pro Woche am Stand des Bond University Student Philanthropy Council angeboten werden, sehr viel billiger.

Ich habe mir in Deutschland den Internationalen Führerschein ausstellen lassen, doch den brauchte ich hier nicht. Der deutsche Führerschein wird problemlos akzeptiert (z.B. Hertz und Europcar), sodass man sich das Geld für den Internationalen Führerschein sparen kann.

Mit einer Prepaidkarte z.B. von Vodafone oder Optus kann man in Australien ebenso preiswert wie in Deutschland das eigene Telefon nutzen. Mit meinem 30AUD Plan, konnte ich sogar meine Freiminuten in das deutsche Festnetz- und Handynetz nutzen.

Bloß nicht den Fehler machen und seinen eigenen (Tennis-)schläger mitbringen. Ich habe das gemacht und es bereut. Das Fitnessstudio bietet das Equipment zum Verleih an. Auch wenn dieses nicht das Beste ist, ist es doch besser als später seinen Schläger beim Reisen mitzuschleppen.

Mit dem Studentenvisum kann man nach dem beendeten Semester noch einen Monat in Australien bleiben und reisen. Ich habe Trips nach Sydney und Melbourne bereits während des Semesters machen können. Im Anschluss sind wir nach Airlie Beach geflogen und haben eine dreitägige Bootstour durch die Whitsunday Islands und das Great Barrier Reef unternommen, wobei wir sogar Tauchen und Schnorcheln konnten. Danach sind wir die Ostküste weiter mit dem Auto Richtung Süden entlang gefahren.


Fazit

Mein Auslandssemester an der Bond University in Australien war einfach wundervoll. Ich habe viele neue Freunde aus unterschiedlichen Ländern der Welt dazugewonnen, eine doch etwas andere, wenn auch nicht zu unterschiedliche Kultur kennen gelernt, eine wunderschöne Natur- und Tierwelt bestaunen können, meine Englischkenntnisse stark erweitert und vor allem die Erfahrung mitgenommen, in einem fremden Land zu leben und zu studieren. Die Bond University ist eine recht teure Privatuniversität, doch wer das Geld aufbringen kann, bekommt auch so einiges geboten, wovon ich an meiner Heimatuniversität nur träumen kann. Tatsächlich ist mein Auslandssemester das beste in meinem Studium gewesen, und das gerade auch aufgrund des tollen Angebotes der Bond University, sowohl in akademischer Hinsicht als auch in den meisten anderen Bereichen. Ich habe meine Zeit hier sehr genossen und bin unglaublich froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Es ist toll, dass mir dieses Erlebnis möglich gemacht wurde.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.