California State University Long Beach
Einen Master in den USA zu machen, unterscheidet sich doch nochmal erheblich von einem reinen Auslandssemester, insbesondere in den Anforderungen, die man erfüllen muss. Für den Master kommt man weder um einen TOEFL- als auch den GRE-Test nicht drum herum. Für Letzteren kann ich nur dringend empfehlen, gut zu lernen, da mit einer guten Note im „Writing“- Teil des GRE bereits eine Anforderung an Masterstudenten an der CSULB erfüllt werden kann. Das so genannte GWAR (Graduate Writing Assessment Requirement) ist eine Bedingung, die man erfüllen muss, bevor man ins letzte Semester des Masters geht. Dies kann man entweder durch einen Test oder durch eine Englischklasse erfüllen. Um auf nur mal sicher zu gehen, habe ich die Klasse genommen. Mit einem 4.0 im GRE „Writing“-Teil braucht man aber nichts von beidem zu machen und hat den GWAR automatisch erfüllt.
Da ich den Master in nur 2 Semestern anstatt 4 Semestern mache, ist es ein wenig knifflig mit dem Einreichen von notwendigen Dokumenten. Außerdem muss man sich frühzeitig mit dem Thema Thesis beschäftigen. Man muss jedoch keine Thesis am Ende schreiben, man kann auch eine so genannte „Cumulative Exam“ schreiben, die quasi das Ende des Studiums darstellt und Stoff von 3 Kursen abfragt. Wenn man sich aber zur Thesis entscheidet, muss man bereits ein Semester vorher beginnen, diese zu schreiben, aufgrund der sehr knappen Deadlines. So sieht es bei mir aus:
Ich nehme offiziell die Thesis im Fall 2017 Semester, jedoch muss die Thesis bis Mitte Oktober abgegeben sein. Bis dahin muss ich aber die Thesis vor einem selbst gewählten Komitee vorstellen und „verteidigen“. Danach muss die Thesis noch vom Chair des Computer Science Departments und vom Dean des College of Engineering abgenickt werden. Danach geht es an die Bibliothek, die formale Grundlagen prüfen, und die veröffentlichen die Arbeit dann. Da das Semester Ende August beginnt, hätte man nur 1 ½ Monate Zeit, sofern man erst im Fall beginnt. Aus diesem Grund habe ich bereits im Spring Semester das Thema mit meinem Advisor abgestimmt und angefangen zu schreiben.
Die Uni an sich ist einfach überragend und es macht jedes Mal Spaß, auf den Campus zu kommen. Die 35‘000 Studenten sieht man unter der Woche auf dem Campus und jeder ist super freundlich. Doch der beste Anlaufpunkt, um mit Amis in Kontakt zu kommen, sind die zahlreichen Clubs auf dem Campus. Sei es der Tennis-, Fußball- oder Bogenschieß-Club, überall kommt man sehr schnell mit den Amis ins Gespräch und kann neue Freundschaften knüpfen. Ich persönlich habe mich größtenteils von den International Students ferngehalten, da ich nicht in die USA gehe, um mit anderen Deutschen rumzuhängen und dann wieder Deutsch zu sprechen. Deshalb kann ich auch nur empfehlen, so viel mit Einheimischen zu machen, wie möglich. Mit meinem deutschen Mitbewohner habe ich auch fast nur Englisch gesprochen. Das ist zwar erstmal ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell dran.
Wie auch in meinem Erfahrungsbericht von Spring 2015, kann ich nach wie vor eine tolle Unterkunft in Long Beach empfehlen. Es ist ein Studentenhaus, welches von einer Privatperson geführt wird und Platz für insgesamt 15 Studenten hat. Wer daran interessiert ist, kann sich gerne über College Contact bei mir melden.
Das Wohnen in Kalifornien ist absurd teuer, zumindest, wenn man ein eigenes Zimmer haben möchte. Ein privater Raum kostet immer ab $700 pro Monat und kann gut und gerne auch mal deutlich höher liegen. Wenn man sich ein Zimmer teilt, kann man ungefähr die Hälfte sparen. Oftmals kommen die Zimmer aber dann auch ohne jegliche Einrichtung, die man dann entweder mieten oder selbst kaufen muss.
Long Beach an sich ist eigentlich eine überragende Wahl für einen Auslandsaufenthalt, da man von der Lage her kaum besser leben kann in Südkalifornien. Man ist sowohl schnell in L.A. drin als auch schnell in San Diego. Die Stadt an sich ist auch sehr schön und bietet einiges. Doch wenn man sich entsprechend frei bewegen möchte, ist ein Auto oder Motorrad schon sehr hilfreich. In 2015 hatte ich mir kein Auto/Motorrad gekauft, da es für ein Semester halt doch zu viel Aufwand ist. Aber dieses Mal habe ich mir ein gebrauchtes Motorrad gekauft und das war auch eine gute Entscheidung. Ich warne nur aber schon mal vor: Der Kauf, das Anmelden und die Versicherung sind wirklich ein Krampf und bei weitem nicht so entspannt wie in Deutschland. Auch bei einem Privatkauf zahlt man Steuern auf die Verkaufssumme!
Abschließend noch ein paar Worte zum Master an sich. Solltest du aktuell schwanken, ob du den Master in Deutschland machen solltest oder ggf. in den USA: Geh in die USA. Es macht sich im Lebenslauf sehr gut und man entwickelt sich persönlich stark weiter. Insbesondere aber im Computer Science (Informatik) Bereich ist der amerikanische Master viel mehr wert als der deutsche, was daran liegt, dass das deutsche Bildungssystem zu träge und konservativ für solch dynamisch und schnell verändernden Bereiche ist. Das einzige Problem sind die $30.0000 Ausgaben pro akademischen Jahr, doch da kann ich nur den Bildungsfond von Deutsche Bildung (www.deutsche-bildung.de) ans Herz legen. Dort gibt es sehr faire Unterstützung, wo sich die Rückzahlung nach dem späteren Gehalt berechnet. (Man zahlt x % des Bruttogehalts für x Jahre.) Wenn man aber gerade nichts verdient, zahlt man auch nichts.