15 Mär
Erfahrungsbericht von Christian P.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2018 bis 12/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die UCSB ist nicht nur eine der besten Unis der Welt im akademischen Sinn (fünftbeste öffentliche Uni der USA), sondern auch die inoffizielle Nummer eins Party-Uni. Zusammen mit der Lage auf der Halbinsel Isla Vista, auf der auch alle Studenten wohnen, musste ich nicht lange überlegen, um mich für die UCSB zu entscheiden.

Bewerbung

Wichtig für die Bewerbung ist ein Sprachtest auf dem geforderten Niveau. Am besten macht ihr den DAAD-Test an eurer deutschen Uni, der ist relativ einfach und kostet nur ein paar Euro. Wichtig ist hier allerdings, dass ihr am besten in allen Kategorien das geforderte Level erreicht. Falls nicht, müsst ihr an der UCSB einen Englischkurs für die Teile belegen, in denen ihr nicht das geforderte Niveau erreicht habt (z.B. Leseverstehen). Von denen, die diese Kurse an der UCSB besucht haben, habe ich gehört, dass die Kurse wenig gebraucht haben und sehr teuer sind. Also spart euch das am besten und strengt euch beim DAAD ein bisschen an. Außerdem müsst Ihr noch ein aktuelles Transcript an College Contact senden, damit überprüft werden kann, ob ihr die fachlichen Anforderungen erfüllt, also Notenschnitt und absolvierte Credits in Deutschland. Dann könnt ihr euch auch schon bewerben. Und keine Angst, soweit ich weiß, wurde noch niemand abgelehnt, der die Voraussetzungen erfüllt hat.

Für das Visum müsst ihr dann noch ein paar Unterlagen zusammensuchen und damit zur Botschaft oder einem Konsulat reisen.

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Kurse

Da es an der UCSB kein reines BWL gibt, sondern nur VWL mit ein paar Finance und Accounting Vertiefungen, stehen euch neben diesen Kursen an der „USCB Extension“ noch weitere klassischere BWL-Kurse wie z.B. HR, Business Development und Marketing zur Verfügung. Diese Kurse werden allerdings fast ausschließlich von vor (allem deutschen) Austauschstudenten und einigen berufstätigen Amerikanern besucht und finden deshalb meistens abends statt.

Da diese Kurse in der Regel keine Vorkenntnisse voraussetzen, können sie aber auch von nicht BWLern belegt werden.

Ihr solltet von diesen Kursen allerdings nicht zu viel erwarten, da das Niveau eher niedrig ist. Dafür sind diese Kurse aber auch nur etwa halb so teuer wie die normalen UCSB-Kurse. Ich hatte zwei Kurse an der UCSB Extension und einen an der normalen UCSB.

Mein UCSB-Kurs dagegen war so ziemlich das Beste was ich je an einer Uni gesehen habe! Ich habe Financial Accounting Analysis (ECON 118) bei Prof. Kulper belegt. Der Professor ist total engagiert und hat selbst auch lange in den Bereichen gearbeitet und lädt alle Stundeten immer in seine Sprechstunde ein, falls sie eine Frage haben oder einfach nur mit ihm über Wirtschaft, Politik oder Aktien reden möchten. Darüber hinaus wird in den ersten Minuten jeder Vorlesung, in der man mit nur ca. 50-60 Leuten ist, über aktuelle Themen an der Börse oder in der Politik gesprochen – sehr interessant! Ansonsten wird jede Woche (zwei Vorlesungen pro Woche) ein Test über ein Kapitel eines Buches geschrieben und eine Hausaufgabe muss bearbeitet werden.  Beides ist  aber auch sehr interessant meist mit aktuellem Bezug.Durch das ganze Quarter zieht sich dann eine große Gruppenarbeit, die am Ende anstelle einer Abschlussklausur vorgestellt wird.

Ich würde euch also auf jeden Fall empfehlen, zumindest einen regulären Kurs zu belegen, auch wenn sie deutlich teurer und mit viel mehr Arbeit verbunden sind. Nur dort kommt man in das richtige College Feeling und lernt viele amerikanische Studenten kennen.

Die UCSB Extension-Kurse könnt bzw. müsst ihr vor Beginn schon online kaufen, die regulären UCSB-Kurse hingegen könnt ihr in den ersten Tagen des Quarters „crashen“. Das bedeutet, dass ihr euch einfach, wie alle anderen Studenten, in die Vorlesung setzt und dann entscheiden könnt, bei welchem Kurs ihr bleibt und welchen ihr nicht mehr besucht.


Unterkunft

Eine schöne, bezahlbare und vor allem saubere Bleibe in Isla Vista zu finden ist wirklich schwierig. Es gibt zwar auch Apartments außerhalb von Isla Vista, aber ihr wollt auf jeden Fall in IV wohnen!

Stellt euch allerdings darauf ein, dass ihr euer Zimmer i.d.R. mit mindestens einer anderen Person teilen werdet und dass die anderen Studenten wirklich nicht die saubersten und ordentlichsten sind – wirklich überhaupt nicht! Am Anfang war ich und auch viele andere deutsche wirklich geschockt, unter welchen Bedingungen die meisten in IV leben, aber man kann sich selbst daran gewöhnen! Vor allem wenn man nicht auf Dauer dort wohnen muss!

Am besten versucht ihr ein Bett zur Untermiete zu finden. Dazu gibt es die Facebook-Gruppen Free & For Sale (UCSB), UCSB HOUSING und IV Housing for UCSB Students. Versucht dort auf jeden Fall euer Glück und schreibt jeden an, der was postet und postet selber in die Gruppe, auch wenn das alles sehr mühsam ist. Wenn ihr Glück habt, hat sich euer größtes Auslandssemester-Problem aber danach erledigt. Ihr könnt euch auch an College Contact oder das UCSB Housing Office für weitere Ideen wenden. Viele Häuser in IV sind im Besitz von Immobilenfirmen, die sich, wenn ein Mieter auszieht oder auch ins Ausland geht, selbst um die (Zwischen-)Vermietung kümmern und nicht über Facebook. Ruft dann am besten direkt dort an, auch wenn das aus Deutschland ein paar Euro kosten kann, bevor ihr Tage lang E-Mails hin und her schreibt. Es ist auch kein Problem, wenn ihr ohne eine feste Wohnung zu haben in die USA fliegt. Meistens kann man sowas sogar besser vor Ort klären als von Deutschland aus.

Wichtig zu wissen ist auch noch, dass in IV nicht nur Studenten der UCSB leben, die grundsätzlich auch ein hartes Studium an einer guten Uni absolvieren, sondern auch Studenten des SBCC Santa Barbara City College. Obwohl dieses College in Downtown Santa Barbara liegt, wohnen die meisten Studenten trotzdem in IV und nehmen dafür die 20 Minuten Fahrt mit dem Auto in Kauf, um im Partyzentrum zu wohnen. Die SBCC-Studenten, die ich so kennengelernt habe, hatten meistens andere Prioritäten als die UCSB-Studenten, vor allem in der Final Season. Erkundigt euch also am besten vorher, was und wo eure zukünftigen Roommates studieren und was sie so für Gewohnheiten haben, da ihr euch ja immerhin ein Zimmer teilt.


Freizeit

Ihr seid im Golden State! Hier gibt es wirklich alles. Da der Strand und das Meer direkt vor der Haustür liegen, werdet ihr auf jeden Fall viel Zeit auf oder im Wasser verbringen. Meldet euch auf jeden Fall im „Excursion Club“ an. Das ist einer von unzähligen Clubs für wirklich alles was man sich vorstellen kann an der UCSB. Für eine Gebühr von 30 USD für ein Quarter könnt ihr euch kostenlos Surfboards, Wetsuits, Kayaks, SUPs, Zelte usw. fast direkt am Strandabgang ausleihen und könnt darüber hinaus an ebenfalls meistens kostenlosen Ausflügen teilnehmen, z.B. Wandern, Klettern, Campen etc.. Auch zu empfehlen ist der „Snow Club“. Die organisieren neben Skiausflügen auch sehr gute Parties in IV.

Fahrt auf jeden Fall auch zum „Lizards Mouth“, einem in den Küstenbergen gelegenen Aussichtspunkt mit atemberaubenden Blick auf IV und in den Sonnenuntergang. Ihr braucht allerdings ein Auto, also fragt am besten einen eurer amerikanischen Mitbewohner (es hat wirklich jeder ein Auto dort), und die letzten 300 Meter muss man etwas klettern, aber es lohnt sich auf jeden Fall!


Fazit

Glückwunsch, ihr habt die Uni an der ihr euer Auslandssemester verbringen wollt gerade gefunden. Wenn für euch auch die Punkte gute (Party-)Uni, gutes Wetter, gute Lage, und ein englischsprachiges Land sowie ein angemessener Preis wichtig sind, ist die UCSB perfekt! Ihr werdet dort genau das Campusleben leben, von dem ihr immer geträumt habt (und es ist sogar noch besser). Wenn ihr noch spezielle Fragen habt, meldet euch gerne bei mir. Gute Reise!