University of California, Berkeley
Idee, Planung und Organisation
Nachdem ich den Beschluss gefasst hatte, den Sommer mit einem Studienprogramm sowie einer Rundreise in den USA zu verbringen, begann die Suche nach einer geeigneten Universität. Dabei unterstützte mich die College Contact GmbH (im Folgenden: CC), welche kostenfrei Informationen zu internationalen Studienprogrammen bereitstellte. Wegen der großen Kursauswahl, der äußerst guten Reputation und der großartigen Lage fiel die Wahl schnell auf eine sechswöchige Summer Session an der UC Berkeley.
Durch die Begleitung von CC verlief der Bewerbungsprozess unkompliziert. Die individuelle Betreuung sowie die schnellen Antworten auf aufkommende Fragen gaben Sicherheit. Nach Erhalt des Zulassungsbescheides für das Programm galt es noch, eine geeignete Unterkunft zu finden. Hierbei sprach mich besonders das „International House“ an, da die Idee der internationalen Gemeinschaft und des interkulturellen Austauschs perfekt zu meinem gewünschten Auslandserlebnis passte. Allgemein ist es wichtig, dass man sich für die großen Studentenunterkünfte frühzeitig bewirbt, da diese sehr beliebt sind. Weitere wichtige organisatorische Aspekte waren die Buchung des Fluges sowie die Bewerbung um das Studentenvisum (Typ F1). Letzteres stellte den aufwändigsten Part meines USA-Erlebnisses dar, bei dem viele Gebühren sowie ein persönlicher Besuch in der amerikanischen Botschaft in München, Berlin oder FFM notwendig ist. Nichtsdestotrotz zahlte sich die gute Vorbereitung und Organisation aus, da bei und nach der Einreise keinerlei Probleme auftraten.
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Kurse, Lehre und Studienbedingungen
Meinem Studienschwerpunkt entsprechend nahm ich an zwei betriebswirtschaftlichen Kursen „Introduction to International Business“ und „Corporate Finance and Financial Statement Analysis“ teil. Da der inhaltliche Umfang der Summer Sessions Kurse dem eines regulären Semester entspricht, hatte man in der Regel in der Woche drei bis vier Sitzungen (Vorlesungen/Diskussion/Übungen) für ein Modul, welche normalerweise 2,5 Stunden dauerten. Diese waren über ein E-Learning-System gut strukturiert und organisiert. Viele meiner Kommilitonen hatten auch noch einen Sprachkurs, der meist zum Teil online erledigt werden konnten.
Meiner Meinung nach hatten meine Professoren einen ausgezeichneten Lehrstil. Im Vergleich zur deutschen, eher theoretisch angelegten Lehre ist dar praxisnahe Unterricht sehr erfrischend und interessant. Aufgrund des komprimierten Zeitraums des Programms gab es schon in der dritten Woche die Zwischenprüfungen, in der sechsten dann die finalen Klausuren. Die zu erbringenden Leistungen setzten sich ganz unterschiedlich zusammen.
Während in manchen Modulen Gruppenarbeiten, mündliche Beteiligung oder gar Anwesenheit in die Benotung einflossen, wurden meine Kurse klassisch durch Hausarbeiten bzw. schriftliche Prüfungen bewertet. Der Arbeitsaufwand war phasenweise hoch, dennoch blieb am Wochenende auch genügend Freizeit für Ausflüge und Partys.
Sehr engagiert agierten in meinen Augen die Lehrstühle, welche mit vielen Informationen, Sprechstunden und Diskussionen die meisten Unklarheiten beseitigen konnten.Allgemein sind die Professoren dort sehr studentenorientiert, freuen sich über individuelle Fragen und geben Auskunft zu allen Belangen. Ein Modul hat in den USA in der Regel 3 Units, was 5 ECTS entspricht und normalerweise problemlos in Deutschland anerkannt und auf das hiesige Programm übertragen werden kann.
Im Vergleich zu deutschen Hochschulen bzw. Universitäten ist die UC Berkeley hinsichtlich der Studienbedingungen deutlich besser ausgestattet. Auf dem Campus fand man genügend Räumlichkeiten zum Lernen bzw. auch für Gruppenarbeiten. Ausreichend Computerräume waren in jeder Fakultät, Bibliothek und in den Wohnheimen zu finden. Daneben boten zahlreiche Cafés mit WiFi-Angebot eine weitere Möglichkeit, in einem universitätsexternen Umfeld zu arbeiten und zu lernen. Die – meiner Meinung nach – beachtlichste Ausstattung stellen aber die „Recreation Facilities“ dar. Der Zugang sowie die Kurse in diesen Sporteinrichtungen (z.B. Fitnessstudio, Turnhallen, Schwimmbad u.v.m.) ist kostenfrei, das Angebot modern. In Berkeley ist man auf sehr auf einen (gesunden) Ausgleich zum Studium bedacht.
Alltag und Freizeit
Die Wochentage waren durch die Vorlesungen sowie die Mahlzeiten in der Mensa im International House (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) gut strukturiert. Abends hatte man entweder noch einiges für die Kurse nach- bzw. vorzubereiten, trieb Sport oder saß gemütlichen mit seinen Kommilitonen im Wohnheim bzw. einer Bar zusammen.
Schnell bildeten sich dabei Gruppen, die am Wochenende zusammen auf Erkundungstour gingen, um die Sehenswürdigkeiten in den nahegelegenen Städten (z.B. San Francisco, Santa Cruz, Sacramento u.v.m.) oder der Natur (z.B. Lake Tahoe, Yosemite Nationalpark u.v.m.) kennenzulernen. Dazu mieteten wir uns ein Auto an, was unter den besonderen Konditionen als UC Berkeley Student günstig war. Aber auch in und um den Campus konnte man sehr viel erleben. Beispielsweise eigneten sich hierbei Halbtages- bzw. Tagesausflüge zum Botanischen Garten, den universitätseigenen Museen oder dem Aussichtspunkt „Big C“.
Die Wochenenden vor den Prüfungen wurden weniger für Entdeckungsreisen, sondern eher zum gemeinsamen Lernen genutzt. Daneben lernt man immer wieder neue Leute beim Lernen kennen, mit denen man abends noch etwas trinken geht.
Persönliches Fazit
Zusammenfassend war für mich lediglich die umständliche und aufwändige Bürokratie rund um das Studentenvisum ein negativer Aspekt. Dagegen erlebte ich unzählige schöne Momente, die diesen anfänglichen Aufwand schnell vergessen machten.
Zu meinen persönlichen Highlights zählte die liberale, wissbegierige und offene Atmosphäre auf dem Campus sowie dem International House. Das Zusammenspiel von jungen Menschen aus vielen verschiedenen Ländern weltweit sowie der interkulturelle Austausch waren für mich eines der Highlights meines Aufenthaltes. Daneben war es sehr interessant, einen Einblick in den typischen College-Lifestyle zu erhalten und die Unterschiede in Bildung und Lehre kennenzulernen.
Auch meine anschließende zweiwöchige Reise in Kalifornien sowie den angrenzenden Staaten wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben, das ich nur empfehlen kann. Kurzum: Das Studium fordert und fördert auf der einen Seite, lässt aber genügend Zeit für den angenehmen Teil im Studentenleben. Für meinen Geschmack war die Balance in Berkeley genau richtig!