14 Okt
Erfahrungsbericht von Jeannine M.

University of California, Berkeley


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kulturwissenschaft, Soziologie, Sozialwissenschaften, Kriminologie, Kunst und Design
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2019 bis 08/2019
Heimathochschule: München LMU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Liebe Austausch-Interessierte,

allem voran möchte ich euch ausdrücklich in dem Wunsch bekräftigen, ins Ausland zu gehen. Ich habe es hiermit schon zum vierten Mal getan und werde so langsam süchtig. Jedes Mal tut sich ein Meer an neuen Erfahrungen, Eindrücken und Bekanntschaften auf und ich zehre von diesen Erlebnissen noch Jahre danach. Ganz nebenbei bemerkt, macht es sich natürlich auch im Lebenslauf ganz gut wink

Doch lasst mich zunächst noch ein paar Worte zu meiner Bewertung verlieren.

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Bewertung

Obwohl ich mit der University of California Berkeley an sich sehr zufrieden war, habe ich ihr nur 4 von 5 Sternen verliehen. Grund ist die Inkompetenz meiner Beraterin im Summer Session Office vor Ort (ihre fehlerhaften Angaben haben mich eine komplette Kursgebühr gekostet, des Weiteren wurden zwei Bekannten und mir jeweils fälschlicherweise Gebühren in Rechnung gestellt).

Der Campus allerdings ist sehr weitläufig und schön und man fühlt sich permanent wie in einem amerikanischen Film. Die Gebäude waren, soweit ich es beurteilen kann, gut ausgestattet, gut in Schuss und zum Teil baulich sehr ansprechend.

Die Rubrik Studieninhalte hat von mir auch einen Punktabzug bekommen. Zwar habe ich den Kurs Introduction to Modern Art geliebt und die Inhalte für sehr relevant befunden. Allerdings hat mich der Sprachkurs schwer unterfordert und der Crime and Criminal Justice Kurs war für mich schlichtweg ungeeignet, da der Blickwinkel rein juristisch (und nicht wie erwartet soziologisch/psychologisch) war.


Kurse

Die Kurse sind an sich sehr gut und die meisten Dozenten ausgesprochen kompetent, allerdings sei die Kurswahl wohldurchdacht. Insbesondere rate ich dazu, nicht mehr als zwei Kurse zu belegen, damit waren die meisten von uns schon gut beschäftigt. Es lässt sich schließlich nicht leugnen, dass man sehr viel Zeit während eines Auslandssemesters in gesellschaftliche Aktivitäten und Reisen investiert wink Und das ist ja auch in Ordnung.


Freizeit

Damit komme ich gleich zum nächsten Punkt, der Freizeitgestaltung. Die war in Berkeley wirklich vielfältig! Im Sterngrove-Park wurden sonntags kostenlose Konzerte angeboten, als UC-Berkeley-Student konnte man sich kostenlos im Fitnesscenter der Uni verausgaben, internationale Dinners oder ein Drachen-Festival haben die Wochenenden abgerundet und jeden ersten Freitag im Sommer gab es im Nachbarort Oakland ein Straßenfest mit musikalischer und künstlerischer Darbietung sowie vielen Foodtrucks.

Meine persönlichen Lieblingsadressen in San Francisco (dass man allein Wochen damit zubringen könnte, SF und die Umgebung zu erkunden, könnt ihr euch wahrscheinlich denken) waren Baker Beach (der Strand mit Blick auf die Golden Gate Bridge), der Coit Tower (ein einem Feuerwehrschlauch nachgebildeter Turm auf dem Telegraph Hill mit umwerfendem 360°-Panoramablick auf die Stadt) sowie die Bar The View im 39. Stock des Mariott Hotels (Cocktails erwartungsgemäß teuer, aber der nächtliche Blick auf die Wolkenkratzer aus deren Mitte heraus entschädigt hierfür). Für alle Fotografie-interessierten Instagrammer empfehle ich einen Abstecher ins Museum of Ice Cream. An keiner anderen Adresse in San Francisco könnt ihr nach Herzenslaune Eis essen, in einem „sprinkle-pool“ baden und eine Menge quietschbunter Fotos machen, die garantiert jeden begeistern werden laugh
Ja, es ist eigentlich für Kinder. Nein, das macht überhaupt nichts.


Unterkunft

Wenn ihr euch außerdem wie ich entscheidet, im International House zu wohnen, dem campusweit bekannten und beliebten internationalen Wohnheim mit erwähnenswert guter Küche, dann bietet sich euch auch hier noch ein spannendes Rahmenangebot: Über Ausflüge in die Nationalparks, Karaoke-Abende, vergünstigte Tickets für das nächste Baseball-Spiel oder eine Bootstour zur ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz wird euch kaum Zeit für Langeweile bleiben. Generell gilt natürlich: Geht an dieses Erlebnis und die Menschen, die euch begegnen, so offen wie möglich heran und zeigt hin und wieder ein wenig Charme und Initiative, dann kann nichts schiefgehen.


Kosten

Kosten wird euch das Ganze natürlich schon etwas. Ich habe von meiner Universität zwei Stipendien erhalten, die Reise- und Lebenshaltungskosten zum Teil abgedeckt haben und trotzdem blieb noch eine Menge über. In Anbetracht der Einmaligkeit der Sache und des Erlebnisschatzes, ist es das aber wert. Eine Investition in euch selbst wink


Tipps

Abschließend noch ein paar allgemeine Tipps. Ich persönlich lege euch ans Herz, euch für die Dauer des Programms eine Auslanskrankenversicherung zu holen, die ALLE Kosten abdeckt. Also ohne Selbstbehalt. Grund ist, dass euch ein „einfacher“ Krankenhausaufenthalt wegen einem gebrochenen Bein in Amerika schnell einen fünfstelligen Dollarbetrag kosten kann, oder mehr. Sichert euch einfach ab. Ich habe eine Woche vor meiner Reise bei meiner Versicherung angerufen (bin privatversichert) und die Sachlage geschildert. Man hat mir dann mehrere Angebote unterbreitet, von denen ich das passende gewählt hab. Dieser vorübergehende Zusatz zur Versicherung war an einem Tag über Email abgeschlossen, kommt also auch für Kurzentschlossene infrage.

Was das Packen anbelangt: Unterschätzt das Klima nicht! Es war im Juli/August in der Bay Area sowohl wesentlich wärmer als erwartet, als auch wesentlich kälter. In beiden Fällen musste ich nochmal einkaufen gehen und hab am Ende nicht mehr alles in meinen Koffer bekommen. Ganz zur Freude derer, an die ich meine Sachen dann verschenkt hab smiley

Und noch ein letzter Hinweis: Um den Jetlag zu überwinden, braucht ihr länger (viel länger) als ihr denkt. Aber es geht allen internationalen Summer Session-Teilnehmern so, also sitzt ihr im gleichen Boot. Ohnehin heißt es in Berkeley, man kann maximal zwei der drei wichtigsten Aspekte erfüllen: genügend Schlaf, gute Noten und ein gesundes Sozialleben. Das ist wohl wahr, allerdings kein Aspekt, der euch abschrecken sollte. Im Gegenteil! Es ist Beweis dafür, dass eine intensive und aufregende Zeit auf euch zukommt, die euch noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und manche der neuen Freunde bleiben Teil eures Lebens wink

Die restliche Überzeugungsarbeit sollen meine beigefügten Fotos leisten!

Alles Liebe,
Jeannine