9 Jul
Erfahrungsbericht von Andreas F.

Regents University London


Stadt: London
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 06/2015
Heimathochschule: Mainz EMS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ausgangssituation

Im Rahmen meines Auslandssemesters habe ich von Januar 2015 bis Juni 2015 an der European Business School London der Regent’s University London studiert. Die Bewerbung, durch Unterstützung von College-Contact.com, verlief einfach und schnell. Ein TOEFL-Test war nicht notwendig, stattdessen musste ich einen Aufsatz (oder besser gesagt ein Motivationsschreiben) in englischer Sprache einreichen. Darin musste ich erläutern, wieso ich gerade nach London kommen möchte und inwiefern mein bisheriger akademischer Hintergrund auf das von mir gewünschte Studienprogramm in London passt. Die Zusage kam dann auch relativ schnell, so dass meinem Auslandssemester nichts mehr im Wege stand.

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Wohnungssuche

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, direkt auf dem Campus zu wohnen. Nachdem ich die Zusage für das Auslandssemester erhielt, habe ich mich direkt mit der Universität in Verbindung gesetzt und nachgefragt, ob freie Zimmer im Wohnheim vorhanden sind. Zum Glück bestand diese Möglichkeit noch, denn auf Wohnungssuche in London zu gehen ist kein einfaches Unterfangen wie mir Kommilitonen berichtet haben. Je nach Größe und Belegung des Zimmers (Es gibt Einzel-, Doppel-, und Dreierzimmer) sollte man umgerechnet ca. 6.500 Euro für ein Semester einplanen. Darin enthalten ist auch ein Mahlzeitenplan. Das bedeutet: Man erhält eine Chipkarte, mit der man dann täglich in der Mensa essen kann ohne noch etwas hinzuzuzahlen. Wer das nicht möchte, kann den Mahlzeitenplan abwählen, dann wird der Preis für die Unterkunft zwar günstiger, in der Mensa muss dafür aber jedes Gericht extra gezahlt werden. Das Wohnheim selbst befindet sich direkt auf dem Unigelände und ein Concierge ist rund um die Uhr in wechselnden Schichten an der Rezeption anwesend. Dort kann man auch seine Post abholen.


Die Lage der Universität

Die European Business School London befindet sich mitten in der Regent’s University London im Regent’s Park. Damit liegt die Uni zentral in einem der schönsten Stadtteile von London und die Atmosphäre ist einfach unglaublich. Man kann zwischen den Vorlesungen im Garten der Uni oder auch im öffentlichen Teil des Parks spazieren gehen, weiterhin ist die bekannte Baker Street nur knappe fünf Gehminuten entfernt (dort befindet sich auch eine U-Bahn-Station). Die Universität besitzt neben einem Park auf der Rückseite auch einen schön angelegten freien Aufenthaltsbereich im mittleren Bereich des Unigeländes und die Vorderseite der Uni führt direkt zu den grandiosen Queen Mary's Gardens. Erwähnenswert ist auch der hohe Sicherheitsstandard: Ohne Chipkarte kann man das Gelände der Uni nicht betreten, weiterhin gibt es eine eigene Security auf dem Gelände. Kurzum: Die Lage könnte besser nicht sein und entspricht genau dem Bild, welches man von guten englischen Universitäten hat: Viel Natur drumherum, ein altehrwürdiges Gebäude und dennoch zentral gelegen. Spitze!


Studiengebühren und Studienangebot:

Ich habe mich für Module aus drei Fachbereichen entschieden: Financial Management, Marketing und Communication Across Cultures. Generell bietet die Uni sehr viele Kurse aus den unterschiedlichsten Bereichen an, so dass eigentlich fast jeder seine Favoriten findet. Die Regent’s University London teilt sich in insgesamt sieben „Schools“ ein: European Business School London, Regent's American College London, Regent's Business School London, Regent's Institute of Languages & Culture, Regent's School of Psychotherapy & Psychology, Regent's School of Drama, Film & Media sowie die Regent's School of Fashion & Design. Die Auswahl an verschiedenen Studienmöglichkeiten ist daher riesig.

Die Studiengebühren sind abhängig von der gewählten School sowie dem gewählten Kurs. An der European Business School London kostet ein Auslandssemester umgerechnet durchschnittlich zwischen 9.500 und 11.000 Euro. Im Vergleich zu Deutschland ist das natürlich eine astronomische Summe, in England selbst sind solche Beträge allerdings an vielen Universitäten Standard.


Einrichtungen der Universität

Die Bibliothek ist riesig und besitzt mehrere zehntausend Bände. Während meines Auslandssemesters gab es kein einziges von den Dozenten empfohlenes Buch, welches die Bibliothek nicht im Bestand hatte. Weiterhin besitzt die Uni mehrere Computerräume mit modernster Software und zusätzlich noch einmal Computerräume, die ausschließlich mit Apple PCs ausgestattet sind (scheinbar ist die Nachfrage danach sehr hoch). Neben der Mensa gibt es noch ein Restaurant in der Uni, welches eine „gehobene“ Speisekarte anbietet. Weiterhin gibt es ein Starbucks im Innenhof und eine Studentenbar. Dort werden auch Sportereignisse auf einem Großbildschirm übertragen und einmal in der Woche gibt es dort auch Livemusik. Für ausländische Studenten gibt es extra das sogenannte IPO (International Partnerships Office), ein Büro welches sich ausschließlich um die Belange von Austauschstudenten kümmert (eine Mitarbeiterin des IPO spricht zudem Deutsch).


Die Vorlesungen und Prüfungen

In meinen Kursen waren wir selten mehr als 20 Stunden, in einigen Modulen sogar weniger als zehn. Die Studienatmosphäre ist daher sehr entspannt, es herrscht wenig Lärm und zudem sind die Vorlesungsräume mit modernster Technik ausgestattet. Die Dozenten wirkten auf mich alle sehr kompetent und motiviert. Rückfragen wurden immer sehr schnell beantwortet und auch einen spontanen Termin im Büro eines Dozenten zu bekommen war kein Problem. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass die Vorlesungen sehr praxisorientiert sind. Es gibt sehr viele Gruppen- und Partnerarbeiten, Interaktion steht also im Vordergrund. Passives und anonymes Absitzen der Vorlesungszeit gibt es hier nicht. Die Prüfungen finden nicht nur in Klausurform statt: Neben Hausarbeiten müssen in einzelnen Kursen (zum Beispiel Marketing) auch Projekte angefertigt werden, wir mussten beispielsweise eine Marketingstrategie für ein von uns neu entwickeltes (Fantasie)-Produkt erstellen, was ich sehr spannend fand, im Gegensatz zum reinen „Bulimielernen“  vor einer Klausur.


Fazit

Es ist schwer die Regent’s University London mit einer deutschen Uni zu vergleichen, da der gesamte Studienablauf einfach grundverschieden ist. Durch die kleinen Klassen steht man in ständigem Kontakt zu Kommilitonen und Dozenten, man wird also sehr gefordert und sollte schon so gut es geht die Vorlesungen mitgestalten. Was die Schwierigkeit der Kurse betrifft: Hier kommt es wirklich auf die gewählten Module an. Während ich beispielsweise Communication Across Cultures immer als angenehme Abwechslung empfand, waren die Finance-Vorlesungen (und die Klausur) schon ziemlich anstrengend (aber dennoch mit etwas Lernbereitschaft gut zu meistern). Kann ich diese Uni weiterempfehlen? Auf jeden Fall! Wer Spaß an praxisorientierten Vorlesungen hat und auch die Kommunikation mit Studenten unterschiedlichster Herkunft nicht scheut, wird an der European Business School London ein unvergleichliches Auslandssemester erleben. Wer sich eher für theorielastige Vorlesungen bzw. Forschung interessiert, sollte sich hingegen zweimal überlegen, so viel Geld für ein Auslandssemester zu investieren. Ich persönlich war mit meinem Auslandssemester in jeder Hinsicht völlig zufrieden und würde mich jederzeit wieder für diese Universität entscheiden.