22 Mär
Erfahrungsbericht von Emilia G.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Medien
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Köln U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Kurz zu mir: Ich studiere Medienmanagement an der Uni Köln und habe mich für die General courses (TFM) an der SDSU beworben.

Bewerbungsprozess:

Dank College Contact hat sich der Bewerbungsprozess recht einfach gestaltet: Die benötigten Dokumente werden bei CoCo eingesendet, dort auf Vollständigkeit überprüft und dann praktisch automatisch weiter an die gewünschte Hochschule gesendet. Der größte Aufwand meiner Meinung nach war die Organisation des Auslands-BAföG (ähnlich wie ein normaler BAföG-Antrag).

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Flug:

Ich hatte einen Direktflug von Frankfurt nach Los Angeles (war in meinem Fall sehr viel günstiger als nach San Diego). Nach ein paar Tagen LA habe ich dann einen Flixbus (ca. 15$) nach San Diego genommen, was um die zwei bis drei Stunden dauert. Da ich schon gehört habe wie teuer das Leben in Kalifornien ist, wollte ich an dem Punkt ein wenig sparen und kann das so auch für alle Sparfüchse empfehlen.


Zum Studium:

Das Studium an der SDSU ist genauso, wie man sich das Studium an einer amerikanischen Hochschule vorstellt und fast genauso wie man es in den Filmen sieht. Die Uni an sich ist sehr gepflegt, hat einen schönen Campus, der recht übersichtlich ist. Fratparties, viele “Uni-Clubs”, die in der ersten Woche vorgestellt werden (Bowling, Schwimmen, Football, Film Society etc.), ein riesiges Gym, das Aztecs members (was man automatisch ist, wenn man sich über College Contact dort bewirbt) zur Verfügung steht, eine Poolarea und vieles mehr.

Das Sportangebot lässt kaum zu wünschen übrig, gerade die Aztec Footballspiele und dazugehörige Tailgates sollte man auf jeden Fall mal mitmachen.

Generell erinnert das Studium eher an Abitur und weniger an klassisches, deutsches Studium: viele wöchentliche Abgaben/Hausaufgaben, mehrere Klausuren jeweils nach paar Wochen und meistens Anwesenheitspflicht.  


Kurse:

Eins vorneweg: Sucht euch die Kurse möglichst nach Prof aus, sehr hilfreiche Website: ratemyprof.com, auf der Seite bewerten andere Studenten ihre Professoren.

Je nach Kurswahl kann man sich das Studium sehr leicht, aber auch sehr zeitaufwendig gestalten. Ich habe mich für Kurse im Medienbereich entschieden, aus der Fakultät “TFM — Television Film Media”. Ich persönlich hatte einen großen Workload und hatte eher weniger Freizeit, habe in meinen Kursen aber kaum internationale Studenten und viele Amis kennengelernt. Für alle Medienstudenten: wählt maximal zwei Produktionskurse, in meinen Augen reicht sogar ein Kurs, wenn ihr während des Auslandssemesters mehr reisen wollt.

Advanced Cinematography (Rich Underwood):

Interessanter Unterrichtsinhalt, einige praktische Inhalte, Rich ist verständnisvoll, jedoch sehr sehr anspruchsvoll. Wir hatten wöchentliche Abgaben zu leisten, sollten drei Kurzfilme nach dem Semester abgeliefert haben und zwei Fotoserien vorstellen. Die zwei Exkurse zu Filmstudios in LA waren sehr interessant und sehr hilfreich zum Networken. Generell war ich mit diesem Kurs permanent beschäftigt.

Intermediate Filmmaking (Greg Durbin):

Greg redet viel, sehr viel. Frontalunterricht mit kurzen Filmeinheiten. Es werden jedoch viele nützliche Internetseiten bezüglich Filmmaking vorgestellt, kann jedoch gegebenenfalls auch mal langweilig werden. Der Unterricht selbst ist sehr theoretisch, die größte Arbeit fällt an, wenn man in seiner Freizeit einen Film produzieren muss. Ca. alle zwei Wochen gibt es einen Überraschungstest.

Event Coordination (Jay Sheehan):

Jay ist meiner Meinung nach einer der besten Profs, den ich kennengelernt habe. Es liegt ihm am Herzen, dass Studenten was mitnehmen. Anwesenheitspflicht und Abgaben sind eher zweitrangig. Sehr interessanter Inhalt bezüglich Managementthemen in der Musikbranche (Jay hat u.a. den Superbowl organisiert und kann praktisch vermitteln, hilft Studenten auch bei der Praktikumssuche etc.).

Acting (CJ aka Carolin Keith):

Klare Empfehlung: Einer der Kurse, von dem ich am meisten profitiert habe und den ich absolut empfehlen würde. Der Kurs war sehr praktisch ausgerichtet, leider aber auch sehr begehrt — man sollte sich eigentlich sobald das Portal Kurswahlen aufnimmt für den Kurs bewerben. Der Kurs bestand nur aus Amerikanern und einem anderen Auslandsstudenten.


Unterkunftssuche:

Auf Facebook-Seiten habe ich nach einer Unterkunft in San Diego ca. zwei/drei Wochen vor dem Abflug gesucht. Letztlich habe ich dort ein Apartment im berühmt-berüchtigten BLVD63 gefunden. In einer 6er-WG habe ich dann sehr nah am Campus gewohnt, ein Shuttle bringt einen vom Apartment bis zur SDSU. Viele Parties, nette Anlage, jedoch ist das Management eher unorganisiert. Habe dort jedoch sehr viele andere Austauschstudenten kennengelernt.

Von Studentenwohnheimen wird eher abgeraten, für das Geld bekommt man schönere Wohnungen.


Freizeit:

California ist wohl eines der besten Spielplätze für Internationals: Viele Nationalparks in der Umgebung, San Diego selbst hat viel zu bieten (vor allem Strandtechnisch), das Wetter ist meistens ein Traum. Wenn man im BLVD lebt, ist ein Auto kein Muss, zeitweise jedoch sehr praktisch, da öffentliche Verkehrsmittel in Amerika ja quasi nicht existieren.

Das Aquatic Center, das mit der SDSU kooperiert bietet viele Wassersportarten an, die relativ günstig sind.


Kosten:

Ja, das Leben in California ist nicht günstig, man sollte sich vorher auf jeden Fall etwas angespart haben. Die Miete beläuft sich im Schnitt von 700-1000$ (hier ist die Grenze nach oben weit offen). Lebensunterhaltskosten sind generell auch recht hoch (man kommt schon mal auf 100$ pro Woche für Essen).


Fazit:

Unterm Strich ist das Studium an der San Diego State University meinerseits zu empfehlen. Kalifornien bietet einem sehr viel, Roadtrips sind ein Traum und easy machbar. Alles nicht allzu günstig, aber auf jeden Fall lohnenswert. Ich würde alles so wie ich es gemacht habe nochmal machen, bis auf die Kurswahl (habe leider den Workload unterschätzt und kam kaum zum Reisen innerhalb des Semesters).

Die Organisation mit College Contact würde ich einem auch raten, die Mitarbeiter sind sehr freundlich, antworten recht schnell und ausführlich auf alle E-Mails — der Bewerbungsprozess war einfacher als jemals gedacht.