7 Apr
Erfahrungsbericht von Deborah M.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2021 bis 12/2021

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Für mich war es schon seit mehreren Jahren mein Traum ein Auslandssemester in den USA zu verbringen. Ich wollte das amerikanische College Life erleben, raus aus meiner Komfortzone gehen, neue Menschen und Orte kennenlernen und war bereit für das größte Abenteuer und die beste Zeit in meinem Leben.

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Vorbereitung und Bewerbungsprozess

Ich habe mein Auslandssemester letztes Jahr im Herbst 2021 absolviert. Das heißt die Planung fand in der Corona Zeit statt, bei der zu dem Zeitpunkt sowohl die Vorlesungen in den USA als auch in meiner Heimatuniversität in Frankfurt online stattfanden. Deshalb musste ich zu Beginn leider alles planen und organisieren ohne Garantie, dass es 100% funktionieren wird. College Contact war mir aber eine große Hilfe und Unterstützung. Von Anfang an haben sie Präsentationen gehalten und Informationen weitergereicht, die mir bei der Entscheidung über die Universität in den USA geholfen haben.

Ich habe mich für die California State University Fullerton entschieden, da mir die Lage sehr gefallen hatte. Ich wollte nach Kalifornien aufgrund des jederzeit warmen Wetters und der abwechslungsreichen Freizeitmöglichkeiten und Fullerton hat sich gut ergeben, weil es in der Nähe von LA aber auch vielen Stränden ist. Neben der Lage sind die Studiengebühren der Universität im Vergleich zu anderen günstiger und die Uni bietet vor allem für Wirtschaft-Studierende eine breite und interessante Auswahl an Kursen.

Nach meiner Entscheidung lief der Bewerbungsprozess trotz Corona Pandemie reibungslos. Ich hatte eine Ansprechpartnerin von College Contact, die spezifisch für die Cal State Fullerton verantwortlich war und jeder Zeit meine Fragen beantwortet hat und mir alle Unterlagen für die Bewerbung zugereicht hat. Neben dem Ausfüllen der Bewerbung musste ich mich um Verschiedenes kümmern: Sprachzertifikat, Nachweis finanzielle Mittel, Visa.

Mir wurde das DAAD Zertifikat empfohlen, da es günstiger und weniger Aufwand zum Lernen ist. Außerdem musste ich mir von meiner Bank einen bestimmten Kontostand bestätigen lassen, um der Hochschule zu zeigen, dass ich genügend finanzielle Mittel besitze. Zudem benötigte ich ebenfalls ein Studentenvisum F1 das ich zuerst online beantragen und dann in der amerikanischen Botschaft abholen musste.

Nachdem ich alle Unterlagen zusammen und vollständig ausgefüllt hatte, habe ich alles an College Contact weitergeleitet und die haben diese kontrolliert und an die Universität in den USA weitergeschickt. Nach ein paar Monaten habe ich dann eine Zusage der Universität in den USA und mein I-20 erhalten und mich dann um die nächsten Schritte gekümmert.


Unterkunft

Vorab zur Information, Wohnungen in Kalifornien sind viel teurer als man das hier gewohnt ist. Die monatlichen Mieten variieren von 500- 1200 US-Dollar pro Person und hängen von der Anzahl von Mitbewohnern aber auch davon ab, ob man sich ein Zimmer teilt oder nicht. Um Mitbewohner zu finden, bin ich einer Facebookgruppe beigetreten, bei der CSUF Studenten aus den USA als auch internationale Studenten Mitbewohner gesucht und Wohnplätze angeboten haben.

Ich hatte sehr Glück und habe eine amerikanische Studentin dadurch kennengelernt, mit der ich mir für vier Monate im Piccadilly Square Appartement eine Wohnung geteilt habe. Es war ebenfalls eine Wohnung für Familien, weshalb es abends nicht laut wurde. Es war sehr sauber, hatte einen Pool, Fitnessmöglichkeiten und Parkplätze. Trotz des 5 Minuten Fuß Weg zum Campus war die Wirtschaftsfakulität dennoch ein 20 Minuten Weg. Ich konnte das Fahrrad meiner Mitbewohnerin benutzen und hatte deshalb nur noch einen 10 Minuten Weg.

Wir wurden in der Zeit gute Freunde und ich konnte gleichzeitig mehr Englisch sprechen, was ich sehr bevorzugt habe. Außerdem hatte sie ein Auto, was sehr geholfen hat, da man in Fullerton und allgemein Kalifornien schwer ohne Auto an verschiedenen Orten gelangen kann. Gemeinsam haben wir dann unsere Einkäufe erledigt und unsere Freizeit zusammen verbracht.


Campus und Kurse

Der Campus ist riesig und wirklich schön. Es gibt viele Sportplätze und ein riesiges Student Recreation Center, wo die meisten Student*innen zum Gym gehen. Zudem haben sie viele verschiedene Clubs, denen man beitreten kann und eine große Bibliothek. Durch die Palmen am Campus, vielen Sitzmöglichkeiten auf der Wiese, Musik im Hintergrund, mehreren Starbucks Cafés und dem Food Court hat es eine sehr angenehme Atmosphäre, bei der man gern viel Zeit am Campus verbringt.

Außerdem hat mir sehr gefallen, dass die Klassen eher klein gehalten wurden, sodass man wie in einer Schulklasse in Gruppen arbeitet, sich mit den Professoren austauscht und sich an den Vorlesungen, die sich eher wie Unterricht anfühlen, beteiligen kann. Die Professoren waren auch sehr hilfsbereit, motiviert und engagiert.

Im Allgemeinen kann ich sagen, dass es dennoch viel mehr Lernaufwand innerhalb im Semester gab. Dennoch ist es auf jeden Fall machbar und vom Schwierigkeitsgrad einfacher als in Deutschland.

Laut den Visaangaben muss man für den Bachelor 4 Kurse belegen. Man kann sich zuvor für die Kurse online anmelden, jedoch ist die erste Woche vor allem wichtig, um sich die Kurse genau anzuschauen und eine offizielle Bestätigung für den Zutritt zum Kurs zu erhalten. Trotz Corona Pandemie waren mehr als die Hälfte der Kurse in Präsenz und ich habe mich auch bewusst dazu entschieden, nur Präsenzveranstaltungen beizutreten. Diese waren meine Kurse:


MGMT 343 – Human Ressource Management (Rommel “Bombie” Salvador)

Der Professor war sehr sympathisch, hilfsbereit und hat seinen Unterricht gut gestaltet. Neben dem Besprechen der Vorlesungsfolien, die sich auf ein Textbuch bezogen haben, haben wir auch in Gruppenarbeit Class Assignments bearbeitet, die ein Teil der Gesamtnote ausgemacht haben.

Insgesamt haben wir vier Klausuren geschrieben und auch die mündliche Mitarbeit hat gezählt. Die Einheiten zum Thema Human Ressource Management konnten trotzdem manchmal etwas trocken werden, jedoch hat er versucht auch so viele Beispiele wie möglich einzubringen.


MGMT 340 Organizational Behavior (Cherie Hudson)

Dieser Kurs hat mir sehr viel Spaß bereitet. Die Professorin war superlieb und hat öfters Feedback bei Abgaben gegeben und so einen immer wieder motiviert. Sie war immer für Rückfragen da und hat sich sehr bemüht, ihren Unterricht interessant zu gestalten

Durch Gruppenbesprechungen, Austausch und Persönlichkeitstests konnte ich auch viel über mich selbst lernen. Dennoch war es der Kurs, der mit dem höchsten Aufwand verbunden war. Jede Woche musste ich ein Journal schreiben, zu einem von ihrem vorgegebenen Thema, und Onlinetests beantworten. Außerdem gab es drei Klausuren, eine Gruppenpräsentation, ein Interview und ein Essay, den wir verfassen sollten und mündliche Mitarbeit wurde auch erwartet. Dies alles hat zur Gesamtnote beigetragen.


MGMT 443 Team Leadership Skills (Steven Sommer)

Dieser Kurs hört sich spannender an als er ist. Der Professor war zwar nett, jedoch war es sehr viel Frontalunterricht, bei dem er nur von den Folien gelesen und eigene Geschichten hinzugefügt hat. Ich habe nicht wirklich viel mitnehmen können, da die Texte, die wir lesen sollten, auch oft sehr trocken und ohne roten Faden waren. Generell beschäftigt man sich mit verschiedenen Theorien.

Das einzige Gute war jedoch, dass wir seit dem ersten Tag in Teams aufgeteilt worden sind, mit den wir dann von Anfang an alle Aufgaben gemeinsam bearbeitet haben. Eine sehr neue Prüfungsleistung für mich war die Filmpräsentation am Ende des Semesters. Die Note setzt sich zusammen aus zwei Essays, zwei Gruppenabgaben, der mündlichen Mitarbeit, Take Home Klausur und der Filmpräsentation. Im Allgemeinen war es somit auch viel Aufwand.


MKTG 370 Buyer Behavior (Mahdi Ebrahimi)

Dies war inhaltlich mein Lieblingskurs. Auch der Professor war sehr engagiert, motiviert und freundlich. In dem Kurs gab es viele Austauschmöglichkeiten und Gruppenarbeiten. Wir haben gemeinsam Fallstudien bearbeitet und neben den Folien mit vielen Informationen auch genug Beispiele und Videoclips gesehen, die wir gemeinsam besprochen haben. Der Unterricht war sehr abwechslungsreich und interessant.

Die Gesamtnote umfasste eine Gruppenpräsentation, verschiedene Abgaben, Gruppenprojekte, Quizze und zwei Klausuren. Es war somit ebenfalls aufwendig aber dennoch interessant und spaßig in den Gruppen zu arbeiten. Die Klausuren hingegen waren vom Schwierigkeitsgrad die schwersten und sehr anspruchsvoll.


Freizeitmöglichkeiten

Jedes Wochenende war ein Erlebnis für sich selbst. Wir waren oft in Los Angeles und haben die Stadt erkundigt und die schönen Restaurants und Bars besucht. Wir waren an den verschiedenen Stränden in der Umgebung wie beispielsweise Huntington Beach, Laguna Beach oder dem Trip nach Malibu Beach. Santa Monica und Venice Beach darf man natürlich auch nicht vergessen, was eine Mischung aus Strand und Attraktion ist.

Wir waren auch auf dem Lakers NBA Spiel, was sehr viel Spaß gemacht hat. San Diego ist auch nur knapp zwei Stunden entfernt und ist ebenfalls sehr sehenswert. Man lernt schnell neue Menschen kennen und Amerikaner sind auch sehr offen. Innerhalb des Semesters aber auch nach der Klausurenphase lohnt es sich auf jeden Fall, auch andere Staaten zu besuchen und auf Reisen zu gehen. Ich war zum Beispiel ein paar Mal in Florida und habe auch die Weihnachtszeit in Colorado bei meiner Familie verbracht.

Generell kann ich sagen, dass das „daily life“ in Fullerton einen glücklicher gemacht hat, da man wirklich jeden Tag schönes Wetter hatte, Palmen um sich herum, einen schönen Campus und verschiedene Attraktion und Freizeitmöglichkeiten hatte, die man hier in Deutschland nicht gewöhnt ist.


Finanzierung

Im Allgemeinen kostet einen ein Auslandssemester in den USA an der CSUF ca. 15.000 Euro. Dies ist eine Menge Geld, die man in einer kurzen Zeit ausgibt. Es setzt sich zusammen aus den Unigebühren, Versicherungen, Transport, Miete, Essen, Freizeitausgaben und dem Reisen und variiert natürlich von Person zur Person.

Da ich schon früh wusste, dass das mein Traum ist, habe ich früh angefangen zu sparen. Trotzdem habe ich aber auch Auslands-BAföG beantragt, was eine sehr große Stütze war. Auslands-BAföG übernimmt nämlich die Studiengebühren, Flug und bezahlt noch monatlich einen bestimmten Betrag. Diese Summe muss nur zu 50% zurückgezahlt werden und auch erst nach mehreren Jahren. Ich kann es nur sehr empfehlen, dies zu beantragen, da es nicht immer einfach ist, so viel Geld aufzubringen oder ein Stipendium zu bekommen.


Fazit

Die fünf Monate in den USA und das Auslandsemester waren die beste Zeit meines Lebens. Ich konnte mich persönlich weiterentwickeln und viele neue interessante und nette Menschen kennenlernen.

Vor allem durch die Corona Pandemie hatte ich es sehr vermisst, so viel zu reisen. Dort konnte ich jedoch viel Neues erleben und jeder Tag war besonders. Die Erinnerungen und Freundschaften, die ich dort gemacht habe, werde ich für mein Leben immer behalten.

Obwohl ich noch nie so viel Geld in einer kurzen Zeit ausgegeben habe, kann ich sagen, dass sich jeder Cent gelohnt hat. Ich kann nur jeden ermutigen, den Schritt ins Ausland zu wagen und kann die California State University in Fullerton nur weiterempfehlen.