19 Jan
Erfahrungsbericht von Dennis S.

Brock University


Hochschule: Brock University
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft, Organisation und Führung
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Universität

Die BrockU ist mit ca. 17000 Studenten eine der größeren und bekannteren Universitäten in der Umgebung. Sie bietet ein großes Angebot von verschiedensten Fachrichtungen. Neben Economics und Management sind so auch Biologie, Geographie, Psychologie oder Erziehungswissenschaften verfügbar. Als Ablenkung dient die umfangreiche Sportanlage mit Hallenbad, Kraftraum und diversen Sportplätzen und -hallen.

Fachlich ist die BrockU auf dem Niveau der UniSG, wenn auch das Tempo tiefer eingeschätzt werden muss. Es lohnt sich auf jeden Fall, im Vorfeld im Internet nach spannenden Kursen zu suchen, da die Qualität der Kurse stark auseinander geht. Es fallen in vielen Fächern Assignments an, welche man im Verlauf der Vorlesungszeit einreichen muss, um seine Endnote zu verbessern. Häufig sind diese hausaufgabenartigen Problemsets keine allzu große Herausforderung und dienen eher der Rekapitulation des im Kurs behandelten Stoffs. Ein weiterer Teil der Endnote kann, aber muss nicht, die Beteiligung/Anwesenheit im Kurs sein. Aus logistischen Gründen ist es aber für die Professoren bei 60 Studenten nicht immer leicht zu erfassen, wer sich wie oft meldet, weshalb letztlich nur die Anwesenheitsliste entscheidend ist. Bei mir gab es diese jedoch nur in einem von drei Kursen.

Die von mir besuchten Kurse würde ich in absteigender Reihenfolge empfehlen: ECON 3P03 Money and Banking; ECON 3P21 Advanced Microeconomics (anrechenbar an der UniSG); MGMT 3P98 International Business.

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Die Anreise

Die Anreise vom Pearson Flughafen bei Toronto gestaltet sich als eher kompliziert, weshalb die Uni seit kurzem einen Shuttle Bus für Austauschstudenten anbietet (ca. $55). Ansonsten kann es von Vorteil sein, nach Buffalo zu fliegen und dort einen Fernbusservice (z.B. Megabus) für etwa $15 zu buchen. Zeitlich gesehen dauert beides etwa gleich lang.


Die Unterkunft

Es lohnt sich nur sehr bedingt, im Vorfeld einen großen Suchaufwand zu betreiben. Die meisten haben sich in einem Hotel oder AirBnB in der Nähe eingemietet und haben vor Ort nach einer Unterkunft gesucht. Meistens dauert dies nicht länger als 1-3 Tage. Ich hatte bereits im Vorfeld etwas gemietet, musste aber aus diversen Gründen wechseln, was etwas umständlich und unangenehm war.

Die meisten (Austausch-)Studenten wohnen in Thorold oder am angrenzenden Teil von St. Catharines. So ist man nur wenige Busminuten von der Uni und dem Pencenter entfernt. Letzteres ist das größte Shoppingareal der Stadt. Die Miete liegt in der Regel bei etwa $500 pro Monat inkl. Nebenkosten.


Allgemeines

In St. Catharines leben ca. 130.000 Personen und die Stadt ist ca. 20min von den Niagarafällen entfernt. Jedoch ist sie viel zersiedelter als man das von der Schweiz kennt. Es ist daher gut, dass das Busticket in den Studiengebühren enthalten ist. Jedoch kann insbesondere abends oder an den Wochenenden das Vorankommen wegen des mittelmässigen ÖV-Systems ein Problem sein. Häufig muss man daher auf das Taxi zurückgreifen, was zwar nicht so teuer wie in der Schweiz ist aber sich dennoch aufsummiert. Es ist immer empfehlenswert eine Flatrate mit dem Fahrer zu vereinbaren. Nicht alle Unternehmen erlauben dies jedoch.

Die Nähe zu den USA hat seine Vor- und Nachteile. Es bietet sich beispielsweise an, den Nachtbus nach NYC zu nehmen, um dort ein paar Tage zu verbringen. Auch sind Flüge zu Destinationen in den USA von Buffalo aus meist einiges günstiger als von Toronto. Es ist jedoch auch vieles von der amerikanischen Mentalität und Kultur hinübergeschwappt. Wer also Fast Food und gigantische 4x4 mag kommt sicher auf seine Kosten.


Fazit

Ich habe die Zeit an der BrockU sehr genossen und werde immer wieder gerne daran zurückdenken. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die Stadt und die Brock nicht jedermanns Sache ist. Um wirklich vom Aufenthalt zu profitieren, muss man sich auf jeden Fall ein Auto mieten/kaufen. Dann hat insbesondere die Natur um einen herum einiges zu bieten. Neben ein paar Clubs und 2 guten Bars gibt es nämlich neben Hauspartys in St. Catharines nicht viel zu tun. Es gehört also ein gewisses Stück an Eigeninitiative und finanzielle Mittel dazu, um die Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

Man ist sicherlich gut daran getan, wenige Wochenenden in St. Catherines zu verbringen, dafür umso mehr in den Nationalparks rundherum oder in größere Städte zu fahren. Dabei bietet sich auch an abgelegenen Orten häufig die Möglichkeit, über Airbnb etwas zu mieten. Dann kann man es sich mit den neu gemachten Bekanntschaften weit ab von der Zivilisation gemütlich machen und das klassische kanadische Leben genießen.