20 Mär
Erfahrungsbericht von Cem K.

RMIT University Vietnam


Stadt: Ho Chi Minh Stadt
Land: Vietnam
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Elektrotechnik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 06/2021 bis 09/2021

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zu allererst möchte ich meinen größten Dank für die großartige Unterstützung aussprechen! Die Betreuung von CoCo war durchgehend sehr schnell, flexibel, zuverlässig und super nett. Das war auch gerade deshalb so wichtig, weil das Auslandssemester mitten in der sogenannten Pandemie stattfand. Die Einreisebestimmungen seitens der vietnamesischen Regierung haben sich mehrmals sehr kurzfristig geändert, sodass ich ohne die blitzschnelle und engagierte Reaktion von CoCo keine Möglichkeit gehabt hätte auszureisen. Die Betreuung während des Bewerbungsprozesses und der Vorbereitungen für die Ausreise, der Buchung der Quarantäne Unterkunft etc. war durchweg sehr sehr gut. Vielen Dank dafür!

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Hochschule

Die RMIT University Vietnam ist ein Standort der australischen Royal Melbourne Institute of Technology und hat in Vietnam zwei Standorte; in Hanoi im Norden und in Ho-Chi-Minh-City (HCMC) im Süden des Landes. Da ich im Bereich der Ingenieurwissenschaften Module belegt habe, habe ich in HCMC gelebt.

Das Semester, das ich dort war, war das erste vollständig digitale Semester der Hochschule. Den Campus konnte ich leider nie in echt sehen. Lediglich zu Beginn des Semesters konnte ich die Hochschule in einem Video zum Semesterstart sehen. Was ich dem Video soweit entnehmen konnte, scheint die Hochschule sehr gut ausgestattet zu sein; die Sporthalle sah sehr neu und groß aus; ebenso die sportlichen Außenanlagen. In der Video Rundführung wurden außerdem einige Labore und Werkstätten gezeigt, die ein ähnlich hohes Niveau hatten. Generell machte der Campus einen modernen Eindruck im Stil eins amerikanischen Colleges.

Im Video zeigten mehrere Studis u.a. die Möglichkeiten für außerunterrichtliches Engagement auf: Es gibt an der RMIT Vietnam ganze 64 AGs, darunter Klassiker wie dem Schach Club und dem Debattier Club, ebenso wie einige Sportarten. Jede AG hatte auch ihre eigene Flagge; ganz nach US-amerikanischem Vorbild. Alles in allem machte die Hochschule in Sachen Ausstattung und Campus Lifestyle einen top Eindruck; zumindest in dem Einführungsvideo. Volle 5 Sterne


Studieninhalte

Im Bereich der Ingenieurswissenschaften lassen sich im Allgemeinen viele verschiedene Kurse wählen; da hierunter vor allem im Bereich der Elektrotechnik und der Informatik, bzw. Informationstechnik. Ich hatte zu Beginn vier Kurse gewählt; also das mögliche Maximum. Die RMIT vergibt australische Credit Points und umgerechnet hatten meine vier Kurse insgesamt 30 ECTS; also 7,5 ECTS pro Kurs.

Da der Workload echt groß war, habe ich einen Kurs fallen lassen. Mit den übrigen drei Kursen war ich auch so sehr beschäftigt. Hätte ich noch etwas von Vietnam sehen wollen während meines Auslandsaufenthaltes hätte ich wahrscheinlich noch einen Kurs fallen lassen.

Der Unterricht war in mancher Hinsicht deutlich anders als ich es aus Deutschland her kannte. So gab es während des Semesters in jedem Modul mehrere kleine Tests statt einer großen Prüfung am Ende des Semesters. Außerdem war der Unterricht sehr viel praktischer ausgelegt. In jedem Modul gab es mindestens ein Gruppenprojekt, in dem mit 3 bis 4 weiteren Studis gearbeitet wurde. Das hat tatsächlich viel Spaß gemacht; auch wenn wir ebenfalls nur digital miteinander gearbeitet haben. Für mich persönlich war der theoretische Teil jedoch meist auf oberflächlichem Niveau; hier hätte ich etwas mehr Tiefe erwartet – vor allem für die saftigen Studiengebühren. Daher 3 Sterne.


Studienbedingungen

Insgesamt waren die Studienbedingungen der Situation geschuldet alles andere als toll. Sämtlicher Hochschulkram war digital gestaltet und als Newbie an einer fremden Hochschule in einem fremden Land war das hin und wieder recht stressig. Zum Glück waren die Menschen an der Hochschule sehr hilfsbereit; sei es das International Office oder die Professoren. Man konnte sich quasi mit jedem Problem an egal wen richten und man bekam top Hilfe. Auch bei Fragen an Profs haben diese sich meist noch am selben Tag zurückgemeldet – an meiner Heimat Hochschule warte ich nicht selten länger als 1 Monat.

Äußerst engagiert und sympathisch war außerdem das Buddy Team, das normalerweise viele Freizeitaktivitäten mit ausländischen Studis veranstaltet, z.B. Sight Seeing Tour, gemeinsames vietnamesisches Kochen oder einen vietnamesisch Einsteiger Kurs. Wegen Corona blieb uns hiervon leider nur der Vietnamesisch-Kurs. Alles in allem waren die Studienbedingungen wegen Corona schwierig, aber die Hochschule, das Buddy Team et al. haben sich gut reingehangen, um das Beste rauszuholen. 3 Sterne


Freizeit und Spaß

Wirkliche Freizeitaktivitäten konnte ich nicht wirklich unternehmen, da wegen Corona kurz nach meiner Ankunft die Stadt in den Lock down gefahren wurde. Rausgehen durfte nur, wer zum Supermarkt oder Arzt ging (oder zum Joggen, aber bei dem Verkehrssmog eher nicht zu empfehlen). Teilweise hat die Polizei Straßensperren errichtet, um das zu überprüfen. Restaurants und Cafés hatten geschlossen – nur Supermärkte, Apotheken, Krankenhäuser hatten geöffnet. Daher blieb mir oft nichts anderes übrig als im Hotel, bzw.. in der Wohnung zu bleiben und Netflix zu gucken.

Wäre kein Corona gewesen, hätte es jede Menge toller Freizeitaktivitäten gegeben: Restaurants! Die vietnamesische Küche ist unfassbar vielfältig und mega lecker. In HCMC gibt es eine Menge Sehenswürdigkeiten wie alte Pagoden, große Bauten und Museen. Auf meiner Liste stand auch ein Besuch der Chu Chi Tunnelsysteme der Vietkong, die in einer Tagesreise erreicht werden können. Abgesehen davon ist der Strand auch in mittelbarer Nähe. Und wie gesagt hätte es auch eine Menge an Freizeitaktivitäten von der Hochschule aus gegeben, wenn Corona nicht mit reingespielt hätte. Freizeit: 1 Stern; Spaß: 2 Sterne


Kosten

Die Studiengebühren finde ich persönlich mit 6000 USD etwas viel. Klar, der Campus ist echt sehr gut ausgestattet und der Support ist top; das mag alles viel Geld kosten. Dafür war mir der Unterrichtsstoff etwas oberflächlich, wenn mir auch der praktische Anteil sehr gefallen hat. Aber wer weiß; vielleicht bin ich preislich auch einfach zu sehr an deutsche Verhältnisse gewohnt.

Das Wohnen auf dem Campus ist dafür aber relativ günstig. Ich selbst habe leider nicht dort gewohnt, da ich es für schlauer hielt in der Stadt zu wohnen und flexibel zu sein (Riesen Fehler!). Der Website kann man aber entnehmen, dass das Wohnen dort sogar etwas günstiger ist als in vergleichbaren Wohnungen hier in Deutschland.

Abgesehen davon musste ich noch einen großen Batzen Geld hinlegen für das Quarantäne Hotel. Insgesamt gibt es hier 2 Sterne.


Tipps, falls ihr nach VN reisen wollt

Eigentlich selbstverständlich: Holt euch ne vietnamesiche Knigge. Die Gepflogenheiten sind teils sehr unterschiedlich; z.B. gilt der Kopf als sehr heilig – anderen Personen den Kopf anzufassen oder zu streicheln ist ein NoGo. Ebenso ist es nicht schön mit den Füßen auf irgendetwas zu zeigen.


Motorradtaxi

Ihr werdet an jeder zweiten Straßenecke angesprochen, ob ihr hinten auf dem Motorrad oder Roller von jemandem fahren wollt. Ich habe es stets abgelehnt; Vietnams Verkehr ist reine Anarchie und Notfallsanitäter sind nicht so schnell am Ort wie in Deutschland.


Reiseapotheke und Impfungen

Sprecht mit einem Tropenarzt etwa ein halbes Jahr vor eurer Ausreise.


Verkehr

Der Verkehr ist super chaotisch; das bloße Überqueren der Straße wird schon zur Herausforderung. Unter allen Umständen die Ruhe bewahren und keine hektischen Bewegungen machen.

Marihuana und Co

Ich wurde auf der Straße alle 5 Minuten gefragt, ob ich Gras kaufen möchte und in manchen Zigarettenläden habe ich auch große Schüsseln voll damit gesehen – kaum versteckt. Dennoch der Schein trügt: Vietnam hat eine sehr strenge Drogenpolitik und verhängt selbst bei Besitz von kleineren Mengen drakonische Strafen. Mein Buddy hatte mir gesagt, dass offen damit gehandelt wird, da die Polizisten sehr bestechlich sind.


Feilschen

Beim Kaufen auf dem Markt oder anderswo wird üblicherweise gefeilscht. Auf Youtube gibt es ein paar Videos, die einen hierauf vorbereiten.


Leitungswasser

Vom Leitungswasser in Vietnam werdet ihr die Rache vom Herrn Montezuma zu spüren bekommen. Also meidet es unter allen Umständen und nehmt genug Gegenmittel hierfür mit. Gefahr bergen vor allem Salate und Früchte, die mit Wasser abgespült werden.

Außerdem ist es in Vietnam sehr beliebt iced coffee zu trinken. So lecker der auch ist: Meist sind die Eiswürfel aus Leitungswasser. Also entweder den iced coffee sofort austrinken oder ganz sein lassen.


Geld

Wechselt wenig Geld am Flughafen oder in anderen Tauschbörsen. Am günstigsten ist nromalerweise das Abheben vor Ort mit Kreditkarte. Am besten holt ihr euch zwei Kreditkarten zur Sicherheit.

Ich hoffe, dass dir dieser Erfahrungsbericht hilft. Bei Fragen kannst du mir gerne eine Mail schreiben.

Beste Grüße
Cem