10 Aug
Erfahrungsbericht von Chiara L.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2022 bis 07/2022

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess und Visum

Auf den ersten Blick wirkt der Bewerbungsprozess an amerikanischen Unis sowie der Visumsantrag sehr komplex und kompliziert, jedoch hilft die Bewerbungsanleitung von College Contact enorm, jeden einzelnen Schritt abzuarbeiten und nachzuvollziehen. Das Team von College Contact überprüft nach der Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen auch einmal, ob diese vollständig und korrekt sind. Das vermittelte mir ein sehr sicheres Gefühl bei der Bewerbung.

Grundsätzlich sind die Berater immer für jegliche Fragen und Sorgen ansprechbar und haben mir auch vor allem bei der Beantragung des F1-Visums, das für ein Auslandssemester in den USA notwendig ist, sehr geholfen. Insgesamt dauerte der Bewerbungsprozess bis zur Zusage ungefähr drei Wochen. Natürlich hat die Vorbereitung der Unterlagen etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, umso größer war dann aber die Freude als die Zusage aus Kalifornien kam.

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Unterkunft und Wohnen

Nach dem Erhalt der Zusage habe ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft in Fullerton gemacht. Um das College Leben in Fullerton wirklich mitzuerleben, ist es auf jeden Fall ratsam, in der Nähe vom Campus zu wohnen.

Da die Apartments auf dem Campus in meinem Fall schon ausgebucht bzw., soweit ich weiß, grundsätzlich vor allem den Erstsemesterstudenten vorbehalten sind, musste ich off-campus wohnen. Mein Apartment war im „Alight Fullerton“ das ca. 5 Minuten zu Fuß vom Campus entfernt liegt. Mein Zimmer dort habe ich über eine Facebookgruppe gefunden, da die Mietverträge dort immer über ein Jahr sind und ich dann die Miete eines anderen Studenten, der früher ausgezogen ist, übernommen habe.

Viele andere internationale Studenten haben ihr Zimmer auch über Facebookgruppen gefunden. Grundsätzlich kann ich das Wohnen in „Alight“ sehr empfehlen, da es sehr nah am Campus ist und dort immer etwas los ist, da dort überwiegend Studenten wohnen. Zudem gibt es dort zwei Pools und ein Fitnessstudio sowie viele schöne Sitzecken. Durch die Größe des Apartmentkomplexes lernt man dort auch sehr schnell viele nette Leute kennen. Außerdem finden dort regelmäßig „College Partys“ statt, die tatsächlich so sind, wie man sie sich vorstellt.

Da ich definitiv empfehlen würde, in einem Apartmentkomplex wie Alight zu leben und diese relativ früh ausgebucht sind, würde ich euch empfehlen, so früh wie möglich mit der Unterkunftssuche zu beginnen. Macht euch jedoch keinen Stress, falls euer Auslandssemester eher spontan geplant ist, denn über die Facebookgruppen findet sich eigentlich immer eine Möglichkeit, die Miete von einem anderen Studenten zu übernehmen.


Studieren und Kurse

Da ich zum Zeitpunkt meines Auslandssemesters bereits alle Kurse für mein Bachelorstudium absolviert hatte, hatte ich sowohl Marketing und betriebswirtschaftliche Kurse, als auch Kurse, die nichts mit meinem Studium zu tun hatten. Dadurch konnte ich zum Ende meines Studiums noch einmal Einblicke in ganz andere Fachbereiche erhalten, was sehr interessant war.

Grundsätzlich ist der Campus der CSUF sehr beeindruckend und mit den zahlreichen Palmen und grünen Flächen sehr schön gestaltet. Daher habe ich dort gerne viel Zeit verbracht, sowohl zum Lernen als auch einfach, um mit Freunden das schöne Wetter zu genießen.

Da ich die Zeit in Fullerton so sehr genossen habe, habe ich das Frühlingssemester verlängert, indem ich noch zwei Sommerkurse belegt habe. Dies war in Absprache mit dem International Office in Fullerton auch sehr unkompliziert möglich.


MKTG 370 Consumer Behavior bei Nivein Behairy

Ein sehr empfehlenswerter Kurs, der aus mehreren Klausuren, einer individuellen Abgabe und einem abschließenden Gruppenprojekt besteht. Der Kurs als solches war schon etwas arbeitsintensiver, jedoch auch sehr lehrreich. Die Dozentin ist sehr nett und immer bereit, euch bei Problemen zu unterstützen.


BUAD 300 Professional and Career Development bei Alexandra Rosenberg

In diesem Kurs lernt man vor allem, wie man sich bewirbt, sich auf Interviews vorbereitet und sich in einem professionellen Umfeld verhält. In diesem Kurs gab es keine Klausuren, sondern nur zum mid-term und in der finals week jeweils eine größere Abgabe, die einer Hausarbeit ähnelt. Insgesamt würde ich auch diesen Kurs sehr empfehlen.


MKTG 480 Developing Marketing Strategies bei Chiranjeev Kohli

Diesen Kurs habe ich nicht während des Frühlingssemesters, sondern während des Sommers (ein vierwöchiger Kurs) belegt. Dieser Kurs war mit Abstand der anspruchsvollste Kurs, den ich an der CSUF belegt habe, jedoch auch ein Kurs, der rückblickend Spaß gemacht hat und in dem ich sehr viel gelernt habe. Ich würde diesen Kurs jedoch nur empfehlen, wenn man Lust hat viel zu lernen und Zeit in die Case Studies zu investieren.


KNES 202 Introduction to Kinesiology bei Sarah Hamamoto

Da dieser Kurs ein Einstiegskurs ist, war er deutlich weniger anspruchsvoll als die anderen Kurse, ist jedoch auch sehr empfehlenswert, um einen Einblick in einen neuen Bereich zu erlangen und hat mir daher auch viel Spaß gemacht. Die Dozentin ist besonders zu empfehlen, da sie immer sehr motiviert und gut gelaunt ist und alles sehr anschaulich und lebhaft erklärt.


KNES 100 Physical Conditioning bei Stephen Gonzales

Dies war ein 1 Unit Kurs (alle anderen Kurse sind jeweils 3 Units), das heißt, dass dieser nur zweimal die Woche jeweils 45 Minuten stattfand. Eine Einheit des Kurses war theoretisch und die andere praktisch. Durch die praktische Komponente war der Kurs sehr interaktiv und es war noch leichter als in anderen Kursen Leute kennenzulernen.


KNES 210 Anatomy and Physiology bei Michelle Barr

Diesen Kurs habe ich auch in der Summer Session belegt, weshalb der Kurs sehr komprimiert war. In diesen vier Wochen hat man sozusagen einen Crash Kurs in Anatomie und Physiologie bekommen, was auch sehr lernintensiv und zeitaufwendig ist. Daher würde ich diesen Kurs nur empfehlen, wenn ihr Sportwissenschaften (oder ein ähnliches Fach, für das Ihr den Kurs braucht) studiert. Dann ist der Kurs aber sehr empfehlenswert, da die Dozentin sehr lustig und nett ist.


PSYC 101 Introductory Psychology bei Keikilani Williams

Auch dieser Kurs war ein Einführungskurs, jedoch war dieser Kurs im Vergleich zu den anderen Kursen, in denen jeweils 20-30 Studierende waren, mit ca. 80 Studierenden relativ groß. Auch das Format war weniger interaktiv und seminaristisch, sondern mehr im Vorlesungsstil, wie man es auch aus Deutschland kennt. Daher habe ich diesen Kurs etwas weniger genossen, jedoch war er inhaltlich interessant.

Insgesamt bestehen die Kurse an der CSUF aus deutlich mehr Abgaben und Assignments, die aber weniger umfangreich sind als bei uns in Deutschland. Ich persönlich habe dieses Format sehr genossen, da die vielen kleineren Abgaben während des Semesters die Klausurvorbereitung deutlich erleichtern und die Klausuren generell deutlich weniger komplex sind.

Meine Erfahrung mit den Dozenten war auch sehr positiv, da diesen immer sehr viel daran gelegen ist, dass sich alle Studenten wohlfühlen und alle Inhalte verstehen. Das Verhältnis zu den Dozenten ist auch deutlich persönlicher als bei uns und sie sind immer ein guter Ansprechpartner bei Fragen und Problemen.


Freizeit und Studentenleben

Da internationale Studenten während des Semesters vier Kurse belegen müssen, um die Visa-Anforderungen zu erfüllen, bleibt neben der Uni auf jeden Fall noch ausreichend Zeit, um das wunderschöne Kalifornien zu erkunden. Viele internationale Studenten konnten ihre Kurse so wählen, dass sie nur an drei Tagen in der Woche Uni hatten, wodurch sehr viel Zeit für Freizeit blieb.

Um die vielen schönen Orte, die Kalifornien zu bieten hat, erkunden zu können, braucht man jedoch auf jeden Fall ein Auto. Hier gibt es entweder die Möglichkeit, das Auto nur an den Wochenenden zu mieten oder eine Langzeitmiete für das gesamte Semester abzuschließen. Ich habe mich mit zwei Freundinnen dazu entschieden, das Auto für das ganze Semester zu mieten, was sich rückblickend sehr gelohnt hat und ich auch sehr empfehlen würde, da es einfach mehr Flexibilität bietet. Wir haben unser Auto in San Diego bei „Dirt Cheap Car“ gemietet. Auch wenn San Diego etwa 2 Stunden von Fullerton entfernt ist und der Name der Autovermietung erst einmal etwas seltsam klingt, würde ich diese Mietstation definitiv empfehlen, da sie die mit Abstand günstigste war und wir nie Probleme mit dem Auto hatten.

Insgesamt sind wir vor allem in Südkalifornien herumgereist. Meine persönlichen Highlights waren auf jeden Fall San Diego, Malibu und die vielen Strände in Orange County. Zusätzlich waren wir ein Wochenende in Las Vegas, was auch sehr viel Spaß gemacht hat und ich auch jedem empfehlen würde.

Bezüglich des Studentenlebens in Fullerton sollte man auf jeden Fall wissen, dass Fullerton eher ein „commuter college“ ist, das bedeutet, dass viele Studenten nicht in Fullerton wohnen, sondern zur Uni pendeln. Daher verbringen sie tendenziell eher weniger Zeit auf dem Campus. Daher würde ich auf jeden Fall empfehlen in einem Apartmentkomplex wie Alight, UCE oder UCA zu wohnen, da dort die meisten Studenten leben, die an der CSUF studieren. Dadurch bekommt man dann trotzdem die typische College-Erfahrung.

In Fullerton selbst gibt es einige Bars und kleinere Clubs, in denen man schöne Abende verbringen kann. Wenn man jedoch einmal ein wenig mehr feiern möchte, kann ich auf jeden Fall Clubs in LA (z.B. Poppy und Hyde), aber auch Barhopping in Newport sehr empfehlen.

Insgesamt ist Fullerton ein sehr schöner Ort zum Studieren, da die Strände nur eine halbe Stunde bis Stunde entfernt sind und es im schönen Orange County gelegen ist. Zudem sind die Menschen in Kalifornien überaus freundlich, offen und heißen internationale Studenten sehr herzlich willkommen, was den Einstieg in das Auslandssemester sehr erleichtert. Ich kann tatsächlich sagen, dass ich bisher an wenigen Orten so viele durchweg liebenswerte und freundliche Leute kennengelernt habe wie dort.


Kosten

Die Kosten des Auslandssemesters in Kalifornien sind definitiv nicht unerheblich, jedoch war es das Sparen auf jeden Fall mehr als wert. Insgesamt kann man mit ca. $ 6,000 für die Studiengebühren rechnen und mit ca. $ 15,000 für das gesamte Auslandssemester rechnen.

Die Lebenshaltungskosten dort sind meiner Einschätzung nach etwas höher als in Deutschland, jedoch habe ich wirklich jeden einzelnen Moment des Auslandssemesters genossen und daher waren die Kosten es definitiv wert. Zudem sind die Studiengebühren an der CSUF im Vergleich zu vielen anderen Unis in Kalifornien noch relativ gering. In meinem Fall war es so, dass ich schon relativ früh wusste, dass ich irgendwann einmal ein Auslandssemester machen möchte und daher auch schon früh angefangen habe zu sparen und auch von meinen Eltern unterstützt werden konnte.

Jedoch gibt es auch die Möglichkeit, Unterstützung durch Auslands-BAföG zu erhalten oder auch einen Studienkredit aufzunehmen.


Fazit

Insgesamt kann ich wirklich behaupten, dass das Auslandssemester mit Abstand die beste Zeit meines Lebens war und ich wirklich jedem, der die Möglichkeit dazu hat, ein Auslandssemester an der California State University Fullerton wärmstens empfehlen kann.

Das gilt auf jeden Fall auch, wenn das Auslandssemester ein zusätzliches Semester bedeuten würde, was auch bei mir der Fall war, da ich nur noch die Bachelorarbeit schreiben musste und daher ein wenig gezweifelt habe. Dieses zusätzliche Semester war es mir jedoch auf jeden Fall wert, da es mir definitiv sprachlich, fachlich, aber auch vor allem persönlich sehr viel weitergeholfen hat.