1 Feb
Erfahrungsbericht von Angelina R.

Kwantlen Polytechnic University


Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Wirtschaftspsychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Lüneburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Uni

Ich habe mir die Kwantlen Polytechnic University ausgesucht, da mir ein Studienkollege davon berichtet hatte und ich eine Universität mit Campus wollte, für die man aber trotzdem in der Innenstadt leben konnte. Dafür war die KPU perfekt.

Wenn man sich bewirbt, muss man schon seine bevorzugten Kurse angeben. Es dauert eine Weile, bis man sich auf der Internetseite und später auf den Internet-Portalen der Universität zurechtfindet, aber das Angebot und die Möglichkeiten sind es wert. Die Zusage der Uni kam erst spät, aber dann doch rechtzeitig, um alles zu Hause organisieren zu können.

Wenn man in Downtown wohnt, braucht man ungefähr eine Dreiviertelstunde, je nach Wohnung, zum Campus in Richmond. Ich hatte auch einen Kurs in Surrey, für den die Reise mit Bus-Skytrain-Bus über anderthalb Stunden für einen Weg dauerte, aber im Nachhinein zu lang war, vor allem, wenn  man nur für einen Kurs dorthin fährt.

Die KPU bietet einen Einführungstag für alle anfangenden Studierenden des Semesters sowie einen für die International Students. Ich empfehle, dort auf jeden Fall mitzumachen, denn dort kriegt man den Überblick über die Universität und hat die beste Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Außerdem werden wöchentlich Events für die Internationals angeboten.

Ansonsten fokussiert sich das Universitätsleben auf die Kurse, bei denen in den kleinen Klassen von bis zu 25 Leuten auf jeden eingegangen wird.

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Die Kurse

Dass ich drei Kurse gewählt habe, hat sich ausgezahlt – ich konnte mich auf die jeweiligen Kurse konzentrieren und hatte gleichzeitig viel Freizeit, um British Columbia zu erkunden. Vor allem in der Klausurenphase war ich deutlich entspannter als meine Kommilitonen mit vier oder gar fünf Kursen. Das Notensystem wird hier durch Prozent angezeigt und durch einzelne Leistungen kann man Anteile davon erreichen.

Der erste Kurs, den ich belegt habe, war Management. Unser Professor „Jim“ war sehr sympathisch und erklärte die Inhalte mithilfe von Videos, Beispielen und Einbindung der Studierenden. In einer Case Analysis, die wir in einer Gruppe parallel durchführten, wurden die gelernten Inhalte direkt angewandt.

Marketing ist ebenfalls ein grundsätzlicher Erstsemester-Kurs, sodass darin mehr auf die Studierenden eingegangen wird und Hilfen angeboten werden. Je nach Professor und Vorwissen kann es einfach oder mit sehr viel Aufwand verbunden sein.

In Industrial and Organisational Psychology, einem Drittjahr-Kurs, wird etwas mehr gefordert. Ein Gruppenprojekt und wöchentliche Arbeiten, die man selbst vorlegen muss, waren Pflicht. Wer aber psychologische Grundkenntnisse, vor allem in der Statistik hat, dem fällt es sehr leicht, sich hier zu beteiligen.


Vancouver

Vancouver ist ein wundervoller Ort. Es gibt immer Neues zu entdecken. Über die Facebook-Seite Narcity Vancouver findet man viele Vorschläge. Es finden Events statt wie Festivals im Sommer oder Lichterdarstellungen im Winter. Parks bieten wundervolle Wanderwege, wie der Lighthouse Park, Lynn Valley oder Deep Cove, bei dem man zum Quarry Rock hochlaufen kann, der einen tollen Blick auf die Bucht bietet. Auch die Berge Grouse, Cypress Mountain und Mt Seymour sind zum wandern oder Ski fahren ganz nah bei. Wer noch weiter fahren möchte, kann nach Whistler, Vancouver Island oder die Rocky Mountains, was ich auf jeden Fall empfehle. Aber schon in der Innenstadt und Nordvancouver gibt es so viel zu entdecken, dass es auf jeden Fall eine unvergessliche Zeit wird.


Wohnungssuche

Ich habe in Downtown am English Bay gewohnt, was wirklich traumhaft war. Nah an allem und vor allem an Strand und Natur, und im ruhigen West End. Ich hatte sehr viel Glück, meine Wohnung zu finden.
Für diejenigen, die es noch vor sich haben, in Kanada eine Wohnung zu suchen, habe ich meine persönlichen Tipps:

  • Beschaffe dir zuallererst eine Simkarte oder einen Vertrag, mit dem Internet, Frei-SMS und -Anrufe innerhalb BC möglich sind. Internet braucht man für die Navigation in der Stadt und zu den Wohnungen, SMS und Anrufe sind das bevorzugte Kommunikationsmittel der in Vancouver lebenden Leute. Manche haben zwar Whatsapp, bevorzugt wird hier aber noch SMS.
  • Suche früh genug bei Craigslist nach Wohnungen (mindestens 2 Wochen vor Monatsanfang, am besten noch früher) und organisiere, dass du am besten an einem einzigen Tag oder innerhalb eines Wochenendes alle Wohnungen besichtigst.
  • Schreibe auf Masse so viele Leute an, wie du kannst. Hol dir vielleicht auch über andere Quellen Hilfe, manchmal hängen in Hochhäusern im Foyer auch Angebote freier Zimmer oder andere können helfen. Es geht aber auch, wenn man nur über Craigslist sucht… Aber man sollte so viele Menschen wie möglich anschreiben, da die Antwortrate sehr gering ist und einige das Zimmer evtl. schon vergeben haben.
  • Meine Einschränkung bei Craigslist war Miete bis $1000, private room (ja, manche lassen einen im abgetrennten Wohnzimmerbereich oder mit ihnen in einem Bett schlafen!) und Wohnungen, die Downtown, aber nicht East-Downtown sind. Mit der Kartenansicht und der personifizierten Einschränkung der Wohnungen kann man gut alle abklappern, die in einer guten Gegend sind: die, die man schon kontaktiert hat, werden in lila angezeigt. Am besten ist natürlich auch die Nähe zum Public Transport. Wer günstigere Wohnungen haben will, kann East Van (nicht East Downtown) oder South Vancouver mit Richmond zum Beispiel auch in Betracht ziehen - was am Transit dran ist, ist alles okay. Aber optimal ist natürlich eine Wohnung direkt in der Stadt.
  • Achte auf den Preis und was dafür angeboten wird: in Vancouver kostet eine ganze Wohnung mindestens $1500 pro Monat, Kitsilano ca. $1100 und in East und South Vancouver ist es viel weniger. Manche Landlords lassen einen sogar mehr bezahlen, als die komplette Wohnung kosten würde.
  • Lasse dir klar aufzeigen, was inbegriffen ist (Internet, Strom, Nutzung von extra Services). Zahle kein Deposit, bevor nicht die Schlüssel übergeben werden - hier gibt es krasse Fälle, bei denen manchmal falsche Schlüssel ausgehändigt werden, also diese gemeinsam evtl. testen! Und natürlich unterschreiben.
  • Wenn ein Typ mit dir eine Besichtigung durchführt, der für mehrere Parteien zuständig ist, sei skeptisch. Und wenn das einer ist, der Neon-Schuhe trägt und leicht stottert, Lee heißt: Dann nimm sie nicht! Denn viele haben von ihm schon Wohnungen mit schlechten Konditionen und schlechtem Kontakt zum Vermieter angedreht bekommen.