19 Feb
Erfahrungsbericht von Clara S.

University of California, Santa Barbara


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Bremen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen

Da die Vorbereitungen bei mir nicht anders verliefen, als bei den meisten, kann ich an dieser Stelle gar nicht viel Neues erzählen. Wichtig ist, sich früh um einen Botschaftstermin und den IELTS- oder TOEFL-Test zu kümmern. Für mich war hinzukommend die Information sehr hilfreich, dass es beispielsweise in Berlin eine Anlaufstelle - ich glaube ein Hotel - gibt, wo man für zwei Euro größere Taschen abgeben kann, da man diese ja nicht in die Botschaft mit hinein nehmen darf. Das Gebäude befindet sich etwa 50 m links von der Botschaft entfernt (wenn man auf die Botschaft blickt.) Die Taschenabgabestelle befindet sich im Erdgeschoss - der Eingang im Souterrain. Ansonsten war meine Ansprechpartnerin von College Contact immer sehr freundlich und hilfsbereit und hat mich durch den gesamten Bewerbungsprozess begleitet, so dass dieser unkompliziert ablief.

Ich würde eine Anreise über Los Angeles empfehlen. Das ist, denke ich, am günstigsten. Wir haben uns ein Auto gemietet und sind an der Küste entlang nach Santa Barbara gefahren - eine wunderschöne Strecke!

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Uni

Der UCSB-Campus ist überragend! Die einzelnen Gebäude der Fakultäten sind nicht außergewöhnlich, dafür verfügt die Uni jedoch über eine kleine Lagune, sowie über einen eigenen Strand, zu dem man über einen von Palmen umgebenen kleinen Pfad gelangt. Neben einem tollen Blick auf den Pazifik gibt es viel Grün. (Abgesehen von den Rasenflächen, die auf Grund der schlimmen Dürre in Kalifornien etwas in Mitleidenschaft geraten sind.) Die Gebäude und Räumlichkeiten sind gut ausgestattet und sehr sauber und die Studenten und Mitarbeiter sehr freundlich und hilfsbereit.

Ich studiere Englisch im Master und habe nur Graduate ‚Open University Courses’ belegt. Diese sind zwar sehr teuer, man muss aber auch nur zwei und nicht drei belegen, wie das bei den Undergraduate-Kursen und den Extension-Kursen der Fall ist. Zwei oder drei Kurse hört sich wenig an, drei Kurse entsprechen jedoch in Kalifornien einem Vollzeitstudium - wenn ich mich nicht irre.

Ich hatte sehr großes Glück, was meine Dozenten und Mitstudenten anging. Alle waren sehr offen, freundlich und demokratisch. (Wie glücklicherweise die Mehrheit in Kalifornien.) Außerdem waren verschiedene Altersgruppen vertreten, was mich, da ich bereits Ende 20 bin, sehr gefreut hat. Allgemein war der Umgang zwischen Dozenten und Studenten ein sehr viel persönlicherer als in Deutschland. Die Kursinhalte aus den Fachbereichen ‚Education’ und ‚Linguistics’ waren außerdem sehr interessant! Die einzelnen Kurse haben ca. 1100 Dollar gekostet.


Krankenversicherung

Die Krankenversicherung über die Uni taugt leider gar nichts. Ich war einmal beim Student Health Center und musste fast 400 Dollar selbst zahlen und dann einen Antrag stellen und hoffen, dass ich das Geld zurückbekomme. Am Ende habe ich nur ca. 300 Dollar wieder bekommen. Ich hatte separat eine Krankenversicherung über den ADAC für 180 Euro. Im Nachhinein hätte ich die Behandlung auf jeden Fall über diese abrechnen/bezahlen lassen! Eine separate Krankenversicherung ist außerdem so oder so von Nöten, da der Versicherungszeitraum, glaube ich, erst mit dem Quarter beginnt und auch mit ihm endet.


Wohnen

Auch wenn der Wohnungsmarkt eine Katastrophe ist, habe ich von niemandem gehört, der kein Zimmer gefunden hat. Da ich nächstes Jahr 30 werde und meine Lust zu feiern sich mittlerweile meistens auf das Wochenende beschränkt, habe ich nicht in Isla Vista gewohnt. Wer viele Leute kennen lernen und jeden Tag Bierpong spielen und surfen gehen mag: Es gibt keinen besseren Ort! (Man sollte nur ein bisschen aufpassen, was Drogen und Geschlechtskrankheiten angeht.)

Ich habe Downtown mit meinem Freund in einem Airbnb Zimmer bei einer amerikanisch - mexikanischen Familie über der Garage gewohnt - wunderschön! Wir hatten einen Balkon mit atemberaubendem Blick und durften den Pool und Grill der Familie mitbenutzen. Das Zimmer hat allerdings 1400 US Dollar im Monat gekostet. Zu zweit war es für uns gerade noch bezahlbar. Wir hatten wechselnde Mitbewohner.

Da die Busse zur Uni nur eine Viertelstunde fahren und kostenlos sind für Studenten, ist es kein Problem, nicht direkt an der Uni zu wohnen - man lernt jedoch definitiv nicht so viele Leute kennen. Die Gegend, in der wir gewohnt haben ist sehr schön, besiedelt von vielen Familien und sehr zentral gelegen. Die Straße St Andres würde ich eher meiden - vor allem nachts. Ansonsten hat die Stadt auf mich einen sehr ungefährlichen Eindruck gemacht!

Das Beste an SANTA BARBARA sind wohl das Wetter und die unglaublichen Sonnenuntergänge! Die Küste bietet fast jeden Abend Gelegenheit für Fotografen von Desktophintergrundvorlagen ein geeignetes Motiv zu finden. Die Stadt an sich und die Natur, die sie umgibt sind ebenfalls wunderschön und viel weniger überkandidelt, als ich mir vorgestellt hatte. Es gibt einige nette Cafés und Kneipen, viele Entrepreneure und viel Kunst und Musik. Die meisten Menschen sind relativ bodenständig, freundlich und lässig. Trotzdem wird man auf dem Fahrrad jeden Tag von mindestens einem Porsche überholt. Die Prominenz sowie das Clienté der hiesigen Schönheitschirurgie verbirgt sich in Montecito; dem etwas abgelegenen Stadtteil, in dem by the way auch Oprah Winfrey und Kevin Costner wohnen.


Freizeit

Es gibt so unglaublich viele schöne Sachen, die man machen kann! Whale watching, Surfen und einen Ausflug auf die Channel Islands habe ich aus finanziellen Gründen leider nicht mehr gemacht, ist aber sicherlich alles sehr zu empfehlen!

Stand up paddeling fand ich super! Das Bord kann man sich direkt am Hafen leihen und ist nicht besonders teuer. Im Anschluss waren wir oft bei ‚On the Alley’ was essen - sehr nett! ... Ansonsten war ich fast jeden Tag am Strand. Der Butterfly Beach ist besonders schön und auch der Leadbetter Beach ist toll, weil es eine Bar/Restaurant und Duschen gibt.


Reisen

Kalifornien ist unglaublich schön und vielfältig. Man kann morgens im Pazifik schwimmen gehen und im Bikini am Strand liegen und nachmittgas einen Spaziergang im Schnee - zum Beispiel im Sequoia National Park, in dem der größte lebende Baum der Erde steht - machen. Wir sind ca. 3 Wochen gereist mit Auto und Zelt, haben aber ab und zu auch im Motel übernachtet. Planen, Unterkünfte früh buchen und auf Feiertage achten macht auf jeden Fall Sinn! Wir haben das nicht gemacht und hätten einiges sparen können, wenn wir uns eher gekümmert hätten. Ansonsten haben mir der Sonnenaufgang im Monument Valley und die Nordseite des Grand Canyons sehr gut gefallen - die ist nicht so touristisch wie die Südseite. Death Valley ist außerdem eine Reise wert! Allerdings sollte man sich unbedingt ein Zimmer mit Air Conditioning reservieren - es ist viel zu heiß zum Zelten! Das Zelten allgemein war super - man muss sich nur ein wenig an den Gedanken gewöhnen, dass man im ‚Bear Country’ ist. Die Zeltplätze auf denen wir waren, waren total schön und jeder einzelne Platz war mit einem Tisch und einer Feuerstelle ausgestattet. Ansonsten kann ich auf jeden Fall empfehlen im Sommer nach Las Vegas zu fahren - wegen der Poolpartys - und natürlich nach San Francisco und New York, wenn einzurichten. Beides Orte, die ich auf jeden Fall noch einmal besuchen möchte. Sie sind kulturell unglaublich vielfältig und sehr weltlich, weniger amerikanisch.


Kosten

Ich hatte mich ursprünglich unter anderem für die UCSB entschieden, da die Studiengebühren im Vergleich zu anderen Unis etwas günstiger sind - was auch daran liegt, dass man ja nur für ein Quarter bezahlt. Die Lebenskosten sowie das Wohnen in Santa Barbara sind allerdings so teuer, dass man wo anders eventuell genauso viel bezahlt. Abgesehen von den Studiengebühren habe ich ungefähr 2100 Dollar fürs Wohnen, 3000 Dollar fürs Reisen, 3000 für Lebenskosten und Unternehmungen und 900 Euro für die Flüge ausgegeben. Ich bin hin und zurück über New York geflogen, weil es günstiger war, als direkt nach Kalifornien zu fliegen. Inlandsflüge sind nicht so teuer, so dass man von New York relativ günstig nach Kalifornien fliegen kann. In New York habe ich am Anfang und am Ende ein paar Tage verbracht. Ich habe dort in Williamsburg gewohnt, von wo aus man nur 10 Minuten mit der U-Bahn nach Manhattan fährt. Ein sehr cooler, studentischer Stadtteil mit viel Musik, Kunst und Flohmärkten.

Wie erwartet, könnte ich mir niemals vorstellen, in den USA dauerhaft zu leben, da Deutschland meiner Meinung nach, in vielen Hinsichten, ein sehr viel sozialerer Saat ist - trotz einigen Parallelen und Problemen, die wir sicherlich auch hier haben. Für ein paar Monate oder ein Jahr kann ich Santa Barbara jedoch absolut empfehlen! Es ist einfach unglaublich schön und das Leben dort ist sehr entspannt!