29 Jan
Erfahrungsbericht von Jonas H.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Host Universität: San Diego State University

Die SDSU liegt etwa eine 20-minütige Autofahrt vom Strand entfernt und ist durch öffentliche Verkehrsmittel auch gut mit Downtown verknüpft. Das Nonplusultra in San Diego ist wohl das Wetter. Ende Oktober sind es immer noch sonnige 29 Grad. Es gibt eine Einführungswoche, in der einem das Kurswahlsystem erklärt wird und Veranstaltungsangebote der Uni bzw. des ALI (American Language Institute) präsentiert werden. Die hohen Semestergebühren schließen den Zugang zum Uni-Fitness mit ein, ebenso wie Tickets für die Sportveranstaltungen (Football etc.). Die Wassersportangebote sind vielfältig und bieten ebenfalls Möglichkeiten neue Leute kennenzulernen. Die Bücherei ist 24/7 geöffnet und bietet genug Lernplätze. Das ALI (American Language Institute) ist dein Ansprechpartner Vorort und unterstützt einem bei Kurswahlen und bietet auch selbst Kurse an (von denen du zwei nehmen musst, dazu später). In diesen Kursen sitzen ausschließlich Internationals mit einem erschreckend hohen Anteil an Deutschen, nichtsdestotrotz sind natürlich so gut wie alle europäischen Nationen dort vertreten.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Kurswahl

Die Anrechnung an der Uni ist bei fast allen relevanten Kursen kein Problem gewesen, es wird an der SDSU zwischen General Courses und Business Courses unterschieden. Für uns sind vor allem Letztere relevant. Das Bidding findet Vorort statt und das Wichtigste was man dazu wissen muss, ist das man um Mitternacht besser vor dem Computer sitzen solle, wenn das Online-Portal sich für die internationalen Studenten öffnen. Amerikanische Studenten hatten bis dato wochenlang Zeit sich in Kurse einzuwählen, man hat also nur Anspruch auf Restplätze. Wir sind in Finance beide auf der Warteliste gelandet, aber innerhalb der ersten Woche zum Glück noch nachgerückt. Soweit wir das mitbekommen haben, hat jeder nach und nach seine Kurse bekommen, bis auf Mikro II. Also man kann leider auch Pech haben, da die Kurse nicht garantiert werden, im Gegensatz zu den Special Sessions von denen man zwei wählen muss. Diese Special Sessions werden vom ALI ausschließlich für Auslandsstudierende angeboten und als Bachelorstudent ist man verpflichtet zwei dieser Kurse (aus einem Angebot von zehn) zu wählen.


BA323 Fundamentals of Finance (Andrey Andreev)

  • Allgemein: Im Gegensatz zu anderen Finance-Kursen an der SDSU mit Abstand der aufwendigste. Der Professor macht von Anfang an klar, dass sein Kurs viel Aufwand wird. Es gibt benotete Hausaufgaben, Pre-Class-Assignments und Quizzes, sowie zwei Midterm-Prüfungen und eine Final-Prüfung. Die Prüfungen orientieren sich leider nicht am von ihm in der Klasse präsentierten Unterrichtsstoff und sind daher eher schwierig.
  • Note: B+
  • Zeitaufwand: hoch

FIN327 Investments (Dr. Andrew Do)

  • Special Session, also nur bestehend aus Internationals. Professor ist sehr alt und spricht Englisch mit starkem asiatischen Akzent und hat eine schreckliche Schrift, deswegen sehr anstrengend ihm zu folgen. Schlechte Kursstruktur. An sich ein spannendes Fach, aber wegen des Professors würde ich Abstand von diesem Kurs nehmen.
  • Note: A
  • Zeitaufwand: mittel

ECON320 Intermediate Macroeconomic Theory (Archimedes Gatchalin)

  • Allgemein: Als Macro II anrechenbar. Wöchentliche Hausaufgaben, Quizzes und drei Klausuren plus Anwesenheit. Die Dozentin ist eine nette und liebe Frau, die auf einen eingeht und alles dreimal erklärt.
  • Note: A
  • Zeitaufwand: hoch

MGT460 Business Plan Development (Kimberly Davis King)

  • Allgemein: Sehr interessanter Kurs, der von einer Dozentin betreut wird, die selber als Venture Capitalist und Beraterin in der Start-Up Szene (Silicon Valley) tätig ist. Allerdings ist der Arbeitsaufwand extrem hoch mit mehreren Case Studies, zwei Prüfungen und einer abschließenden Gruppenarbeit, sowie einer Gruppenpräsentation. Da der Kurs eine Special Session ist, sind nur Internationals im Kurs.
  • Note: A-
  • Zeitaufwand: hoch

GEOG312 Culture Worlds (A. Osborn)

  • Allgemein: Der Kurs war recht einfältig gestaltet, aber das Thema ist dafür ziemlich interessant. Wer grundsätzlich in Geographie einen guten Überblick hat, sollte keine Schwierigkeiten haben.
  • Note: A
  • Zeitaufwand: mittel

Vor dem Austausch: Bewerbung / Visa

Organisation durch Unterstützung von College Contact. Super Hilfe. Ich habe mich um mein Visum direkt nach der Zusage gekümmert und die Flüge sogar schon vor dem Erhalt des Visums gebucht, da normalerweise keine Probleme auftreten sollen und die Flüge so schon teuer waren. Die (Hin- und Rück-) Flüge haben wir im Mai, nach der Zusage gebucht, für ca. 1000 pro Person, also bloß rechtzeitig um Flüge kümmern, wird nicht billiger, wenn man wartet.


Leben in San Diego

Wohnen

Wir haben uns bereits im Voraus mit der Wohnungssituation in San Diego auseinandergesetzt. Es gibt generell die Optionen in der Nähe vom Strand zu wohnen oder in der SDSU-Area. Am Strand zu wohnen ist sicherlich eine super Option, ist jedoch die teuerste Variante, da man noch on top definitiv ein Mietauto benötigt, um drei Mal in der Woche die mindestens 20-minütige Fahrt zur Uni zu bewältigen. On-Campus Housing ist im Gegensatz zu den anderen Optionen in der College-Area, die mit Abstand teuerste, hier zahlt man für einen Platz im Shared-Room +$1000. Wir haben uns daher für das BLVD63 entschieden. Dieses ist ein studentischer Apartment-Komplex in Laufweite zur Uni mit zwei Pools, Barbecue-Areas, Community House, Lernräume und Shuttle zur Uni. Der Apartment-Komplex ist an sich super, da man direkt Kontakt zu anderen Studenten hat. Nichtsdestotrotz sind die Apartments schrecklich schlecht verwaltet. Es werden grundsätzlich online nur ganzjährige Mietverträge angeboten und die Kosten, um den Vertrag auf einen Nachmieter umschreiben zu lassen, ändern sich ständig. Wir würden nicht nochmal das BLVD63 wählen.

Finanzielles

Generell sind die Nebenkosten in den USA etwas niedriger als in der Schweiz, aber teurer als in Deutschland. Die Mietkosten bewegen sich auf hohem deutschen Niveau (etwa so wie München Innenstadt). San Diego eignet sich sehr gut, um in verschiedene Nationalparks zu reisen oder um Road Trips durch die USA zu machen, deshalb sollte man hier nochmal zusätzliche Kosten einkalkulieren. Falls du dich entscheiden solltest fünf anstatt vier Kursen in den USA zu belegen, fallen weitere $800 zusätzlich zu den Studienkosten an. Insgesamt sollte inklusive Flüge, Studiengebühren, Miete etc. mit mindestens $15000 für das Semester gerechnet werden.


Amerikanisches Studentenleben

Es gibt ein großes Sportangebot an der SDSU, wie zum Beispiel Surfkurse. Auch wenn man in den meisten Kursen Anwesenheitspflichten hat, lagen unsere Kurse nur von Montag bis Mittwoch, was viel Zeit zum Reisen übriglässt. Abgesehen davon gibt es TacoTuesdays, Partys in Tijuana und 300 Sonnentage im Jahr in San Diego, also darf man sich als Student nicht beschweren. Das ALI organisiert einige Events für die Auslandsstudierende. Diese sind aber nicht vergleichbar mit dem Angebot europäischer Austauschprogramme. Generell kommt man durch die Special-Sessions sehr einfach in Kontakt mit den internationalen Studenten.

Bei Fragen könnt ihr mich gerne kontaktieren!